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Gamshurst ist ein Stadtteil der grossen Kreisstadt Achern im Norden des Ortenaukreises GamshurstStadt AchernWappen von GamshurstKoordinaten 48 40 N 8 1 O 48 664722222222 8 0188888888889 132 Koordinaten 48 39 53 N 8 1 8 OHohe 132 130 133 mFlache 11 7 km Einwohner 1718 1 Dez 2013 Bevolkerungsdichte 147 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 77855Vorwahl 07841Karte Lage Gamshursts als Stadtteil von AchernLuftaufnahme von Gamshurst von Suden ausBlick auf GamshurstKatholische Kirche St Nikolaus GamshurstGamshurst ist eine Ortschaft im Sinne der baden wurttembergischen Gemeindeordnung das heisst es gibt jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl zu wahlenden Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden Zum Stadtteil Gamshurst gehoren das Dorf Gamshurst die Weiler Litzloch und Michelbuch und das Gehoft Ziegelhutte Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Wappen 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeographische Lage BearbeitenGamshurst liegt im nordlichen Ortenaukreis Baden Wurttemberg im nordwestlichen Bereich der Stadt Achern Das Dorf liegt in unmittelbarer Nahe zur Autobahnanschlussstelle Nr 53 Achern der A5 und nur wenige Kilometer vom Rheinubergang Rheinau Freistett Gambsheim nach Frankreich entfernt Insgesamt umfasst die Gemarkung des Dorfes 1 170 Hektar Die Acher auch Feldbach genannt zieht sich durch das ganze Dorf das mit etwa 3 km Lange auch uberwiegend entlang diesem kleinen Fluss seine Ursprunge hat Ausserdem gehoren zu Gamshurst noch die Ortsteile Ziegelhutte im Suden Litzloch im Osten und Michelbuch im Norden Geschichte BearbeitenWann genau Gamshurst bevolkert wurde ist bislang unklar vielleicht sogar schon vor Christi Geburt In den Jahren 1810 bis 1885 wurden mehrfach gallische Goldmunzen auf Gamshurster Gemarkung gefunden Eine davon die heute im Munzkabinett des Badischen Landesmuseums in Karlsruhe zu sehen ist zeigt den Konig Philipp II Philippeus von Makedonien der von 359 bis 336 vor Christus regierte Als erste Erwahnung Gamshursts gilt eine Urkunde aus der das Jahr 961 hervorgeht Diese wurde zwar erst im 12 Jahrhundert gefertigt man kann aber davon ausgehen dass als Vorlage ein Original zur Verfugung stand Diese Urkunde ist im Archiv departementales du Bas Rhin in Strassburg archiviert und berichtet uber eine Schenkung des Strassburger Bischofs Udo III an die Strassburger Kirche in der er mehrere Guter darunter eines in Gameneshurst dem Domkapitel vermacht Eine noch fruhere Aufzeichnung geht auf das Jahr 902 zuruck Dieses wurde lange teilweise schon in Buchern aus dem 19 Jahrhundert als Ersterwahnungsjahr angenommen Jedoch gehort diese Urkunde zum so genannten St Trudperter Falschungskomplex und kann nicht als historisch tragfahige Quelle verwendet werden In der Zeit von 1198 bis 1217 gab es in Gamshurst ein Hospital des heiligen Simon und Judas das dem Kloster Allerheiligen angehorte Der Name des Dorfes machte im Lauf der Jahrhunderte einige Veranderungen mit In einer papstlichen Bulle von 1216 wird das Dorf als Gameshush erwahnt spater wurde der Name als Gamelshurste oder auch Gambshurst angegeben Eine weitere Nennung des Dorfnamens stammt aus dem Jahre 1332 mit der Bezeichnung Gameneshurst In der Grundungsurkunde vom 27 Juli 1355 wurde durch den Abt von Schuttern eine standige Priesterstelle in Gamshurst geschaffen hier wurde auch erstmals die Nikolauskapelle erwahnt Mit diesem ersten Ortsgeistlichen wurde auch die Trennung von der Mutterpfarrei Sasbach vollzogen Der Ort sei recht weit entfernt und wegen der Sumpfe ist nur schwer hinzukommen hiess es in der Begrundung Dies war wohl auch der Anlass warum man als Patron der Pfarrei den heiligen St Nikolaus wahlte der zur Hilfe in Wassersnoten angerufen wird Aufzeichnungen von 1428 ist zu entnehmen dass in diesem Jahr die Leibeigenschaft im Dorf abgeschafft wurde Auch die Inquisition machte vor dem Dorf nicht halt am 27 Mai 1628 wurde eine Frau bei