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Kangerluarsoruseq kaˈŋɜɬːuɑˌsːɔʁusɛq nach alter Rechtschreibung Kangerdluarssoruseĸ danisch Faeringehavn faroisch Foroyingahavn ist eine wust gefallene gronlandische Siedlung im Distrikt Nuuk in der Kommuneqarfik Sermersooq Kangerluarsoruseq weniger bedeutender komischer Fjord Foroyingahavn Faringerhafen Faeringehavn Faringerhafen KangerdluarssoruseĸKommune Kommuneqarfik SermersooqDistrikt NuukEinwohner 0 seit 2010 Grundung 1927Zeitzone UTC 2Geographische Lage 63 41 48 N 51 32 41 W 63 696666666667 51 544722222222 Koordinaten 63 41 48 N 51 32 41 WKangerluarsoruseq Gronland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Geschichte der faroischen Fischerei in Gronland 2 2 Geschichte von Kangerluarsoruseq 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLage BearbeitenKangerluarsoruseq liegt an einer mit mehreren kleinen Inseln versehenen Bucht auf der Nordseite der Mundung des gleichnamigen Fjords Die nachstgelegenen Orte sind Nuuk 54 km nordlich und Qeqertarsuatsiaat 80 km sudlich 1 Geschichte BearbeitenGeschichte der faroischen Fischerei in Gronland Bearbeiten Um 1925 waren faroische Fischer wegen der expansiven Trawlerfischerei Grossbritanniens gezwungen in die Gewasser um Island und Gronland auszuweichen Dort benotigten die Faringer eine Fischereistation um ihren Fang lagern zu konnen In den 1920er Jahren war Gronland jedoch wegen des danischen Handelsmonopols ein geschlossenes Land und Auslandern war der Kontakt mit den Gronlandern weitgehend verboten angeblich um schadliche Einflusse von ihnen fernzuhalten Danemark befurchtete dass die Erlaubnis fur faroische Fischer in Gronland zu fischen zum Zusammenbruch des Monopols fuhren wurde Der sudgronlandische Gronlands Landsrad teilte diese Meinung und wollte die gronlandischen Fahrwasser der gronlandischen Bevolkerung vorbehalten stimmte aber schliesslich dem Vorschlag von Landsfoged Knud Oldendow zu dass die Faringer einen Hafen auf der Insel Takisup Qeqertarsua Ravns Storo errichten durften Der Hafen musste mehrere Bedingungen erfullen Er durfte nicht an einem Ort liegen der von Gronlandern zum Fischen benutzt wird er durfte nicht in der Nahe gronlandischer Siedlungen liegen und es durften keine Gronlander angestellt werden Dazu musste jedes einlaufende Schiff einzeln eine Genehmigung erhalten und ein Dane wurde eingesetzt um die Einhaltung der Regularien zu uberwachen Andere Auslander durften somit weiterhin nicht in Gronland fischen und den Faringern war die Nutzung weiter kustwarts liegender Fischgrunde verboten 1926 errichteten die Faringer einen Hafen auf Takisup Qeqertarsua fur denen sie eine Genehmigung fur diese Fischereisaison erhalten hatten die schliesslich fur die Saison 1927 verlangert wurde Takisup Qeqertarsua lag jedoch rund 70 Seemeilen von den besten Fischgrunden entfernt sodass die Faringer eine andere Platzierung forderten Am 30 Mai 1927 genehmigte das danische Parlament ein Gesetz das die Verlegung der Fischereistation nach Norden genehmigte Der gronlandische Landesrat war nicht befragt worden obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben war Erst im Juli 1927 wurde das bereits genehmigte Gesetz in beiden Landesraten diskutiert Der sudgronlandische Landesrat war dagegen weil er befurchtete dass mit einer Ausweitung der Rechte bald faroische Fischer mit den Gronlandern in deren Gewassern konkurrieren wurden Der nordgronlandische Landesrat war zwar nicht direkt betroffen war aber auch grosstenteils dagegen zeigte aber auch Interesse dass so gronlandische Fischer von faroischen Fischern gelehrt werden konnten wie es der sudgronlandische Landesrat sich schon 1925 erhofft hatte 1927 wurde die Fischereistation nach Kangerluarsoruseq