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Fur die Vernetzung von Telefonapparaten mussten diese im Sinne der Kommunikationstechnik kompatibel miteinander sein also einen Mindeststandard an technischen Fahigkeiten und Eigenschaften erfullen Nicht weniger bedeutend waren politische Absprachen zwischen den Anwendern um grenzuberschreitende Normen und Rechte festzulegen Eine Hurde stellten sichere Fernverbindungen dar die Uberseekabel und Funktechniken befruchteten Als weitere Stufen dieser Pionierleistungen gelten die Schnittstellenentwicklung zwischen analogen und digitalen Technologien sowie die Einbeziehung von Speichermedien und der elektronischen Datenverarbeitung bis hin zur mobilen Kommunikation und Geratesteuerung in der Raumfahrt dem Wetterdienst und den Sicherheitsdiensten Rettungs Militar Polizei und Geheimdienste Unverzichtbar sind Anwendungen in den Feldern Gesundheitswesen Bildung Bedarfsanalysen Verkehrswesen Logistik Mess und Regelsysteme Produktion Informations und Unterhaltungsmedien Inhaltsverzeichnis 1 Vom Laborexperiment zum Telefonnetz 1 1 Die Erfindung des Telefons 1 2 Erste Grundung von Telefongesellschaften in den USA 1 3 Erste Entwicklungsschritte in Deutschland 1 4 Entwicklung in Osterreich 1 5 Entwicklung in der Schweiz 1 5 1 Die erste und einzige private Telefongesellschaft der Schweiz 1 5 2 Entwicklung urbaner Netze unter staatlicher Fuhrung 1 5 3 Die Telefonzentrale 2 Weitere technische und organisatorische Entwicklung 2 1 Entwicklung des Selbstwahlsystems 2 2 Entwicklung ab etwa 1965 2 3 Das digitale Netz 2 4 Das mobile Netz 3 Quellen 4 WeblinksVom Laborexperiment zum Telefonnetz BearbeitenDie Erfindung des Telefons Bearbeiten Hauptartikel Erfindung des Telefons An der Entwicklung eines ersten Telefonapparates waren mehrere Personen beteiligt Bereits 1844 postulierte Innocenzo Manzetti die Idee zum Bau eines Telegrafen und baute 1864 65 einen elektrischen Apparat welcher die menschliche Stimme uber einen halben Kilometer ubertragen konnte Eine wichtige Rolle spielte der Deutsche Philipp Reis mit seiner Konstruktion von 1861 Reis erfand hierfur den Begriff Telephon Entscheidend fur die praktische Einfuhrung von Telefonen war jedoch dass es Alexander Graham Bell 1876 gelang mit einem erfolgreichen Patentantrag seinen Konkurrenten Elisha Gray und Antonio Meucci zuvorzukommen und ihnen sowie spater auch Thomas Alva Edison auf dieser Grundlage rechtliche Hurden zur eigenen Markteinfuhrung von Telefonapparaten in den Weg zu legen Am 11 Juni 2002 wurde Antonio Meucci posthum vom Reprasentantenhaus des amerikanischen Kongresses der Vereinigten Staaten das Patent fur die Erfindung des Fernsprechapparates zugesprochen Erste Grundung von Telefongesellschaften in den USA Bearbeiten Im Juli 1877 grundete Bell der das amerikanische Patent fur Rechte an einem Telefon erlangt hatte zusammen mit Thomas Sanders und Gardiner G Hubbard unter Einschluss seines Assistenten Thomas Watson die Bell Telephone Company Zwei Tage spater heiratete Bell die Tochter Mabel seines Geschaftspartners Hubbard Wegen Absatzschwierigkeiten boten Bell und seine Compagnons die Patente der machtigen Western Union Telegrafen Gesellschaft Elisha Grays Arbeitgebern fur 100 000 zum Kauf an Die Western Union lehnte ab was sie bald bitter bereuen sollte Dennoch sahen Amerikas Telegraphengesellschaften voraus dass Bells Telefon eine Bedrohung fur ihr Geschaft darstellte und sie versuchten dem gegenzusteuern Die Western Union Company liess Thomas Alva Edison ein eigenes Telefon mit anderer Technik entwickeln Bell verklagte daraufhin Western Union wegen Verletzung seiner