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Dieser Artikel behandelt den ehemaligen Stadtfurst von Lagas Zum rumanischen Provinzialromischen und Christlichen Archaologen siehe Nicolae Gudea Gudea auch Gudea von Lagas oder Gudea von Lagasch war ein Stadtfurst Ensi des sumerischen Staates Lagas der nach gegenwartigem Forschungsstand wahrscheinlich um 2141 v Chr bis ca 2122 v Chr regierte Andere Datierungen gehen von den Jahren 2122 v Chr bis 2102 v Chr oder 2080 v Chr bis 2060 v Chr aus Dioritstatue Gudeas aus Girsu um 2120 v Chr heute im LouvreGudea der in der neueren Literatur gelegentlich auch als Priesterfurst oder Priesterkonig bezeichnet wird war der dritte und bedeutendste Ensi der zweiten Dynastie von Lagas wahrend der Gutaerherrschaft in Sumer und Akkad Er ist durch mehrere uberlieferte Statuen die uberwiegend aus Diorit hergestellt wurden sowie durch diverse Inschriften auf Zylindern und Kegeln hier vor allem Bauhymnen die bekannteste sumerische Personlichkeit und eine der bekanntesten Personen der Geschichte Mesopotamiens uberhaupt Inhaltsverzeichnis 1 Die Situation in Sumer vor Gudea 2 Gudeas Herkunft und Legitimation 3 Gudea als Bauherr Friedens und Kriegsfurst 4 Gudea als Restaurator sumerischer Traditionen 5 Gudea Statuen 6 Fazit und Ausblick 7 Datierungen und Chronologie 8 Literatur 8 1 Keilschriftubersetzungen 8 2 Allgemeines 8 3 Archaologie und Datierung 8 4 Sprache 9 Weblinks 10 AnmerkungenDie Situation in Sumer vor Gudea Bearbeiten Hauptartikel Sumer und Lagas Die Situation des sudlichen Mesopotamiens spater Babylonien zur Zeit Gudeas Sumer und Akkad war am Ende des 3 Jahrtausends v Chr instabil und von kriegerischen Auseinandersetzungen gepragt Nach mehreren hundert Jahren eines zumeist kriegerischen Konfliktes zwischen dem Staat von Lagas und dem Stadtstaat Umma um den Grenzverlauf zwischen beiden Gebieten und um die Nutzung von Wasser und Weideland konnte der Ensi Ummas Lugal Zagesi um 2280 v Chr neuere Literatur nennt eine Zeit um 2425 v Chr den Konflikt zu Ummas Gunsten entscheiden Sein Sieg war so weitgehend dass er Girsu und Lagas zumindest zum Teil zerstoren konnte Etwa 75 Jahre nach diesen fur Lagas katastrophalen Ereignissen wurde die traditionelle Lebensweise der Sumerer stark beeintrachtigt Es folgte eine Phase der Fremdherrschaften Erst hatten die aggressiven Nachbarn der Sumerer die Akkader fur etwa 150 Jahre die Oberhoheit uber Sumer inne danach fur etwa 100 Jahre die Gutaer aus dem Zagros Gebirge im benachbarten iranischen Hochland Diese hatten zwar die Herrschaft der Akkader beendet ubten jedoch ihrerseits in der Folgezeit die Oberherrschaft uber Sumer aus Stadte wie Ur und Uruk waren gezwungen sich den Gutaern unterzuordnen Lagas jedoch scheint eine gewisse Eigenstandigkeit bewahrt zu haben auch wenn die Gutaer zumindest nominell die Oberherrschaft uber Lagas ausubten Schon unter Gudeas Vorganger Ur Baba konnte Lagas seinen Einfluss wieder auf weite Gebiete Sumers ausdehnen und den Einfluss der Gutaer und der sumerischen Stadtstaaten zuruckdrangen Trotzdem scheint Ur Baba wie auch spater Gudea ein gutes Verhaltnis zu den Gutaern gehabt zu haben Die Machtverhaltnisse in Sumer waren nach einer langen Epoche von Kriegen ungeklart viele Stadte waren verwustet und die Infrastruktur weitgehend zerstort In dieser prekaren Situation kam der Restaurator Gudea an die Macht Gudeas Herkunft und Legitimation Bearbeiten nbsp Name und Titel Gudeas auf der Schulter von Statue A in sumerischer Keilschrift zu lesen in Spalten von rechts nach links Gudea Ensi von Lagasch Uber Gudeas Herkunft ist nichts bekannt Er folgte Ur Baba auf dem Thron Lagas nach dem Vater seiner