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Dieser Artikel behandelt ein Verfahren das nicht im Zusammenhang mit der Erzeugung des mit derselben Abkurzung benannten QR Codes steht Der QR Algorithmus ist ein numerisches Verfahren zur Berechnung aller Eigenwerte und eventuell der Eigenvektoren einer quadratischen Matrix Das auch QR Verfahren oder QR Iteration genannte Verfahren basiert auf der QR Zerlegung und wurde in den Jahren 1961 und 1962 unabhangig voneinander von John G F Francis und Wera Nikolajewna Kublanowskaja eingefuhrt Ein Vorlaufer war der LR Algorithmus von Heinz Rutishauser 1958 der aber weniger stabil ist und auf der LR Zerlegung basiert Oft konvergieren die Iterierten aus dem QR Algorithmus gegen die Schur Form der Matrix Das originale Verfahren ist recht aufwendig und damit selbst auf heutigen Rechnern fur Matrizen mit hunderttausenden Zeilen und Spalten nicht praktikabel Abgeleitete Varianten wie das Multishift Verfahren von Z Bai und James Demmel 1989 und die numerisch stabilere Variante von K Braman R Byers und R Mathias 2002 haben praktische Laufzeiten die kubisch in der Grosse der Matrix sind Letzteres Verfahren ist in der numerischen Softwarebibliothek LAPACK implementiert die wiederum in vielen Computeralgebrasystemen CAS fur die numerischen Matrixalgorithmen verwendet wird Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung des QR Algorithmus 1 1 Ziel des Rechenverfahrens 1 2 Allgemeines Schema des Verfahrens 1 3 Deflation 1 4 Transformation auf Hessenberg Form 2 Varianten des QR Algorithmus 2 1 Einfache QR Iteration 2 2 QR Algorithmus mit einfachen Shifts 2 3 Einfache Shifts fur symmetrische Matrizen 2 4 QR Algorithmus mit doppelten Shifts 2 5 QR Algorithmus mit multiplen Shifts 2 6 Implizite Multishift Iteration 3 Anmerkungen zur Funktionsweise 3 1 Ahnlichkeitstransformationen 3 2 Wahl der Shifts Konvergenz 3 3 Der QR Algorithmus als Erweiterung der Potenzmethode 4 Der QR Algorithmus als simultane inverse Potenziteration 5 Weblinks 6 LiteraturBeschreibung des QR Algorithmus BearbeitenZiel des Rechenverfahrens Bearbeiten Ausgehend von einer reellen oder komplexen Matrix A R n n displaystyle A in mathbb R n times n nbsp bzw A C n n displaystyle A in mathbb C n times n nbsp wird eine Folge orthogonaler oder unitarer Matrizen Q 1 Q 2 displaystyle Q 1 Q 2 dots nbsp bestimmt so dass die rekursive Matrixfolge A 1 A A 2 Q 1 1 A 1 Q 1 A k 1 Q k 1 A k Q k displaystyle A 1 A A 2 Q 1 1 A 1 Q 1 dots A k 1 Q k 1 A k Q k dots nbsp weitestgehend gegen eine obere Dreiecksmatrix konvergiert Da alle Umformungen in der Rekursion Ahnlichkeitstransformationen sind haben alle Matrizen der Matrixfolge A 1 A 2 displaystyle A 1 A 2 dots nbsp dieselben Eigenwerte mit denselben Vielfachheiten Wird im Grenzwert eine obere Dreiecksmatrix erreicht eine Schurform von A displaystyle A nbsp so lassen sich die Eigenwerte aus den Diagonalelementen ablesen Im Falle einer reellen Matrix mit orthogonalen Umformungen kann es jedoch auch komplexe Eigenwerte geben Dann ist das Ergebnis des Verfahrens eine obere Blockdreiecksmatrix deren Diagonalblocke die Grosse 1 displaystyle 1 nbsp fur die reellen Eigenwerte oder die Grosse 2 displaystyle 2 nbsp fur komplexe Eigenwerte haben Einem Eigenwert l a i b displaystyle lambda a mathrm i b nbsp und seinem konjugiert komplexen Eigenwert entspricht dabei der Diagonalblock der entsprechenden Drehstreckung a b b a displaystyle left begin