Patentrechte Diese versuchte zu argumentieren dass eigentlich Elisha Gray das Telefon erfunden hatte verlor jedoch den Prozess Im Marz 1879 fusionierte die Bell Telephone Company mit der New England Telephone Company zur National Bell Telephone Company deren Prasident William H Forbes Schwiegersohn von Ralph Waldo Emerson wurde Im April 1880 geschah eine weitere Fusion mit der American Speaking Telephone Company zur American Bell Telephone Company 1885 wurde die American Telephone and Telegraph Company AT amp T gegrundet um die Fernverbindungslinien quer durch die USA fur das Bellsche System zu erobern Theodore Vail wurde der erste Prasident der Gesellschaft 1925 wurden die Bell Telephone Laboratories aufgebaut um die Forschungslaboratorien der AT amp T und der Western Electric Company zusammenzufassen Die AT amp T wurde in der Folgezeit der machtigste Telekommunikationskonzern der Welt Erste Entwicklungsschritte in Deutschland Bearbeiten nbsp Aufschrift an einer Hausfassade von 1909 nbsp Muster vom RheinlandkabelIn Deutschland gab es seit den Laborexperimenten von Philipp Reis keine weiteren Bemuhungen ein Telefon zur praktischen Nutzung zu entwickeln Erst 1877 als die Bell Telephone Company mit dem Vertrieb des Bell Telefons begonnen hatte fuhrte der Berliner Generalpostmeister Heinrich von Stephan von Oktober 1877 bis April 1878 Versuche mit zwei Bell Telefonen durch Er baute eine zwei Kilometer lange Telefonverbindung auf die am 25 Oktober 1877 den Testbetrieb aufnahm Um die Grundlage fur weitere Versuche zu schaffen beauftragte man die Firma Siemens amp Halske mit der Herstellung weiterer Apparate Da die Bell Telefone noch uber keine Weckeinrichtung verfugten wurde das Telefon erst durch die zu diesem Zeitpunkt erfundene Siemenssche Signalpfeife als Produkt nutzbar Am 12 November 1877 erfolgte die Inbetriebnahme eines Telegrafenamtes in Friedrichsberg bei Berlin Ab November 1877 produzierte Siemens amp Halske taglich 200 Telefone von denen ein Grossteil bald auch an Privathaushalte verkauft wurde Ab 1881 wurden die Fernsprechnetze eingerichtet Die Vermittlung geschah von Hand zunachst noch ausschliesslich von Mannern Schnell wurde aber klar dass die hoheren Frequenzen einer Frauenstimme bei schlechter Leitungsqualitat besser zu verstehen waren als die tieferen Mannerstimmen das Fraulein vom Amt war erfunden Die ersten Ortsnetze wurden in Berlin Breslau Frankfurt am Main Hamburg Koln Mannheim und Munchen eroffnet nbsp Fernsprechvermittlung in der Armee des Deutschen ReichesSeit 1883 wurden auch Telefonleitungen zwischen grosseren Stadten verlegt Der Textilfabrikant Christian Heinrich Hornschuch richtete das erste deutsche Uberlandtelefon auf einer Strecke von 34 km innerhalb seiner Firma von Furth nach Forchheim ein Die Telefonleitung zwischen Bremen und Bremerhaven war bei ihrer Inbetriebnahme am 15 Oktober 1883 die langste Telefonleitung Deutschlands 1884 folgten die Telefonleitungen von Koln nach Dusseldorf und Bonn Im Jahre 1885 wurden die Ortstelefonnetze von Frankfurt Heidelberg Mainz Mannheim und Wiesbaden miteinander verbunden Von Berlin aus konnte man bald danach Ferngesprache mit Hannover 1886 Hamburg 1887 Dresden 1888 Breslau 1889 Frankfurt am Main 1894 und Konigsberg 1895 fuhren Am 6 August 1900 wurde die erste Telefonleitung zwischen Berlin und Paris freigeschaltet Im Fernsprechwesen werden die Verbindungskabel zwischen den Vermittlungsstellen im Weitverkehr als Fernleitung bezeichnet Ein Verstarkeramt konnte die Sprach und Tragerfrequenzsignale verstarken und damit die Signalverluste auf den Fernleitungen ausgleichen Bis zum Jahr 1912 wurden die