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Dieser Artikel beschreibt die Grafschaft Wildungen zwischen 1185 und 1247 fur die von 1474 bis 1692 bestehende Grafschaft Waldeck Wildungen siehe Waldeck Die Grafschaft Wildungen war eine kurzlebige Herrschaft die 1185 begrundet wurde und spatestens 1247 wieder endete Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge 2 Grundung der Grafschaft Wildungen 3 Ende der Grafschaft 4 Einzelnachweise 5 Literatur und WeblinksUrsprunge BearbeitenGebiete an der oberen und mittleren Eder insbesondere um das heutige Bad Wildungen in Nordhessen waren schon in der alteren post karolingischen Epoche und zur Zeit der Konradiner Vorherrschaft in Hessen zumindest teilweise im Besitz bzw unter der Verwaltung der Grafen Gozmar den wahrscheinlichen Vorfahren der Grafen von Reichenbach und damit der Grafen von Ziegenhain So ist beurkundet dass im Jahre 850 ein Gozmar dem Kloster Fulda seine Besitzungen in den sieben Dorfern Affoldern Buhlen Gleichen Haine Mehlen Schreufa and Viermunden schenkte Das Gebiet um Wildungen gehorte in der Folge zum Herrschaftsbereich der Reichenberger die sich in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts wohl nach dem Tode von Graf Rudolf I von Reichenbach 1123 unter seinen Brudern Gozmar II und Poppo I in eine Ziegenhainer und eine Reichenbacher Linie teilten wobei die Herrschaft Wildungen zum Ziegenhainer Zweig kam Dort folgten auf Gozmar II sein Sohn Gottfried I und dann dessen Sohn Gozmar III Grundung der Grafschaft Wildungen BearbeitenGozmar III kam im Juli 1184 beim Erfurter Latrinensturz ums Leben ohne einen Sohn zu hinterlassen Seine Tochter Lukardis oder Luitgart um 1160 nach 1207 heiratete 1185 den Grafen Friedrich von Thuringen um 1155 1229 den dritten Sohn des Ludowinger Landgrafen Ludwig II von Thuringen und der Judith von Hohenstaufen Halbschwester des Kaisers Friedrich Barbarossa Friedrich war zunachst fur eine kirchliche Laufbahn vorgesehen wurde entsprechend ausgebildet und war von 1171 bis etwa Juli 1178 Propst zu St Stephan in Mainz Er liess sich dann jedoch von seinen kirchlichen Gelubden entbinden und war danach in langem Streit um sein Erbe verwickelt Lukardis brachte die Herrschaft Wildungen mit in ihre Ehe mit Friedrich und dieser nannte sich seitdem Graf von Wildungen Somit kam wichtiger Ziegenhainer Allodbesitz an die Ludowinger die 1137 bereits die Gisonen in Nieder und Oberhessen beerbt hatten und die dadurch ihre Vormachtbestrebungen in Hessen weiter fordern konnten 1186 wurde Friedrich formlich als Gozmars Nachfolger als Graf von Wildungen Graf von Ziegenhain und Wegebach und Vogt zu Staufenberg und Reichenbach bestatigt Im September 1229 erbte er auch das wichtige und eintragliche Amt des Domvogts von Fulda das bis dahin erblich in der Hand der Reichenbacher gewesen war Fur die Ziegenhainer und Reichenbacher war das Ergebnis dieser Heirat ein erheblicher Verlust insbesondere da zuvor schon Amt und Burg Waldeck durch die Heirat einer anderen Reichenbacher Erbin Poppo I von Reichenbachs Tochter Luitgart an Volkwin II von Schwalenberg gekommen war dessen Familie auf diesem Grundstock die Grafschaft Waldeck aufbaute Daruber hinaus begrundete die Heirat Friedrichs mit Lukardis auch Erbanspruche der Ludowinger auf Reichenbach die Burg und Vogtei Keseberg die starke Burg Staufenberg bei