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Die Geschichte des urartaischen Reiches umfasst die Entwicklungen des Urartaischen Reiches ein altorientalisches Reich in Ostanatolien von den Anfangen im 9 Jahrhundert v Chr bis zu seinem Ende im 6 Jahrhundert v Chr Inhaltsverzeichnis 1 Datierung 1 1 Fruhe Konige Arzaskun in Nairi 1 2 Aufstieg zu Regionalmacht 1 3 Ende der assyrischen Quellen 2 Aramu 3 Sarduri I 4 Ispuini 5 Menua 6 Argisti I 7 Sarduri II 8 Rusa I 9 Argisti II 10 Rusa II 11 Spate Herrscher 12 Das Ende von Urartu 13 Babylonische Feldzuge 14 Achameniden 15 Siehe auch 16 Literatur 17 EinzelnachweiseDatierung BearbeitenDie Abfolge der urartaischen Konige lasst sich uber die durchgangige Angabe des Vatersnamens und Synchronismen mit Assyrien rekonstruieren Bestimmte Namen sind sehr haufig Rusa Argisti und Sarduri in der Spatzeit wurden nur noch Rusa und Sarduri verwendet Daher ist die Abfolge der letzten Konige umstritten Name Vater Traditionelle Zahlung Regierungsbeginn Regierungsende Gesicherter Vorganger Gesicherter Nachfolger RegierungsjahreRusa Sarduri I 713 Sarduri Argisti 22Argisti Rusa II 714 713 680 Rusa Rusa 28Rusa Argisti II 685 645 oder fruher 653 655 unsicher 650 660 53 63 69Rusa Erimena III Die genaue Datierung der urartaischen Konige ist schwierig und oft nur uber Synchronismen mit Assyrien moglich Urartaische Konige Synchronismen Assyrische KonigeIstar Duri 643 Assurbanipal 681 669 Ursa 652 Assurbanipal 681 669 Ursa Assurhaddon 669 627 Sanherib 704 682 Ursa Sargon II 721 705 Argista 708 Sargon II 721 705 Sardaurri 743 735 Tiglath Pilesar III 744 727 Argisti u Salmanasser IV 781 772 Uspina Samsi Adad V Jahr 821 Samsi Adad V 823 811 Seduri Salmanasser III 31 Regierungsjahr 832 Salmanasser III 858 824 Aramu Regierungsjahre 858 856 844 Salmanasser III 858 824 Angaben nach Salvini 1 Fruhe Konige Arzaskun in Nairi Bearbeiten ab mindestens 858 bis mindestens 843 hochstens 824 v Chr Aramu Herrscher der Stadt ArzaskunAufstieg zu Regionalmacht Bearbeiten ab mindestens 832 825 v Chr Sarduri I Sohn des Lutipri in den Anfangen noch regionaler Herrscher neben Kakia im Gebiet von Nairi 825 810 v Chr Ispuini 820 810 v Chr Ispuini und Minua 810 785 v Chr Minua Sohn des Ispuini 785 753 v Chr Argisti I 753 735 v Chr Sarduri II Sohn des Argisti 735 714 v Chr Rusa I 714 680 v Chr Argisti II Sohn des Rusa 680 639 v Chr Rusa II Sohn des Argisti 690 660 nach Salvini 2006Ende der assyrischen Quellen Bearbeiten Nur Rusa Sohn des Rusa und Rusa Sohn des Erimena als Herrscher belegt Abfolge umstritten Sarduri III oder IV um 643 ab 486 v Chr Provinz des AchamenidenreichsAramu BearbeitenIm Jahr 858 zog Salmanasser III gegen Kakia Konig von Nairi Auch der Name des urartaischen Herrschers Aramu ist aus den Annalen von Salmanasser III bekannt Aramu bedeutet unter Umstanden Aramaer ist also kein Eigenname 2 Salmanassar zog im ersten 858 dritten 856 und 15 Jahr seiner Herrschaft gegen Aramu konnte aber nicht viel gegen ihn ausrichten In den Annalen berichtet er wie er aus Daiaeni kommend vielleicht in der Gegend von Erzurum 3 gegen die konigliche Stadt al sarruti su Aramus Arzaskun zog Aramu floh aus Arzaskun vor der Macht seiner Waffen auf den Berg Adduri Salmanasser zerstorte wie auf dem schwarzen Obelisken und der Kurba il Statue berichtet Arzaskun und liess