Fernleitungen fur das Fernsprechwesen fast nur uber oberirdische Freileitungen hergestellt Im Jahr 1909 kam es in einem strengen Winter und einer extremen Wetterlage Vereisung Schnee Sturm und Raureif dazu dass an der Fernleitung Berlin Magdeburg reihenweise die Masten brachen und umfielen Es gelang trotz grosster Anstrengungen und dem Einsatz von vielen Mitarbeitern erst nach Monaten die Schaden an diesen Leitungen zu reparieren Dieses extreme Ereignis gilt als Ausloser dass Plane entwickelt wurden um den Weitverkehr durch unterirdische Weitverkehrskabel fortzufuhren Im Jahr 1912 erhielt die Firma Siemens amp Halske den Auftrag fur die Verlegung des Rheinlandkabels Dieses Kabel wurde im Jahr 1913 1914 zunachst von Berlin nach Hannover verlegt 1936 gab es im Deutschen Reich 6 647 Ortsnetze 25 893 Millionen km Leitungen mit 3 39 Millionen Sprechstellen 1 95 Mill Haupt und 1 35 Mill Nebenanschlusse sowie 86 000 offentliche Sprechstellen 1 Entwicklung in Osterreich Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Telefonie in Osterreich Nachdem die Wiener Privat Telegraphen Gesellschaft vom k k Handelsministerium eine Konzession zur Errichtung eines Telefonnetzes bekommen hatte wurde am 1 Dezember 1881 der Netzbetrieb gestartet Im selben Jahr wurden in Zeitungsinseraten die ersten 154 Abonnenten veroffentlicht Im Jahr darauf eroffneten private Gesellschaften Netze in Prag Graz und Triest und 1883 in Lemberg Czernowitz und Pilsen Der neue Wirtschaftszweig entwickelte sich besser als erwartet und so argumentierte die k amp k Post und Telegraphenverwaltung die Telefonleitungen seien nur telegraphische Verbindungen mit akustischen Apparaten um sie in den staatlichen Monopolbetrieb einzugliedern So wurde 1887 die erste Telefonverordnung erlassen keine privaten Konzessionen mehr erteilt und bis zum Jahre 1895 alle Gesellschaften gegen Ablose der PTV einverleibt Entwicklung in der Schweiz Bearbeiten nbsp Halbautomatische Telefonzentrale Zurich Hottingen 1917 Telefonistinnen bei der Arbeit nbsp Das erste Telefonbuch der Schweiz Noch ohne Telefonnummern verband das Fraulein vom Dienst per Namen die beiden Teilnehmer Die Liste informierte zusatzlich uber deren zeitliche Erreichbarkeit Die Schweizer Regierung reagierte schnell auf die Erfindung des Telefons Bereits im September 1877 gab der Postminister ein Rundschreiben heraus in dem die Eroffnung eines offentlichen Telefondienstes unter der Kontrolle der Telegraphenabteilung angekundigt wurde Die entsprechende Verordnung des Bundesrates trat etwas verzogert im November 1880 in Kraft Die erste und einzige private Telefongesellschaft der Schweiz Bearbeiten Die von Johannes Ryf gegrundete private Zurcher Telephongesellschaft eine amerikanisch schweizerische Aktiengesellschaft die von Geschaftsleuten der Stadt Zurich gegrundet worden war bekam die Erlaubnis in der Stadt Zurich ein Telefonnetz aufzubauen 1880 nahm sie die ersten 200 Telefone in Betrieb Es handelte sich um Gerate der Bell Telephone Company in Boston Der Apparat bestand aus einem von einem galvanischen Element gespiesenen Kontaktmikrofon des Typs Blake einem Handhorer des Typs Bell und einer Anrufvorrichtung die sich aus einem in ein holzernes Gehause eingelassenen Kurbelindikator und einem am Gehause angebrachten Wecker zusammensetzte Weil die Nachfrage die Produktionskapazitat des amerikanischen Lieferanten uberstieg begann die Zurcher Telefongesellschaft bald selbst solche Telefonapparate herzustellen die sich nicht oder nur unwesentlich von denen der Bell Telephone Company unterschieden Die Zentrale war anfanglich nur tagsuber geoffnet wurde aber bald auf