smallmatrix a amp b b amp a end smallmatrix right nbsp Allgemeines Schema des Verfahrens Bearbeiten Ausgehend von einer Matrix A 1 A R n n displaystyle A 1 A in mathbb R n times n nbsp bzw A C n n displaystyle A in mathbb C n times n nbsp wird eine Folge von Matrizen A i displaystyle A i nbsp nach folgender Vorschrift bestimmt for i N displaystyle i in mathbb N nbsp do Bestimme ein Polynom p i displaystyle p i nbsp und werte es in der Matrix A i displaystyle A i nbsp aus Berechne die QR Zerlegung von p i A i Q i R i displaystyle p i A i Q i R i nbsp Berechne die neue Iterierte A i 1 Q i 1 A i Q i displaystyle A i 1 Q i 1 A i Q i nbsp end forIn dieser allgemeinen Form konnen auch die Varianten mit impliziten Shifts engl fur Verschiebung und Mehrfach Shifts dargestellt und analysiert werden Die Matrixfunktion p i displaystyle p i nbsp ist oft ein Polynom hier also eine Linearkombination von Matrixpotenzen mit reellen bzw komplexen Koeffizienten Im einfachsten Fall wird ein lineares Polynom gewahlt das dann die Gestalt p i A i A i k i I displaystyle p i A i A i kappa i I nbsp hat Der Algorithmus vereinfacht sich in diesem Fall auf die klassische Version mit Einfach Shift for i N displaystyle i in mathbb N nbsp do Bestimme eine geeignete Zahl k i displaystyle kappa i nbsp Berechne die QR Zerlegung von A i k i I Q i R i displaystyle A i kappa i I Q i R i nbsp Berechne die neue Iterierte A i 1 Q i 1 A i Q i Q i 1 Q i R i k i I Q i R i Q i k i I displaystyle A i 1 Q i 1 A i Q i Q i 1 Q i R i kappa i I Q i R i Q i kappa i I nbsp end forWird in jedem Iterationsschritt k i 0 displaystyle kappa i 0 nbsp gesetzt so stimmt das Verfahren mit der auf Unterraume hier den vollen Vektorraum erweiterten Potenzmethode uberein Das die QR Zerlegung steuernde Polynom kann von Anfang an fixiert sein oder dynamisch in jedem Iterationsschritt der aktuellen Matrix A i displaystyle A i nbsp angepasst werden Es gibt auch Versuche fur p i displaystyle p i nbsp rationale Matrixfunktionen zu verwenden d h Funktionen der Form p A h A 1 g A displaystyle p A h A 1 g A nbsp mit Polynomen g displaystyle g nbsp und h displaystyle h nbsp Deflation Bearbeiten Ergibt es sich in einem Iterationsschritt dass ein linksunterer Block aus den Spalten 1 i displaystyle 1 dots i nbsp und deren Zeilen i 1 n displaystyle i 1 dots n nbsp in den Betragen aller seiner Komponenten eine vorher bestimmte Schwelle unterschreitet so wird das Verfahren auf den zwei diagonalen quadratischen Teilblocken der Zeilen Spalten 1 i displaystyle 1 dots i nbsp sowie i 1 n displaystyle i 1 dots n nbsp separat fortgesetzt Sind die durch Teilung entstandenen Matrizen klein genug so kann die Bestimmung der Eigenwerte z B mittels Berechnung des charakteristischen Polynoms und dessen Nullstellen beendet werden Transformation auf Hessenberg Form Bearbeiten Das Ziel des QR Algorithmus ist es eine obere Dreiecksform oder eine Block Dreiecksform herzustellen in der Blocke der Grosse 2 displaystyle 2 nbsp komplexen Eigenwerten entsprechen Das kann nahezu auf einfache Weise durch eine Ahnlichkeitstransformation auf Hessenberg Form d h auf eine Matrix mit nur einer nicht identisch verschwindenden unteren Nebendiagonalen erreicht werden Setze A A displaystyle tilde A A nbsp fur k 1 displaystyle k 1 nbsp bis n 1 displaystyle n 1 nbsp fuhre ausBilde das Spaltensegment u A k 1 n k displaystyle u tilde A k 1 n k nbsp Bestimme die Householder Spiegelung P k I 2 v v T