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BASA ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind auf der Begriffsklarungsseite Basa zu finden Bahnselbstanschlussanlagen kurz BASA waren Telefonnetze mitteleuropaischer Eisenbahnverwaltungen z B der OBB oder der deutschen Eisenbahn Diese verwaltungseigenen nicht offentlichen Netze waren jeweils unter den grossten eigenstandigen Telekommunikationsnetzen in den entsprechenden Landern Die Abkurzung BASA ist bei Eisenbahnern noch immer ein gangiger Begriff um z B interne Rufnummern von offentlichen zu unterscheiden Gross BASA Bauart EB 5 um 1987 Im Vordergrund Ortsnamengeber und Ruf und Signalmaschine BASA Wandfernsprecher am Hauptbahnhof OsnabruckMusteranordnung der Fernmeldeanlagen mit BASA Inhaltsverzeichnis 1 BASA in Deutschland 1 1 Geschichte 1 2 Historische Technik vor der Digitalisierung 1 2 1 Vermittlungssysteme der Deutschen Reichsbahn 1 2 2 Technische Ausfuhrungen der Vermittlung 1 2 3 Sonderrufnummern 1 2 4 Rufnummernblocke 2 Literatur 3 EinzelnachweiseBASA in Deutschland BearbeitenDie BASA der ehemaligen Deutschen Bundesbahn war mit 120 000 Teilnehmeranschlussen eines der grossten eigenstandigen Telekommunikationsnetze Festnetz in Deutschland Geschichte Bearbeiten Zu Zeiten als die Fernmeldehoheit verfassungsgrundsatzlich bei der staatlichen Fernmeldebehorde der Post lag raumte der Gesetzgeber erstmals einheitlich mit dem Fernmeldeanlagengesetz vom 14 Januar 1928 der Deutschen Reichsbahn das Recht ein ein eigenes Fernmelde Geschaftsnetz zu errichten und zu betreiben Der Begriff Selbstanschluss bezieht sich in praktischer Hinsicht auf den Verzicht auf eine manuelle Vermittlungsstelle im Vermittlungsverkehr Dieser Selbstwahlbetrieb im Orts und Fernnetz konnte bei den Eisenbahnen sehr viel fruher verwirklicht werden als im offentlichen Fernsprechnetz der Reichspost weil hier eine Gebuhrenermittlung entbehrlich war Die ersten Autobahnen wurden von einem Tochterunternehmen der Deutschen Reichsbahn gebaut Das BASA Netz der Deutschen Reichsbahn bestand neben Leitungen entlang der Strecken dementsprechend auch aus Leitungen an Autobahnen die jedoch heute nicht mehr fur Zwecke der Bahn genutzt werden Die BASA Leitungen waren zunachst als Freileitungen parallel zu den Streckenfernsprech und Blockadern ausgefuhrt Vor der Elektrifizierung mit Einphasenwechselspannung mussen die Freileitungen jedoch wegen der induktiven Beeinflussung durch Erdkabel in der Regel als Streckenfernsprechkabel die alle Verbindungen zwischen zwei Bahnhofen einschliesslich der Streckenblockadern enthalten ersetzt werden Mit zunehmendem Aderbedarf betraf das in der Folge auch Strecken bei denen in absehbarer Zeit keine Elektrifizierung vorgesehen war An Neben und Stichstrecken noch vorhandene Freileitungen werden nur noch selten fur Zwecke des BASA Betriebes genutzt Zur Erhohung der Sicherheit im BASA Netz gab es neben der herkommlichen Netzstruktur Querverbindungen zwischen den Vermittlungsstellen mit denen unter Umgehung der Hauptvermittlungsstellen Verbindungen hergestellt werden konnten Zum einen konnte man bei Ausfall einer Hauptvermittlungsstelle uber eine oder mehrere Querverbindungen andere Hauptvermittlungsstellen erreichen andererseits wurden die Hauptvermittlungsstellen entlastet Welche Vermittlungsstelle erreicht war konnte man einer akustischen Signalisierung entnehmen die entweder als einzelnes Morsezeichen oder als gesprochenes Wort ubertragen wurde Im BASA Netz war es aus Sicherheitsgrunden von Anfang an moglich ein bestehendes Gesprach auch vom angerufenen Teilnehmer aus zu beenden Ruckauslosung Bei anderen damaligen analogen Fernsprechnetzen blieb die Verbindung solange bestehen bis der Anrufer aufgelegt hatte Bestandteil des BASA Netzes waren neben Telefonen auch andere Teilnehmereinrichtungen wie Hellschreiber Fernschreiber und Fax sowie Anlagen zur Datenubermittlung Der Fernmeldedienst der Bundesbahn betrieb auch eigene Richtfunkstrecken Das BASA Netz wurde anlasslich der Umstrukturierung der Deutschen Bahn ausgegliedert Aus dem vorhandenen Fernsprechnetz entstand zunachst unter Verschmelzung der Firmen CNI und DB Kom GmbH amp Co KG das Telekommunikationsunternehmen Arcor Das Fernsprechnetz wurde auf ISDN Technik modernisiert und teilweise vermarktet Im Fruhjahr 2001 forderte die Deutsche Bahn das 1997 an Arcor abgegebene Netz zuruck nachdem die jahrlichen Gebuhren fur die ehemals bahneigenen Kommunikationsanlagen den Kaufpreis bei weitem uberschritten hatten Bei der Ubernahme hatte sich die DB verpflichtet fur zehn Jahre nur Arcor Kommunikationsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen Rund ein Drittel des