verlegt 1928 wurde die Fischereigenehmigung erneut verlangert wieder ohne vorherige Einbeziehung des Landesrats der erst anschliessend um seine Meinung gebeten wurde Zugleich erklarten die Faringer sich bereit gronlandische Fischer auf ihren Booten zu lehren wahrend der nord und der sudgronlandische Landesrat nun eher dagegen waren da sie dadurch keine Verbesserungen erwarteten Fortan wurde die Fischereigenehmigung jahrlich verlangert immer ohne den Landesrat zu befragen 1931 wurde das Gebiet in dem die Faringer fischen durften auf 180 Seemeilen ausgedehnt wieder ohne vorherige Konsultation des Landesrats obwohl das Gesetz zu Gronlands Styrelse dies vorschrieb Eine danisch faroische Delegation reiste nach Nuuk und versuchte den Landesrat dazu zu bringen der Errichtung einer zweiten Fischereistation zuzustimmen Unter dem Druck gab der Landesrat nach und stimmte zu solange die Faringer sich im Gegenzug dazu bereiterklarten zu versichern nicht in den Fjorden fischen zu wollen 1934 wurde der Hafen Toqqusaq auf der Insel Poorusiata Qeqertarsua Lango bei Atammik gegrundet Im selben Jahr stimmte der Landesrat zu dass trotz des weiter bestehenden Handelsmonopols nun Schiffe aller Nationen den Hafen nutzen durften was 1937 durchgesetzt wurde 1936 baten die Faringer uber die Ausweitung der Fischgrunde kustwarts aber die beiden Landesrate lehnten ab woraufhin die Faringer den Druck erhohten Danemark erteilte derweil die Verlangerung der Fischereigenehmigung fur weitere funf Jahre Zu diesem Zeitpunkt vorging etwa die Halfte der gesamten faroischen Fischerei in gronlandischen Gewassern machte somit also einen bedeutenden Teil der faroischen Wirtschaft aus Im Januar 1939 forderten die Faringer nach einem Treffen mit Staatsminister Thorvald Stauning dass der mittlerweile wieder geschlossene Hafen in Toqqusaq sowie der auf Takisup Qeqertarsua wieder geoffnet werden durfen Zugleich sollte ein vierter Hafen in Illuerunnerit Gamle Egedesminde gegrundet werden wo Niels Egede 1759 die Kolonie Egedesminde gegrundet hatte bevor der Ort vier Jahre spater an seine heutige Position nach Aasiaat verlegt wurde Damit umfasste das faroische Fischereigebiet in Gronland nun 425 Seemeilen Zugleich wurde die Fischerei nahe der Kuste aber nicht in den Fjorden genehmigt Das Gesetz wurde beschlossen durfte aber erst nach Zustimmung des Landesrats durchgefuhrt werden Knud Oldendow der mittlerweile Direktor von Gronlands Styrelse war versuchte deswegen die Gronlander zu uberzeugen die sich aber wieder vollig ubergangen fuhlten Es kam zu einer grossen Debatte im sudgronlandischen Landesrat zwischen den Mitgliedern Landsfoged Aksel Svane und Knud Oldendow die darin endete dass der Landesrat dem Gesetz unter dem grossen Druck aus Mangel an Alternativen zustimmte obwohl alle dagegen waren Mit dem folgenden Ausbruch des Zweiten Weltkriegs endete jedoch die faroische Fischerei in Gronland vorerst sodass das Gesetz keine direkten Folgen hatte Die Problematik mit der Machtverteilung im Fall der faroischen Fischerei war eine der Hauptgrunde fur die gronlandische Einbeziehung in die Verhandlungen des Gronlandausschusses im Rahmen einer Kommission im Jahr 1939 2 Geschichte von Kangerluarsoruseq Bearbeiten In Kangerluarsoruseq wurde 1935 ein Krankenhaus gebaut und es entstand ein Leuchtturm Zwischen 1945 und 1950 wurde ein Postgebaude errichtet 1949 wurde ein Gebaude fur Gronlands Tekniske Organisation gebaut und im selben Jahr entstand eine Telestation 1951 wurde ein neues Krankenhaus gebaut und das alte in eine Herberge umgewandelt Zwischen 1952 und 1955 wurden zahlreiche Wohnbaracken errichtet 1953 ubernahm die norwegisch danisch faroische Firma Nordafar als Abkurzung fur norsk dansk faerosk den Betrieb von