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Gerhardt Wilhelm von Reutern 6 Julijul 17 Juli 1794greg 1 auf Gut Rosthof bei Walk in Livland 22 Marz 1865 in Frankfurt am Main war ein baltischer Offizier und Maler Goethefreund und mit Ludwig Emil Grimm Begrunder der Willingshauser Malerkolonie Gerhardt Wilhelm von Reutern Gemalde von Theodor Hildebrandt 1838 Russisches Museum Sankt PetersburgAuf dem Friedhof von Willingshausen Ol auf Leinwand entstanden 1842 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarlaufbahn 3 Kunstlerisches Schaffen 4 Wurdigung 5 Arbeiten in Museen 6 Ausstellungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon Reutern war Angehoriger der baltischen Adelsfamilie von Reutern Er war der jungste von vier Sohnen des Kammerherrn Christoph Herrmann von Reutern und dessen Frau Charlotte geborene von Fischbach Erste kunstlerische Unterweisungen erhielt er durch einen Hauslehrer und seit dem zwolften Lebensjahr in der Petrischule in Sankt Petersburg Im Alter von 15 Jahren kam er an die Universitat Dorpat 2 um dort Militarwissenschaften zu studieren Militarlaufbahn Bearbeiten1811 trat er in das Husarenregiment Alexander ein das unter dem Kommando seines altesten Bruders stand Im Herbst 1812 wurde er Cornet beim Leibgarde Husarenregiment und marschierte 1813 in Richtung Schlesien Als russischer Kavallerieleutnant nahm er an den Feldzugen Russlands von 1813 bis 1815 und den Schlachten bei Dresden Culm und Leipzig teil Am 16 Oktober 1813 wurde er in Wachau durch eine Schusswunde in der rechten Schulter lebensgefahrlich verletzt so dass er nur durch die Amputation des Armes gerettet werden konnte Bei beginnender Genesung in Leipzig machte er im Marz 1814 erste Zeichenversuche mit der Linken Hand die aus Bildnissen bestanden die er nach der Natur fertigte Nach der volligen Genesung wollte er seine militarische Laufbahn fortsetzen Eine erneute Entzundung der Wunde zwang ihn jedoch in Weimar zu verweilen und die Heilung abzuwarten 3 Im Sommer 1814 machte er dort erstmals Bekanntschaft mit Johann Wolfgang von Goethe der ihn in seiner Neigung zur Malerei bestarkte und mit dem er einen stetigen Briefwechsel pflegte Er reiste nach Baden Baden um die Entzundung zu kurieren und folgte im Herbst des Jahres der Armee nach Russland Anfang 1815 wurde er in Warschau Adjutant des Feldmarschalls Michael Andreas Barclay de Tolly den er nach Paris begleitete da Napoleon von Elba entflohen war Im Spatherbst trat er einen langeren Heimaturlaub an Da er nun volljahrig oder mundig war erhielt er das Gut Ajasch als vaterliches Erbe Hier weilte er bis zum 1817 Die Jahre 1818 und 1819 verbrachte er in Berlin und Kassel wo er sich wissenschaftlichen Studien widmete In Kassel schloss er Freundschaft mit Joseph von Radowitz und traf bei Ausflugen nach Weimar und Jena wiederholt auf Goethe sowie auf die Witwe Schillers Er setzte bis zum Ende des Jahres 1819 seine Studien der Naturwissenschaften an der Universitat in Heidelberg fort Anschliessend kehrte er nach Sankt Petersburg zuruck um im Range eines Oberstleutnants seinen Abschied von der Armee zu nehmen 3 Kunstlerisches Schaffen BearbeitenIm Februar 1820 verlobte er sich in Kassel mit Fraulein Charlotte von Schwertzell zu Willingshausen und unternahm mit ihr eine langere Reise nach Italien ehe er sich am 20 August des Jahres mit ihr vermahlte Zunachst hatte er die Absicht das ererbte Gut zu bewirtschaften Sein Gesundheitszustand erlaubte dies jedoch nicht so dass er sich wieder den Naturwissenschaften zuwandte Seine Arzte verordneten ihm 1823 