durchgehenden Betrieb umgestellt Im gleichen Jahr erschien auch das erste Telefonverzeichnis der Schweiz mit 141 Teilnehmern Ende 1880 beschloss die Eidgenossenschaft den Telefonbetrieb nicht mehr Privatleuten zu uberlassen und stattdessen im nationalen Auftrag ein Telefonnetz aufzubauen Dieser erste und einzige private Telefonanbieter der Schweiz wurde nach Ablauf der Konzession 1885 verstaatlicht 1883 waren die ersten zwei Stadtnetze Winterthur und Zurich miteinander verbunden 2 3 Ende des Jahres waren Gesprache von Zurich nach Schaffhausen moglich via Winterthur 4 Entwicklung urbaner Netze unter staatlicher Fuhrung Bearbeiten 1889 fuhrte die Schweiz das erste Telefonverkehrsgesetz ein Dieses regelte Rechte und Pflichten des Teilnehmers Taxen und Gebuhren darunter auch die Wahrung des Telefongeheimnisses Seit 1890 gibt es in der Schweiz Telefonnummern Sie ersetzen das System mit dem Namen des Abonnenten 5 Die ersten Telefonnetze entstanden nun nicht mehr privat wie das in Zurich unter staatlicher Fuhrung in den Stadten Ein Netzplan aus dem Jahr 1907 der Stadt Bern macht deutlich wie ein solches Netz aufgebaut war Uber die Zentralstation konnte jeder Telefonabonnent mit jedem anderen Telefonabonnenten des gleichen Telefonnetzes in Verbindung treten Die Zentralstation stand wie der Name nahelegt im Zentrum des Netzes Von hier aus fuhrten Leitungen entweder direkt zum Abonnenten in der Nahe der Zentrale oder zu den Umschaltstationen in der Agglomeration Das Telefonnetz von Bern wies 1907 eine Zentralstation und insgesamt 15 Umschaltstationen unter anderen in Belp Worb Wohlen Bumpliz auf Lokale Telefonnetze wie das von Bern konnten ab 1883 als zwischen den grosseren Stadten in der Schweiz die ersten sogenannten interurbanen Telefonleitungen Fernleitungen erstellt wurden mit anderen verbunden werden Es dauerte aber noch bis 1896 bis auch das Tessiner Telefonnetz die letzte Schweizer Telefoninsel mit den ubrigen Telefonnetzen der Schweiz verbunden wurde Die im Netzplan von Bern bestehenden lokalen Verbindungen zwischen Zentral und Umschaltstation erlaubten in der Fruhzeit der Telefonie jeweils nur gerade eine gleichzeitige Gesprachsverbindung uber den beschrankten rein lokalen Bereich hinaus Daher besassen Umschaltstationen mit grosserem Einzugsgebiet oder mit regem Gesprachsverkehr in der Regel mehr als nur eine direkte Leitung nach der Zentralstation Deshalb fuhrten beispielsweise um 1905 jeweils zwei Linien von den beiden Umschaltstationen Worb und Bumpliz in die Zentrale von Bern 6 Ende 1900 gab es 620 Fernleitungen mit einer Gesamtlange von 16 385 km Ende 1933 dagegen 9 760 Leitungen mit einer Gesamtlange von 424 580 km Dieser Zuwachs spiegelt die zunehmende Beliebtheit des Telefons in allen Bevolkerungsschichten der Schweiz 7 Die Telefonzentrale Bearbeiten Um die Telefonkabel zwischen zwei Endpunkten variabel verbinden zu konnen liefen diese bei einer Vermittlungsstelle zusammen Diese war anfangs manuell bedient und fast ausschliesslich von Frauen besetzt In der Schweiz sollten die manuellen Zentralen fur die Vermittlung der Gesprache durch automatische Systeme ersetzt werden Im Sommer 1917 nahm in Zurich Hottingen die erste halbautomatische und 1922 in Lausanne die erste vollautomatische Telefonzentrale ihren Betrieb auf Doch nur auslandische Konzerne waren in der Lage grosse Telefonzentralen zu liefern Die Hasler AG in Bern produzierte mittels Lizenz der L M Ericsson automatische Haustelefonanlagen und ab 1925 kleine Telefonzentralen fur landliche Gebiete Erst 1931 lieferte die Firma Hasler fur grosse Stadtnetze eigene Konstruktionen das Hasler System 31 8 nbsp Schema