ein Relief seiner selbst auf dem Berg Eritia anbringen bevor er weiter nach Aramale zog das er zerstorte Auch Turuspa zahlte ihm Tribut Die Zerstorung von Arzaskun ist auch auf den Bronzetoren von Balawat abgebildet Die Lage von Arzaskun ist unbekannt Burney 4 will es in der Ebene zwischen Yoncali und Patnos lokalisieren Piotrovsky bei Erzurum und Salvini nordlich des Tigristunnels Birkilin Cay also vielleicht in der Sophene oder in der Nahe von Musasir 5 Sugunia ist eine weitere Stadt die Salmanasser erwahnt auch ihre Lage ist unbekannt Die Bildung eines zentralisierten urartaischen Staates war vielleicht eine Reaktion auf die vermehrten assyrischen Angriffe auf die vorher unabhangigen Stamme von Urartri 6 7 R Barnett 8 halt die Unterbrechung der Handelsrouten durch die assyrische Expansion fur den entscheidenden Faktor Levine 9 dem Kampf um Ressourcen Sarduri I BearbeitenErste eigene Belege eines solchen urartaischen States entstanden um 845 v Chr als Sarduri I akkadische Inschriften im Tal von Van anbringen lasst Es wird angenommen dass die Dynastie ursprunglich aus dem Gebiet von Rawanduz in Ḫusaubuskia stammte 10 Sarduri erbaute eine Festung neben dem Burgfelsen von Van die erste bekannte urartaische Festung uberhaupt Das nordliche Seeufer wurde erobert Ispuini BearbeitenEine Inschrift des Ispuini stammt aus Toprakkale bei Eleskirt am westlichen Ende der Ebene von Agri 11 Sie berichtet uber seine Feldzuge im Norden 12 Er zog danach gegen die Witeruhi Lusa und Katarza und das Land Etiuḫi zu Felde 13 Diese werden gewohnlich nordlich des Ararat lokalisiert 14 Eine weitere Inschrift wurde in Nachitschewan gefunden Es wird gemeinhin angenommen dass entweder Ispuini oder sein Sohn Menua um 810 Hasanlu in Mannai eroberten 15 Gegen Ende der Regierungszeit von Ispuini finden Feldzuge zum sudlichen und westlichen Teil des Urmia Sees statt die unter anderem durch die Inschriften von Tastepe und Karagunduz belegt sind 16 Menua BearbeitenMenua eroberte Malatya und die Usnu Ebene und erreichte den Araxes wo er eine Festung erbauen liess Nach Inschriften aus Yazilitas und Sungutasi Zivin zog er gegen Diauehe und Erekua zu Felde 17 Diauehe wurde tributpflichtig gemacht aber nicht dem Reich angegliedert Inschriften aus Tasburun und Basbulak berichten von Bauten die der Konig hier errichten liess 18 Auch der Bau der Festung von Qalatgah wird Menua zugeschrieben 19 Er behauptet im Westen den Euphrat uberschritten zu haben Menua legte sich den Titel Konig der Konige LUGAL e ri la a u e zu Argisti I BearbeitenSein Sohn Argisti gliederte dem Reich die fruchtbare Ararat Ebene an Unter seiner Herrschaft stiess Urarṭu am weitesten nach Norden vor 17 Er fuhrte Feldzuge gegen Diaueḫe Lusa Katarza Etiuḫi und Witeruḫi Inschrift von Horhor 20 und uberfiel Tariuhi Biani und Ḫusausa Diauehe wurde jedoch nicht endgultig unterworfen Sarduri II berichtet von weiteren Feldzugen Er fuhrte die ersten Feldzuge in das Gebiet des Sewansees 21 Argisti liess Erebuni und Argistihinili erbauen Argisti I fuhrte Krieg gegen Assur nirari V 754 745 In den Jahren 7 13 seiner Regierung zog er gegen Mannai 19 und erbeutete hier unter anderem Kamele 22 Sarduri II BearbeitenSarduri II fuhrte weitere Feldzuge im Norden ausser gegen Diaueḫe auch gegen Etiuni Iga und zweimal gegen Qulḫa in der Nahe von Ḫusausa