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Der Gewohnliche Wasserdost Eupatorium cannabinum auch Gemeiner Wasserdost Wasserhanf und Kunigundenkraut genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wasserdost Eupatorium innerhalb der Familie der Korbblutler Asteraceae Gewohnlicher WasserdostGewohnlicher Wasserdost Eupatorium cannabinum SystematikOrdnung Asternartige Asterales Familie Korbblutler Asteraceae Unterfamilie AsteroideaeTribus EupatorieaeGattung Wasserdost Eupatorium Art Gewohnlicher WasserdostWissenschaftlicher NameEupatorium cannabinumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Systematik und Verbreitung 3 Standortbedingungen 4 Fotogalerie 5 Okologie 6 Trivialnamen 7 Illustrationen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Bilder ur Nordens Flora von Carl Axel Magnus LindmanVegetative Merkmale Bearbeiten Der Gewohnliche Wasserdost ist eine sommergrune ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 50 bis 175 Zentimetern erreicht Der aufrechte kurzhaarige erst im oberen Bereich verzweigte reich beblatterte Stangel ist oft rotlich uberlaufen Seine kurz gestielten oder sitzenden Laubblatter sind gegenstandig angeordnet und sind meist handformig fiederteilig mit 3 5 7 Fiedern Die Fiederabschnitte sind lanzettlich spitz Selten sind die Laubblatter aber auch ungeteilt Die Blattrander sind lappig gezahnt Als Speicherorgan dient ein Rhizom 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juli bis September Der leicht gewolbte schirmrispige Gesamtblutenstand enthalt zahlreiche kleine dichtstehende korbchenformigen Teilblutenstande Die wenigen stumpfen und ungleich langen Hullblatter sind dachziegelartig angeordnet Der Korbchenboden besitzt keine Spreublatter Die Blutenkorbchen enthalten ausschliesslich vier bis sechs Rohrenbluten Die Rohrenbluten sind aus funf rosafarbenen seltener weissen Kronblattern verwachsen Aus der Blutenrohre ragen die zwei Griffelaste des gespaltenen Griffels weit heraus Die funfrippigen Achanen sind 2 bis 3 Millimeter lang Der Pappus besteht aus vielen Borsten und ist 3 bis 5 Millimeter lang Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 2 nbsp Blutenstand nbsp Blutenkorbchen nbsp Einzelbluten nbsp FruchteSystematik und Verbreitung BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Eupatorium cannabinum erfolgte durch Carl von Linne 3 Der Gewohnliche Wasserdost kommt ursprunglich in ganz Europa und ostlich von Europa bis zum zentralen Asien und dem Iran sowie im westlichen Nordafrika in Marokko und in Algerien vor In Teilen Nordamerikas und in einigen Landern des ostlichen Asiens ist er ein Neophyt 3 Man kann etwa zwei Unterarten unterscheiden 3 Eupatorium cannabinum L subsp cannabinum Sie kommt im gesamten oben genannten Gebiet vor 4 Eupatorium cannabinum subsp corsicum Req ex Loisel P Fourn Syn Eupatorium corsicum Req ex Loisel Sie kommt in Frankreich auf Korsika sowie Sardinien und in Italien vor 5 Standortbedingungen BearbeitenDer Gewohnliche Wasserdost gedeiht meist in feuchten Wiesen Feuchtwiesenbrachen an Ufern von Graben und Bachen oder an Waldrandern und in Waldschlagen Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Convolvulo Eupatorietum aus dem Convolvulion Verband kommt aber auch in Pflanzengesellschaften des Atropion vor 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Ellenberg sind 6 Lichtzahl 7 Halblichtpflanze Temperaturzahl 5 Massigwarmezeiger Kontinentalitatszahl 3 ozeanisch bis subozeanisch Reaktionszahl 7 Schwachsaure bis