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Friedrich Ludwig Bauer 10 Juni 1924 in Regensburg 26 Marz 2015 war ein deutscher Pionier der Informatik Er konstruierte in den 1950er Jahren mehrere Verschlusselungsmaschinen erfand 1957 das Prinzip des Kellerspeichers 1 hielt 1967 an der Technischen Universitat Munchen die erste offizielle Informatikvorlesung 2 in Deutschland und richtete 1988 die erste Computerausstellung im Deutschen Museum aus Seine Publikationen zur Kryptologie sind Standardwerke der Informatik Friedrich L Bauer 2004 source source Friedrich L Bauer uber seine fruhen Kryptologie VorlesungenInhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Lehrtatigkeit 2 Privatleben 3 Werk 4 Ehrungen 4 1 Ehrendoktorwurden 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAusbildung und Lehrtatigkeit BearbeitenFriedrich Ludwig Bauer war der Sohn des Bucherrevisors Ludwig Bauer Er wuchs in Thaldorf auf und legte 1942 sein Abitur an der Ludwigs Oberrealschule Munchen heute Erasmus Grasser Gymnasium ab Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde Bauer 1943 in die Wehrmacht eingezogen und war bis Kriegsende 1945 Soldat 1946 nahm er sein Studium der Mathematik Physik Logik und Astronomie an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen LMU auf das er 1950 abschloss Er arbeitete ein halbes Jahr lang als Studienassessor an der Gisela Oberrealschule in Munchen danach als Assistent bei Fritz Bopp an der LMU wo er 1952 promovierte Zwei Jahre spater habilitierte er sich bei Robert Sauer 1958 bis 1962 lehrte Bauer als Professor fur angewandte Mathematik an der Universitat Mainz 1963 folgte er einem Ruf als Mathematik Professor an die TU Munchen Dort rief er 1967 den Studiengang Informatik ins Leben und hielt die erste Informatikvorlesung in Deutschland Bis zu seiner Emeritierung 1989 war er Inhaber des Lehrstuhls fur Informatik an der TU Munchen Von 1984 bis 1995 war er Direktor der Ferienakademie der Universitat Erlangen und der TU Munchen Von 1970 bis 1995 war er Direktor der International Summer School Marktoberdorf Zu seinen Doktoranden gehoren die Professoren David Gries Manfred Broy Peter Deussen Christoph Zenger Josef Stoer Helmuth Partsch Carlos Delgado Kloos Gerhard Seegmuller Rudolf Berghammer und Manfred Paul Privatleben BearbeitenBauer interessierte sich fruhzeitig fur Musik und spielte Klavier Er lebte in Kottgeisering bei Munchen Er war verheiratet und Vater von drei Sohnen und zwei Tochtern Werk Bearbeiten nbsp Friedrich L Bauer auf der Herausgebersitzung des Informatik Spektrum am 29 Mai 1995 Lebhafte Kommunikation war eines seiner Charakteristika Bauer forschte auf den Gebieten der Algebra numerischen Analysis Programmiersprachen und methoden Softwaretechnik und Mathematischer Logik Weiterhin ist er der Autor eines der grundlegenden Werke zum Thema Kryptologie Insbesondere die Geschichte der Informatik beschaftigte ihn bis zuletzt In der numerischen Mathematik entwickelte er unter anderem Iterationsverfahren fur Eigenwertprobleme und die Faktorisierung von Polynomen In den Jahren 1951 bis 1975 hatte er einen Beratervertrag bei der Siemens AG 1950 51 entwickelte er die 1956 fertiggestellte logische Maschine Stanislaus 1953 reichte er ein Patent fur fehlererkennende und korrigierende Codes ein sowie 1957 zusammen mit Klaus Samelson ein Patent auf das Prinzip des Stapelspeichers Kellerprinzip wofur ihm das IEEE 1988 den Computer Pioneer Award verlieh Seit 1956 beteiligte er sich an der internationalen Zusammenarbeit die zur Schaffung der Programmiersprachen Algol 58 und Algol 60 fuhrte Er engagierte sich fur die Anerkennung der Informatik als vollwertiges akademisches Studienfach 1967 gab es erstmals spezielle Vorlesungen in Informatik an der Technischen Universitat Munchen wo 1972 der eigenstandige Studiengang der Informatik an der TU Munchen entstand Friedrich Bauer war eins der 19 Grundungsmitglieder der Gesellschaft fur Informatik 3 Er war Herausgeber des Informatik Spektrum von der Grundung im Jahre 1978 und hatte diese Position bis zu seinem Tode inne 4 Bauer war massgeblich an der Schaffung mehrerer Ausstellungen des Deutschen Museums beteiligt fur Informatik und Automatik 1988 fur Mikroelektronik 1990 und des Mathematischen Kabinetts 1999 Er wurde auch fur seine Forschungen zum Thema Kryptologie bekannt und hielt die erste Vorlesung zu diesem Thema an einem Lehrstuhl fur Informatik was ihm wie er in einem seiner Bucher berichtet einmal in einer Vorlesung Besuch aus Pullach einbrachte womit er den Bundesnachrichtendienst meinte Zur Kryptologie veroffentlichte