das manchmal mit Kolchis gleichgesetzt wird 23 Er erbeutete hier Rinder Schafe Ziegen und Pferde und verschleppte zahlreiche Gefangene Es wird auch ein Eisengegenstand erwahnt In Diaueḫe konnte er Gold Silber und Kupfer erbeuten Inschriften des Sarduri sind unter anderem aus Guzelhisar und Taskopru bekannt 24 Er trug den Titel Konig der Konige LUGAL e ri la u e Sarduri war Mitglied der anti assyrischen Koalition in Kummuhi Nachdem Tiglat Pileser III diese 743 niedergeworfen hatte fuhrte er einen Straffeldzug nach Urartu durch und plunderte Turuspa Dies hatte jedoch keine nachhaltigen Folgen Gegen Ende seiner Herrschaft eroberte Sarduri das sudliche Ufer des Sewansees nach seinem Tod scheint dieses Territorium aber wieder verloren gegangen zu sein 25 das nordliche Ufer konnte sich urartaischen Vorstossen erfolgreich widersetzen Die urartaische Expansion fallt so vor allem in das Ende des 9 und den Beginn des 8 Jahrhunderts Im 8 Jahrhundert richteten sich die jahrlichen koniglichen Feldzuge vor allem gegen das ostliche Anatolien Die Konige zogen unter dem suri aus einer Zeremoniallanze von fast 0 8 m Lange 26 fruher auch als Schwert oder Ḫaldi geweihter Streitwagen identifiziert Regelmassig wird von erbeuteten Vieh und Gefangenen berichtet Zimansky sieht daher in diesen Feldzugen eher Raubzuge die der Versorgung des urartaischen Kerngebiets dienten und Arbeitskrafte fur den Bau der zahlreichen Festungen lieferten 10 Sarduri berichtete auf einem Feldzug gegen Eria bei Gjumri 6436 Manner und 15 553 Junglinge gefangen genommen und nach Urartu deportiert zu haben insgesamt 21 989 Menschen zusammen mit 1613 Pferden 115 Kamelen 16 529 Rindern und 37 685 Schafen Rusa I eroberte die mannaische Provinz Uisdis Sargon Gottesbrief Die Deportations Politik wurde bis in die Zeit von Rusa II fortgesetzt Er verschleppte unter anderem Frauen aus Muski Ḫatti und Ḫaliṭu 27 735 zog Tiglat Pilesar III gegen Urarṭu und plunderte Turuspa konnte aber die Zitadelle nicht einnehmen 28 Rusa I BearbeitenRusa I eroberte die mannaische Provinz Uisdis 29 Er fuhrte erneute Feldzuge in das Gebiet des Sewansees 30 Seine Eroberungen sind auf der Felsinschrift von Zovinar aufgefuhrt 735 zog Tiglat Pileser III gegen Urarṭu und plunderte Turuspa konnte aber die Zitadelle nicht einnehmen 31 714 v Chr war Urarṭu Ziel des 8 Feldzuges des assyrischen Konig Sargon Dieser ruhmt sich in seinem Gottesbrief Rusa geschlagen zu haben der daraufhin geflohen sei und Selbstmord begangen habe 32 Sargon plunderte den Ḫaldi Tempel in Musasir und machte reiche Beute konnte aber keine bleibende Herrschaft im Gebiet des Vansees oder Urmia Sees etablieren Nach Sargons 8 Feldzug herrschte langere Zeit Frieden zwischen Assyrien und Urarṭu nicht weil letzteres unterworfen oder bleibend geschadigt worden war sondern weil beide Reiche andere Probleme hatten 33 Argisti II BearbeitenVon Argisti II stammt eine Felsinschrift bei Komurhan am Euphrat und mehrere Inschriften am Sewansee Rusa II BearbeitenRusa II Sohn des Argisti war der letzte bedeutende urartaische Herrscher Seine genaue Herrschaftszeit ist unbekannt Einziger Fixpunkt ist eine Erwahnung in einem Gebet Assurbanipals von 653 652 Rusa ruhmt sich in einer Inschrift von dem Tempel in der Festung Rusahinili des Sieges uber Assur Targu Etiuni vielleicht das Tal