ersten Frau Ninalla In Inschriften beschreibt er sich als den der keine Mutter hat der keinen Vater hat Dabei durfte es sich jedoch um eine religios politische Aussage mit dem Zweck handeln seine personliche Schutzgottin Nansche zu seiner Mutter zu erheben und sich damit in eine gottahnliche Position zu bringen Nach seinem Tod bezeichneten drei Schreiber die wahrend der Regierungszeiten von Su Sin und Amar Suena lebten Gudea auf Inschriften posthum als Gott von Lagas Zu Gudeas Lebzeiten ist eine Vergottlichung dagegen nicht belegt Wahrend seiner Herrschaft fehlt in zeitgenossischen Dokumenten das Gottesdeterminativ Dingir Unklar ist ob er zu seiner zweiten Frau Geme sulpae eine zweite monogame Beziehung oder ob er mehrere Frauen gleichzeitig hatte von denen nur eine als regierende Konigin fungierte wie es in der anschliessenden Ur III Zeit ublich war Gudea stellte sich selbst als den vom Stadtgott Ningirsu berufenen Hirten fur das Land Sumer dar recht massig e Hirte der aufgrund des bestandigen Wortes seines Stadtgottes Ningirsu ins Innere berufen wurde Gudea ist ferner der erste fassbare Herrscher der Geschichte der sich als rechtmassig und weise darstellen lasst eine Tradition die bis in die Neuzeit beibehalten wurde Aus ungeklarten Grunden ist die zweite Dynastie von Lagas und damit auch Gudea nicht auf der sumerischen Konigsliste verewigt obwohl sie offensichtlich von weitaus grosserer Bedeutung war als viele andere dort aufgefuhrte Dynastien Gudea als Bauherr Friedens und Kriegsfurst Bearbeiten nbsp Gudea auf dem Fragment einer gebrochenen Stele gefunden in Girsu heute im LouvreIn seinen Inschriften beruft sich Gudea darauf nur den Gottern gefallige Werke getan zu haben In seiner recht langen und fur die ansonsten recht kriegerische Zeit relativ friedvollen Regierungszeit tat sich Gudea vor allem als Bauherr von Tempeln von denen vor allem der E ninnu Tempel der zentrale Ningirsu Tempel in Girsu zu nennen ist hervor als Forderer des kultischen Dienstes sowie als Forderer des Handels Diorit aus Magan wahrscheinlich heute im Oman Zedern aus dem Amanosgebirge Libanon und Platanen vom oberen Euphrat Uberhaupt gab es unter Gudea ein sehr weit verzweigtes Handelsnetz das bis nach Dilmun das heute wohl in Bahrain zu suchen ist reichte Mit den Gutaern scheint er Handelsabkommen getroffen zu haben die den Durchzug seiner Karawanen nach Norden und Nordwesten sicherstellten Moglicherweise erkannte Gudea symbolisch sogar die Oberhoheit der Gutaer uber seinen Staat an In der Praxis scheinen sich beide Reiche jedoch eher erganzt als beherrscht zu haben nbsp Die Zylinder Gudeas mit Tempelbauhymnen links Zylinder B rechts Zylinder A heute im LouvreBesondere Bedeutung kommt in Gudeas Regierungszeit dem erwahnten Bauprogramm zu In vielen Stadten liess er Tempel restaurieren oder neu bauen Allein in Girsu sollen 15 Tempel entstanden sein Er liess Kanale erneuern und forderte diverse Bauprojekte um die zum Teil zerstorten Stadte und die zerstorte Infrastruktur wieder aufzubauen So ist es nicht verwunderlich dass einer seiner Beinamen in Anlehnung an eine seiner Statuen der Architekt mit dem Plan lautet Die Bauhymnen die zu diesem Anlass verfasst wurden gehoren zu den bedeutendsten Zeugnissen der sumerischen Literatur Die bekannteste 1363 Zeilen umfassende Tempelbauhymne auf den beiden Zylindern von Gudea die anlasslich der Erbauung des Eninnu Tempels verfasst wurde schildert wie Enlil Ningirsu ermuntert sich einen Tempel errichten zu lassen Dieser erscheint daraufhin Gudea im Schlaf gibt Gudea den Bauplan und beauftragt ihn den Tempel zu errichten Nachdem Gudea seinen Traum wie ublich zunachst deuten liess begann