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Dieser Artikel behandelt den Physiker fur den Schweizer Politiker und Bauernfuhrer siehe Fritz Bopp Politiker 1863 1935 Fritz Bopp eigentlich Friedrich Arnold Bopp 27 Dezember 1909 in Frankfurt am Main 14 November 1987 in Munchen war ein deutscher Physiker der vor allem in den Bereichen Kernphysik und Quantenfeldtheorie arbeitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugendjahre und Zeit des Nationalsozialismus 1 2 Nachkriegszeit Wissenschaftliche Leistungen Schuler 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugendjahre und Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Bopp begann das Studium der Physik und Mathematik an der Universitat Frankfurt 1932 ging er an die Universitat Gottingen um sich bei Max Born und Hermann Weyl der theoretischen Physik zuzuwenden Bevor es Diplom und Masterarbeiten gab waren Staatsexamensarbeiten als Einstiegsarbeiten zur Promotion ublich Eine mathematische Staatsexamensarbeit fertigte er bei Hermann Weyl an Es folgte eine physikalische Staatsexamensarbeit bei Hertha Sponer Nachlass Deutsches Museum Munchen Die Wissenschaftliche Staatsprufung fur das hohere Lehramt legte er 1934 ab Die theoretische Physik in Gottingen wurde 1933 von den Nationalsozialisten weitgehend zerschlagen Nachdem Max Born 1933 als Direktor des Instituts fur Theoretische Physik der Universitat Gottingen vertrieben worden war wurde Fritz Sauter sein kommissarischer Nachfolger 1937 wurde Bopp bei Sauter mit einer Arbeit uber die zweifache Comptonstreuung an der Universitat Gottingen zum Dr phil promoviert 1 1937 bis 1944 war er planmassiger Assistent bei Erwin Fues an der Universitat Breslau wo er sich 1941 mit einer quantenfeldtheoretischen Arbeit zur Elektronentheorie 2 habilitierte und zum Privatdozent ernannt wurde In besagter Arbeit schlug Bopp vor die Feldgleichungen der Quantenelektrodynamik um Terme mit hoheren Ableitungen Formfaktoren zu erganzen Bopp Podolsky Elektrodynamik Damit nahm er ein Stuck weit moderne Entwicklungen Renormierung effektive Feldtheorien vorweg Feynman wurdigt diesen Zugang in seinem Lehrbuch bezeichnet ihn aber als unzureichend vom Standpunkt der damaligen Renormierungstheorie 3 Nach der Einberufung zur Wehrmacht im April 1940 Funker bei der Luftwaffe bei Breslau wurde er Januar 1941 UK gestellt um am deutschen Atomforschungsprojekt Uranverein zu arbeiten In der Folgezeit arbeitete er als Pendler zwischen der Universitat Breslau wo er Vorlesungen hielt und dem Kaiser Wilhelm Institut fur Physik in Berlin Dahlem Am 1 Februar 1945 wurde das Institut mit dem Kernreaktorprojekt nach Hechingen bzw Haigerloch verlegt Die Ergebnisse dieser Forschung die damals geheimen Kernphysikalischen Forschungsberichte sind inzwischen von verschiedenen Seiten veroffentlicht worden Aus verschiedenen Grunden wurde ein kritischer Reaktorzustand vor Kriegsende nicht erreicht Da in Deutschland nichts vom Manhattan Projekt bekannt war gab es die Vorstellung nach dem Krieg in einer neuen Schlusselindustrie eine fuhrende Rolle zu spielen und die Hoffnung das Reaktor Experiment uber das Kriegsende retten zu konnen Das Labor in Haigerloch wurde zunachst von der Amerikanischen Armee Alsos Mission erreicht und der Forschungsreaktor Haigerloch wurde abtransportiert Viele der fuhrenden Physiker wurden im Rahmen der Operation Epsilon in Farm Hall England interniert Haigerloch lag in der franzosischen Zone Als Verbleibender wurde Bopp zum amtierenden Direktor ernannt Das zentrale Problem war dass die franzosische Militarverwaltung grosses Interesse an dem Projekt hatte und nicht an den vollstandigen Abtransport glaubte wahrend die amerikanische Seite keine ausreichenden Informationen uber den Abtransport herausgab Dies fuhrte zu ernsten Schwierigkeiten mit beiden Militarbehorden Nachkriegszeit Wissenschaftliche Leistungen Schuler Bearbeiten Ab 1946 war Bopp Assistent an der Universitat Tubingen 1947 wurde er ausserordentlicher Professor an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1950 wurde er dort Nachfolger von Arnold Sommerfeld 1868 1951 als Inhaber des Lehrstuhls fur Theoretische