des Kura Tabal Qairanu Ḫatti Muski und Siluquini Suluqu sudlich des Sewansees 34 Bewohner dieser Lander wurden nach Urartu deponiert Rusa erbaute funf neue sehr grosse Festungen die teilweise altere Strukturen ablosten Seine Herrschaft sah tiefgreifende Veranderungen der urartaischen materiellen Kultur mit einem verstarkten assyrischen Einfluss 35 Um 645 wurden eine Reihe von Festungen darunter Ayanis Bastam Yukan Anzaf und Cavustepe zerstort vermutlich auch Karmir Blur Rusanihili und Toprakkale Die zugehorigen Siedlungen soweit ergraben wurden friedlich aufgelassen Diese Zerstorungen werden gewohnlich den Kimmerern zugeschrieben Cilingiroglu und Salvini 36 schliessen jedoch auch ein Erdbeben nicht aus Ein Kollaps der zentralen Autoritat musste fur das labile Wirtschaftssystem verheerende Folgen haben Es beruhte auf intensiver Landwirtschaft vor allem Bewasserungsfeldbau in den wenigen fruchtbaren Talern und der Ausbeutung der reichen Metallvorkommen Eisen Kupfer und Silber aber auch zu einem nicht geringen Teil auf Kriegsbeute und der standigen Zufuhr von Gefangenen als Arbeitskrafte Fielen diese aus wurden die ausgedehnten Bewasserungskanale nicht in Schuss gehalten und versagte das Redistributionssystem das auf ausgedehnten Lagern von Nahrungsmitteln wie Getreide und Trockenfleisch in den Zitadellen beruhte vgl die Tierknochen aus Bastam ging ein Teil der Bevolkerung vermutlich wieder zu einer nomadischen Lebensweise uber unterworfene oder verbundete Stamme spalteten sich ab und der schriftkundigen Burokratie war die Lebensgrundlage entzogen Bernbeck sieht das Ende Urartus dagegen als lokale Rebellionen gegen den unter Rusa II zentralisierten Staat 37 Spate Herrscher BearbeitenMit dem Ende des Assyrischen Reiches 614 endet die wichtigste Quelle zur Chronologie von Urarṭu Der letzte aus assyrischen Inschriften bekannte Herrscher von Urarṭu ist Istar Duri im Jahre 643 38 Assurbanipal ruhmt sich 643 die Unterwerfung von Rusa dem Konig von Urartu entgegengenommen zu haben 39 Die von Igor M Diakonov so genannten Prinzensiegel in Kamir Blur Bastam Toprakkale und Ayanis gefunden tragen die Abbildung eines Heiligen Baumes zwischen zwei Genien apkallu und oft eine Inschrift die als LUA NIN li Sohn der Konigin gelesen wurde Folgende Prinzensiegel sind bekannt 40 Eigentumer Umschrift FundortmRu sa a i mRu sa he Rusa Sohn des Rusa Kamir BlurmRu sa a i m dSar5 du ri hi Rusa Sohn des Sarduri Bastamm dSar5 du hi dSar5 du ri hi Sar duri Sohn des Sardu ri Bastam Kamir Blurm dSar5 du ri mRu sa Sarduri Sohn des Rusa Bastamm E r i me n a n e Erimema Karmir BlurDiese Manner wurden als Angehorige des Konigshauses in hohen Positionen oder als Kronprinzen gedeutet Auf Grund eines Siegels aus Ayanis wird die Inschrift von Hellwag nun als LUA ZUM lis oder LUa s u lis gelesen und als Siegel eines hohen Beamten gedeutet der vielleicht fur die Bewasserung zustandig war oder die Schleusenoffnungszeremonie aus der Regierungszeit von Argisti II und Rusa II belegt im Namen von Ḫaldi Teiseba und Sivini durchfuhrte 41 Die Namen sind aber fur das Herrscherhaus typisch und meist anderweitig nicht belegt Ein Rusa Sohn des Erimena ist auch durch Inschriften aus Arin Berd und Argistihinili nachgewiesen Der Name seines Vaters ist nie als der eines Herrschers belegt was manche Autoren dazu gefuhrt