er unverzuglich damit diesen Tempel zu bauen Die festliche Einweihung mit der Segnung des Tempels Ningirsus und Gudeas durch Enlil kronte Gudeas nachtliche Eingebung Auch wenn sich Gudea als Friedensfurst darstellte kam es unter seiner Regentschaft zu Kriegen so etwa gegen das in Elam liegende Land Anschan im iranischen Hochland Nur uber diesen Kriegszug liegen uns heute Berichte aus Inschriften vor Auch hier stellt sich Gudea als gottgefallig dar und berichtet von der Kriegsbeute die er in Ningirsus Tempel Eninnu gebracht hat Andere Aktionen wie das Offnen der Wege vom Oberen bis zum Unteren Meer also die Offnung von Handelswegen vom Mittelmeer zum Persischen Golf waren wohl kaum ohne Waffengewalt zu bewaltigen Die alten Stadte Nippur religioser Mittelpunkt Sumers und Uruk wurden von Lagasch abhangig Lagas selbst befand sich unter der Oberhoheit Urs faktisch jedoch war die Stadt unter Gudea selbststandig Es spricht einiges dafur dass auch Ur unter dem Einfluss von Lagas stand immerhin setzte er Enanepada eine der Tochter seines Vorgangers und Schwiegervaters Ur Baba als Entu Priesterin ein es ist wahrscheinlich dass dies jedoch schon Ur Baba selbst getan hatte Wie gross der Einfluss Gudeas war ist daran ablesbar dass man seine Statuen nicht nur auf dem Gebiet Lagaschs gefunden hat sondern auch in Ur Uruk Adab und Nippur Auch zu Eridu scheint Gudea ein gutes Verhaltnis gehabt zu haben Resumierend lasst sich feststellen dass Gudeas Politik davon gepragt war eine lockere Oberhoheit uber die sumerischen Stadtstaaten auszuuben ohne dass er dabei versucht hatte die Stadte wirklich aktiv zu regieren wie es die Konige von Akkad getan hatten Das hatte auch Gudeas restaurativer Einstellung widersprochen da diese davon gepragt war die alte sumerische Ordnung zu der eben auch die Stadtstaatlichkeit gehorte wiederherzustellen Es durfte sich eher so verhalten haben dass die Vormachtstellung Lagas als Handelszentrum fur die Gudea verantwortlich zeichnete die einigende Klammer Sumers war Die Handelsbeziehungen die Lagas unterhielt machten den Staat wohlhabend Erst dadurch konnte Gudea seine Forderung von Wissenschaften Kunsten und den Ausbau der Infrastruktur finanzieren Gudea als Restaurator sumerischer Traditionen Bearbeiten nbsp Der Staat von LagaschWie schon in der fruhdynastischen Zeit wurde unter Gudea der Staat Lagas vor allem vom Dreistadtebund Girsu Lagas und Nina Siraran gebildet Residenz und Kultzentrum war nicht die namengebende Stadt Lagas sondern die Stadt Girsu Der Ort E Nim MAR KI Gu aba war der Seehafen Lagas Insgesamt variierte die Grosse des Landes immer wieder Nach heutigen Schatzungen ubte Gudea die Oberherrschaft uber ein Gebiet mit 17 Stadten rund 160 000 Hektar Flache und mehr als 200 000 Einwohnern aus Der jahrhundertelang ausgetragene Streit zwischen Lagas und dem Stadtstaat Umma um den Verlauf der Grenze zwischen beiden Staaten der um 2280 v Chr sogar zur Zerstorung Girsus gefuhrt hatte scheint zur Zeit Gudeas keine Rolle mehr gespielt zu haben Gudeas Regentschaft stand am Ende der akkadischen Epoche Mesopotamiens Das vormals machtige Reich von Akkad war wieder zu einem Stadtstaat geschrumpft Gudea nutzte die Gelegenheit und versuchte die alte sumerische Kultur zu erneuern Er forderte die sumerische Sprache die sumerische Literatur und die ubrige sumerische Kultur Auch die schon erwahnten Tempelbauten gehorten zu seinem Restaurationsprogramm das sich nicht nur auf den Bau von Gotteshausern beschrankte sondern sich auch in der Forderung des alten sumerischen Glaubens ausdruckte So wurden unter Gudea diverse religiose Texte kodifiziert und in eine Form gebracht in der sie die mesopotamische