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Qeqertarsuatsiaat qɜqɜˌtːɑsːuat sːiˈaːtˢʰ nach alter Rechtschreibung K eĸertarssuatsiait danisch Fiskenaesset ist eine gronlandische Siedlung im Distrikt Nuuk in der Kommuneqarfik Sermersooq Qeqertarsuatsiaat ziemlich grosse Inseln Fiskenaesset die Landspitze der Fische K eĸertarssuatsiaitQeqertarsuatsiaat 2009 Qeqertarsuatsiaat 2009Kommune Kommuneqarfik SermersooqDistrikt NuukEinwohner 177 1 Januar 2023 Grundung 1754Zeitzone UTC 2Geographische Lage 63 5 19 N 50 40 39 W 63 088611111111 50 6775 Koordinaten 63 5 19 N 50 40 39 WQeqertarsuatsiaat Gronland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vor der Kolonialzeit 2 2 Qeqertarsuatsiaat als Loge 2 3 Qeqertarsuatsiaat als Udsted 2 4 Nach der Kolonialzeit 3 Liste der Kolonialangestellten 4 Wirtschaft 5 Infrastruktur und Versorgung 6 Bebauung 7 Sport 8 Sohne und Tochter 9 Bevolkerungsentwicklung 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenQeqertarsuatsiaat liegt auf der Insel Qeqertarsuatsiaq auf der etwa funf Kilometer sudwestlich die ehemalige Herrnhuter Missionsstation Akunnaat Lichtenfels liegt Vor dem Ort verlauft der lange schmale sehr zerkluftete Qeqertarsuatsiaat Kangerluat der sich knapp 50 km ins Landesinnere schneidet Qeqertarsuatsiaat liegt heute vergleichsweise abgelegen da die nachsten bewohnten Orte Nuuk im Norden und Paamiut im Suden 131 km und 132 km entfernt sind 1 Geschichte BearbeitenVor der Kolonialzeit Bearbeiten 1605 fuhren drei Schiffe auf denen sich die Seefahrer John Cunningham James Hall John Knight und Godske Lindenov befanden auf Befehl von Konig Christian IV in Richtung Gronland Wegen Streitereien trennte sich Lindenov von den anderen beiden Schiffen und ankerte vermutlich im Qeqertarsuatsiaat Kangerluat wo er mit dort aufgefundenen Inuit Handel trieb aber auch zwei Einheimische nach Danemark entfuhrte 2 Aus der Zeit des vorkolonialen Tauschhandels stammt eine 1923 in einem Abfallhaufen gefundene Ehemedaille des hollandischen Medailleurs Pieter van Abeele aus dem 17 Jahrhundert 3 Qeqertarsuatsiaat als Loge Bearbeiten Mitte des 18 Jahrhunderts erkannte Kaufmann Lars Dalager die Notwendigkeit einer Zwischenstation auf dem langen weg zwischen den Kolonien Godthaab und Frederikshaab 1754 grundete der Assistent in Godthaab Anders Olsen die Loge Fiskenaesset der er aber nur fur ein Jahr vorstand bevor er von Johan Diderich Schade abgelost wurde Ohne Koloniestatus war die Loge dennoch ein eigener Kolonialdistrikt 1758 grundeten die Herrnhuter ihre Missionsstation Lichtenfels knapp funf Kilometer sudwestlich von Qeqertarsuatsiaat Wahrend einer grossen Epidemie 1782 wurden die Jager in der Loge aufgeteilt um ein Aussterben der Ernahrer zu verhindern Drei Jager blieben in Qeqertarsuatsiaat funf zogen nach Akunnaat sechs nach Kangeq sechs nach Illorsuit einer nach Umiiarmiut drei nach Kangaarsuk drei nach Tikisooq und einer nach Natsersuaq In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts lebte Qeqertarsuatsiaat von der Jagd auf Seehunde spater dominierte der Fischfang wobei vor allem Kabeljau zu Stockfisch und