hat in ihm einen Usurpator zu sehen Das Siegel des Erimena 42 war aber mit einem geflugelten Pferd versehen wie auch die Siegel einiger LUA ZUM li die Hellwag als hohe Beamte am Hof von Rusa II deutet Letztlich ist nur fur Rusa Sohn des Rusa und Rusa Sohn des Erimena belegt dass sie den Titel Konig e ri LUGAL li trugen Ihre Abfolge ist Gegenstand zahlreicher Abhandlungen aber letztlich nicht eindeutig festzulegen Auf Grund der Stele von Govelek hat Altan Cilingiroglu eine veranderte Reihenfolge der Konige vorgeschlagen 43 Traditionelle Abfolge Cilingiroglu 2008Rusa Sarduriḫi I Rusa Sarduriḫi I Argisti Rusaḫi II Argisti Rusaḫi II Rusa Argistiḫi II Rusa Erimenaḫi III Niedergang Rusa Argistiḫi II Rusa Erimenaḫi III NiedergangDas Ende von Urartu BearbeitenEs wird angenommen dass Urarṭu mehrfach Ziel kimmerischer und skythischer Einfalle war In den Brandschichten von Bastam das allerdings schon Mitte des 7 Jahrhunderts v Chr zerstort wurde sowie von Tuspa Toprakkale Teisebai Karmir Blur und Argistihinili fanden sich dreiflugelige Bronzepfeilspitzen und skythisches Pferdegeschirr Es wird gewohnlich angenommen dass an diesen Eroberungszugen auch Meder und transkaukasische Stamme beteiligt waren Die Pfeilspitzen aus Karmir Blur in Bundeln niedergelegt stammen allerdings aus einem Weihedepot in der Festung sind also kaum als Hinweis auf die ethnische Identitat ihrer Eroberer zu werten Trensenknebel aus Bein die in einem stark stilisierten Raubvogelkopf enden wurden in Kaplantu Kamir Blur Cavustepe Hasanlu IIIB und Nus i Jan im Westiran gefunden Sie sind typisch fur die Kelermes Stufe des fruhen 7 Jahrhunderts 44 Piotrovski setzt das Ende von Urartu 590 oder 585 an vor allem auf Grund von Jer 51 27 LUT Jeremia 51 27 in der Ararat Urartu neben Minni und Aschkenas gewohnlich als Skythen gedeutet gegen Babylon zu Feld zieht seine Interpretation wird jedoch uberwiegend abgelehnt die meisten Forscher gehen davon aus dass das Reich bereits im 6 Jh sein Ende fand 45 Zu einer endgultigen Beurteilung des Endes von Urarṭu sind insgesamt mehr exakte Daten notig Mit dem Ende des Reiches verschwindet auch die urarṭaische Sprache Als Xenophon und die Zehntausend 401 400 v Chr durch das Gebiet marschierten lebten hier Armenier Karduchoi Chaldaoi und Taochoi unter persischer Herrschaft Xenophon erwahnt keine der urartaischen Festungen 46 Der armenische Historiker Moses von Choren schreibt dann die Inschriften und Bauten auf dem Burgberg von Van bereits der mythischen Konigin Ara Semiramis zu 47 das Reich von Urarṭu ist offensichtlich vollig vergessen Babylonische Feldzuge Bearbeiten nbsp Geschichte des urartaischen Reiches Urartu nbsp Nisibis nbsp Tur Abdin nbsp Arrapḫa nbsp Erbil nbsp Mardin nbsp Kesilin PassFeldzugsstationen auf dem Weg nach UrartuIn den Jahren 609 v Chr bis 607 v Chr fuhrte der babylonische Konig Nabopolassar jahrlich Feldzuge nach Urarṭu Den Feldzugsberichten konnten Historiker wertvolle Informationen uber Routen entnehmen die bereits von den Assyrern benutzt wurden Feldzuge nach Urarṭu erfolgten uber Arrapḫa Erbil Nisibis Mardin und Tur Abdin Feldzugsgeschwindigkeiten liefern exakte Zusatzinformationen Im Monat Ellul des Jahres 608 v Chr sammelten sich die Truppen und uberschritten den Tigris Uber Bit Hannuni erfolgte der Zug in die Berge von Urarṭu Stadte