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Heinz Rutishauser 30 Januar 1918 in Weinfelden Schweiz 10 November 1970 in Zurich war ein Schweizer Mathematiker und ein Pionier der modernen numerischen Mathematik und der Informatik avant la lettre Heinz Rutishauser 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinz Rutishauser studierte ab 1936 Mathematik an der ETH Zurich und schloss 1942 mit dem Diplom ab Von 1942 bis 1945 war er Assistent von Walter Saxer an der ETH und von 1945 bis 1948 Mathematiklehrer in Glarisegg und an der Kantonsschule Trogen 1948 promovierte er an der ETH mit einer viel beachteten Dissertation uber Funktionentheorie 1948 49 hielt sich Rutishauser in den USA an den Universitaten Harvard und Princeton auf Von 1949 bis 1955 1 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am kurz zuvor von Eduard Stiefel gegrundeten Institut fur Angewandte Mathematik der ETH Zurich wo er zusammen mit Ambros Speiser massgeblich an der Entwicklung des ersten Schweizer Computers ERMETH beteiligt war Dabei leistete er insbesondere auf dem Gebiet der Compiler Pionierarbeit indem er in seiner Habilitationsschrift an der ETH schon 1951 das Prinzip eines Compilers und der dafur notwendigen zusatzlichen Programmbefehle beschrieb 2 die hohere Programmiersprache Superplan entwarf und das Schlusselwort fur der For Schleife einfuhrte Auch wirkte er an der Definition der Programmiersprachen Algol 58 60 mit 1958 fuhrte er den LR Algorithmus ein der auf der LR Zerlegung basiert aber heute weitgehend durch den stabileren QR Algorithmus ersetzt ist 1951 wurde Rutishauser Privatdozent 1955 ausserordentlicher und 1962 ordentlicher Professor fur Angewandte Mathematik an der ETH 1968 wurde er Leiter der Fachgruppe fur Computerwissenschaften aus der spater das Institut fur Informatik und schliesslich das Departement Informatik der ETH Zurich hervorgingen Spatestens seit den 1950er Jahren litt Rutishauser an Herzbeschwerden 1964 erlitt er einen schweren Herzinfarkt von dem er sich zunachst wieder erholte Er starb am 10 November 1970 in seinem Buro an akutem Herzversagen Nach seinem Tod kummerte sich seine Frau Margrit um die Herausgabe seiner nachgelassenen Werke Die Schriftstellerin Hanna Rutishauser ist seine Tochter 3 Schriften BearbeitenAutomatische Rechenplanfertigung Habilitationsschrift ETHZ 1951 Automatische Rechenplanfertigung bei programmgesteuerten Rechenmaschinen Birkhauser Basel 1952 Some programming techniques for the ERMETH JACM 2 1 Januar 1955 S 1 4 Mit Alwin Walther Josef Heinhold Diskussionsbeitrage bei der Computer Tagung 1955 in Darmstadt 1956 Der Quotienten Differenzen Algorithmus Birkhauser Basel 1957 mit Hermann Bottenbruch Friedrich L Bauer Klaus Samelson Proposal for a universal language for the description of computing processes 1958 Vorlesungen uber numerische Mathematik Band I Gleichungssysteme Interpolation und Approximation Martin Gutknecht Hrsg Birkhauser Basel 1976 ISBN 3 7643 0810 9 Vorlesungen uber numerische Mathematik Band II Differentialgleichungen und Eigenwertprobleme Martin Gutknecht Hrsg Birkhauser Basel 1976 ISBN 3 7643 0850 8 mit Ambros Paul Speiser und Eduard Stiefel Programmgesteuerte digitale Rechengerate Elektronische Rechenmaschinen Birkhauser Basel 1951 mit Hans Rudolf Schwarz und Eduard Stiefel Numerik symmetrischer Matrizen Teubner Stuttgart 1972 2 Auflage ISBN 3 519 12311 8 Numerische Prozeduren Aus Nachlass und Lehre Walter Gander Hrsg Birkhauser Basel 1998 ISBN 3 7643 0874 5 Mit Roland Bulirsch Interpolation und genaherte Quadratur und Darstellung von Funktionen in Rechenautomaten In Robert Sauer Istvan Szabo Die mathematischen Hilfsmittel des Ingenieurs Band 3 Springer Verlag 1968 Literatur BearbeitenFriedrich Ludwig Bauer Rutishauser Heinz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 305 Digitalisat Evelyn Boesch Trueb Heinz Rutishauser In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinz Rutishauser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien My years with Rutishauser von Friedrich L Bauer englisch PDF 62 kB Biographie bei der ETH Zurich John J O Connor Edmund F Robertson Heinz Rutishauser In MacTutor History of Mathematics archive Evelyn Boesch Trueb Heinz Rutishauser In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Bruderer Konrad Zuse und die ETH Zurich Zum 100 Geburtstag des Informatikpioniers Konrad Zuse Festschrift der ETH Zurich 2 verb und stark erw Auflage Februar 2011 Stefan Betschon Der Zauber des Anfangs Schweizer Computerpioniere In Franz Betschon Stefan Betschon Jurg Lindecker Willy Schlachter Hrsg Ingenieure bauen die Schweiz Technikgeschichte aus erster Hand Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 791 4 S 376 399 Numerik ALGOL und die Schweizer Hochalpen Zur Arbeit an der Biografie von Heinz Rutishauser 1918 1970 In Informatik Spektrum Oktober 2013 Vol 36 S 463 486 https link springer com article 10 1007 2Fs00287 013 0730 z Springer Link abgerufen am 26 September 2018 Normdaten Person GND 132374544 lobid OGND AKS LCCN n84802101 VIAF 27148361 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rutishauser HeinzKURZBESCHREIBUNG Schweizer MathematikerGEBURTSDATUM 30 Januar 1918GEBURTSORT Weinfelden SchweizSTERBEDATUM 10 November 1970STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Rutishauser amp oldid 234082148