Religion sowohl der Babylonier als auch der Assyrer in den nachsten knapp 2000 Jahren pragen sollten Alles in allem kann man Gudeas Grundhaltung als sehr konservativ bezeichnen Auch in der Aussendarstellung ging er andere Wege als die kriegerischen akkadischen Fursten So ist wohl auch die verklarende Selbstdarstellung als Friedensfurst zu verstehen obwohl dieser Anspruch nicht mit der Wirklichkeit ubereinstimmte Auch die Verwendung des alten Titels Ensi obwohl dieser eigentlich hinter einem Konigs oder Hohepriestertitel zuruckstand ist ein Zeichen fur diese Ruckbesinnung und Anknupfung an die alten sumerischen Traditionen Hier kann man zusatzlich eine weitere demutige Verbeugung vor den Gottern erkennen Jedoch ist auch Akkadisches erhalten geblieben siehe unten Gudea Statuen BearbeitenVon besonderer Bedeutung und Bekanntheit sind die Statuen die Gudea darstellen Die meisten Statuen manche in stehender manche in sitzender Positur stellen Gudea als Beter dar Nur eine Statue N zeigt ihn eine Flasche haltend aus der Fruchtbarkeit spendendes Wasser fliesst Die Echtheit dieser Statue wurde oft angezweifelt da eigentlich nur Gotter so dargestellt wurden und weil hier anders als ublich Calzit verwendet wurde Auch stilistisch gibt es Unterschiede zu den anderen Statuen Allerdings spricht die korrekte sumerische Inschrift fur eine Echtheit der Statue Zumeist waren die Statuen bestimmten Gottern gewidmet meist Gottheiten die fur Lagas besonders wichtig waren wie der Staatsgott Ningirsu oder dessen Frau die Stadtgottin von Lagas und Girsu Baba Nach aufwandigen Zeremonien galten die Statuen zur sumerischen Zeit als Abbild des Dargestellten der auf diese Weise auch nach seinem Tod und seiner posthumen Vergottlichung weiter verehrt werden konnte Dass Gudeas Statuen nach seinem Tod Opfer dargebracht wurden konnte mit mehrfach gefundenen Opferlisten belegt werden Auf der anderen Seite waren die Statuen aber auch Platzhalter als Beter in Vertretung des Gudea selbst Auf der wohl bekanntesten Statue dem sogenannten Architekten mit dem Plan so benannt weil der sitzende Gudea hier einen Plan auf dem Schoss liegen hat kann man Folgendes lesen Aus dem Bergland Magan hat Gudea den Diorit herabgebracht und zu einer Steinstatue geformt lt Meinem Konig habe ich sie in sein Haus gebracht Leben sei lt mein Geschenk gt nannte er ihr der Statue als Namen gt Dies hat er der Steinstatue als Auftrag ubergeben Diese Statue weder Edelmetall noch Lapislazuli ist es weder Kupfer noch Zinn noch Bronze wird jemand diesem Werk applizieren Sie ist aus Diorit Am Wassertrinkort moge sie aufgestellt sein Mit Gewalt kann sie niemand zerstoren Statue dein Auge ist das des Ningirsu Doch ausgerechnet der ersten dieser Statuen die man fand war der Kopf abgeschlagen worden Der im Text beschriebene Wassertrinkort war der Ort im Eninnu an dem traditionell die Herrscher und Wurdentrager des Staates Lagas verehrt wurden Die Statuen waren in der Regel etwa lebensgross nur eine Statue D ist grosser Die chronologisch wohl fruheren Statuen wurden noch aus lokalen Steinsorten Alabaster Kalkstein Speckstein geschaffen Spatere Statuen konnten aus Diorit gemacht werden weil sich die Handelspolitik des Gudea nun auszahlte Die Statuen aus Diorit waren im Schnitt auch ein wenig voluminoser als die Statuen aus leichter zu bearbeitendem Gestein Zudem waren die Statuen ein Bindeglied zwischen sumerischer Tradition und akkadischem Erbe Von den Akkadern wurden die individuellen Zuge und die Muskelstruktur ubernommen Die Statik und Blockhaftigkeit der Figuren welche die echten Korperproportionen negieren gehen auf sumerische Traditionen zuruck Augenfallig ist auch