Kangerluarsoruseq Diese liessen einen weiteren Hafen zweieinhalb Kilometer weiter ostlich errichten der den Firmennamen erhielt Nordafar betrieb ein Salzsilo fur die Verarbeitung des gefangenen Fischs zu Salzfisch eine Werkstatt eine Werft und ein Lager fur Reserveteile 1956 wurde das Seemannsheim Livd Unterschlupf Zuflucht Bunker errichtet Nordafar besass in Kangerluarsoruseq Gronlands langsten Kai 1960 wurde ein Kraftwerk gebaut und zudem gab es ein Wasserwerk Nach der Aufhebung des Handelsmonopols durften auch Gronlander in Kangerluarsoruseq arbeiten und ihren Fisch an die Fischfabrik verkaufen Polaroil versorgte von Kangerluarsoruseq aus ganz Gronland mit Ol Das Unternehmen hatte ein eigenes 1962 errichtetes Kraftwerk Im Winter also ausserhalb der Fischereisaison war Kangerluarsoruseq nahezu unbewohnt und wurde nur von einigen Hafenkontrolleuren bewacht Die jeweils am 31 Dezember gemessenen Einwohnerzahlen spiegeln deswegen nicht den tatsachlichen Betrieb in Kangerluarsoruseq wider 1955 wurden 6 Einwohner gezahlt 1960 13 1965 24 und 1968 32 Personen Ab 1967 war kein eigener Arzt mehr in Kangerluarsoruseq tatig stattdessen wurde der Ort vom Arzt in Nuuk mitversorgt 1969 wurde der Vertrag mit Nordafar bis 1994 verlangert 3 In den 1970er Jahren war die Halfte der 70 Beschaftigten in Kangerluarsoruseq Gronlander und der Ort war der einzige des Landes in dem Gronlander dasselbe wie Auslander verdienten wahrend sonst Danen mehr Lohn erhielten Der Lohn war mit 16 40 kr in der Stunde jedoch niedrig und der Arbeitstag 12 Stunden lang wohingegen Unterbringung und Essen gratis waren Zu diesem Zeitpunkt wurden in der Fischfabrik in Kangerluarsoruseq nur Garnelen verarbeitet die nach Hirtshals verschifft und von dort aus exportiert wurden aber zudem wurde Fisch aufgekauft 4 1977 wurde das Krankenhaus in eine Touristenpension umgebaut das den Namen Hospitel erhielt 5 1984 horte der Fischhandel in Kangerluarsoruseq auf und 1989 ging Nordafar konkurs Seit den 1990er Jahren ist nur noch das Ollager Faeringe Oliehavn auch Orsiivik auf der sudlichen Fjordseite in Benutzung 6 Der Rest der alten Fischereistation verfallt 2007 einigten sich die faroische und die gronlandische Regierung darauf dass die Faroer die Uberreste in Kangerluarsoruseq beseitigen sollten Dennoch geschah nichts Nach einer offiziellen Erinnerung im Jahr 2016 stellte ein Gutachten von 2018 fest dass der Abriss von Kangerluarsoruseq etwa 23 Mio kr rund 3 Mio Euro kosten wurde 7 Literatur BearbeitenJogvan Arge Niels Juel Arge Teir toku land Foroyinger i Gronland 8 Bande Forlagid Tjarnardeild Torshavn 1996 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik Axel Kjaer Sorensen Denmark Greenland in the twentieth century Meddelelser om Gronland Band 341 Museum Tusculanum Press Kopenhagen 2007 ISBN 978 87 635 3070 5 S 54 59 Online PDF Pie Barfod Faeringehavn In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 513 519 Jorgen Fleischer God gronlandsk arbejdsplads Atuagagdliutit 21 Oktober 1976 S 22 Turistcentret i Faeringehavn abner 1 maj Atuagagdliutit 24 Februar 1977 S 4 Helge Schultz Lorentzen Rasmus Ole Rasmussen Kangerluarsoruseq Den Store Danske Faeringehavn emu dk 15 Februar 2021 Siedlungen im Distrikt Nuuk Folgende Orte gehorten der 1950 gebildeten Gemeinde Nuuk an Schafersiedlungen kursiv Bewohnte Orte Kapisillit Neriunaq Nuuk Stadt QeqertarsuatsiaatVerlassene Siedlungen Akunnaat 1950 Itinnera 1992 Kangeq 1974 Kangerluarsoruseq 2009 Kangerluarsussuaq 1956 Kangillermiut 1950 Narsaq 1964 Qooqqut 2002 Qoornoq 1974 Saarloq 1951 Utoqqarmiut 1962 Uummannaq 1950 Fur vor 1950 aufgegebene Siedlungen siehe Kategorie Ort im Distrikt Nuuk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kangerluarsoruseq amp oldid 238434602