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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Grunhain Begriffsklarung aufgefuhrt Grunhain ist ein Ortsteil der sachsischen Stadt Grunhain Beierfeld im Erzgebirgskreis GrunhainStadt Grunhain BeierfeldOrtswappenKoordinaten 50 35 N 12 49 O 50 578611111111 12 808888888889 626 Koordinaten 50 34 43 N 12 48 32 OHohe 626 mFlache 13 43 km Einwohner 2281 9 Mai 2011 1 Bevolkerungsdichte 170 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 2005Postleitzahl 08344Vorwahl 03774Grunhain Sachsen Lage von Grunhain in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 3 St Nicolai Kirche 4 Kloster 5 Einwohnerentwicklung 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten nbsp Ortsansicht aus Richtung Furstenbrunner StrasseGrunhain liegt etwa 8 Kilometer ostlich von Aue im Erzgebirge Westlich des Ortes liegt der 728 m u NN hohe Spiegelwald nordostlich der 760 m u NN hohe Schatzenstein Nachbarorte Bearbeiten Kuhnhaide BurgstadtelBernsbach nbsp ElterleinBeierfeld WaschleitheGeschichte Bearbeiten nbsp Blick vom Spiegelwaldturm Kirche dahinter links das Amtshaus rechts der Fuchsturm nbsp Ehemaliges Rathaus Gruhnhain nbsp Grundschule Grunhain Beierfeld in GrunhainUber die Erstbesiedlung von Grunhain liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor Sicher ist dass Gruninhain 2 erstmals 1231 33 urkundlich erwahnt wurde Laut dem Monch Conrad Feiner soll Abt Dietrich dem Ort 1285 ein Stadtsiegel verliehen haben das drei grune Baume und eine Amsel in sich fuhrte 3 In der ersten stadtischen Urkunde vom 3 Mai 1347 ist Grunhain als oppidum Stadtchen bemimt Anlasslich eines Zeugenverhors zweier alterer Grunhainer Einwohner wurde zudem bezeugt dass uber 80 Jahre lang ohne Hinderung die Freiheiten des Malzens des Bierbrauens und verkaufs des Schlachtens des Brotbackens und verkaufens wie auch des Schusterns bestanden hatten bevor sie um 1322 durch den ortlichen Richter den Burggrafen von Meissen und Burgern zu Lossnitz zum Gefallen beschrankt worden seien 4 Vom 16 Marz 1356 ist uberliefert dass Friedrich der Strenge dem stetchin zcu Grunenhain die Freiheit zu brauen zu schlachten und nach Weichbild und Stadtrecht Waren zu kaufen und verkaufen verliehen hat 5 Die immense Bedeutung Grunhains fur das Erzgebirge und daruber hinaus vor allem in den drei Jahrhunderten vor der Reformation liegt im Grunhainer Kloster begrundet das Anfang der 1230er Jahre aufgebaut wurde Nach der Auflosung des Klosters wurde Grunhain Sitz des gleichnamigen kursachsischen Amtes das wiederum mehr als 300 Jahre Bestand hatte Eine Stadtkirche die bis 1529 durch Monche des Klosters versorgt wurde existierte seit der Mitte des 13 Jahrhunderts Erst im Rahmen der Kirchenvisitationen wahrend der Reformation wurde ein eigener Pfarrer eingesetzt 6 Wiederholt wurde Grunhain durch Stadtbrande zerstort unter anderem 1536 1546 1719 und 1807 Nachdem im Ort die Spitzenkloppelei als Hausindustrie gepflegt worden war liess sich im 17 Jahrhundert der aus der Familie Korting stammende Richtersohn und gelernte Schneider Christoph Korting 1650 in Grunhain nieder und grundete einen Spitzenhandel der durch seine Sohne fortgesetzt wurde und uberregionale Absatzmarkte erschloss 7 Schon am Ausgang des 19 Jahrhunderts entstand in Grunhain ein Genesungsheim der Allgemeinen Ortskrankenkasse Chemnitz Mit Eroffnung der gleichnamigen Haltestelle erhielt Grunhain am 1 Mai 1900 8 Eisenbahnanschluss an der Bahnstrecke Zwonitz Scheibenberg Am 21 August 1947 wurde der Verkehr im Teilabschnitt Zwonitz Elterlein endgultig eingestellt die Gleisanlagen anschliessend als Reparationsleistung fur die Sowjetunion abgebaut Nachdem sich die Stadt im Verlaufe der 1990er Jahre immer grosseren Schuldenlasten ausgesetzt gesehen hatte gab sie mit ihren 2579 Einwohnern Stand 31 Dezember 2004 zum 1 Januar 2005 ihre Eigenstandigkeit auf und wurde der benachbarten Gemeinde Beierfeld in die Stadt Grunhain Beierfeld eingegliedert 9 St Nicolai Kirche BearbeitenDie St Nicolai Kirche ist eine klassizistische Saalkirche und wurde 1808 bis 1812 als typische sachsische Predigtkirche gebaut Daher ist die Kanzel uber dem Altar angebracht Die nach der Restaurierung in den 2000er Jahren sehr helle Kirche hat eine flache geputzte Decke Pfeiler tragen die beiden Emporen Sie sind um den ganzen Innenraum herumgefuhrt auch hinter dem Altarbereich Dort sind die Emporen als verglaste Betstuben ausgefuhrt Der Kanzelaltar mit zwei Saulen als Begrenzung datiert von 1812 Das Altarbild ist klein es zeigt eine Abendmahlsdarstellung Auch die Taufe