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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Eduard Stiefel Begriffsklarung aufgefuhrt Eduard Ludwig Stiefel 21 April 1909 in Zurich 25 November 1978 ebenda war ein Schweizer Mathematiker Eduard Stiefel 1955Eduard Stiefel rechts zusammen mit Otto Volk in Oberwolfach 1978 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Grab auf dem Friedhof Witikon ZurichEduard Stiefel wurde am 21 April 1909 als Sohn des gleichnamigen bekannten Malers und Grafikers Eduard Stiefel in Zurich geboren Er durchlief die Schulen seiner Heimatstadt und studierte von 1927 bis 1931 Mathematik und Physik an der ETH Zurich Er diplomierte 1931 mit Auszeichnung und setzte seine Studien in Hamburg und Gottingen fort 1935 promovierte er an der ETH bei Heinz Hopf mit der Dissertation Richtungsfelder und Fernparallelismus in n dimensionalen Mannigfaltigkeiten Nach einer Zeit als wissenschaftlicher Assistent wurde er 1942 Privatdozent und 1943 ordentlicher Professor an der ETH 1 Stiefel begann mit Arbeiten in der Topologie u a uber die Topologie von Liegruppen und Faserbundeln Eine Sorte charakteristischer Klassen ist nach ihm benannt Stiefel Whitney Klassen Seine Klassifikation von Faserbundeln auf Spharen hat auch Anwendung in der Klassifikation von Algebren dargestellt von Friedrich Hirzebruch in Heinz Dieter Ebbinghaus u a Zahlen Springer 1992 Spater wandte er sich ganz der Numerischen Mathematik zu Er leitete das 1948 gegrundete Institut fur Angewandte Mathematik an der ETH fur das er 1949 eine Z4 von Konrad Zuse in Bayern aufspurte die von Zuse fur die ETH gemietet und wieder in Gang gebracht wurde Die ETH war damit auf dem europaischen Kontinent die erste Hochschule mit einer programmierbaren Rechenmaschine mit der beispielsweise die Schwergewichtsmauer eines Staudammes berechnet wurde 2 Spater schickte Stiefel seine Assistenten Heinz Rutishauser und Ambros Speiser in die USA um Rechenmaschinen zu studieren woraus die ETH eigene Entwicklung ERMETH hervorging die von 1955 bis 1963 in Betrieb war Stiefel arbeitete auch uber Himmelsmechanik speziell die Berechnung von Satellitenbahnen und allgemein uber Storungstheorie Eine Regularisierungsmethode von ihm und Paul Kustaanheimo die Spinoren und eine Transformation im vierdimensionalen Raum anwendet ist nach ihm benannt Stiefel erhielt Forschungsauftrage von der europaischen ESA bzw ihrer Vorlauferin ESRO und der NASA 1966 bis 1970 war er Prasident des Schweizerischen Komitees fur Raumforschung Stiefel der die Vorlesungen von Issai Schur uber Darstellungstheorie 1936 an der ETH herausgegeben hatte schrieb u a ein Buch uber Gruppentheorie und eines uber Darstellende Geometrie 1952 entwickelte er mit Magnus Hestenes das Verfahren der konjugierten Gradienten in der numerischen linearen Algebra 1956 war er Prasident der Schweizerischen Mathematischen Gesellschaft 1970 bis 1974 war er Prasident der Gesellschaft fur Angewandte Mathematik und Mechanik Er war Mitglied der norwegischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina und war Ehrendoktor der KU Leuven Lowen 1971 der Universitat Wurzburg 1974 und der Universitat Braunschweig 1975 1968 hatte er eine Gastprofessur an der Freien Universitat Brussel Stiefel war ausserdem Oberst der Artillerie in der Schweizer Armee und 1958 bis 1966 im Gemeinderat von Zurich fur den Landesring der Unabhangigen 1954 hielt er einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Amsterdam Recent developments in relaxation techniques Bei Stiefel promovierten u a Ambros Speiser Peter Henrici Urs Kirchgraber Fritz Rudolf Guntsch Max Rossler und Jorg Waldvogel Schriften BearbeitenRichtungsfelder und Fernparallelismus in n dimensionalen Mannigfaltigkeiten In Commentarii Mathematici Helvetici Band 8 1935 1936 S 305 353 Dissertation Uber Richtungsfelder in den projektiven Raumen und einen Satz aus der reellen Algebra In Commentarii Mathematici Helvetici Band 13 1940 1941 S 201 218 Uber eine