die proportionale Uberbetonung des Kopfes sowie die Darstellung eines kahlgeschorenen Kopfes oder eines Kopfes mit einem grossen Kopfschmuck aus Spiralen wohl aus Pelz manchmal als Turban bezeichnet Auch diese Elemente lassen sich wieder auf altere sumerische Traditionen zuruckfuhren denn typisch fur akkadische Darstellungen waren volles Haupthaar und ein langer welliger Bart Stilistisch ist Gudea ansonsten bei fast allen Statuen in derselben Weise dargestellt nur bei einer Statue M tragt er keine sumerische Bekleidung sondern ist in der Tradition der akkadischen Konige gekleidet Die Statuen sind auch in anderer Hinsicht von elementarer Bedeutung Die erste von ihnen A wurde von Ernest de Sarzec in Girsu ausgegraben wie auch B bis K Auch ein Grossteil der anderen wurde von Sarzec oder wahrend spaterer Raubgrabungen die angeblich in Girsu stattgefunden haben sollen M bis Q Raubgrabungskampagne 1924 gefunden Ein Grossteil dieser Statuen die heute zum Teil im Louvre in Paris aufbewahrt werden wurde auch vom franzosischen Archaologen Leon Heuzey ausgegraben Francois Thureau Dangin nutzte nicht zuletzt die darauf befindlichen umfangreichen Texte zur Entzifferung der sumerischen Sprache und etablierte damit die Sumerologie als eigenstandige Unterdisziplin der Altorientalistik Diese Inschriften lieferten das erste grosse Textkorpus mit dessen Hilfe die sumerische Grammatik und diverse Worter rekonstruiert werden konnten Nummer Material Grosse in cm Positur Herkunft gewidmet Heute zu findenA Diorit 124 Girsu Ninhursanga Nintu LouvreB Diorit 93 sitzend Girsu Ningirsu LouvreC Diorit 140 stehend Girsu Inanna LouvreD Diorit 153 sitzend Girsu Ningirsu LouvreE Diorit 140 stehend Girsu Baba LouvreF Diorit sitzend Girsu Gatumdu LouvreG Diorit stehend Girsu Ningirsu LouvreH Diorit 77 sitzend Girsu Baba LouvreI Diorit 45 Girsu Ninhursanga Nintu LouvreJ Diorit Girsu Ningiszida LouvreK Diorit 124 stehend Girsu Ningirsu LouvreL Girsu 1 Kudurru M Alabaster 41 stehend unbekannt 2 Gestinanna Brussel Detroit N nicht geklart 3 61 stehend unbekannt 2 4 Gestinanna PrivatsammlungO Steatit 63 stehend unbekannt 2 Gestinanna KopenhagenP Diorit 44 sitzend unbekannt 2 Ningiszida New YorkQ Diorit 30 sitzend unbekannt 2 Ningiszida R Diorit 18 5 unbekannt Harvard Nammaha S Kalkstein stehend Girsu Soclet Statue LouvreT 124 Nippur 5 Golenishev collectionU Dolerit 101 stehend Tell Hammam 6 Ninhursanga Nintu British MuseumV Dolerit 74 stehend unbekannt British MuseumW Diorit Girsu X Diorit Girsu Meslamta ea Y Kalkstein Girsu Ningirsu Z Diorit Girsu AA Kalkstein Girsu Bei zwei Statuen L und R gibt es Zweifel ob es sich bei der dargestellten Person wirklich um Gudea handelt Es herrscht in der Literatur zudem nicht immer Einigkeit uber die Anzahl der gefundenen Statuen uber die Fundorte und den heutigen Aufenthaltsort Es wird auch berichtet dass viele der Statuen in den Kunsthandel kamen Wenn man sich die weltweite Verbreitung der Statuen M bis Q aus der 1924er Grabungskampagne vor Augen halt muss man wohl annehmen dass damit diese Statuen gemeint sind Fazit und Ausblick BearbeitenWahrscheinlich schon gegen Ende der Regentschaft Gudeas mindestens jedoch kurz danach wurde Sumer durch Ur Namma ein letztes Mal fur etwa 100 Jahre unter der Regentschaft der Herrscher von Ur Ur III Zeit geeint Auch diese Herrscher forderten zumindest zu Beginn eine Ruckbesinnung auf die altsumerische Kultur Sumerische Renaissance genannt Der Staat Lagas und seine Stadte hatten zu dieser Zeit bereits fur immer ihre Bedeutung verloren Die Herrschaft Gudeas war ein letzter Hohepunkt des einst so bedeutenden sumerischen Staates Doch auch die Herrscher von Ur scheiterten