und Bauwerke wurden gebrandschatzt und die Bevolkerung getotet Von Ura nach Kirski wurden sechs Doppelstunden benotigt 48 Im Monat Tebet erfolgte die Ruckkehr nach Babylon Nabopolassar Robert Rollinger 49 Der bisher meist fur das Jahr 547 v Chr angesetzte Lydien Feldzug des Perserkonigs Kyros II erfolgte unter der Annahme dass die Lesung Lu u d di von Sydney Smith aus dem Jahr 1924 korrekt sei Es ergaben sich jedoch Zweifel an dieser Ubersetzung Die Assyriologen Grayson und Hinz schlossen als erste Silben auch Su und Zu nicht aus und verlegten den Feldzug nach Palmyra 1977 kam J Cargill zu dem Ergebnis dass eine Lesung als Lydien wenig wahrscheinlich sei und Kyros bis in die Jahre 543 542 v Chr mit Feldzugen im medischen Kerngebiet beschaftigt war 50 Ran Zadok bezweifelte 1985 die Lesung von Sydney Smith da die ubliche Schreibung von Lydien Lu u du war Untersuchungen in den Jahren 1996 bis 2004 ergaben eine Rekonstruktion des beschadigten Fragments als Ituguana KURU ras tu il li k wobei der Name Urastu die keilschriftliche Kurzform von Urarṭu darstellt und die Vermutungen von J Cargill und R Zadok damit bestatigt wurden nbsp Geschichte des urartaischen Reiches Urartu nbsp Karkemisch nbsp Lydische Grenze nbsp Mari nbsp Tubal GrenzeFeldzugsstationen nach Lydien Im Monat Nisanu sammelte Kyros Konig von Parsu seine Truppen und uberquerte unterhalb von Erbil den Tigris Im Monat Ajaru marschierte er nach Urartu schlug den dortigen Konig und stationierte seine Truppen in einer Festung Nabonaid Chronik Robert Rollinger 51 Genaue Auswertungen der Feldzuge belegen dass die Euphrat Route fur Unternehmungen in die Regionen von Tubal nahe Lydien immer uber Karkemisch fuhrten Die militarische Kampagne im Jahr 547 v Chr fuhrte Kyros II jedoch uber die ubliche Urarṭu Strecke Erbil Tur Abdin da Nabonaid die Station Erbil erwahnte 49 Achameniden Bearbeiten547 v Chr wurde das Gebiet von Urarṭu in das Achamenidenreich eingegliedert Urarṭu war mindestens bis 521 v Chr als Dareios I hier mehrere Aufstande niederschlug eine eigenstandige Provinz Siehe auch BearbeitenGeschichte Armeniens Liste urartaischer BefestigungenLiteratur BearbeitenReinard Bernbeck Politische Struktur und Ideologie in Urartu In Archaologische Mitteilungen aus Iran und Turan 35 36 S 267 312 S Kroll Urartus Untergang in anderer Sicht In Istanbuler Mitteilungen 34 1984 S 151 170 Paul Zimansky Xenophon and the Urartian Legacy In P Briant Dans les pas de Dix Mille Pallas 43 1995 S 255 268 Einzelnachweise Bearbeiten Miroj Salvini Some considerations on Van Kalesi In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 154 M Salvini Geschichte und Kultur der Urartaer 1995 26 J V Kinnier Wilson The Kurba il Statue of Shalmaneser III Iraq 14 1962 90 105 C A Burney A first season of excavations at the Urartian citadel of Kayalidere Anatolian Studies 16 1966 60 M Salvini Geschichte und Kultur der Urartaer 1995 Karte 2 Tugba Tanyeri Erdemir Agency Innovation change continuity considering the agency of Rusa II in the production of the imperial art and architecture of Urartu in the 7th Century BC S 268 Ruben S Badalyan et al The emergence of sociopolitical complexity in Southern Caucasia In Adam T Smith Karen S Runinson Hrsg Archaeology in the borderlands Investigations in Caucasia and beyond Monograph 47 Cotsen Institute