Beziehung zwischen geschlossenen Lie schen Gruppen und diskontinuierlichen Bewegungsgruppen euklidischer Raume und ihre Anwendung auf die Aufzahlung der einfachen Lie schen Gruppen In Commentarii Mathematici Helvetici Band 14 1941 1942 S 350 380 Klassifikation der einfachen Lie Gruppen Kristallographische Bestimmung der Charaktere der geschlossenen Lie schen Gruppen In Commentarii Mathematici Helvetici Band 17 1944 1945 S 165 200 Lehrbuch der darstellenden Geometrie Lehrbucher und Monographien aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften 11 ZDB ID 503783 9 Lehrbucher und Monographien aus dem Gebiete der exakten Wissenschaften Mathematische Reihe 6 Birkhauser Basel 1947 Mit Heinz Rutishauser Ambros Speiser Programmgesteuerte digitale Rechengerate elektronische Rechenmaschinen In Zeitschrift fur Angewandte Mathematik und Physik ZAMP Teil 1 Band 1 Nr 5 1950 S 277 297 doi 10 1007 BF02112364 Teil 2 Band 1 Nr 6 1950 S 339 362 doi 10 1007 BF02008909 Teil 3 Band 2 Nr 2 1951 S 1 25 doi 10 1007 BF02589810 Schluss Band 2 Nr 2 1951 S 63 92 doi 10 1007 BF02586200 Gemeinsam Mitteilungen aus dem Institut fur angewandte Mathematik an der eidgenossischen Technischen Hochschule in Zurich 2 ISSN 0514 8146 Birkhauser Basel 1951 Uber einige Methoden der Relaxationsrechnung In Zeitschrift fur Angewandte Mathematik und Physik ZAMP Band 3 Nr 1 1952 S 1 33 doi 10 1007 BF02080981 Relaxationsmethoden bester Strategie zur Losung linearer Gleichungssysteme In Commentarii Mathematici Helvetici Band 29 1955 S 157 179 Einfuhrung in die numerische Mathematik Leitfaden der angewandten Mathematik und Mechanik 2 ZDB ID 504059 0 Teubner Stuttgart 1961 englisch Introduction to numerical mathematics Academic Press New York NY 1963 Methoden der mathematischen Physik 2 in 3 Bande Verlag der Fachvereine Zurich 1965 1974 Band 1 Gehalten im SS 1965 an der ETH in Zurich 1965 Band 2 Gehalten im SS 1966 an der ETH in Zurich 1968 Band 2a Darstellungstheorie mit Erganzungen 1974 ISBN 3 7281 0914 2 Die Renaissance der Himmelsmechanik In Elemente der Mathematik Band 19 Nr 5 1964 S 97 15 Mit Paul Kustaanheimo Perturbation theory of Kepler motion based on spinor regularization In Journal fur die reine und angewandte Mathematik Band 218 1965 S 204 219 mit Hans R Schwarz und Heinz Rutishauser Numerik symmetrischer Matrizen Leitfaden der angewandten Mathematik und Mechanik 11 Teubner Stuttgart 1968 Mit Gerhard Scheifele Linear and regular celestial mechanics Perturbed two body motion numerical methods canonical theory Grundlehren der mathematischen Wissenschaften 174 Springer Berlin u a 1971 ISBN 3 540 05119 8 Mit Urs Kirchgraber Methoden der analytischen Storungsrechnung und ihre Anwendungen Leitfaden der angewandten Mathematik und Mechanik 44 Teubner Stuttgart 1978 ISBN 3 519 02346 6 Mit Albert Fassler Gruppentheoretische Methoden und ihre Anwendung Eine Einfuhrung mit typischen Beispielen aus Natur und Ingenieurwissenschaften Leitfaden der angewandten Mathematik und Mechanik 46 Teubner Stuttgart 1979 ISBN 3 519 02348 2 englisch Group theoretical methods and their applications Birkhauser Boston MA u a 1992 ISBN 3 7643 3527 0 Literatur BearbeitenJorg Waldvogel Urs Kirchgraber Hans R Schwarz Peter Henrici Eduard Stiefel 1909 1978 Nachruf In Zeitschrift fur Angewandte Mathematik und Physik ZAMP Band 30 Nr 1 1979 S 135 140 doi 10 1007 BF01597489 Martin H Gutknecht Numerical analysis in Zurich 50 years ago In Bruno Colbois Christine Riedtmann Viktor Schroeder Hrsg math ch 100 1910 2010 European Mathematical Society Publishing House Zurich 2010 ISBN 978 3 03719 089 0 S 279 290 Online pdf Ulf Hashagen Stiefel Eduard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 321 323 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eduard Stiefel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eduard Stiefel im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet John J O Connor Edmund F Robertson Eduard 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