eines Telecom Netzes nach Rudolf StreitEine Telefonverbindung musste anfanglich folgendermassen manuell hergestellt werden Der anrufende Teilnehmer hob den Horer ab und betatigte die Kurbel des Induktors Der so erzeugte Wechselstrom loste in der Umschaltstation ein Signal aus Fallklappe Dieses Signal veranlasste die Telefonistin sich an die Leitung des anrufenden Teilnehmers anzuschliessen und den Auftrag entgegenzunehmen Nachdem sie den gewunschten Teilnehmer mit ihrem Kurbelindikator angerufen und Antwort erhalten hatte stellte sie die Verbindung mit dem anrufenden Teilnehmer her 9 Zu einem Verbindungsbereich gehoren samtliche Ubertragungskanale welche die Teilnehmeranlagen mit den Amtszentralen verbinden aber auch die vielen notwendigen Sprech und Datenkanale die zwischen den diversen Amtszentralen im Einsatz stehen Daruber hinaus sorgt die Ubertragungstechnik auch fur den Anschluss an die Telefonnetze der Nachbarlander und heutzutage auch an die verschiedenen globalen Verbindungen 10 In der Schweiz waren im Bereich der Ubertragungstechnik vor allem die funf Firmen Cablerie Cossonay Cablerie et Trafilerie de Cortaillod Datwyler Altdorf Kabelwerke Brugg und die Isola Werke Breitenbach tatig Fur die zunehmende Ubertragung von Hochfrequenzsignalen im Telecom Netzwerk wurden vor allem Koaxialkabel und spater Glasfaserleitungen eingesetzt Ein schweizerisches Unikum war der Hochfrequenz Telefonrundspruch HF TR normale Kupferleitungen zur vollkommen storungsfreien Ubertragung von Radiosendungen Fast in jeder Familie wurde dieser HF TR der im Frequenzbereich weit oberhalb der Sprache arbeitete sehr geschatzt Die Koaxialkabel dienten in erster Linie zur Tragerfrequenz Ubertragung von Gesprachen im stark vernkupften Netzwerk der Amtszentralen Zudem erhielten die Koaxialkabel einen wichtigen landesweiten Einsatzbereich beim Kabelfernsehen 11 Weitere technische und organisatorische Entwicklung BearbeitenUm das Telefon gebrauchsfahig zu machen war der Aufbau eines komplexen Systems notig das neben dem Telefonapparat auch Ubertragungsleitungen und Einrichtungen fur variable Verbindungen enthielt Vorlaufige Stichworte zur Abfolge der Entwicklungsschritte Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsachlich aus Listen an deren Stelle besser Fliesstext stehen sollte Bitte hilf Wikipedia das zu verbessern Mehr zum Thema ist hier zu finden Ubertragung oberirdische Telegrafenleitungen unterirdische Kabel ab 1936 Vielfach Leitungen Frequenzmodulation Mehrfach Nutzung einer Leitung Ubersee Verbindungen Funksender UnterseekabelVermittlung Klappenschranke Stopselverbindungen Fraulein vom Amt Ortsbatterie und Zentralbatteriebetrieb Nummernwahlsystem Wahlscheibe Hebdrehwahler und Edelmetall Motor Drehwahler ab 1950 in automatischen VermittlungenDienste Erweiterung Anrufbeantworter Fernkopierer Telefax Multimedia Handy Organisation Deutsche Reichspost Monopolbetrieb Reichspost Bundespost Aufspaltung in Post und Telekom Beendigung des Monopolbetriebs Zulassung kommerzieller AnbieterEntwicklung des Selbstwahlsystems Bearbeiten nbsp Elektromechanischer Wahler nach dem Patent von Almon StrowgerSchon 1879 wurde in USA ein Patent fur eine selbsttatige Vermittlungseinrichtung erteilt Doch erst die 1891 patentierte Erfindung von Almon Strowger war technisch machbar und auch kommerziell erfolgreich Die erste Selbstwahl Vermittlungsstelle mit Hebdrehwahlern Strowger Wahler wurde 1892 in La Porte Indiana USA in Betrieb genommen Sie hatte 75 angeschlossene Teilnehmer und eine Kapazitat von 99 Teilnehmern Weiterentwicklungen von Strowger und seinen Mitarbeitern Keith und Erickson vervollkommneten