ist klassizistisch An den in Grunhain geborenen Barockkomponisten und Thomaskantor Johann Hermann Schein erinnern im Altarbereich ein Portrat und eine Gedenktafel aus dem Jahr 1897 10 Die Orgelempore im Westen der Kirche zeigt eine leichte Wolbung in den Kirchenraum hinein Die Orgel von Christian Gottlob Steinmuller datiert von 1812 und wurde 1912 1913 von der Zittauer Orgelbaufirma A Schuster amp Sohn umgebaut 11 12 nbsp St Nicolai Kirche nbsp Ostseite der Kirche mit den Betstuben zu beiden Altarseiten nbsp Klassizistische Taufe nbsp Bildnis von Johann Hermann Schein 1586 1630 nbsp Kanzelaltar von 1812 nbsp Westseite der Kirche mit der OrgelKloster BearbeitenNur noch die aussere Bruchsteinmauer ein freistehendes Torgebaude das wie ein Turm wirkt die Aussenmauern einer Scheune und die verschutteten Grundmauern der Klosterkirche sind vom ehemaligen Zisterzienserkloster St Maria und St Nikolaus erhalten 1235 zogen vom Kloster Sittichenbach in der Grafschaft Mansfeld Monche in das neu gestiftete Kloster in Grunhain Ausgedehnter Grundbesitz Kooperation mit dem Kloster Sittichenbach so beim Klosterhof in Zwickau und wirtschaftliche Aktivitaten liessen das Grunhainer Kloster schnell zu einem der wichtigsten und reichsten Kloster im Erzgebirge werden 13 Das Kloster wurde im Zuge der Reformation 1532 aufgehoben Hauptartikel Kloster GrunhainEinwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 1548 51 87 besessene Mann 6 Hausler 33 Inwohner 4 Hufen1764 124 besessene Mann und Hausler 7 Hufen1834 13891871 1656 Jahr Einwohnerzahl1890 17511910 25871925 30581939 3356 Jahr Einwohnerzahl1946 32431950 46571964 38151990 2905 Jahr Einwohnerzahl2004 25792011 2281Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Grunhain Empfangsgebaude 2016 Durch Grunhain fuhren die Staatsstrasse 270 Zwonitz Schwarzenberg und die S 222 Schonbrunn Zelle Zwischen 1900 und 1947 hatte der Ort einen Bahnhof an der Bahnstrecke Zwonitz Scheibenberg Heute erinnern noch die Bahnhofsgebaude die Bahnhofstrasse und die Fundamentreste zweier Bahnviadukte an diese Zeit Personlichkeiten BearbeitenPfarrer Johann Gottlieb Uhlmann und dessen Schwiegersohn Amtshauptmann Gustav Adolf Vodel 1877 Ehrenburger Johann Hermann Schein 1586 1630 Musiker und Liedtexter des Fruhbarock Ewald Christian Victorin Dietrich 1785 1832 Militararzt und Schriftsteller Rolf Winkler 1930 2001 Bildhauer und Grafiker Dagmar Meyer 1931 2021 MundartautorinLiteratur BearbeitenGrunhain Grunhayn In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 3 Band Schumann Zwickau 1816 S 602 610 Ernst Albin Seidel Grunhain seit der Reformation C B Ott Zwonitz 1900 Digitalisat Richard Steche Grunhain In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 8 Heft Amtshauptmannschaft Schwarzenberg C C Meinhold Dresden 1887 S 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grunhain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Grunhain Quellen und Volltexte Grunhain im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt fur Grunhain Beierfeld Stadt PDF 0 23 MB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 abgerufen am 29 Januar 2015 a b vgl Grunhain im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Martin Marker Das Zisterzienserkloster Grunhain im Erzgebirge Frankfurt am Main 1968 S 93 Karsten Richter Die stadtischen Privilegien Grunhains im Spiegel mittelalterlicher und fruhneuzeitlicher Urkunden in Erzgebirgische Heimatblatter 39 2017 Heft 5 S 2 5 ISSN 0232 6078 Eckhardt Leiserig Regesten der Urkunden des Sachsischen Hauptstaatsarchivs Dresden 1351 1365 Halle 2003 Regest Nr 219 Rolf Bottcher 800 Jahre St Nicolai Kirche zu Grunhain Grunhain Beierfeld 2012 Redaktion Korting in Neue Deutsche Biographie Bd 12 1979 S 396 auch online Informationen zur Haltestelle Grunhain auf www sachsenschiene de abgerufen am 1 Juni 2015 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 2005 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz bearbeitet von Barbara Becker Wiebke Fastenrath Heinrich Magirius u a Munchen 1998 S 375 Ulrich Dahnert Historische Orgeln in Sachsen Leipzig 1983 S 147f Rolf Bottcher Die Orgel in der St Nicolai Kirche zu Grunhain in Erzgebirgische Heimatblatter 36 2014 Heft 5 S 13 14 ISSN 0232 6078 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz bearbeitet von Barbara Becker Wiebke Fastenrath Heinrich Magirius u a Munchen 1998 S 375Normdaten Geografikum GND 4086830 8 lobid OGND AKS Ortsteile der Stadt Grunhain Beierfeld Beierfeld Grunhain Waschleithe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunhain amp oldid 236470944