lebendigem Leib als Hexe verbrannt Im Juli 1675 brandete der franzosische Feldherr Turenne mit seinen Truppen das Dorf Die Kampfer kamen zuvor uber den Rhein vom heutigen Elsass und lagerten in Gamshurst westlich der Acher Tags darauf am 27 Juli wurde Turenne in Sasbach getotet Zur napoleonischen Zeit lebten in Gamshurst etwa 1 200 Menschen und im Jahr 1825 zahlte man 1 542 Einwohner Ausser dem Zeitraum von 1701 bis 1771 gehorte Gamshurst ursprunglich zur Kaiserlichen Reichslandvogtei Ortenau spater vorderosterreichischen Landvogtei Ortenau und war dem Gericht Achern unterstellt in den vorgenannten 70 Jahren war die Landvogtei ein Lehen der katholischen Linie der Markgrafen von Baden Aufgrund des Friedensvertrags von Pressburg vom 26 Dezember 1805 fiel der Ort dann an das Kurfurstentum und spatere Grossherzogtum Baden Anno 1807 wurde Gamshurst dem Obervogteiamt Achern zugeteilt und gehorte ab 1924 dem Landkreis Buhl an Die wechselvolle Geschichte von Kriegen und Hungersjahren fuhrte im Jahr 1854 dazu dass 344 Einwohner von Gamshurst nach Kanada vorwiegend in die Gegend um Quebec auswandern mussten Es handelte sich bei diesen Burgern um die Ortsarmen die von der Gemeinde weggeschickt wurden fur die Kosten der Auswanderung musste Gamshurst damals sogar einen Kredit aufnehmen Die Uberfahrt dauerte lang und so mancher kam niemals an weil er unterwegs qualvoll starb vor allem Kinder und Frauen waren betroffen Bei der Volkszahlung am 1 Dezember 1905 hatte das Dorf 1 229 Einwohner Nach einem Blitzschlag brannte am 6 Mai 1926 ein Grossteil der Kirche ab Das Gotteshaus wurde wieder aufgebaut und gleichzeitig erweitert und ab Weihnachten 1927 fanden wieder Gottesdienste darin statt Dieser Blitzschlag veranlasste das Dorf die Freiwillige Feuerwehr Gamshurst zu grunden Am 13 April 1945 wurde das Dorf von Luftbeobachtern unter Beschuss genommen nachdem die Angreifer glaubten noch deutsche Soldaten im Dorf zu sehen ein Irrtum es handelte sich dabei um Gefangene Ein Anwesen im Dorf brannte bei diesem Angriff ab Am 1 Januar 1973 wurde Gamshurst in die grosse Kreisstadt Achern eingemeindet 1 und gehort seither zum Ortenaukreis Seit den 1960er Jahren hat der Strukturwandel das Dorf stark verandert Vom Handwerk bis zum Industriebetrieb bietet Gamshurst insgesamt etwas mehr als 1 170 Arbeitsplatze Stand August 2008 Die Landwirtschaft im Ort wird heute weitestgehend im Nebenerwerb betrieben Anfang 2006 gab es noch einen Vollerwerbslandwirt im Dorf Aus der ehemals rein bauerlichen Gemeinde ist ein schmuckes Dorf mit 1 718 Einwohnern Stand Dezember 2013 geworden Wappen Bearbeiten In einem gespaltenen Schild sind auf der linken Seite drei goldene Bischofskugeln auf blauem Hintergrund zu sehen die rechte Seite zeigt auf einem schwarzen Dreiberg eine ebenfalls schwarze Hecke auf silbernem Hintergrund Die drei goldenen Kugeln Attribute des St Nikolaus stehen fur Geld und Gaben welche Arme von dem beliebten Heiligen erhielten Nikolaus von Myra ist auch Schutzpatron der katholischen Kirchengemeinde des Dorfes Die Dornenhecke spielt auf den Ortsnamen an Hurst wird als Hecke bzw Busch gedeutet Das Wappen stammt aus einer Empfehlung des Generallandesarchivs vom Januar 1913 ein historisch bestimmtes und den Ortsnamen symbolisierendes Wappen anzunehmen Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 495 Literatur BearbeitenJohann Georg Ries Familienbuch Gamshurst mit Litzloch Michelbuch Ziegelhutte und dem ehemaligen Holzhof Lahr Dinglingen Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbucher 2007 Badische Ortssippenbucher 127 Bearbeiteter Zeitraum 1650 1950Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gamshurst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz der Gemeinde Achern Gamshurst Gamshurst bei LEO BWStadtteile der Stadt Achern Achern Fautenbach Gamshurst Grossweier Mosbach Oberachern Onsbach Sasbachried Wagshurst Normdaten Geografikum GND 4092639 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gamshurst amp oldid 211050645