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Godlevskit auch Godlewskit 6 IMA Symbol Go 2 ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Ni Fe 9S8 1 und damit chemisch gesehen ein Nickel Eisen Sulfid Nickel und Eisen konnen sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zum Schwefelanteil GodlevskitGodlevskit silbriger Nugget aus der Region Norilsk Krasnojarsk Sibirien RusslandAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1968 032 1 IMA Symbol Go 2 Chemische Formel Ni Fe 9S8 1 Ni8 7Fe0 3 S8 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II B 17 020 2 BB 15b 02 07 04 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222 4 Raumgruppe C222 Nr 21 Vorlage Raumgruppe 21 3 Gitterparameter a 9 34 A b 11 22 A c 9 43 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte nicht definiert Vickersharte 383 bis 415 40 bis 50 g 5 Dichte g cm3 berechnet 5 273 5 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe bronzegelb bis hellgelbStrichfarbe grauTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzGodlevskit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form von kornigen und meist komplex verzwillingten Kristallen bis etwa einem Millimeter Grosse sowie korniger Aggregate gefunden werden Die Farbe der undurchsichtigen Kristalle gleicht einem bronzeahnlichen Gelb mit Metallglanz auf den Oberflachen 7 In polierten Dunnschliffen ist er eher hellgelb 5 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Godlevskit in der Kupfer Nickel Lagerstatte zwischen Norilsk und Talnach englisch Talnakh in Russland Ostsibirien Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch E A Kulagow T L Jewstignejewa und O Je Juschko Sacharowa russisch E A Kulagov T L Evstigneeva O E Yushko Zaharova die das Mineral nach dem russischen Geologen Michaila Nikolajewitscha Godlewskogo russisch Mihaila Nikolaevicha Godlevskogo 1902 1984 8 benannten Kulagow Jewstignejewa und Juschko Sacharowa sandten ihre Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen 1968 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangs Nr der IMA 1968 032 1 die den Godlevskit als eigenstandige Mineralart anerkannte Die Publikation der Erstbeschreibung folgte ein Jahr spater im russischen Fachmagazin Geologiya Rudnyh Mestorozhdenij deutsche Transkription Geologija Rudnych Mestoroschdeni Die Anerkennung des Minerals wurde 1970 mit der Publikation der New mineral names im englischsprachigen Fachmagazin American Mineralogist bestatigt Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Godlevskit noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II B 17 020 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide Selenide und Telluride mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te gt 1 1 wo Godlevskit zusammen mit Horomanit Kharaelakhit Mackinawit Samaniit und Sugakiit die unbenannte Gruppe II B 17 bildet 7 Die von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Godlevskit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Metallsulfide M S gt 1 1 hauptsachlich 2 1 ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Nickel Ni zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 2 BB 15b bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Godlevskit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 02 07 04 innerhalb der Unterabteilung der Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 9 8 zu finden Kristallstruktur BearbeitenGodlevskit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe C222 Raumgruppen Nr 21 Vorlage Raumgruppe 21 mit den Gitterparametern a 9 34 A b 11 22 A und c 9 43 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenGodlevskit bildet sich entweder in Hydrothermaladern oder in Peridotiten zusammen mit anderen Nickelsulfiden Begleitminerale sind unter anderem Bornit Chalkopyrit Heazlewoodit Magnetit Millerit Pentlandit Pyrit und Pyrrhotin 5 Als seltene Mineralbildung konnte Godlevskit bisher Stand 2012 nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei rund 20 Fundorte als bekannt gelten 9 Neben seiner Typlokalitat Norilsk Talnach fand sich das Mineral in Russland bisher nur noch im Yoko Dovyrensky Massiv nahe dem Baikalsee in der Republik Burjatien Fundorte sind unter anderem Mount Clifford in Westaustralien Dobromirtsi bei Goze Deltschew in Bulgarien die Jianchaling Goldlagergstatte im Kreis Mian in China Qeqertarsuatsiaat in Gronland die Fukumaki Mine bei Kudamatsu in Japan die Texmont Mine bei Timmins und die Orford Nickel Mine bei Saint Denis de Brompton Le Val Saint Francois in Kanada bei Bou Azer nahe Tazenakht in der marokkanischen Provinz Ouarzazate das Braszowice Brzeznica Massiv nahe Zabkowice Slaskie deutsch Frankenstein in Polen die New Amianthus Mine bei Barberton in Sudafrika die Dagkuplu Mine und die Kavak Mine bei Eskisehir in der Turkei sowie bei Moapa im Clark County Nevada in den Vereinigten Staaten von Amerika USA 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenE A Kulagov T L Evstigneeva O E Yushko Zaharova Novyj Sulfid nikelya Godlevskit In Geologiya Rudnyh Mestorozhdenij Band 11 1969 S 115 121 russisch rruff info PDF 916 kB abgerufen am 7 Dezember 2022 englische Ubersetzung E A Kulagov T L Evstigneeva O E Yushko Zakharova The new nickel sufide godlevskite In Geologiya Rudnykh Mestorozhdenii Michael Fleischer New mineral names In American Mineralogist Band 55 1970 S 317 323 englisch rruff info PDF 544 kB abgerufen am 7 Dezember 2022 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 426 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Godlevskite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Godlevskit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 7 Dezember 2022 American Mineralogist Crystal Structure Database Godlevskite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 7 Dezember 2022 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 70 englisch David Barthelmy Godlevskite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch a b c d Godlevskite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 51 kB abgerufen am 7 Dezember 2022 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 319 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Godlevskite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Localities for Godlevskite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 7 Dezember 2022 englisch Fundortliste fur Godlevskit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 7 Dezember 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Godlevskit amp oldid 239328366