Physik Sommerfeld hatte sich nach der Entlassung des von den Nazis eingesetzten Wilhelm Muller eines Vertreters der Deutschen Physik nach dem Krieg zunachst selbst vertreten Bopp bemuhte sich die Sommerfeldsche Tradition weiterzufuhren Dem Wunsch Sommerfelds entsprechend war er mit Josef Meixner und Erwin Fues Bearbeiter und Herausgeber neuerer Auflagen von Sommerfelds beruhmter Buchreihe Vorlesungen uber theoretische Physik Trotz mancher Schwierigkeiten war Bopps Institut einer der fuhrenden Platze der theoretischen Physik im Nachkriegsdeutschland Wie andere ehemalige Mitglieder des Uranvereins war Bopp Mitte der 1950er Jahre Mitglied des Arbeitskreises Kernphysik der Deutschen Atomkommission die den Aufbau der Kerntechnik in Deutschland betrieb 1957 gehorte er zu den Gottinger Achtzehn einer Gruppe fuhrender Wissenschaftler die sich in einer gemeinsamen Erklarung gegen die geplante atomare Bewaffnung der Bundeswehr wandten 4 Bopp war 1964 1965 Grundungsprasident der sich im Westen in Nachfolge des Verbandes Deutscher Physikalischen Gesellschaften VDPG neu konstituierenden Deutschen Physikalischen Gesellschaft DPG und wurde 1954 in die Bayerische Akademie der Wissenschaften sowie 1965 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen Fritz Bopp war der Herausgeber von Festschriften sowohl fur Werner Heisenberg 1961 als auch fur Arnold Sommerfeld 1969 Letztere enthalt auch eine von Bopp verfasste Sommerfeldbiografie Bopp hat in zahlreichen Veroffentlichungen zu verschiedenen Gebieten der Physik wichtige Beitrage geleistet 1978 wurde Friedrich A Bopp emeritiert Zu den Diplomanden und Doktoranden an seinem Institut gehorten unter anderen die Professoren Friedrich L Bauer Walter Karl Blum Gerhard Borner D Castrigiano Mario Dal Cin Henning Genz Rudolf Haag Armin Hermann Franz Himpsel G Holzwarth Hans A Kastrup Bjong Ro Kim Klaus Lagally Gerhard Mack Gustav Obermair Herbert Pfister Peter Ring R Ruckl Klaus Samelson D Schildknecht Ernst Werner und Wolfgang Wild Die Professoren Friedrich Beck G Hohler Hans A Kastrup H J Meister Harald J W Muller Georg Sussmann F Wahl E G Weidemann und Karl Wildermuth waren Assistenten oder Habilitanden an seinem Institut Bopp hatte sechs Kinder Sein Sohn Fritz Wilhelm Bopp war Professor fur Physik an der Universitat Siegen Der Nachlass von Fritz Bopp mit einem Umfang von 102 Schachteln wird im Archiv des Deutschen Museums verwahrt NL194 5 Schriften BearbeitenF Bopp Eine lineare Theorie des Elektrons Annalen der Physik 38 345 384 1940 mit Oswald Riedel Die physikalische Entwicklung der Quantentheorie Schwab Stuttgart 1950 Hrsg Werner Heisenberg und die Physik unserer Zeit Vieweg Braunschweig 1961 mit Arnold Sommerfeld Fifty years of quantum theory In Science Bd 113 1951 S 85 92 mit Hans Kleinpoppen Hrsg Physics of one and two electron atoms Proceedings of the Arnold Sommerfeld Centennial Memorial Mecting and of the International Symposium on the Physics of the one and two electron atoms Munich 10 14 Sept 1968 North Holland Publishing Company Amsterdam 1969Literatur BearbeitenHans A Kastrup Nachruf auf Fritz Bopp In Physikalische Blatter 44 Nr 3 1988 DOI 10 1002 phbl 19880440313 S 77 78Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Bopp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gesammelte wissenschaftliche Arbeiten von Prof Dr Fritz Bopp zusammengestellt von Fritz W BoppEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Bopp im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet F Bopp Annalen der Physik 38 345 384 1940 The Feynman Lectures of Physics Vol II Ch 28 Electromagnetic Mass Online Version Text der Gottinger Erklarung 1957 bei uni goettingen de Deutsches Museum Nachlasse Bopp Friedrich Fritz Arnold 1909 1987 Normdaten Person GND 143328522 lobid OGND AKS LCCN n90661445 VIAF 111472769 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bopp FritzALTERNATIVNAMEN Bopp Friedrich ArnoldKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikerGEBURTSDATUM 27 Dezember 1909GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 14 November 1987STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Bopp amp oldid 236862553