mit ihrer konservativen restaurativen Politik Das Rad der Zeit konnte nicht mehr zuruckgedreht werden und die Einflusse denen die Sumerer ausgesetzt waren konnten nicht mehr ruckgangig gemacht werden Die Entwicklung die nicht zuletzt durch aussere Einflusse wie Akkader Gutaer Elamiter und Namaden in Gang gebracht wurde konnte durch restaurative Bemuhungen nicht mehr aufgehalten werden Es hatte sich ein neues Menschenbild entwickelt das der sumerischen Kultur und Tradition widersprach Eine Koalition aus Elamitern und Aramaern zerstorte 100 Jahre nach der Herrschaft Gudeas das letzte sumerische Reich und machte den Weg fur eine neue Epoche der mesopotamischen Geschichte frei die Zeit der Babylonier Diese adaptierten einen Grossteil der sumerischen Kultur und Religion und entwickelten sie weiter Eines der eindrucklichsten Beispiele fur den nachhaltigen Einfluss Sumers durfte darin bestehen dass die sumerische Sprache noch fast 2000 Jahre als Gelehrtensprache in Benutzung sein sollte Gudea war mit seinem Versuch die alte sumerische Kultur zu erneuern trotz vorubergehender Erfolge aus heutiger Sicht gescheitert Jedoch waren nicht zuletzt die Impulse die Gudea der sumerischen Kultur in deren Endphase gab ein Grund fur die hohe Wertschatzung die die Sumerer noch uber Jahrhunderte geniessen sollten Schliesslich fanden sowohl Gudea als auch der von ihm errichtete Tempel Eninnu Eingang in das kulturelle Gedachtnis der Menschheit beide und die Entstehungsgeschichte des Eninnu finden noch 300 Jahre nach Gudeas Tod im Codex Hammurapi Erwahnung Die Gudeastatuen scheinen selbst noch in parthischer Zeit eine gewisse Verehrung genossen zu haben Im Palast des Adad nadin ahhe in Girsu der ins zweite Jahrhundert v Chr datiert sind viele der Statuen ausgegraben worden und fanden sich dort in den Reprasentationsteilen des Gebaudes Sie scheinen diese Raume also geschmuckt zu haben Dies bezeugt noch fur die parthische Zeit ein lebhaftes Interesse an der sumerischen Vergangenheit und an Gudea Datierungen und Chronologie BearbeitenBeim derzeitigen Stand der Forschung ist es nicht moglich genauere Angaben uber die Datierung bestimmter Ereignisse der sumerischen Geschichte zu machen Selbst chronologische Ablaufe sind nicht immer eindeutig zu rekonstruieren Zudem gibt es in der Altorientalistik mehrere verschiedene Ansatze zur Chronologie Die bisher haufig gebrauchte Ansetzung der Gudea Regierung vor die Ur III Zeit berucksichtigt nicht eine vorhandene Jahresdatenformel in welcher Gudea und Ur Nammu gleichzeitig als Bundesgenossen vom Konflikt mit Anschan und Elam berichten Neuere Ansatze berucksichtigen diese Jahresdatenformel und setzen die Gudea Zeit mit dem Beginn der Ur III Zeit gleich Daraus ergeben sich die eingangs genannten recht unterschiedlichen Angaben zur Regierungszeit Gudeas und weitere divergierende Daten Literatur BearbeitenKeilschriftubersetzungen Bearbeiten Dietz Otto Edzard The royal inscriptions of Mesopotamia Early periods 3 1 Gudea and his Dynasty University of Toronto Press Toronto 1997 ISBN 0 8020 4187 6 Adam Falkenstein Wolfram von Soden Sumerische und akkadische Hymnen und Gebete Artemis Zurich Stuttgart 1953 S 137 182 Tempelbauhymne Gudeas Bibliothek der alten Welt Edmond Sollberger Jean Robert Kupper Inscriptions Royales Sumeriennes et Akkadiennes Les Editions du Cerf Paris 1971 ISBN 2 204 03573 4 Rykle Borger Akkadische Rechtsbucher In Otto Kaiser Hrsg Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Bd 1 Gutersloher Verlags Haus Gutersloh 1984 ISBN 3 579 00063 2 S 32 95 Christel Butterweck u a Texte aus der Umwelt des Alten Testaments Bd 2 Religiose Texte Lfg 4 Grab Sarg Votiv und