Giessen sowie auf Ziegenhain und Treysa Gozmars Bruder und Nachfolger Rudolf II von Ziegenhain wehrte sich vehement gegen diese Anspruche und der Streit der nach 1227 weiter eskalierte wurde erst 1233 vertraglich beigelegt Friedrich von Wildungen begann im Jahre 1200 mit dem Bau der Burg Friedrichstein in Alt Wildungen Ende der Grafschaft BearbeitenFriedrichs Ehe mit Luitgard entstammten ein Sohn Ludwig 1 und zwei Tochter Sophie 1185 90 nach 2 April 1247 und Judith 6 Oktober 1220 Letztere heiratete den Grafen Friedrich II von Brehna und Wettin Sophie die altere beerbte ihren Vater und Bruder als Grafin von Wildungen Sie heiratete Burchard VI Kurzhand von Querfurt um 1185 1243 1246 den Burggrafen von Magdeburg Dieser verkaufte noch vor 1227 die Burgen Keseberg und Wildungen an Landgraf Ludwig IV den Heiligen von Thuringen Da ihm dazu die Einwilligung seiner Frau der rechtmassigen Eigentumerin und deren Familie fehlte kam es daruber zu erneutem Streit zwischen den Ziegenhainern und den Ludowingern Erst 1233 einigte sich Graf Berthold I von Ziegenhain mit Landgraf Konrad von Thuringen der fur seinen Bruder den Landgrafen Heinrich Raspe die hessischen Besitzungen der Ludowinger verwaltete uber das ziegenhainische Erbe von Konrads vier Jahre zuvor verstorbenem Onkel Friedrich von Wildungen In einem in Marburg geschlossenen Vertrag musste Berthold auf Reichenbach Wildungen die Burg Hollende die Keseburg und die sudwestliche Halfte der Vogtei Keseberg verzichten Das Gericht Hofgeismar allerdings in dem der Keseberg lag blieb Mainzer Lehen der Vogte von Keseberg Ein Gerichtsentscheid von 1244 bestatigte noch einmal dass der Grund auf dem die Burg stand landgraflich sei wahrend die Umgebung dem Kloster Haina gehore Nach dem Tod Heinrich Raspes im Jahre 1247 mit dem die Ludowinger im Mannesstamm ausstarben versuchte Erzbischof Siegfried III von Mainz die mainzischen Lehen der Landgrafen einzuziehen Burchard VI von Magdeburg war inzwischen verstorben und seine Witwe Grafin Sophia von Wildungen hatte als eigentliche Erbin geplant Wildungen und Keseberg an Mainz zu verkaufen Sie trat 1247 kurz vor ihrem Tod ihre Rechte an beiden Burgen an den Erzbischof ab aber Sophie von Brabant die im nach Heinrich Raspes Tod ausgebrochenen thuringisch hessischen Erbfolgekrieg fur ihren Sohn Heinrich I um das Ludowinger Erbe kampfte erkannte dies nicht an und beide Burgen blieben im Besitz der Landgrafschaft Mit Sophias Tod 1247 endete die kurzlebige Grafschaft Wildungen Noch wahrend des thuringisch hessischen Erbfolgekrieges im Jahre 1263 kam Wildungen durch Vertrag zwischen Heinrich I von Hessen und dem Grafen Adolf I von Waldeck der Heinrichs Kampf gegen die Abtei Corvey und die Bischofe von Paderborn um die territoriale Vorherrschaft im nordhessischen Grenzgebiet zu Westfalen unterstutzt hatte an Waldeck Einzelnachweise Bearbeiten Noch 1242 beurkundet HStAM Fonds Urk 87 No 1763Literatur und Weblinks BearbeitenMartin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain In Niddaer Geschichtsblatter Nr 9 Hrsg Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0 Genealogie Mittelalter Friedrich von Ziegenhain Burgenlexikon Keseburg A Heldmann Die Vogte von Keseburg In Zeitschrift fur Hessische Geschichte Band 25 S 1 54 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafschaft Wildungen amp oldid 233834910