Klippfisch verarbeitet wurde Mitte des 19 Jahrhunderts gehorte die Bevolkerung im Kolonialdistrikt zur armsten Gronlands 1855 gehorten durch die Missionsstation in Lichtenfels 330 der 418 Bewohner der Kolonialdistrikts der Herrnhutergemeine an Von den Bewohnern lebten nur 90 in Qeqertarsuatsiaat jedoch 150 in Akunnaat In den folgenden Jahrzehnten Jahren halbierte sich die Einwohnerzahl im Kolonialdistrikt beinahe 4 Qeqertarsuatsiaat als Udsted Bearbeiten nbsp Qeqertarsuatsiaat 1893 1872 wurde der Kolonialdistrikt aufgelost und Qeqertarsuatsiaat wurde ein Udsted innerhalb des Kolonialdistrikts Godthaab 5 auch wenn offiziell noch weiterhin von einer Loge gesprochen wurde Ab 1911 war Qeqertarsuatsiaat eine eigene Gemeinde der noch die Wohnplatze Kangerluarsussuaq Uugarsiorfik Akunnaat und Kangillermiut angehorten Sie war Teil des 7 Landesratswahlkreises Sudgronlands 6 1918 lebten 129 Gronlander in Qeqertarsuatsiaat abgesehen vom danischen Udstedsverwalter und seiner Frau Neben neunzehn gronlandischen Wohnhausern gab es in Qeqertarsuatsiaat eine Wohnung fur den Udstedsverwalter Sie wurde 1908 aus Holz errichtet und hatte drei Zimmer Der Laden wurde 1846 aus Stein errichtet ebenso wie ein Speckhaus mit Proviantlager im Dachgeschoss aus dem Jahr 1852 Das Fischhaus stammte aus dem Jahr 1910 und war holzverkleidet Ausserdem gab es im Ort eine Werkstatt eine Schmiede einen Ziegenstall und ein Pulverhaus Es gab eine gut 70 m grosse Kapelle Sie wurde 1877 78 errichtet und war aus Stein In ihr befanden sich ein Altar mit Kniefallbank ein Taufbecken und ein Predigtstuhl Aussen hing eine Kirchenglocke Die Schule war 25 m gross und 1907 aus Stein errichtet worden Neben dem Verwalter gab es an offentlich Bediensteten noch zwei Kolonialisten eine Hebamme einen Oberkatecheten einen Katecheten und eine Leserin in Qeqertarsuatsiaat Die Bewohner denen zwolf Jager und vier Fischer angehorten lebten lange hauptsachlich von der Robbenjagd 7 In den 1920er Jahren begann ein jahrzehntelanger Dorschboom in Sudwestgronland der bis in die 1980er Jahre anhielt Aus diesem Grund bewilligte man 1925 faroischen Fischern hier im Fjord zu fischen 8 Um 1930 wurden eine Pastorenwohnung und eine Kirche gebaut 1948 wurde eine neue Schule errichtet Wegen der guten Fischgrunde wurden knapp 300 m an Fischhausern in Qeqertarsuatsiaat errichtet wahrend Nuuk im Vergleich nur gut 200 m hatte 1952 wurden 9167 kg Fisch pro Jager gefangen 7 Nach der Kolonialzeit Bearbeiten Ab 1950 war Qeqertarsuatsiaat ein Teil der neuen Gemeinde Nuuk In den 1950er und 1960er Jahren wuchs die Einwohnerzahl von Qeqertarsuatsiaat aufgrund der gronlandischen Zentralisierungspolitik stark an da die Bewohner der Siedlungen Akunnaat Kangillermiut Uugarsiorfik und Kangerluarsussuaq nach Qeqertarsuatsiaat ziehen mussten 8 1950 lebten 179 Menschen im Ort 1960 waren es 281 und 1970 schon 336 7 1952 wurde eine Telestation errichtet 1953 baute man eine Fischfabrik die 1959 ausgebaut und 1965 privatisiert wurde 1957 wurde eine Hebammenwohnung errichtet und 1963 eine Krankenstation In der alten Kirche die seit dem Bau der neuen Kirche