displaystyle tilde P k I 2vv mathrm T nbsp die u displaystyle u nbsp auf den ersten kanonischen Basisvektor abbildet Fuhre mit der Blockmatrix P k I k 0 0 P k displaystyle P k left begin smallmatrix I k amp 0 0 amp tilde P k end smallmatrix right nbsp die Ersetzung von A displaystyle tilde A nbsp durch die ahnliche Matrix P k 1 A P k P k A P k displaystyle P k 1 tilde A P k P k tilde A P k nbsp durch Vermerke die Gesamttransformationsmatrix Q 0 P 1 P 2 P n 1 displaystyle Q 0 P 1 P 2 cdots P n 1 nbsp A 1 A Q 0 1 A Q 0 displaystyle A 1 tilde A Q 0 1 AQ 0 nbsp befindet sich nun in Hessenberg Form Durch die Hessenberg Form wird die Bestimmung der charakteristischen Polynome von Teilmatrizen erleichtert Die Hessenberg Form einer symmetrischen Matrix hat eine Tridiagonalform was weitere Rechnungen wesentlich beschleunigt Weiterhin wird in jedem Schritt des QR Algorithmus die Hessenberg Form erhalten Grundlage hierfur ist die Arithmetik verallgemeinerter Dreiecksmatrizen bei denen alle Eintrage unterhalb einer unteren Nebendiagonalen verschwinden Eine Hessenberg Matrix ist demnach eine verallgemeinerte Dreiecksmatrix mit einer Nebendiagonalen Unter Multiplikation addieren sich die Anzahlen nichtverschwindender Nebendiagonalen bei Addition bleibt meist die grossere Anzahl erhalten Daher haben p i A i displaystyle p i A i nbsp sowie die orthogonale Matrix Q i p i A i R i 1 displaystyle Q i p i A i R i 1 nbsp die Anzahl von m deg p i displaystyle m deg p i nbsp unteren Nebendiagonalen Nun gilt wegen A i 1 Q i 1 A i Q i displaystyle A i 1 Q i 1 A i Q i nbsp auch p i A i 1 Q i 1 p i A i Q i R i Q i displaystyle p i A i 1 Q i 1 p i A i Q i R i Q i nbsp und letzteres Produkt hat ebenfalls m displaystyle m nbsp Nebendiagonalen Das ist im Allgemeinen nur moglich wenn A i 1 displaystyle A i 1 nbsp genau eine Nebendiagonale aufweist also wieder in Hessenbergform ist Aus der Zerlegung von p i displaystyle p i nbsp in Linearfaktoren folgt s unten dass dies immer der Fall ist Man kann darauf aufbauend zeigen Francis 1962 nach Bai Demmel dass schon die erste Spalte x displaystyle x nbsp von p i A i displaystyle p i A i nbsp die auch proportional zur ersten Spalte von Q i displaystyle Q i nbsp ist die nachfolgende Matrix A i 1 Q i 1 A i Q i displaystyle A i 1 Q i 1 A i Q i nbsp vollstandig bestimmt Genauer Ist U displaystyle U nbsp eine orthogonale Matrix deren erste Spalte proportional zu x displaystyle x nbsp ist so entsteht A i 1 displaystyle A i 1 nbsp indem die transformierte Matrix U 1 A i U displaystyle U 1 A i U nbsp wieder in Hessenbergform gebracht wird Da in x displaystyle x nbsp nur die Komponenten der Zeilen 1 m 1 displaystyle 1 ldots m 1 nbsp von Null verschieden sind kann U displaystyle U nbsp als eine Modifikation der Einheitsmatrix im linksoberen s s displaystyle s times s nbsp Block sein mit einem s gt m displaystyle s gt m nbsp Varianten des QR Algorithmus BearbeitenEinfache QR Iteration Bearbeiten Es wird p i A A displaystyle p i A A nbsp gewahlt Das Verfahren kann dann kurz als QR Zerlegung A i Q i R i displaystyle A i Q i R i nbsp gefolgt vom Zusammenmultiplizieren A i 1 R i Q i displaystyle A i 1 R i Q i nbsp in umgekehrter Reihenfolge angegeben werden Dieses Verfahren ist die direkte Verallgemeinerung der simultanen Potenzmethode zur Bestimmung der ersten k displaystyle k nbsp Eigenwerte einer Matrix Dieser Zusammenhang wird bei der Unterraumiteration hergeleitet Indirekt wird