den Aufenthalt in einem milderen Klima was ihn nach Genf und Bad Ems fuhrte In diesen Jahren fertigte er zahlreiche Zeichnungen mit der Feder und versuchte sich auch im Radiren Seit 1828 wandte er sich verstarkt der Aquarellmalerei zu die er 1824 in Bern bei Gabriel Lory erlernt hatte 3 Anschliessend studierte er bei Ludwig Emil Grimm Justus Wilhelm Karl Glinzer und Johann Martin von Rohden an der Kasseler Kunstakademie Malerei Viele seiner Aquarelle entstanden in Willingshausen wo Ludwig Grimm ihn mehrmals besuchte Ihre Bekanntschaft gilt als Grundungsstunde der Willingshauser Malerkolonie Beide entdeckten fur sich das Schwalmer Genre und die Schwalmer Trachten 1833 hinderte ihm eine Augenkrankheit fur zwei Jahre an der Arbeit und er zog im November 1834 nach Dusseldorf um unter Schadows Anleitung die Olmalerei zu erlernen Er wurde bald Privatschuler von Theodor Hildebrandt eines Hilflehrers an der Dusseldorfer Kunstakademie 1837 fertigte er zwei eigene Kompositionen in Ol einen Pagen im mittelalterlichen Kostum und ein Madchen das neugierig ein Schatzkastchen offnet Beide Portrats sandte er Kaiser Nikolaus I der ihm dafur den Titel eines kaiserlichen Hofmalers verlieh und ihn zum Maler der kaiserlichen russischen Familie mit Bezugen einer Ehrenpension ernannte Von Reutern schuf 1829 die Federzeichnung Huteeichen die er seinem Gonner Johann Wolfgang von Goethe schenkte Die Zeichnung befindet sich heute im Weimarer Goethehaus Er brachte 1841 seinen Freund Jakob Furchtegott Dielmann mit nach Willingshausen dessen Arbeiten massgeblich zum Stellenwert Willingshausens als Studienort beitrugen Von Reutern jedoch lebte anschliessend abwechselnd in Russland Deutschland der Schweiz und Italien 1844 zog er nach Frankfurt wo er in der von ihm und seiner Familie bewohnten spateren Villa Metzler Ateliers fur Maler einrichtete In Frankfurt gehorte zu seinem Bekanntenkreis Philipp Veit Sein Grab auf dem Frankfurter Sudfriedhof ist heute nicht mehr vorhanden die Grabplatten von ihm seiner Frau und die seines Sohnes Christoph der 1859 in Dusseldorf als angehender Portratmaler gestorben war wurden in die Trauerhalle gebracht Seine Frau verstarb 1854 Seine Tochter Elisabeth von Reutern 1821 1856 heiratete 1841 Wassili Andrejewitsch Schukowski Sein eigener Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends Im Fruhjahr 1864 erlitt er einen Schlaganfall der ihn halbseitig lahmte Er starb im Marz des Jahres 3 Wurdigung BearbeitenEisernes Kreuz 1813 Pour le Merite Orden des Heiligen Wladimir In Willingshausen ist ein Museum nach Gerhardt Wilhelm von Reutern benannt 4 Arbeiten in Museen Bearbeiten nbsp Isaaks OpferungMuseum Georg Schafer Schweinfurt Museum der Schwalm Ziegenhain Neue Galerie Kassel Willingshauser Bauernfrau mit schlafendem Kind 1843 Russisches Museum Sankt Petersburg Isaaks Opferung 1849 Eremitage Sankt Petersburg Goethehaus Weimar Museum Malerstubchen Gerhardt von Reutern Haus WillingshausenAusstellungen Bearbeiten1935 Grosse Kunstausstellung Kunstverein KasselLiteratur BearbeitenAndreas Andresen Gerhardt v Reutern In Die deutschen Maler Radirer Peintres Graveurs des neunzehnten Jahrhunderts nach ihren Leben und Werken Band 3 Alexander Danz Leipzig 1872 S 222 229 Textarchiv Internet Archive Ausfuhrlicher Lebenslauf mit Werkverzeichnis Reutern Gerhard Wilhelm von In Friedrich von Boetticher Malerwerke des 19 Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Band 2 1 Bogen 1 32 Mayer Ludwig Rybkowski Fr v Boetticher s Verlag Dresden 1898 S 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