als Versammlungshaus genutzt wurde wurde ein Kindergarten eingerichtet 1962 wurde eine Feuerwehrstation errichtet und 1964 eine Werkstatt 1966 wurde die Schule ausgebaut die 1968 von 81 Schulern besucht wurde 1967 wurde ein Fussballplatz angelegt 3 Die Gegend um Qeqertarsuatsiaat ist zudem insofern bedeutend als dass der Ort die Typlokalitat der beiden Mineralien Sapphirin und Kornerupin ist die hier 1819 und 1884 entdeckt und erstbeschrieben wurden 9 Das Gestein enthalt zudem grossere Mengen an Chromit 5 Seit 2015 werden in der Mine Aappaluttoq etwa 20 km sudostlich von Qeqertarsuatsiaat Rubine und rosa Saphire abgebaut 10 Liste der Kolonialangestellten BearbeitenFolgende Handelsassistenten waren in der Anlage Fiskenaesset tatig In spateren Jahren waren zeitweilig Udstedsverwalter mit der Verwaltung beauftragt 11 1754 1755 Anders Olsen 1755 1766 Johan Diderich Schade 1766 1786 Hans Henrik Raun 1786 1789 Isaak Lyberth 1789 1790 Johan Christian Morch 1790 1800 Hans Henrik Raun 1800 1801 Nikolaj Daniel Muus 1801 1803 Christian Frederik Steinlein 1803 1804 Schach Carl Hiorth 1804 1815 Arent Christopher Heilmann 1815 1816 Frederik Christian Jacobsen interim 1816 1824 Arent Christopher Heilmann 1824 1827 Gerhard Heiberg Wolff 1827 1829 Jorgen Nielsen Moller 1829 1830 Johan Anton Lund 1830 1833 Jorgen Nielsen Moller 1833 1841 Ove Valentin Kielsen 1841 1843 Andreas Christian Hammeken interim 1843 1845 Ove Valentin Kielsen 1845 1849 Henning Bistrup 1849 1850 Emilius von Bulow 1850 1851 Bendix Andreas Heide Tvede 1851 1856 Frederik Lassen 1856 1858 Andreas Christian Hammeken 1858 1862 Lars Jensen 1862 1863 Niels Peter Svanberg 1863 1865 Halldor Asgrimsson 1865 1866 Peter Frederik Rosing 1866 1869 Jonathan Mathiesen 1870 1871 Jonathan Mathiesen 1871 1872 Morten Smith Schonheyder 1872 1873 Karnis Ingvar Smith Thaarup 1874 1876 Ernst Viggo Moller 1876 0000 Rasmus Muller interim 1876 1882 Johan Frederik Holm 1882 1885 Andreas Peter Rye Jorgensen 1885 1886 Carl Ringsted 1886 0000 Hendrik Theodor Petersen interim 1888 1889 Hendrik Theodor Petersen interim 1889 1891 Carl Emil Basse 1895 1897 Hendrik Theodor PetersenWirtschaft BearbeitenDie wesentlichste Einkommensquelle des Ortes ist die Fischerei Seit dem Niedergang der Dorschvorkommen in der Gegend werden heute in der Fischfabrik auch Seehasen und Garnelen verarbeitet Bedeutend ist zudem die Robbenjagd 5 8 Infrastruktur und Versorgung Bearbeiten nbsp Der Hafen von Qeqertarsuatsiaat 2009 In Qeqertarsuatsiaat gibt es zwei Hafenanlagen eine im Norden und eine im Westen des Dorfs Der Fjord ist ganzjahrig befahrbar Nukissiorfiit ist fur die Strom und Wasserversorgung von Qeqertarsuatsiaat zustandig Der Mull wird deponiert und verbrannt 8 Bebauung BearbeitenIn Qeqertarsuatsiaat gibt es eine Schule einen Kindergarten und ein Altenheim Eine Pilersuisoq Filiale versorgt die Bewohner mit Waren Fur die medizinische Versorgung gibt es eine Krankenstation Sanitareinrichtungen finden sich im Servicegebaude Es gibt zudem ein Dorfburo ein Versammlungsgebaude ein Postgebaude einen Kiosk einen Fussballplatz eine Sporthalle und eine