den Strowger Wahler Erickson entwickelte und patentierte 1896 eine Wahlscheibe Damit war es moglich ein Wahltelefon mit einer Doppelader an die Vermittlungsstelle anzuschliessen und einen Wahler durch Stromunterbrechung direkt zu steuern anfangs benotigte das Strowger System mehr Leitungen Die lange verwendete Wahlscheibe amtlich Nummernschalter genannt wurde von Siemens amp Halske entwickelt und am 29 April 1913 als Patent angemeldet Die erste Vermittlungsstelle mit Wahlbetrieb in Europa wurde 1908 in Hildesheim in Betrieb genommen und war fur 900 Anschlusse ausgelegt Damit war es den Teilnehmern moglich im Ortsbereich selbst zu wahlen Verbindungen zu Anschlussen ausserhalb des Ortsnetzes mussten aber weiterhin mit der Hand hergestellt werden Die Entwicklung des Fernwahlsystems in Deutschland nahm seinen Anfang 1923 mit der Errichtung der ersten automatischen Fernvermittlungsstelle in der Netzgruppe Weilheim in Oberbayern Dieses beinhaltete dabei noch nicht das System der Ortsnetzkennzahlen bzw der Vorwahlnummern nach heutigem Standard Griechenland fuhrte zum 10 Februar 1930 ein Selbstwahlnetz ein das System wurde von Siemens amp Halske produziert und hatte sich gegen Konkurrenzangebote aus England Frankreich und Italien durchgesetzt Am 3 September 1955 wurde die erste selbstwahlbare Verbindung ins Ausland eingerichtet namlich die Ortsverbindung Lorrach Basel Schon damals mussten die Lorracher fur Verbindungen in die Schweiz die Landeskennzahl 0041 vorwahlen Die flachendeckende Einfuhrung des Selbstwahldienstes zog sich allerdings wohl auch bedingt durch Kriege und Wirtschaftskrise noch lange hin Die letzte handbediente Ortsvermittlung im Bereich der damaligen Bundesrepublik Deutschland in Uetze bei Hannover wurde erst 1966 stillgelegt Der Vollausbau des Selbstwahlferndienstes in Westdeutschland war dann 1972 erreicht Handvermittelte Ferngesprache waren in einigen wenigen landlichen Ortsnetzen in Ostdeutschland noch bis Ende der 1980er Jahre ublich das letzte handvermittelte Fernmeldeamt wurde am 23 November 1994 in Potsdam geschlossen 12 Parallel dazu entwickelten die Bahngesellschaften ihr Telekommunikationsnetz weiter So entstand unabhangig vom offentlichen Netz ein internationales Selbstwahl Fernnetz in Deutschland BASA ab 1932 Entwicklung ab etwa 1965 Bearbeiten 1971 wurden in Westdeutschland erstmals mehr Telefongesprache 11 7 Milliarden gefuhrt als Briefsendungen 11 5 Milliarden verschickt Bis in die 1970er Jahre anderte sich am technischen Aufbau der Apparate kaum etwas Als das Telefon zur Grundausstattung fast jedes Haushaltes gehorte kam der Wunsch nach neuen Farben und Designs auf Die Fortschritte auf dem Gebiet der Mikroelektronik ermoglichten 1975 die ersten Tastentelefone im Privathaushalt Ab diesem Zeitpunkt wurden Telefone in immer kurzeren Abstanden technisch verbessert zunachst durch Rufnummernspeicher und Anzeigedisplays spater mit elektronischen Ruftonen und Freisprecheinrichtung Durch immer leistungsstarkere elektronische Bauteile kamen noch Erweiterungen wie elektronische Telefonbucher und Benutzerfuhrung uber das Display hinzu Mitte der 1980er Jahre wurden die ersten Schnurlostelefone auf den Markt gebracht BIGFON Breitbandiges Integriertes Glasfaser Fernmeldeortsnetz war ein Systemversuch den die Deutsche Bundespost von 1981 bis 1988 in sieben Stadten durchgefuhrt hatte Ziel war die praktische Erprobung von Glasfasertechnik fur samtliche Telekommunikationsdienste Es war der erste technische Versuch fur ein Integriertes Breitbandfernmeldenetz IBFN in dessen Rahmen auch ein Bildfernsprech Versuchsnetz Video Telephony Network zur