Schwachbasenzeiger Feuchtezahl 7 Feuchtezeiger Stickstoffzahl 8 ausgesprochener Stickstoffzeiger Salzzahl 0 nicht salzertragend Schwermetallresistenz nicht schwermetallresistent Entsprechend der okologischen Zeigerwerte nach Ellenberg ist der Gewohnliche Wasserdost ein Nitrifizierungs und Feuchtezeiger 2 Fotogalerie Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp Okologie BearbeitenBeim Gewohnlichen Wasserdost handelt es sich um einen Hemikryptophyten Die Diasporen sind die Achanen die mittels des Pappus durch den Wind ausgebreitet werden Anemochorie 2 Die Bestaubung erfolgt durch Insekten Entomophilie Insbesondere Schmetterlinge und Schwebfliegen sprechen auf die Blutenstande an Selten ist auch Selbstbestaubung zu beobachten 2 Der Gewohnliche Wasserdost ist Nektarpflanze und oder Raupenfutterpflanze fur eine Vielzahl von Schmetterlingsarten 7 Die Attraktivitat des Gewohnlichen Wasserdosts als Nektarpflanze fur unterschiedliche Schmetterlingsarten wurde darauf zuruckgefuhrt dass er eine Vielzahl von Bluten mit reichlich Nektar bietet und der Nektar auf Grund der geringen Tiefe seiner Krone auch fur Arten mit kurzerem Saugrussel z B fur den Kleinen Feuerfalter Lycaena phlaeas zuganglich ist 8 So bildet z B fur den Russischen Bar Euplagia quadripunctaria der Nektar des Gewohnlichen Wasserdosts im Spatsommer eine uberaus wichtige Nahrungsquelle Die Raupen der Wasserdost Goldeule Diachrysia chryson die den Namen des Wasserdosts bereits in ihrem deutschen Namen tragt ernahren sich u a bevorzugt von den Blattern des Gewohnlichen Wasserdosts nbsp Russischer Bar am Gewohnlichen Wasserdost source source source source Video der Grossen Sumpfschwebfliege Heliophilus trivittatus am Gewohnlichen WasserdostTrivialnamen BearbeitenFur den Gewohnlichen oder Gemeinen Wasserdost lateinisch fruher eupatorium 9 und Eupatorium vulgare 10 genannt bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Alapkraut Albdost Albkraut Schlesien Alpkraut Elsass bereits 1482 erwahnt Blauwetterkuhl Bolkenskruit Bruchwurz Schlesien Donnerkraut Niederrhein Westfalen Dosten Augsburg Drachenkraut Schlesien lange Garbe Gischklee Schweiz Grundheil Hanfkraut bereits 1482 erwahnt Hertzlile Hirschdost Hirschgunsel Schlesien Hirschklee Hirtzklee etwa bei Adam Lonitzer 11 Konigundkraut 12 Kunigkraut Schlesien Lammerschwanz Mark bei Belzig Leberbalsam Schlesien braunes Leberkraut Lebertrost Mannskraft Mannsliebe Ottig rotes Ruhrkraut Osterreich wild Scarleye mittelniederdeutsch wild Scarleyge mittelniederdeutsch wilde Scharleie mittelniederdeutsch wilde Scharlige mittelniederdeutsch Scherze Schlosskraut Elsass Schumpferblume im Sinne von Liebhaberblume Henneberg Franken wilde Salbei 13 14 15 wilde Selbe 16 Stundenkraut Tosten bereits 1587 erwahnt Tugendblume Schlesien Veltsalway mittelhochdeutsch Waterdoust Wasserdost Wasserhanf St Gallen im Oberrheintal Schwaben Wasserottich Schlesien Wassersenf Wetterklee Wetterkraut und Heidnisch Wundkraut 17 Illustrationen Bearbeiten nbsp Abbildung von Jacob Sturm e Hullblattspitze f Blute ohne den Fruchtknoten g Staubgefass h Blutenstaubkorn i Griffel k Frucht nbsp Abbildung aus Flora Batava nbsp Abbildung von Otto Wilhelm ThomeSiehe auch BearbeitenOregano Echter Dost Cannabis Hanf Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 2 korrigierte und erweiterte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2007 ISBN 978 3 8001 4990 2 S 478 Konrad von Weihe Hrsg Illustrierte Flora Deutschland und angrenzende Gebiete Gefasskryptogamen