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Fritz Feldmann 1 oder Friedrich Feldmann 2 eigentlich Friedrich Wilhelm Ferdinand Feldmann 24 Juni 1846 in Kommern bei Euskirchen 25 Februar 1911 in Bordighera bei Ventimiglia Italien war ein deutscher Bautechniker und Bauunternehmer Burgermeister von Wilhelmshaven 1881 1883 Oberburgermeister 1884 1907 und Ehrenburger von Saarbrucken Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Militarische Karriere 3 Offentliche Amter 4 Erschliessungen und Bautatigkeit im Saarbrucker Amt 5 Duell um die Stadteinigung 6 Soziales 7 Ehrungen 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSein Vater war der Bergmeister Wilhelm Alexander Feldmann der im Geburtsjahr des Sohnes zum Bergamt Saarbrucken versetzt wurde und deswegen in die der Stadt benachbarte Gemeinde St Johann Saar ubersiedelte Friedrich Wilhelm blieb mit seiner Mutter von der nichts uberliefert ist zunachst an seinem Geburtsort Dort besuchte er die ortlichen Schulen und bestand im Sommer 1865 das Abitur am Gymnasium am Burgplatz in Essen Nach einer Baulehre studierte er 1866 1868 Bautechnik an der Berliner Bauakademie Im Herbst 1868 trat er seine erste Stelle als Bautechniker in Berlin an Es folgte seine Militarzeit Wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges an dem er als Freiwilliger teilnahm wurde Feldmann im Herbst 1870 nordlich von Paris schwer verwundet Anschliessend war er 1871 1872 bei der Berliner Firma Ende amp Bockmann am Ausbau des bereits zum 17 Juni 1869 eingeweihten Kriegshafens bei Wilhelmshaven beteiligt Ebenfalls dort grundete er sein erstes eigenes Bauunternehmen Am 17 Februar 1873 heiratete er die Arzttochter Elisabeth geb Herbertz 1848 1877 aus Worringen bei Koln Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Nach dem fruhen Tod von Elisabeth Feldmann heiratete er am 19 April 1879 in Wandsbek heute Hamburg Wandsbek seine zweite Frau Martha geb Nolte 1852 1929 die Tochter eines Hamburger Seidenhandlers Sie war die Schwagerin von Julius Preller 1834 1914 dem Direktor der Vareler Eisenwerke AG der in seiner Zeit auch als Landschaftsmaler bekannt war In der zweiten Ehe wurden sieben Kinder geboren 3 Einer der Sohne aus der zweiten Ehe der Journalist und Publizist Wilhelm Feldmann 1880 1947 war Auslandskorrespondent verschiedener deutscher Zeitungen vor allem des Berliner Tageblatts und galt in seiner Zeit als einer der besten Kenner der Innen und Aussenpolitik des Osmanischen Reiches bzw ab 1923 der Republik Turkei 1880 wurde Feldmann zunachst Beigeordneter des Wilhelmshavener Burgervorsteherkollegiums Nach Aufgabe des Bauunternehmens wurde er schon am 1 Juni des Folgejahres 1881 zum Burgermeister gewahlt das Amt ubte er bis Ende 1883 aus Nach Darstellung seines Sohnes Wilhelm forderte er wahrend seiner Amtszeit den Ausbau der Stadt mit grossem Engagement zum Teil unter Inkaufnahme erheblicher privater finanzieller Einbussen 4 Aus seiner Zeit als Burgermeister wurden jedoch auch Unregelmassigkeiten sowohl bei den kommunalen Finanzen offentlich als auch bei der Sparkasse Wilhelmshaven die er als Aufsichtsratsvorsitzender geleitet hatte Fur den entstandenen Schaden wurde er spater 1889 gerichtlich haftbar gemacht 1 1883 siedelte er nach Saarbrucken uber und trat dort eine Burgermeisterstelle an Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Oberburgermeister am 1 Oktober 1907 zog Feldmann nach Freiburg im Breisgau um dort seinen Lebensabend zu verbringen Auf einer spateren Italienreise verstarb er plotzlich Feldmanns Urne wurde nach Saarbrucken uberfuhrt und am 7 Marz 1911 im Graberfeld des Ehrentals heute