er zahlreiche Bucher Ehrungen Bearbeiten1968 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der mathematisch naturwissenschaftlichen Klasse 1971 Bayerischer Verdienstorden 1978 Wilhelm Exner Medaille Osterreich 1982 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1984 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina 1986 Bayerischer Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 1987 Ehrenmitglied der Gesellschaft fur Informatik 1988 Goldener Ehrenring des Deutschen Museums 1988 Computer Pioneer Award 1997 Heinz Maier Leibnitz Medaille der TU Munchen 1998 korrespondierendes Mitglied der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 2002 Ehrenmitglied des Deutschen Museums 2004 Silberne Verdienstmedaille der Bayerischen Akademie der WissenschaftenFriedrich L Bauer diente gegen Ende des Zweiten Weltkriegs als deutscher Soldat 1944 erhielt er das Eiserne Kreuz II Klasse Nach ihm ist der Friedrich L Bauer Preis fur Informatik der TU Munchen benannt der seit 1992 vergeben wird Ebenso an der TU Munchen wurde 2014 der grosste Horsaal im Mathematik und Informatik Gebaude nach ihm benannt Ehrendoktorwurden Bearbeiten 1974 Ehrendoktor der Universitat Grenoble 1989 Ehrendoktor der Universitat Passau 1998 Ehrendoktor der Universitat der Bundeswehr Munchen Neubiberg Schriften Bearbeitenmit Hermann Bottenbruch Heinz Rutishauser Klaus Samelson Proposal for a universal language for the description of computing processes 1958 mit Josef Stoer Algebra In Robert Sauer Istvan Szabo Hrsg Die mathematischen Hilfsmittel des Ingenieurs Band 3 Springer Berlin u a 1968 mit Gerhard Goos Informatik 2 Bande Springer Berlin u a 1971 4 Auflage 1991 1992 ISBN 3 540 52790 7 ISBN 3 540 55567 6 Andrei und das Untier 6 Lektionen in Informatik Bayerischer Schulbuch Verlag Munchen 1972 ISBN 3 7627 3047 4 mit Hans Wossner Algorithmic Language and Program Development Springer Berlin u a 1982 ISBN 3 540 11148 4 doi 10 1007 978 3 642 61807 9 mit Martin Wirsing Elementare Aussagenlogik Springer Berlin u a 1991 ISBN 3 540 52974 8 Hrsg Logic Algebra and Computation Springer Berlin u a 1991 ISBN 3 540 54315 5 Kryptologie Springer Berlin u a 1994 ISBN 3 540 57771 8 doi 10 1007 978 3 642 78869 7 Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie Springer Berlin u a 1995 3 Auflage 2000 ISBN 3 540 67931 6 doi 10 1007 978 3 642 58345 2 Decrypted Secrets Methods and Maxims of Cryptology Springer Berlin u a 1997 4 Auflage 2006 ISBN 3 540 24502 2 Historische Notizen zur Informatik Springer Berlin u a 2009 ISBN 3 540 85789 3 doi 10 1007 978 3 540 85790 7 Kurze Geschichte der Informatik Fink Paderborn 2009 ISBN 3 7705 4379 3 Literatur BearbeitenHanna Lauterbach Es gibt hier Dinge die uberraschend sind In KontakTUM Alumni Magazin der TU Munchen 2004 2 S 4f PDF 313 kB Nachruf von Detlef Borchers Die Last eintoniger geistiger Tatigkeit bekampfen zum Tode des Informatik Pioniers Friedrich L Bauer heise de 28 Marz 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich L Bauer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Friedrich L Bauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Friedrich Ludwig Bauer im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung name verwendet dort Liste akademischer Nachfahren Eintrag uber Friedrich Ludwig Bauer in der Datenbank der Wilhelm Exner Medaillen Stiftung Selbstdarstellung Audio 1 17 min in Digitale Masterminds im Deutschlandfunk 3 Dezember 2011 Bauer uber die Enigma Public Keys und andere Kryptothemen in einem langen Interview von 1996 Die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 4 April 1989 uber Bauer Ein Nachruf von Dominik Landwehr in der Neuen Zurcher Zeitung am 2 April 2015 Autoren Profil in der Datenbank zbMATH Friedrich L Bauer im Mainzer ProfessorenkatalogEinzelnachweise Bearbeiten zusammen mit Klaus Samelson Zuvor gab es an der TU Munchen und an einigen anderen Universitaten nur EDV Kurse Fritz Kruckeberg Die Geschichte der GI S 14 2 Auflage November 2001 Gesellschaft fur Informatik 1 abgerufen am 9 Februar 2021 Informatik Spektrum Band 38 Heft 2 April 2015 Impressum Seite A4Normdaten Person GND 10427459X lobid OGND AKS LCCN n79060105 VIAF 85050819 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bauer Friedrich L ALTERNATIVNAMEN Bauer Friedrich LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Pionier der InformatikGEBURTSDATUM 10 Juni 1924GEBURTSORT Regensburg Bayern Weimarer RepublikSTERBEDATUM 26 Marz 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich L Bauer amp 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