auch eine simultane inverse Potenzmethode ausgefuhrt QR Algorithmus mit einfachen Shifts Bearbeiten Es wird p i A A k i I displaystyle p i A A kappa i I nbsp gesetzt Damit kann das Verfahren alternativ auch als QR Zerlegung A i k i I Q i R i displaystyle A i kappa i I Q i R i nbsp gefolgt vom um den Shift korrigierten Zusammenmultiplizieren A i 1 R i Q i k i I displaystyle A i 1 R i Q i kappa i I nbsp dargestellt werden Ublicherweise wird versucht mit dem Shift k i displaystyle kappa i nbsp den betragskleinsten Eigenwert zu approximieren Dazu kann das letzte Diagonalelement k i A i n n displaystyle kappa i A i n n nbsp gewahlt werden Die einfache QR Iteration ergibt sich indem alle Shifts zu Null gesetzt werden Besitzt A i displaystyle A i nbsp Hessenberg Form so muss Q i A i k i I R i 1 displaystyle Q i A i kappa i I R i 1 nbsp als Produkt einer Matrix mit und einer Matrix ohne Nebendiagonalen ebenfalls Hessenberg Form besitzen Das Gleiche gilt daher auch fur A i 1 R i Q i k i I displaystyle A i 1 R i Q i kappa i I nbsp Wird also in Vorbereitung des QR Algorithmus in A 1 Q 0 1 A Q 0 displaystyle A 1 Q 0 1 AQ 0 nbsp auf Hessenberg Form gebracht so bleibt dies wahrend des gesamten Algorithmus erhalten Einfache Shifts fur symmetrische Matrizen Bearbeiten Eine symmetrische reelle Matrix A 1 A displaystyle A 1 A nbsp hat ausschliesslich reelle Eigenwerte Die Symmetrie bleibt wahrend des QR Algorithmus in allen A i displaystyle A i nbsp erhalten Fur symmetrische Matrizen schlug Wilkinson 1965 vor denjenigen Eigenwert der rechtsuntersten 2 2 displaystyle 2 times 2 nbsp Teilmatrix a n 1 n 1 a n 1 n a n n 1 a n n displaystyle begin pmatrix a n 1 n 1 amp a n 1 n a n n 1 amp a n n end pmatrix nbsp als Shift zu wahlen der naher an a n n displaystyle a n n nbsp liegt Wilkinson zeigte dass die so bestimmte Matrixfolge A i i N displaystyle A i i in mathbb N nbsp gegen eine Diagonalmatrix konvergiert deren Diagonalelemente die Eigenwerte von A A 1 displaystyle A A 1 nbsp sind Die Konvergenzgeschwindigkeit ist dabei quadratisch QR Algorithmus mit doppelten Shifts Bearbeiten Es kann ein Paar von einfachen Shifts in einem Iterationsschritt zusammengefasst werden In der Konsequenz bedeutet dies dass fur reelle Matrizen auf komplexe Shifts verzichtet werden kann In der oben angegebenen Notation ist A 1 k 2 I A 1 k 1 I A 1 k 2 I Q 1 R 1 Q 1 A 2 k 2 I R 1 Q 1 Q 2 R 2 R 1 displaystyle A 1 kappa 2 I A 1 kappa 1 I A 1 kappa 2 I Q 1 R 1 Q 1 A 2 kappa 2 I R 1 Q 1 Q 2 R 2 R 1 nbsp eine QR Zerlegung fur das quadratische Polynom p 1 x x 2 k 1 k 2 x k 1 k 2 displaystyle p 1 x x 2 kappa 1 kappa 2 x kappa 1 kappa 2 nbsp ausgewertet in A 1 displaystyle A 1 nbsp Die Koeffizienten dieses Polynoms sind auch fur ein konjugiertes Paar komplexer Shifts reell Somit konnen auch komplexe Eigenwerte reeller Matrizen approximiert werden ohne dass in der Rechnung komplexe Zahlen auftauchen Eine ubliche Wahl fur diesen Doppelshift besteht aus den Eigenwerten der rechtsuntersten 2 2 displaystyle 2 times 2 nbsp Teilmatrix d h das quadratische Polynom ist das charakteristische Polynom dieses Blocks p i x x 2 a n 1 n 1 a n n x a n 1 n 1 a n n a n 1 n a n n 1 displaystyle p i x x 2 a n 1 n 1 a n n x a n 1 n 1 a n n a n 1 n a n n 1 nbsp QR Algorithmus mit multiplen Shifts Bearbeiten Es wird eine Zahl m displaystyle m nbsp grosser 2 displaystyle 2 nbsp aber wesentlich kleiner als die Grosse n displaystyle n nbsp der Matrix A