Ubermittlung von Gebardensprache fur Gehorlose installiert wurde Das digitale Netz Bearbeiten Ein grosser technischer Umbruch in Deutschland erfolgte erst mit der Einfuhrung von ISDN Integrated Services Digital Network 1979 beschloss die Deutsche Bundespost die bis dahin elektromechanischen Vermittlungstechniken zu digitalisieren Das Ziel von ISDN war die bis dahin verteilten Dienste von Telefonie Telefax Telex und anderen Datenubertragungen auf einem Netz zu vereinen Von 1980 bis 1987 wurden anhand von Richtlinien und Empfehlungen der damaligen CCITT heute ITU die Plane der Deutschen Bundespost zur Einfuhrung von ISDN festgelegt 1987 wurde dann in Deutschland das erste ISDN Pilotprojekt in Mannheim und Stuttgart gestartet Ab 1989 wurde ISDN bundesweit eingefuhrt und steht seit 1993 flachendeckend zur Verfugung Im Dezember 1993 unterzeichnete die Deutsche Telekom als einer von 26 Unterzeichnern das Memorandum of Understanding on the Implementation of a European ISDN Hierdurch wurden die Weichen gestellt das bis dahin nationale ISDN 1TR6 gegen das heute als Euro ISDN E DSS1 bekannte System als europaischen Standard einzufuhren Im Mai 1994 waren die notwendigen Softwareanderungen in den digitalen Vermittlungsstellen der Deutschen Telekom abgeschlossen ISDN wurde in Deutschland Ende 2018 abgeschaltet Noch verbliebene ISDN Nutzer konnten auf All IP wechseln Das mobile Netz Bearbeiten Im Jahre 1958 begann die Deutsche Bundespost der zu dieser Zeit auch die Telekommunikation oblag bundesweit ein offentliches Mobilfunknetz aufzubauen Innerhalb von zwolf Jahren gelang es mit dem Funknetz vier Funftel der Flache der Bundesrepublik zu uberziehen Damit war das so genannte A1 Netz das grosste zusammenhangende Mobilfunknetz der Welt Um Gebiete mit hoher Verkehrsdichte zu entlasten wurden zusatzlich noch das A2 und A3 Netz aufgebaut Um die bis zu elftausend Teilnehmer zu bewaltigen waren fast sechshundert Vermittlungskrafte notig Daher konzentrierte man sich auf eine Umstellung von manueller zur automatischen Vermittlung die 1972 im B Netz realisiert wurde Da dieses nach sieben Jahren mit dreizehntausend Benutzern vollstandig ausgelastet war wurde 1980 das B2 Netz hinzugeschaltet und die Kapazitat auf knapp 27 000 Teilnehmer erweitert 1986 loste das C Netz das bis zu 400 000 Endbenutzer gleichzeitig bedienen konnte die beiden Vorganger ab Neben tragbaren Endgeraten die allerdings noch etwa siebenhundert Gramm wogen war jetzt auch die Verbindung zu Mobilfunkteilnehmern moglich deren Aufenthaltsort dem Anrufenden nicht bekannt war Nach zwei Betriebsjahren zahlte das C Netz bereits uber hunderttausend Nutzer Fur das Ende der neunziger Jahre rechnete man mit einer Million Teilnehmern im Mobilfunk Das D Netz war 1992 schliesslich die bislang letzte grosse Neuerung auf dem Gebiet der Mobilfunknetze in Deutschland Im Vergleich zu den vorherigen Netzen gab es zwei wesentliche Unterschiede Einerseits wurden die technischen Belange von einer europaischen Kommission festgelegt sodass der Weg fur eine einheitliche europaische Mobilfunk Losung geebnet war andererseits erklarte sich die Deutsche Bundespost Telekom DBPT bereit erstmals mit Mannesmann Mobilfunk auch einen privaten Netzbetreiber zuzulassen Mannesmann errichtete das D2 Netz wahrend das D1 Netz von der DBPT aufgebaut wurde Als erste deutsche Mobilfunknetze wurden die D Netze vollstandig digital ubertragen was unter anderem nicht nur die Sprachqualitat deutlich verbesserte sondern auch kleine und leichte Endgerate ermoglichte 1994 wurde dann das E Netz eingefuhrt Bis auf den Frequenzbereich 1800 MHz fur E Netz 900 MHz fur D Netz ist