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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Kangeq Begriffsklarung aufgefuhrt Kangeq kaˈŋɜq nach alter Rechtschreibung Kangeĸ ist eine gronlandische wust gefallene Siedlung im Distrikt Nuuk in der Kommuneqarfik Sermersooq Kangeq Landspitze KangeĸKangeq um 1890 Kangeq um 1890Kommune Kommuneqarfik SermersooqDistrikt NuukEinwohner 0 seit 1980 Zeitzone UTC 2Geographische Lage 64 7 0 N 52 4 0 W 64 116666666667 52 066666666667 Koordinaten 64 7 0 N 52 4 0 WKangeq Gronland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Vor der Kolonialzeit 2 2 18 und 19 Jahrhundert 2 3 20 Jahrhundert 3 Sport 4 Sohne und Tochter 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenKangeq liegt auf einer gleichnamigen Insel etwa 17 km westsudwestlich von Nuuk Die Siedlung wird geschutzt von der Insel Qeqertarsuaq die eine nur wenige Meter breite Meerenge am Ufer bildet Kangeq liegt an der nordlichen Kuste des durch den Scharengarten Kitsissut geteilten Nuup Kangerlua 1 Geschichte BearbeitenVor der Kolonialzeit Bearbeiten In Kangeq finden sich zahlreiche Spuren der Saqqaq Kultur Die Gegend war also schon vor Jahrtausenden besiedelt Danach war den archaologischen Funden zufolge der Ort lange Zeit unbewohnt Erst dann finden sich Objekte die den Graenlendingar gehort hatten Da diese hier aber nicht siedelten und um 1350 die Gegend Uberlieferungen zufolge auch unbewohnt war mussen Gronlander die sich kurze Zeit spater hier wieder niederliessen diese in der verlassenen Vestribyggd eingesammelt und hergebracht haben 2 Ab dem 14 Jahrhundert etwa war Kangeq durchgehend bewohnt Die lange anwahrende dauerhafte Besiedlung wurde ermoglicht durch die gunstige Lage da das Meer an dieser Stelle immer eisfrei und reich an Beute fur die dort jagenden Inuit ist 3 nbsp Eine der Inuit die 1654 nach Europa entfuhrt wurden Man geht davon aus dass John Davis bei seiner Wiederentdeckung Gronlands im Jahr 1586 Kangeq sah 1612 besuchte wohl James Hall den Ort 1653 und 1654 fuhr David Danell zweimal vermutlich Kangeq an und entfuhrte bei der zweiten Reise vier Inuit nach Europa die dort nach einiger Zeit starben 2 3 5 km nordlich begann 1721 die Kolonialisierung Gronlands mit der Errichtung der Missionsstation Habets O auf der direkt nordlich gelegenen Insel Illuerunnerit durch Hans Egede Anfang des 18 Jahrhunderts wurde Kangeq von Inuit als Sommerplatz benutzt die dafur Hunderte Kilometer aus dem Suden herzogen Eine uberlieferte Geschichte berichtet vom Jager Singajik der Ende des 17 Jahrhunderts aus Arsuk kam und den Rest seines Lebens in Kangeq verbrachte Auf einer genauen Karte von 1731 war Kangeq nicht als bewohnt eingezeichnet und es ist unklar ob zu dieser Zeit dort Menschen gelebt haben Falls der Wohnplatz zu dieser Zeit tatsachlich verlassen gewesen war dann kann dies nur kurzzeitig der Fall gewesen sein 2 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten 1754 wurde auch Kangeq zur Missionsstation allerdings durch die Herrnhuter Brudergemeine Die Bevolkerung wanderte jedoch in der ganzen Gegend ab um nach Neu Herrnhut dem Hauptmissionsort der Brudergemeine zu ziehen In den 1770er Jahren begannen auch die Danen in Kangeq zu missionieren das zu diesem Zeitpunkt als ertragsreichster Ort der Gegend beschrieben wurde aber ab 1777 wurde Neu Herrnhut dezentralisiert und die Herrnhuter verdrangten die Danen wieder aus Kangeq 1801 waren alle Gronlander in Kangeq getauft 2 Im selben Jahr wurde eine 55 jahrige Frau von ihrem Sohn und ihrer Tochter qualvoll ermordet als sie wahrend einer Krankheit den Verstand verloren hatte Inspektor Niels Rosing Bull liess die Geschwister offentlich anprangern Damals war es so dass die Gronlander Angst davor hatten von geisteskranken Verwandten getotet zu werden und dem so zuvorkamen 4 1805 wurde in Kangeq mit dem Fang begonnen aber die Bevolkerung litt unter Krankheiten Erst 1854 wurde Kangeq offiziell zum Udsted ernannt 2 1855 hatte der Ort 76 Einwohner 4 Kangeq ist vor allem bekannt fur seinen Bewohner Aron von Kangeq der ab 1858 im Auftrag von Hinrich Johannes Rink alte Sagen sammelte