of Archaeology UCLA 147 R D Barnett Ancient oriental influences on archaic Greece In S Weinberg The Aegean and the Near East FS Hetty Goldman Locust valley 1956 212 238 Levine East West trade in the late Iron Age a view from the Zagros In Le plateau Iranien et l Asie centrale Paris 1976 171 186 a b Paul E Zimansky Archaeological enquiries into ethno linguistic diversity in Urartu In Robert Drews Hrsg Greater Anatolia and the Indo Hittite Language family Washington Institute for the Study of Man 2001 18 C A Burney A first season of excavations at the Urartian citadel of Kayalidere Anatolian Studies 16 1966 61 G A Melikishvili Urartskie klinoobraznye nadpisi Moskva Izdatelstvo AN SSSR 1960 23 G A Melikishvili Urartskie klinoobraznye nadpisi Moskva Izdatelstvo AN SSSR 1960 20 22 Kemalettin Koroglu The Northern Border of the Urartian Kingdom In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 99 Dyson und Muscarella 1989 Miroslav Salvini Die Einwirkung des Reiches Urartu auf die politischen Verhaltnisse auf dem Iranischen Plateau In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer Bonn 2001 S 349 a b Kemalettin Koroglu The Northern Border of the Urartian Kingdom In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 101 G A Melikisvili Urartskie klinoobraznye nadpisi Moskau 1960 S 30 a b Charles Burney Urarṭu und Iran Some problems and answers In Altan Cilingiroglu D H French Hrsg Anatolian Iron Ages 3 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 1994 S 32 G A Melikishvili Urartskie klinoobraznye nadpisi Moskva Izdatelstvo AN SSSR 1960 127 Raffaele Biscione Pre Urartina und Urartian settlement patterns in the Caucasus two case studies The Urmia Plain Iran und the Sevan Basin Armenia In Adam T Smith Karen S Rubinson Hrsg Archaeology in the Borderlands S 177 Kemalettin Koroglu The Northern Border of the Urartian Kingdom In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 105 I M Diakonoff S M Kashkai Repertoire Geographique des textes cuneiformes 9 Geographical names according to Urartian texts Wiesbaden 1981 Kemalettin Koroglu The Northern Border of the Urartian Kingdom In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 102 Raffaele Biscione Pre Urartina und Urartian settlement patterns in the Caucasus two case studies The Urmia Plain Iran und the Sevan Basin Armenia In Adam T Smith Karen S Rubinson Hrsg Archaeology in the Borderlands 177 Altan Cilingiroglu Mirjo Salvini When was the Castle of Ayanis built and what Is the meaning of the word Suri Anatolian Iron Ages 4 Proceedings of the Fourth Anatolian Iron Ages Colloquium held at Mersin 19 23 May 1997 Anatolian Studies 49 1999 55 60 Miroj Salvini Geschichte und Kultur der Urartaer Darmstadt 1995 108 W G Lambert Shalmaneser in Ararat Anatolian Studies 11 1961 S 143 158 Sargon Gottesbrief Raffaele Biscione Pre Urartian und Urartian settlement patterns in the Caucasus two case studies The Urmia Plain Iran und the Sevan Basin Armenia In Adam T Smith Karen S Rubinson Hrsg Archaeology in the Borderlands 177 W G Lambert Shalmaneser in Ararat Anatolian Studies 11 1961 S 143 158 Thureau Dangin 1912 Julian Reade Campaigning around Musasir In A Cilingiroglu D H French Hrsg Anatolian Iron Ages 3 Ankara 1994 S 186 Paul E Zimansky Archaeological enquiries into ethno linguistic diversity in