displaystyle A nbsp festgelegt Das Polynom p i x displaystyle p i x nbsp kann als das charakteristische Polynom der rechtsuntersten quadratischen m m displaystyle m times m nbsp Teilmatrix der aktuellen Matrix A i displaystyle A i nbsp gewahlt werden Eine andere Strategie besteht darin die s gt m displaystyle s gt m nbsp Eigenwerte der rechtsuntersten s s displaystyle s times s nbsp Teilmatrix zu bestimmen und die m displaystyle m nbsp betragskleinsten Eigenwerte s 1 s m displaystyle s 1 dots s m nbsp darunter auszuwahlen Mit diesen wird dann eine QR Zerlegung von p i A i A i s 1 I A i s 2 I A i s m I Q i R i displaystyle p i A i A i s 1 I A i s 2 I cdots A i s m I Q i R i nbsp und A i 1 Q i 1 A i Q i displaystyle A i 1 Q i 1 A i Q i nbsp bestimmt Mit einem Multishift Verfahren wird oft erreicht dass die Komponenten des linksunteren n m 1 n 1 n m displaystyle n m 1 dots n times 1 dots n m nbsp Blocks in der Folge der iterierten Matrizen besonders schnell klein werden und somit eine Aufspaltung des Eigenwertproblems erreicht wird Implizite Multishift Iteration Bearbeiten Das Zusammenfassen mehrfacher Shifts in der allgemeinen Form ist sehr aufwendig Wie oben angesprochen kann der Aufwand dadurch verringert werden dass in einem vorbereitenden Schritt in A 1 Q 0 1 A Q 0 displaystyle A 1 Q 0 1 AQ 0 nbsp die Hessenberg Form hergestellt wird Da jeder Multishift Schritt aus einzelnen auch komplexen Shifts zusammengesetzt werden kann bleibt die Hessenberg Form wahrend des gesamten Algorithmus erhalten Dadurch kann der QR Algorithmus in einen Bulge chasing Algorithmus umgewandelt werden der eine Delle in der Hessenbergform am oberen Diagonalenende erzeugt und diese dann die Diagonale herunter und am unteren Ende aus der Matrix jagt for j N 0 displaystyle j in mathbb N 0 nbsp do Berechne das Polynom p x displaystyle p x nbsp nach einer der angegebenen Varianten Bestimme den Vektor x p A j e 1 displaystyle x p A j e 1 nbsp Bestimme eine Spiegelung von x displaystyle x nbsp auf den ersten Einheitsvektor Da in x displaystyle x nbsp nur die ersten m 1 displaystyle m 1 nbsp Komponenten nicht verschwinden hat diese Spiegelung eine einfache Blockgestalt Bilde die Matrix A U 1 A j U displaystyle tilde A U 1 A j U nbsp und transformiere sie so dass A j 1 Q 1 U 1 A j U Q displaystyle A j 1 Q 1 U 1 A j UQ nbsp wieder in Hessenberg Form ist end forWird Q displaystyle Q nbsp aus Householder Spiegelungen zusammengesetzt Q P 1 P 2 P n 1 displaystyle Q P 1 P 2 cdots P n 1 nbsp so haben diese Blockdiagonalgestalt P k d i a g I k P k I max 0 n k m displaystyle P k mathrm diag I k tilde P k I max 0 n k m nbsp Anmerkungen zur Funktionsweise BearbeitenAhnlichkeitstransformationen Bearbeiten Die im QR Algorithmus berechneten Matrizen sind zueinander unitar ahnlich da aufgrund von A i k i I Q i R i R i Q i H A i k i I displaystyle A i kappa i I Q i R i quad Leftrightarrow quad R i Q i H A i kappa i I nbsp A i 1 R i Q i k i I Q i H A i k i I Q i k i I Q i H A i Q i k i Q i H Q i k i I Q i H A i Q i displaystyle A i 1 R i Q i kappa i I Q i H A i kappa i I Q i kappa i I Q i H A i Q i kappa i Q i H Q i kappa i I Q i H A i Q i nbsp gilt Damit haben alle Matrizen A i displaystyle A i nbsp dieselben Eigenwerte mit der algebraischen und geometrischen Vielfachheit gezahlt Wahl der Shifts Konvergenz Bearbeiten Eine einfache aber nicht sehr effektive Wahl ist die Wahl von Shifts identisch Null Die Iterierten A i displaystyle A