Zimmerei Die Kirche ist eines der erhaltenswurdigen Gebaude in Qeqertarsuatsiaat Ein weiteres Gebaude steht unter Denkmalschutz 8 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in QeqertarsuatsiaatSport BearbeitenDer Fussballverein Iliarssuk Qeqertarsuatsiaat nahm bis 1992 mindestens zehnmal an der Gronlandischen Fussballmeisterschaft teil ohne sich fur die Schlussrunde qualifizieren zu konnen Sohne und Tochter BearbeitenHans Hendrik 1832 1889 Ubersetzer Jager und Arktisforscher Esekiel Berthelsen 1882 Landesrat Kristian Hammeken 1889 Handelsverwalter und Landesrat Hans Petersen 1895 1982 Landesrat Augo Lynge 1899 1959 Politiker Lehrer und Schriftsteller Lars Motzfeldt 1908 1987 Landesrat Schafer Katechet und Lehrer Jorgen Petersen 1918 1991 Pastor und Kommunalpolitiker Hans A Hansen 1925 1997 Journalist und Schriftsteller Jens Christian Chemnitz 1935 2005 GeistlicherBevolkerungsentwicklung BearbeitenQeqertarsuatsiaat ist eines der grosseren Dorfer Gronlands 1981 wurde der Hochststand der Einwohnerzahl erreicht als 347 Menschen hier wohnten Seitdem ist die Bevolkerungszahl stark zuruckgegangen 12 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Qeqertarsuatsiaat Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik Jens Winther Johannesen Did a recently found bird spear belong to a kidnapped Greenlander ScienceNordic 2 August 2012 a b Pie Barfod Gudrun Ebbesen Georg Galster Fiskenaesset In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 458 460 Louis Bobe Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Godthaab Distrikt Historie Fiskenaesset In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 291 ff Digitalisat im Internet Archive a b c Einar Lund Jensen Rasmus Ole Rasmussen Qeqertarsuatsiaat Den Store Danske Ole Bendixen Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Godthaab Distrikt Bopladser i Godthaab Distrikt Logen Fiskenaesset In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 261 ff Digitalisat im Internet Archive a b c Jens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 81 f a b c d e Qeqertarsuatsiaat Kommunalplan der Kommuneqarfik Sermersooq 2032 Fiskenaesset mindat org Jonas Lovschall Wedel Gronland bliver snart et mineland igen Kalaallit Nunaata Radioa 12 September 2014 Hother Ostermann Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Godthaab Distrikt Historie Danske Embedsmaend ved Godthaab In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 293 ff Digitalisat im Internet Archive Einwohnerzahl Qeqertarsuatsiaat 1977 2023 bank stat gl Gronlandisches Statistikamt Siedlungen im Distrikt Nuuk Folgende Orte gehorten der 1950 gebildeten Gemeinde Nuuk an Schafersiedlungen kursiv Bewohnte Orte Kapisillit Neriunaq Nuuk Stadt QeqertarsuatsiaatVerlassene Siedlungen Akunnaat 1950 Itinnera 1992 Kangeq 1974 Kangerluarsoruseq 2009 Kangerluarsussuaq 1956 Kangillermiut 1950 Narsaq 1964 Qooqqut 2002 Qoornoq 1974 Saarloq 1951 Utoqqarmiut 1962 Uummannaq 1950 Fur vor 1950 aufgegebene Siedlungen siehe Kategorie Ort im Distrikt Nuuk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Qeqertarsuatsiaat amp oldid 234837882