Urartu In Robert Drews Hrsg Greater Anatolia and the Indo Hittite Language family Washington Institute for the Study of Man 2001 22 Tugba Tanyeri Erdemir Agency Innovation change continuity considering the agency of Rusa II in the production of the imperial art and architecture of Urartu in the 7th Century BC S 264 281 Altan Cilingiroglu Miroslav Salvini When was the castle of Ayanis built and what is the meaning of the word Suri Anatolian Iron Ages 4 Proceedings of the Fourth Anatolian Iron Ages Colloquium held at Mersin 19 23 May 1997 Anatolian Studies 49 1999 56 Reinhard Bernbeck Politische Struktur und Ideologie in Urartu Archaologische Mitteilungen aus Iran und Turan 35 36 304 Miroj Salvini Some considerations on Van Kalesi In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 154 Adam T Smith The Making of an Urartian Landscape in Southern Transcaucasia A Study of political Architectonics American Journal of Archaeology 103 1 1999 48 Thompson Mallowan 1933 95 Nach Ursula Hellwag LUA ZUM li versus LUA NIN li some thought on the owner of the so called Prinzensiegel at Rusa II s court In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 93 Ursula Hellwag LUA ZUM li versus LUA NIN li some thought on the owner of the so called Prinzensiegel at Rusa II s court In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 S 91 98 Umschrift und Ubersetzung unter Archivlink Memento des Originals vom 21 Juni 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot annals xlegio ru Altan cilingiroglu Rusa son of Argishti Rusa II or Rusa III Ancient Near Eastern Studies A re assessment of Iron Ages Chronology in Anatolia and neighbouring regions ANES 45 2008 I Askold Die archaologischen Spuren der Kimmerier im Vorderen Orient und das Problem der vor und fruhskythischen Kulturen In Ricardo Eichmann Hermann Parzinger Hrsg Migration und Kulturtransfer Bonn 2001 S 332 Adam T Smith The Making of an Urartian Landscape in Southern Transcaucasia A Study of political Architectonics In American Journal of Archaeology 103 1 1999 S 50 Paul Zimansky Xenophon and the Urartian Legacy In P Briant Dans les pas de Dix Mille Pallas 43 1995 255 268 Miroj Salvini Some considerations on Van Kalesi In Altan Cilingiroglu G Darbyshire Hrsg Anatolian Iron Ages 5 Proceedings of the 5th Anatolian Iron Ages Colloquium Van 6 10 August 2001 British Institute of Archaeology at Ankara Monograph 3 Ankara 2005 145 155 Eine Doppelstunde entspricht etwa 9 bis 10 Kilometer sechs Doppelstunden ergeben eine Weglange von etwa 54 60 Kilometern a b Robert Rollinger The Median Empire the End of Urartu and Cyrus the Great Campaigne 547 v Chr in Nabonaid Chronicle II 16 in Proceedings of the 1st International Conference on Ancient Cultural Relations between Iran and West Asia Teheran 2004 S 5 6 J Cargill The Nabonidus Chronicle and the Fall of Lydia in American Journal of Ancient History 2 1977 S 97 116 Diese Lesung bildet die neue Grundlage aller zukunftigen Auswertungen in Robert Rollinger The Median Empire the End of Urartu and Cyrus the Great Campaigne 547 v Chr in Nabonaid Chronicle II 16 in Proceedings of the 1st International Conference on Ancient Cultural Relations between Iran and West Asia Teheran 2004 S 5 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des urartaischen Reiches amp oldid 237856510