i nbsp des resultierenden Algorithmus des QR Algorithmus in der Grundform konvergieren teilweise wenn sich alle Eigenwerte dem Betrage nach unterscheiden gegen eine obere Dreiecksmatrix mit den Eigenwerten auf der Diagonalen Teilweise Konvergenz bedeutet hier dass die Elemente des unteren Dreiecks von A i displaystyle A i nbsp gegen Null gehen und die Diagonalelemente gegen die Eigenwerte Uber die Elemente im oberen Dreieck wird also nichts ausgesagt Werden die Shifts als das Matrixelement unten rechts der aktuellen Iterierten gewahlt also k i a n n i displaystyle kappa i a nn i nbsp so konvergiert der Algorithmus unter geeigneten Umstanden quadratisch oder sogar kubisch Dieser Shift ist als Rayleigh Quotienten Shift bekannt da er uber die Inverse Iteration mit einem Rayleigh Quotienten im Zusammenhang steht Bei der Rechnung im Reellen A R n n displaystyle A in mathbb R n times n nbsp mochte man die reelle Schur Form berechnen und trotzdem mit konjugiert komplexen Eigenwerten arbeiten konnen Dazu gibt es verschiedene Shift Strategien Eine Erweiterung von einfachen Shifts ist der nach James Hardy Wilkinson benannte Wilkinson Shift Fur den Wilkinson Shift wird der naher am letzten Matrixelement liegende Eigenwert der letzten 2 2 displaystyle 2 times 2 nbsp Hauptunterabschnittsmatrix a n 1 n 1 i a n 1 n i a n n 1 i a n n i displaystyle begin pmatrix a n 1 n 1 i amp a n 1 n i a n n 1 i amp a n n i end pmatrix nbsp verwendet Der QR Algorithmus als Erweiterung der Potenzmethode Bearbeiten Zur Analyse des Algorithmus werden die zusatzlichen Matrixfolgen der kumulierten Produkte Q k Q 1 Q 2 Q k displaystyle tilde Q k Q 1 Q 2 cdots Q k nbsp und R k R k R k 1 R 2 R 1 displaystyle tilde R k R k R k 1 cdots R 2 R 1 nbsp k N displaystyle k in mathbb N nbsp definiert Dabei sind die Produkte Q k displaystyle tilde Q k nbsp von orthogonalen bzw unitaren Matrizen wieder orthogonale bzw unitare Matrizen genauso sind die Produkte R k displaystyle tilde R k nbsp von rechtsoberen Dreiecksmatrizen wieder rechtsobere Dreiecksmatrizen Die Matrizen der QR Iteration ergeben sich durch Ahnlichkeitstransformationen aus A displaystyle A nbsp denn A 1 A A 2 R 1 Q 1 Q 1 1 A 1 Q 1 A 3 Q 2 1 A 2 Q 2 Q 2 1 A Q 2 A k Q k 1 A Q k displaystyle A 1 A A 2 R 1 Q 1 Q 1 1 A 1 Q 1 A 3 Q 2 1 A 2 Q 2 tilde Q 2 1 A tilde Q 2 dots A k tilde Q k 1 A tilde Q k dots nbsp Daraus folgert man auf QR Zerlegungen der Potenzen von A displaystyle A nbsp A Q 1 R 1 Q 1 R 1 A 2 A Q 1 R 1 Q 1 A 2 R 1 Q 1 Q 2 R 2 R 1 Q 2 R 2 A k A Q k 1 R k 1 Q k 1 A k R k 1 Q k 1 Q k R k R k 1 Q k R k displaystyle begin aligned A amp amp amp Q 1 R 1 amp amp tilde Q 1 tilde R 1 A 2 amp AQ 1 R 1 Q 1 A 2 R 1 amp amp Q 1 Q 2 R 2 R 1 amp amp tilde Q 2 tilde R 2 vdots amp A k amp A tilde Q k 1 tilde R k 1 tilde Q k 1 A k tilde R k 1 amp amp tilde Q k 1 Q k R k tilde R k 1 amp amp tilde Q k tilde R k end aligned nbsp Es werden also im Verlaufe des Algorithmus implizit QR Zerlegungen der Potenzen der Matrix A displaystyle A nbsp bestimmt Aufgrund der Form dieser Zerlegungen gilt dass fur jedes j 1 2 n displaystyle j 1 2 ldots n nbsp die ersten j displaystyle j nbsp Spalten der Matrix A k displaystyle A k nbsp denselben Unterraum aufspannen wie die ersten j displaystyle j nbsp Spalten der Matrix Q k displaystyle tilde Q k nbsp zusatzlich sind die Spalten von Q k displaystyle tilde Q k nbsp orthonormal zueinander Dieses jedoch ist genau die Situation nach dem k