damaligen Arcor Umsatzes von mehr als drei Milliarden DM machte der Bahn Bereich aus Um der Forderung Nachdruck zu verleihen lehnte die DB den von Arcor geplanten Borsengang seit Ende 2000 ab 1 Gegenwartig wird das interne Fernmeldenetz von der Bahn Tochter DB Systel GmbH betrieben Zwischen 2008 und 2019 wurden schrittweise alle BASA Anschlusse auf IP Technik migriert Historische Technik vor der Digitalisierung Bearbeiten Vermittlungssysteme der Deutschen Reichsbahn Bearbeiten EB 1 1923 bis 1927 Strowger Wahler Schaltgeschwindigkeit 33 s EB 2 nicht eingefuhrt EB 3 neues grosses Eisenbahnsystem Hebdrehwahler Schaltgeschwindigkeit 60 s EB 4 neues kleines Eisenbahnsystem Klein BASA EB 5 Einheitsbasa ab 1935 EB 6 Motorwahler Schaltgeschwindigkeit 80 bis 200 s bei der DR keine Edelmetallkontakt Motor Drehwahler EB 7 MSN 70 mittlere Schalter Nebenstellenanlage mit 70 Teilnehmern EB 8 ATZ 65 N B automatische Telefonzentrale 65 mobile Nebenstellenanlage Bahn KoordinatenschalterTechnische Ausfuhrungen der Vermittlung Bearbeiten Klein BASA fur maximal 10 Teilnehmer meistens uber 7x und Teilnehmer Nummern von 1 bis 10 Basa Bezirk nur bei der Deutschen Reichsbahn per Induktivwahl wurden an einer Doppelader mehrere Teilnehmer parallelgeschaltet 100 BASA fur maximal 100 Teilnehmer 1000 BASA fur maximal 1000 Teilnehmer meistens Nummern wie 81x bis 89x und Teilnehmer Nr von 001 bis 999 moglich 10 000 BASA auch Gross BASA fur maximal 10 000 Teilnehmer meistens 800 bis 809 und Teilnehmer Nr 0001 bis 9999 moglich Sonderrufnummern Bearbeiten 100 Storungsstelle bei grossen Vermittlungsanlagen 1000 510 Storungsstelle bei der Deutschen Reichsbahn im ehemaligen West Berlin im BASA Amt Berlin Charlottenburg 111 Vermittlung Auskunft bei grossen Vermittlungsanlagen 1111 diese Nummernkombination wurde gewahlt um auch im Falle einer defekten Wahlscheibe mit dem Gabelumschalter die Vermittlung erreichen zu konnen 8111 Zeitansage zuletzt nur noch in Berlin verfugbar heute nicht mehr in Betrieb war insofern besonders wichtig da es eine Betriebsvorschrift gab die vorsah dass jeder Eisenbahner Zugang zur genauen Uhrzeit haben muss Rufnummernblocke Bearbeiten 0 Ziffer zur Amtsholung in das offentliche Netz teilweise aber auch mit Erdtaste moglich 1 bis 6 normale Rufnummern wobei die 1 und die 6 nicht als amtsberechtigt ausgefuhrt werden sollten die 2 sollte fur Verwaltungs und Werkstatten Nummern verwendet werden die 3 4 und 5 sollte fur Dienststellen mit Publikumsverkehr bzw mit viel Telefonverkehr ins Postnetz benutzt werden die 1 und die 6 sollten fur reine Betriebsstellen als reine BASA Nummern verwendet werden bei der Deutschen Reichsbahn wurde die 6 als Einwahl in Gesellschaftsleitungen genutzt Diese Aufteilung wurde jedoch kaum rein erreicht da man durch die Umstrukturierungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu Behelfen greifen musste und diese Bestand hatten 7 Kurzwahl zu einer Klein BASA oder Querverbindung zwischen zwei BASA 8 BASA im eigenen Bezirk anwahlen z B 812 fur Essen 803 fur Soest 9 Grossnetz Einwahl dazu musste man immer erst den eigenen Bezirksknoten z B Essen 812 anwahlen um dann den nachsten Grossknoten z B Munchen 962 anzuwahlen Von hier wahlte man dann wieder die BASA z B Erding 845 an Ein grosser Vorteil des BASA Netzes besteht bis heute darin dass die Rufnummern grossteils noch funktional vergeben sind Ohne die Person namentlich zu kennen kann man am jeweiligen Ort eine Verbindung zu zustandigen Stellen aufnehmen 22 222 oder 2222 Fahrdienstleiter des jeweiligen Bahnhofes 365 oder 1365 bzw 3365 Lokleitung des jeweiligen Bw 391 Bahnhofsvorstand heute in der Regel der erste Bezirksleiter Betrieb 393 Fernmeldemeisterei des Bezirkes 395 Bahnmeister 397 Signaldienst 1000 Fernmelde Entstorungsstelle der jeweiligen Basa 1055 3 S Zentrale 2000 Entstorungsstelle DB Netz EVZS 911 91 ZeitansageDie Funktionsnummern bestanden jedoch in dieser Form abgesehen von der Fernmeldestorungsstelle nur bei der Deutschen Bundesbahn Bei der Deutschen Reichsbahn gab es beispielsweise die Endzifferen 399 haufig fur Instandhaltungsbereichsleiter der Signal und Fernmeldemeistereien die Teilnehmerrufnummer 55 wurde in Kleinbasas meist dem Befehlsstellwerk zugeteilt Literatur BearbeitenHandworterbuch des elektrischen Fernmeldewesens Herausgegeben im Auftrag des Bundesministeriums fur das Post und Fernmeldewesen Neubearbeitete Ausgabe Bundesdruckerei Berlin 1970 Band A F S 123 124Einzelnachweise Bearbeiten Meldung Bahn fordert Fernmeldenetz zuruck In Eisenbahn Revue International Heft 5 2001 ISSN 1421 2811 S 196 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnselbstanschlussanlage amp oldid 228700101