es technisch fast identisch zum D Netz beide Systeme arbeiten nach dem GSM Standard Das E Netz stellt somit keinen Ersatz sondern eine Erweiterung des D Netz dar Im Zuge seiner Einfuhrung sanken die Preise und somit erlangte der Mobilfunk zunehmend auch bei Privatpersonen Attraktivitat sodass bereits 1995 etwa 3 7 Millionen Benutzer verzeichnet werden konnten Innerhalb von neun Jahren verzwanzigfachten sich die Mobilfunknutzer auf rund 71 Millionen Nutzer im Jahr 2004 Im Jahre 2004 nahm in Deutschland das UMTS Netz seinen kommerziellen Betrieb auf UMTS kann als Nachfolger des GSM Standards gesehen werden Es verwendet Frequenzen zwischen 1900 und 2170 MHz und bietet aufgrund besserer Ubertragungsverfahren im Vergleich zu GSM eine stark erhohte Bandbreite bei der Datenubertragung Der flachendeckende Aufbau des UMTS Netzes ist in Deutschland zwar schon weit fortgeschritten kann aber noch nicht als abgeschlossen gelten 2010 wurden die durch die Umstellung auf DVB T freiwerdenden Frequenzen am oberen Ende des UHF Fernsehbandes fur den Mobilfunk umgewidmet Digitale Dividende Dieses sogenannte 800 MHz Band sowie zusatzliche Frequenzen im Bereich 1800 und 2600 MHz wurden ab August 2010 fur den neuen Mobilfunkstandard LTE Long Term Evolution genutzt LTE ermoglicht breitbandiges mobiles Internet mit bis zu 300 Mbit s Datenrate im Downlink und 75 Mbit s im Uplink also etwa siebenmal so viel wie UMTS Es kommt durch Einstrahlungen im 800 MHz Band durch schlecht abgeschirmte Kabelfernsehnetze zu gegenseitigen Storungen da hier der Frequenzbereich bis 862 MHz genutzt wird Quellen Bearbeiten Schlag nach Wissenswerte Tatsachen aus allen Gebieten Bibliographisches Institut AG Leipzig 1938 S 372 Schweizer Familie 50 2022 auf Seite 32 Telefon Von der Spinnerei zum Allgemeingut Telefonmuseum Zurcher Telephongesellschaft Enter Museum Hrsg Museumsguide S 16 17 Kurt Stadelmann so wird uns denn auch das Telephon unentbehrlich werden Zur Einfuhrung des Telefons in der Schweiz In Museum fur Kommunikation Hrsg Telemagie 150 Jahre Telekommunikation in der Schweiz Chronos Zurich 2002 ISBN 3 0340 0563 6 S 28 29 Charles Annen Die schweizerische Telegraphie und Telephonie im zwanzigsten Jahrhundert Fortsetzung und Schluss In Schweizerische Telegraphen und Telephonverwaltung Hrsg Technische Mitteilungen Nr 6 1936 S 221 238 231 e periodica ch Enter Museum Hrsg Museumsguide S 18 Jean Pierre Haldi und Cuno Clenin Die Telefonapparate in der Schweiz Les appareils telephoniques en Suisse Schriftenreihe des Schweizerischen PTT Museums Nr 1 Bern 1983 S 15 Rudolf Streit Die Telecom Industrie im Strudel des technologischen und politischen Wandels Ein mit Kritik belebter Erfahrungsbericht eines Ingenieurs uber die Jahre 1950 1995 Museum fur Computer und Technik Solothurn 2006 ISBN 978 3 9523256 0 5 S 51 250 Rudolf Streit Die Telecom Industrie im Strudel des technologischen und politischen Wandels Ein mit Kritik belebter Erfahrungsbericht eines Ingenieurs uber die Jahre 1950 1995 Museum fur Computer und Technik Solothurn 2006 ISBN 978 3 9523256 0 5 S 52 Fraulein vom Amt hat ausgedient auf berliner zeitung deWeblinks BearbeitenChronik der Telekommunikation Gerhard Furnweger 125 Jahre Telefon in Osterreich Zahlen Fakten Geschichte und Geschichten zur Ausstellung November 2006 Volltext online Memento vom 26 Januar 2017 im Internet Archive PDF 208 kB Die Automatisierung des Fernsprechverkehrs in Osterreich PDF 1 3 MB Monatsberichte des Osterreichischen Institutes fur Wirtschaftsforschung 32 Jg Beilage Nr 59 September 1959 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte des Telefonnetzes amp oldid 238689301