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Dieser Artikel befasst sich mit dem Funktelefonnetz Zum Radwegesystem siehe D Netz Route Nach A B und C Netz der Deutschen Bundespost wurde das D Netz Funktelefonnetz D als ein in Deutschland mehrdienstfahiges Ubertragung von Sprache Text und Daten zellulares digitales Mobilfunksystem im GSM 900 Frequenzbereich mit grenzuberschreitenden Nutzungsmoglichkeiten eingefuhrt das auf dem europaischen GSM Standard basiert In Osterreich war das D Netz ein analoges Mobilfunknetz Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht 2 Landerspezifika 2 1 Deutschland 2 1 1 Geschichte 2 1 1 1 D1 Netz 2 1 1 2 D2 Netz 2 1 1 3 E Netz 2 2 Osterreich 2 3 Schweiz 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUbersicht BearbeitenDer GSM Standard wurde im Jahr 2005 von mehr als 200 Staaten weltweit unterstutzt Durch sogenannte Roamingabkommen wurde es moglich grenzuberschreitend in mehr als 130 Landern weltweit mit dem gleichen Mobiltelefon telefonieren und erreichbar sein zu konnen In Deutschland wurden die D Netze mit digitalisierter Ubertragung von Funktelefonaten im Juli 1992 eingefuhrt Europaweit wurden 10 Mio Teilnehmer erwartet Das 1990 in Osterreich eingefuhrte D Netz war analog und nicht zum deutschen kompatibel Landerspezifika BearbeitenDeutschland Bearbeiten Das D Netz bezeichnet in Deutschland ein digitales telefonieorientiertes Mobilfunknetz nach GSM Standard im 900 MHz Bereich das im Jahre 1991 eingerichtet wurde Geschichte Bearbeiten 1982 wurde die Groupe Special Mobile GSM gegrundet die fur Europa ein einheitliches digitales Mobilfunksystem entwickeln sollte Als sich Ende der 1980er Jahre die praktische Umsetzung des Standards abzeichnete wurde in Deutschland vom Postminister Christian Schwarz Schilling entschieden dass neben der Bundespost auch ein privater Anbieter eine Lizenz fur den Betrieb eines Netzes des GSM Standards erhalten sollte In dem Ausschreibungsverfahren wurde festgelegt dass zwischen beiden Betreibern faire Wettbewerbsbedingungen bestehen sollten Insgesamt zehn Firmen bewarben sich um die Lizenz die am 7 Dezember 1989 schliesslich an ein Konsortium unter Fuhrung des Mannesmann Konzerns vergeben wurde das nach Meinung des Lenkungsausschusses Mobilfunk den leistungsfahigsten Bewerber darstellte An diesem Konsortium beteiligt war die Deutsche Genossenschaftsbank der britische Konzern Cable amp Wireless das franzosische Versorgungsunternehmen Lyonnaise des Eaux der US Konzern Pacific Telesis und der Zentralverband des Kfz Handwerks sowie der Zentralverband des Elektrohandwerks Damit entstand zum ersten Mal in der Geschichte des bundesdeutschen Telekommunikationsmarktes eine Konkurrenzsituation Beide Konkurrenten waren hinsichtlich der Preisgestaltung vollig frei Technische Voraussetzung war der flachendeckende Aufbau von digitalen Vermittlungsstellen die von Mannesmann mitbenutzt werden durften Nach der Wiedervereinigung wurden die Lizenzen auf das Gebiet der ehemaligen DDR ausgeweitet Nach einer einjahrigen Versuchsphase wurde der Regelbetrieb am 1 Juli 1992 gestartet Als unmittelbarer Nachfolger des C Netzes erhielt das neue Netz die Bezeichnung D Netz D1 Netz Bearbeiten Das D1 Netz war das Mobilfunksystem der Telekom Deutschland vorherige Namen T Mobile DeTeMobil das nach Aussage des Betreibers nahezu abhorsicher ist Daher wurden die Betreiber der digitalen D Netze von der Bundesregierung gezwungen eine Abhorschnittstelle fur die Dienste zu programmieren Seit 1995 bietet das T MobilNet einen Global Roam Service durch eine Kooperation mit dem US amerikanischen Mobilfunkanbieter GTE sind D1 Kunden in den USA und in Kanada mit einem gesonderten Endgerat unter ihrer gewohnten D1 Rufnummer erreichbar Im April 1993 nannte die Telekom 130 000 Teilnehmer D2 Netz Bearbeiten Das D2 Netz D2 privat war das Mobilfunksystem der Mannesmann Mobilfunk spater Vodafone D2 Es war das erste Telefonnetz eines privaten Anbieters der als Konkurrent zur Bundespost Telekom auftrat Auf der CeBIT 1991 kundigte die Firma das digitale Netz D2 privat an das planmassig ab 1992 zur Verfugung stand Die Mobiltelefone wurden zunachst uber Fernsehhandler und Kaufhauser zu einem Preis von knapp unter 3 000 DM angeboten Mit etwa 200 Antennenstationen war D2 zunachst in einigen bundesdeutschen Grossstadten wie Hamburg Bremen Hannover Frankfurt am Main und Stuttgart prasent Ende 1992 erreichte das D2 Netz 80 Prozent Deutschlands Die Gebuhren lagen unter denen des bestehenden Funktelefonnetzes C Netz der Post E Netz Bearbeiten Das E Netz war ab 1994 das Mobilfunknetz von E Plus E1 Netz und O2 E2 Netz 1994 95 setzte daher ein erheblicher Preisverfall bei den D1 Endgeraten sowie bei der Tarifstruktur ein Preisreduzierung von 1992 bis 1993 etwa 40 Ende 2002 waren im gesamten