Bauinschriften Gutersloher Verlags Haus Gutersloh 1988 ISBN 3 579 00069 1 Horst Steible Die neusumerischen Bau und Weihinschriften I II Steiner Stuttgart 1991 Freiburger altorientalische Studien Bd 9 ISBN 3 515 04250 4 E Jan Wilson Hrsg The Cylinders of Gudea Transliteration translation and index Butzon und Bercker Kevelaer Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1996 Alter Orient und Altes Testament Bd 244 ISBN 3 7666 0005 2 ISBN 3 7887 1573 1 Allgemeines Bearbeiten Leo Oppenheim Ancient Mesopotamia Portrait of a Dead Civilisation 2 Auflage Chicago University Press Chicago London 1977 ISBN 0 226 63187 7 Helmut Uhlig Die Sumerer Ein Volk am Anfang der Geschichte Lubbe Bergisch Gladbach 1992 3 Auflage 2002 ISBN 3 404 64117 5 Hans J Nissen Geschichte Altvorderasiens Oldenbourg Munchen 1999 Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 25 ISBN 3 486 56373 4 Gebhard Selz Sumerer und Akkader Geschichte Gesellschaft Kultur C H Beck Munchen 2005 C H Beck Wissen ISBN 3 406 50874 XArchaologie und Datierung Bearbeiten Andrea Becker Neusumerische Renaissance In Bagdhader Mitteilungen Band 16 1985 S 229 316 Dieter Buker Die Architekturdarstellung des Fursten Gudea von Lagasch Ein fruhes Beispiel von Massstablichkeit In INSITU Band 14 Nr 1 2022 S 5 20 Gudrun Golbow Zur Rundplastik des Gudea von Lagas Munchener vorderasiatische Studien 5 Profil Verlag Munchen 1987 ISBN 3 89019 186 X Arno Kose Das Palais auf Tell A von Girsu Wohnstatte eines hellenistisch parthischen Sammlers von Gudeastatuen In Bagdhader Mitteilungen Band 31 2000 S 377 446 Flemming Johansen Statues of Gudea Ancient and modern Mesopotamia 6 Akademisk Forlag Kopenhagen 1978 ISBN 87 500 1781 0 Wolfram Nagel Eva Strommenger Christian Eder Von Gudea bis Hammurapi Grundzuge der Kunst und Geschichte in Altvorderasien Bohlau Koln u a 2005 ISBN 3 412 14304 9 Andre Parrot Tello Vingt campagnes des fouilles 1877 1933 Albin Michel Paris 1948 Digitalisat Horst Steible Versuch einer Chronologie der Statuen des Gudea von Lagas In Mitteilungen der Deutschen Orient Gesellschaft zu Berlin Band 126 1994 S 81 104 Piotr Steinkeller The Date of Gudea and his Dynasty In Journal of Cuneiform Studies Band 40 Nr 1 1988 S 47 53 doi 10 2307 1359706 Sprache Bearbeiten Adam Falkenstein Grammatik der Sprache Gudeas von Lagas I Schrift und Formenlehre II Syntax Pontificium Institutum Biblicum Rom 1949 1950Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gudea Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gudea im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gudea of Lagash Ancient Art DIA Galleries englisch Sitzstatue des Gudea englisch Gudea Statue im Met englisch Anmerkungen Bearbeiten Moglicherweise eine Inschrift von Gudea auf einem Steinmonument aus Girsu Eine Rekonstruktion ist nicht mehr moglich a b c d e Raubgrabung In der Literatur teilweise mit Calcit oder Steatit umschrieben Die Echtheit der Statue N wird angezweifelt Die Inschrift entspricht den Inschriften der Statuen M und O die ebenfalls bezuglich ihrer Echtheit fraglich sind Der Kopf stammt aus Nippur die Herkunft der anderen Bruchstucke ist unbekannt 12 Kilometer sudlich von Joha in Umma nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Dezember 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118833626 lobid OGND AKS LCCN n83199598 VIAF 316932837 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME GudeaALTERNATIVNAMEN Gudea von LagasKURZBESCHREIBUNG Konig des sumerischen Staates Lagas am Ende des 3 Jahrtausend v Chr GEBURTSDATUM 22 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 22 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gudea amp oldid 225295033