und mit Zeichnungen unterlegte 2 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Kangeq um 19001900 verliessen die Herrnhuter Gronland und so wurde Kangeq Teil der Danischen Mission 4 Seit 1911 war Kangeq eine eigene Gemeinde im Kolonialdistrikt Godthaab ohne zugehorigen Wohnplatz Sie war Teil des 8 Landesratswahlkreises Sudgronlands 5 1918 wurden 118 Einwohner gezahlt Sie stammten grosstenteils von Kujataamiut Sudgronlander ab und hatten zum Grossteil keine europaische Abstammung Sie lebten in funfzehn sehr schlecht gebauten Hausern und wurden als problematische Personen gesehen die der Kolonialverwaltung mit ihrem Verhalten das Leben schwer machten und dafur sorgten dass die Udstedsverwalter ubermassig haufig ausgetauscht werden mussten Es gab ein 1854 errichtetes Wohnhaus fur den Udstedsverwalter Es mass gut 30 m und hatte zwei Zimmer Das Speckhaus aus dem Jahr 1889 knapp 50 m gross Ein Proviantlager mit Laden im Obergeschoss aus dem Jahr 1907 mass 42 m Alle drei Gebaude waren aus grauem Stein Es gab auch ein Pulverhaus in Kangeq Die Schulkapelle von 1905 war knapp 52 m gross und hatte ein knapp 10 m grosses Schulzimmer im Dachgeschoss Das Gebaude war aus den Materialien eines alten Wohnhauses der Herrnhuter in Uummannaq gebaut Neben dem Udstedsverwalter einer Hebamme und einem Katecheten gab es 22 Jager und zwei Fischer Die Bevolkerung lebte hauptsachlich von der Robben und Waljagd 5 nbsp Kangeq 2017 1928 wurde eine neue Wohnung fur den Udstedsverwalter errichtet 1935 baute man ein Schulgebaude und im Folgejahr einen neuen Laden mit Lager Spater wurde auch ein Fischhaus mit 180 m Flache errichtet da die Fischerei in Kangeq florierte Ab 1950 gehorte Kangeq zur neuen Gemeinde Nuuk Die Einwohnerzahl stieg bis 1960 auf 155 Personen an 6 Ab den 1960er Jahren begann die Bevolkerung nach Nuuk abzuwandern Dennoch wurde noch 1962 eine Werkstatt und 1967 eine Telestation errichtet 7 Am 1 Mai 1974 wurde der Ort schliesslich offiziell aufgegeben und die Bewohner nach Nuuk umbevolkert 8 Seit 1980 wird Kangeq in der Statistik als unbewohnt genannt 9 Sport BearbeitenDer aus Kangeq stammende Fussballverein Tusilartoĸ nahm 1959 60 und 1966 67 an der Gronlandischen Fussballmeisterschaft teil Sohne und Tochter BearbeitenAron von Kangeq 1822 1869 Maler Katechet und Erzahler Tobias Heilmann 1873 1940 Katechet und Landesrat Mathaeus Tobiassen 1911 Katechet und LandesratWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kangeq Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik a b c d e f Hans Christian Gullov Kangeq Et uddrag af Gronlands historie In Tidsskriftet Gronland Band 1976 Nr 4 1976 S 97 116 Online PDF Hans Christian Gullov From Middle Ages to Colonial Times Museum Tusculanum Press Kopenhagen 1997 ISBN 978 87 635 1239 8 S 83 ff 347 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Louis Bobe Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Godthaab Distrikt Historie Enkelte Lokaliteter In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 283 f Digitalisat im Internet Archive a b Ole Bendixen Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Godthaab Distrikt Bopladser i Godthaab Distrikt Udstedet Kangeĸ In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 238 ff Digitalisat im Internet Archive Jens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 72 f Pie Barfod Gudrun Ebbesen Kangeq In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 460 Kangeĸ er nedlagt Atuagagdliutit 9 Mai 1974 S 15 Tim Bespyatov Einwohnerzahlen in Gronland Auf Basis der fruheren Datenbank von Gronlands Statistik Siedlungen im Distrikt Nuuk Folgende Orte gehorten der 1950 gebildeten Gemeinde Nuuk an Schafersiedlungen kursiv Bewohnte Orte Kapisillit Neriunaq Nuuk Stadt QeqertarsuatsiaatVerlassene Siedlungen Akunnaat 1950 Itinnera 1992 Kangeq 1974 Kangerluarsoruseq 2009 Kangerluarsussuaq 1956 Kangillermiut 1950 Narsaq 1964 Qooqqut 2002 Qoornoq 1974 Saarloq 1951 Utoqqarmiut 1962 Uummannaq 1950 Fur vor 1950 aufgegebene Siedlungen siehe Kategorie Ort im Distrikt Nuuk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kangeq amp oldid 238434601