deutschen Mobilfunk inkl D Netz 59 13 Mio Teilnehmer angemeldet Davon waren 24 58 Mio im D1 Netz 22 70 Mio im D2 Netz 7 27 Mio im E1 Netz und 4 58 Mio im E2 Netz unter Vertrag Bis Ende 2006 stieg die Teilnehmeranzahl auf 85 65 Mio so dass erstmals eine Penetrationsrate von mehr als 100 erreicht wurde Davon waren 31 40 Mio im D1 Netz 30 60 Mio im D2 Netz 12 65 Mio im E1 Netz und 11 00 Mio im E2 Netz unter Vertrag 1 2006 bekamen E Plus und O2 von der Bundesnetzagentur D Netz Frequenzen im sogenannten E GSM Frequenzband zugeteilt die vorher fur das Militar reserviert waren E Plus belegte dabei im Downlink den Frequenzbereich 925 930 MHz Im Gegenzug fur die Zuteilung der D Netz Frequenzen gaben E Plus und O2 einen Teil der E Netz Frequenzen zuruck Auch die D Netze erhielten zur Kapazitatserhohung zusatzlich E Netz Frequenzen so dass eine strikte Systemtrennung zwischen D und E Netz nach Frequenzbandern nicht mehr gegeben war Osterreich Bearbeiten In Osterreich war das D Netz ein analoges Mobilfunknetz nach dem E TACS Standard im 900 MHz Frequenzbereich das von der Post und spater nach Umgrundung der Mobilkom angeboten wurde Es wurde 1990 eingefuhrt und am 28 Februar 2002 abgeschaltet Teilnehmer waren unter der Vorwahl 0 663 und einer 6 oder 7 stelligen Nummer erreichbar wahlten keine Verkehrsausscheidungsziffer in die inlandischen Netze und mussten auch ins eigene Netz 663 vorwahlen Deshalb war es moglich dass zuletzt Teilnehmernummern mit fuhrender 0 vergeben werden Die Handgerate waren anfangs etwa 1 kg schwer und zuletzt zumindest mit Slim Akku schon etwa 250 g leicht und damit brusttaschengangig Antennen standen aus dem Gerat deutlich heraus wurden fur bessere Funkverbindung entweder mit der zweiten Hand 5 cm links oben am Gerat ausgezogen oder mit dem Mittelfinger der rechten Hand beim Umfassen von der linken Seite des Gerats nach oben geschwenkt Letztere Konstruktion machte erstmals einhandige Bedienung praktikabel etwa wahrend Rad oder Autofahrens mit der anderen Hand Die Endgerate mussten mangels einer SIM Karte durch den Handler auf die Teilnehmernummer programmiert werden Gerate des Vorgangers C Netz waren um 1987 tragbar und autonom geworden Der mit Akku 4 kg schwere und etwa 25 25 15 cm kleine Koffer Schrack hotline mit obenliegenden Tragegriff sowie abnehmbarem Horer am Spiralkabel konnte etwa im Fussraum vor dem Beifahrersitz lose oder in eine Aufnahme abgestellt werden Noch fruher waren Gerate mehrteilig und zumeist in Autos fest montiert Aussenantenne Horer mit Spiralkabel auf Ablage das alphanumerische Display war typisch einzeilig und aus roten LED Pixeln montiert etwa im Bereich Armaturenbrett oder zwischen den Vordersitzen die Sender Hardware war ein einige Liter grosser und mehrere Kilogramm schwerer Block der typisch im Kofferraum eingebaut und vom Autoakku mitversorgt wurde Hohe Verbindungsgebuhren auch fur eingehende Gesprache wie spater auch noch fur das osterreichische D Netz liessen Gesprache entsprechend kurz ausfallen Weil die C Mobiltelefone zumeist in Autos etwa von Pressefotografen verbaut worden sind wurde der Begriff Autotelefon etwa im Amtlichen Telefonbuch auch noch vielfach fur Anschlusse des D Netzes verwendet die bald nicht mehr in Autos montiert und mit abnehmendem Gewicht auch zunehmend weniger autogebunden verwendet wurden Das digitale GSM Netz wurde in Osterreich 1993 unter der Bezeichnung E Netz eingefuhrt dieser Begriff wird allerdings nicht mehr verwendet Verwechslungen mit dem deutschen D Netz sind moglich jedoch handelt es sich beim osterreichischen D Netz um ein mit dem deutschen C Netz vergleichbares analog funkendes Netz Schweiz Bearbeiten Der kommerzielle Start des digitalen GSM Netzes in der Schweiz erfolgte im Marz 1993 unter der Bezeichnung NATEL D Die heute noch bestandige Vorwahl 079 wurde eingefuhrt Das D Netz wurde in der Schweiz zuerst in den Schweizer Ballungszentren und entlang der wichtigsten Achsen aufgebaut Erste internationale Roamingvertrage mit auslandischen Netzbetreibern in Danemark Finnland Norwegen Schweden Deutschland Italien und Frankreich wurden abgeschlossen Literatur BearbeitenChristel Jorges und Helmut Gold Telefone 1863 bis heute Aus den Sammlungen der Museen fur Kommunikation Edition Braus 2001 ISBN 3 926318 89 9 S 288 290Weblinks BearbeitenKarl Gerhard Haas 30 Jahre D Netze Ohne Telefon kein Netzstart In Heise online 30 Juni 2022 abgerufen am 6 Juli 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Teilnehmerentwicklung im Mobilfunk Bundesnetzagentur 27 Februar 2023 abgerufen am 1 Juni 2023 Mobilfunknetze in Deutschland A Netz ca 1952 1977 B Netz 1972 1994 C Netz 1985 2000 D Netz seit 1991 E Netz seit 1994 UMTS 2004 2021 LTE seit 2010 5G seit 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title D Netz amp oldid 239156200