und Blutenpflanzen Begrundet von August Garcke 23 Auflage Paul Parey Berlin Hamburg 1972 ISBN 3 489 68034 0 S 1387 Einzelnachweise Bearbeiten BiolFlor search system Abgerufen am 24 Januar 2020 a b c d e Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 908 a b c Datenblatt mit weltweiter Verbreitungskarte fur Eupatorium cannabinum L In Plants of the World Online Datenblatt mit weltweiter Verbreitungskarte fur Eupatorium cannabinum subsp cannabinum In Plants of the World Online Datenblatt mit weltweiter Verbreitungskarte fur Eupatorium cannabinum subsp corsicum In Plants of the World Online Informationen zum Lebensraum und zur Okologie von Eupatorium cannabinum L Gewohnlicher Wasserdost In FloraWeb Schmetterlingsfutterpflanze Eupatorium cannabinum L Wasserdost In FloraWeb Corbet Sarah A Butterfly nectaring flowers butterfly morphology and flower form Entomologia Experimentalis et Applicata 96 3 2000 S 289 298 doi 10 1046 j 1570 7458 2000 00708 x Vgl etwa Wouter S van den Berg Hrsg Eene Middelnederlandsche vertaling van het Antidotarium Nicolai Ms 15624 15641 Kon Bibl te Brussel met den latijnschen tekst der eerste gedrukte uitgave van het Antidotarium Nicolai Hrsg von Sophie J van den Berg N V Boekhandel en Drukkerij E J Brill Leiden 1917 S 210 Eupatorium William Turner The names of herbes A D 1548 Hrsg with an introduction an index of english names and an identification of the plants enumerated by Turner von James Britten London 1881 Neudruck Vaduz Liechtenstein 1965 English Dialect Society Band 34 S 104 zu water hemp Adam Lonitzer Kreuterbuch Kunstliche Conterfeytunge der Baeume Stauden Hecken Kraeuter Getreyd Gewuertze Hrsg von Peter Uffenbach Matthaus Wagner Druck und Verlag Ulm an der Donau 1679 S 453 Karl Maria Schober Die aus dem Pflanzenreich stammenden Heilmittel und die therapeutische Verwendung der wichtigsten unter diesen Drogen im Rossarzneibuch des Mang Seuter 1583 Veterinarmedizinische Dissertation Munchen 1936 S 41 f Heinrich L Werneck Krauterbuch des Johannes Hartlieb Eine deutsche Handschrift um 1435 1450 aus dem Innviertel In Ostbairische Grenzmarken Band 2 1958 S 71 123 hier S 80 Eupatorium hayst wild salvey Lorenz Fries Synonima und gerecht usslegung der worter so man in der artzny allen Krutern Wurtzlen Bluomen Somen Gesteinen Safften und anderen Dingen zuo schreiben ist Strassburg 1519 Blatt XXIV Eupatorium Wilde salbei Vgl auch Gerhard Bahn Hrsg Das Lexicon plantarum Handschrift 604 der Munchener Universitatsbibliothek Ein Vorlaufer der deutschen Krauterbuchinkunabeln Teil II Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Naturwissenschaften Band 3 Wurzburg 1941 Zugleich Mathematisch naturwissenschaftliche Dissertation Berlin S 12 Eupatorium salvia agrestis Vgl auch Ute Obhof Rezeptionszeugnisse des Gart der Gesundheit von Johann Wonnecke in der Martinus Bibliothek in Mainz ein wegweisender Druck von Peter Schoffer In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 S 25 38 hier S 35 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 147 f online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gewohnlicher Wasserdost Eupatorium cannabinum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gewohnlicher Wasserdost FloraWeb de Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Gewohnlicher Wasserdost In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Eupatorium cannabinumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Datenblatt mit 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