displaystyle k nbsp ten Schritt einer simultanen Potenziteration Die Diagonalelemente von R k displaystyle R k nbsp sind wegen A Q k 1 Q k R k displaystyle A tilde Q k 1 tilde Q k R k nbsp die Approximationen der Eigenwerte von A displaystyle A nbsp Daher lassen sich die Konvergenzeigenschaften der Potenziteration ubertragen Der einfache QR Algorithmus konvergiert nur wenn alle Eigenwerte in ihren Betragen voneinander verschieden sind Sind die Eigenwerte nach l 1 lt l 2 lt lt l n displaystyle lambda 1 lt lambda 2 lt dots lt lambda n nbsp sortiert so ist die Konvergenzgeschwindigkeit linear mit einem Kontraktionsfaktor der dem Minimum der Quotienten l k l k 1 displaystyle tfrac lambda k lambda k 1 nbsp entspricht Insbesondere fur reelle Matrizen kann dieser Algorithmus nur konvergieren wenn alle Eigenwerte reell sind da sonst konjugiert komplexe Paare mit gleichem Betrag existieren wurden Diese Situation ist fur alle symmetrischen Matrizen gegeben Der QR Algorithmus als simultane inverse Potenziteration BearbeitenFalls A displaystyle A nbsp invertierbar ist gilt fur die Transponierte fur komplexe Matrizen die hermitesch Adjungierte der Inversen von A displaystyle A nbsp und alle ihre Potenzen A T k A k T R k 1 Q k 1 T Q k R k T displaystyle A T k A k T tilde R k 1 tilde Q k 1 T tilde Q k tilde R k T nbsp Die Inverse einer rechtsoberen Dreiecksmatrix ist wieder eine rechtsobere Dreiecksmatrix deren Transponierte eine linksuntere Dreiecksmatrix Damit bestimmt der QR Algorithmus auch eine QL Zerlegung der Potenzen von A T displaystyle A T nbsp Aus der Form dieser Zerlegung ist klar dass fur jedes j 1 2 n displaystyle j 1 2 ldots n nbsp die letzten j displaystyle j nbsp Spalten von Q k displaystyle tilde Q k nbsp denselben Unterraum aufspannen wie die letzten j displaystyle j nbsp Spalten von A T k displaystyle A T k nbsp In der letzten Spalte von Q k displaystyle tilde Q k nbsp wird somit eine inverse Potenziteration fur A T displaystyle A T nbsp durchgefuhrt diese Spalte konvergiert also gegen den dualen Eigenvektor zum kleinsten Eigenwert von A displaystyle A nbsp Im Produkt Q k T A Q k A k displaystyle tilde Q k T A tilde Q k A k nbsp ist also die linke untere Komponente A k n n displaystyle A k nn nbsp der sog Rayleigh Quotient der inversen Potenziteration Die Konvergenzeigenschaften sind analog zum oben angegebenen Weblinks BearbeitenLP QR Verfahren fur allgemeine EWP Georg August Universitat GottingenLiteratur BearbeitenGisela Engeln Mullges Klaus Niederdrenk Reinhard Wodicka Numerik Algorithmen 10 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2011 ISBN 978 3 642 13472 2 Abschnitt 7 6 Bestimmung der Eigenwerte positiv definiter symmetrischer tridiagonaler Matrizen mit Hilfe des QD Algorithmus und 7 7 Transformationen auf Hessenbergform LR und QR Verfahren J G F Francis 1961 The QR Transformation A Unitary Analogue to the LR Transformation Part 1 The Computer Journal Vol 4 3 S 265 271 doi 10 1093 comjnl 4 3 265 J G F Francis 1962 The QR Transformation Part 2 The Computer Journal 1962 4 4 332 345 online David S Watkins 1982 Understanding the QR algorithm SIAM Review Vol 24 S 427 440 JSTOR Z Bai J Demmel 1989 On a block implementation of Hessenberg multishift QR iteration International Journal of High Speed Computing Vol 1 1 S 97 112 siehe LAPACK Working Notes A A Dubrulle G H Golub 1994 A multishift QR iteration without 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