Bestandteil des Deutsch Franzosischen Gartens beigesetzt Militarische Karriere BearbeitenFeldmann nahm als Einjahrig Kriegsfreiwilliger am Deutsch Franzosischen Krieg 1870 71 teil Am 28 Oktober 1870 erlitt er eine schwere Verwundung an der rechten Hand in einer Schlacht bei La Formerie Feldmann als Burgermeister begrusste am 1 April 1887 das einruckende Infanterieregiment 1870 in Saarbrucken 1898 folgte die Reitende Abteilung des 8 Feldartillerieregimentes Offentliche Amter Bearbeiten1873 konstituierte sich die Stadtverwaltung Wilhelmshaven Feldmann wurde zunachst Burgervorsteher Wortfuhrer 1880 avancierte er zum besoldeten Beigeordneten und stellvertretenden Burgermeister Nachdem die Saarbrucker Stadtverordneten am 7 Mai 1883 beschlossen hatten kunftig einen besoldeten Burgermeister anzustellen stellte sich Feldmann dort am 5 Oktober 1883 zur Wahl Am 29 November wurde seine Wahl bestatigt die Amtseinfuhrung erfolgte am 7 Januar 1884 Im letzten Quartal des Jahres 1907 endete Feldmanns Amtszeit Auf Beschluss der Saarbrucker Stadtverordnetenversammlung vom 15 August 1907 bestatigt am 1 Oktober erhielt Paul Schmook Burgermeister in Burbach Malstatt den Auftrag zur kommissarischen Amtsfuhrung ab dem 19 Oktober 1907 Erschliessungen und Bautatigkeit im Saarbrucker Amt BearbeitenFeldmann erkannte dass die Zukunft Saarbruckens nur in der Expansion des Stadtgebietes der Modernisierung von Verkehrswegen und Infrastruktur sowie einer dazu passenden stadtischen Baupolitik gedeihen konnte Dazu schaffte er rigoros Platz etwa durch den Abriss des Gunderrodschen Hauses und des ehemals furstlichen Marstalls fur die Ziele seiner Stadtplanung 1887 wurde die erste Fernsprecheinrichtung in Betrieb genommen Im Jahr 1889 das Stadtische Gaswerk in der Hohenzollernstrasse die Keimzelle der heutigen Stadtwerke 1894 wurde die Kaiser Wilhelm Brucke uber die Saar nach Malstatt fertiggestellt die heutige Gersweiler Brucke 1895 begann der Bau des Saarbrucker Elektrizitatswerkes 1896 plante Feldmann zwei Strassenbahnlinien durchs Stadtgebiet und schloss dazu einen Vertrag mit der Berliner Strassenbahngesellschaft Im Jahr 1897 erreichte er eine Expansion des Stadtgebietes nach Osten durch den Anschluss der Gemeinde Sankt Arnual Die Erschliessung des Trillers des Reppersbergs und des Hintertals nach Sudwesten gehen auf seine Initiative zuruck Am 2 Marz 1899 nahm Feldmann die Enthullung eines Bismarckdenkmals auf dem Schlossplatz vor Am 14 Mai 1904 vollzog Feldmann in Anwesenheit des Kaiserpaares die Enthullung eines Reiterstandbilds Wilhelm I auf der Alten Brucke Sein Expansionswille in Richtung Sankt Johann war indes ungebrochen Noch kurz vor seinem Ausscheiden als Oberburgermeister gab es 1907 wieder Gesprache mit Stadtratsmitgliedern aus Sankt Johann die jedoch diesmal einen Ausschluss der weiteren potenziell infrage kommenden Nachbarorte Burbach Malstatt bei einer geplanten Fusionierung als Bedingung vorsahen Und er betrieb die Verhandlungen unter Umgehung des Dienstweges im Geheimen dafur erhielt er eine disziplinarische Abmahnung durch den Regierungsprasidenten Duell um die Stadteinigung BearbeitenAm 22 Oktober 1894 duellierte sich Feldmann im Saarbrucker Irgental heute Stadtteil Gudingen Unner mit seinem Sankt Johanner Amtskollegen Paul Neff Anlass waren Streitigkeiten um die Einbeziehung der rechts der Saar gelegenen damals autonomen Stadt Sankt Johann zu Saarbrucken Der durchaus ernst gemeinte Waffengang mit Pistolen endete glimpflich Feldmann obsiegte und Neff wurde nur leicht am Kinn verletzt Beide Duellanten mussten sich zwar spater vor Gericht verantworten wurden jedoch den damaligen Gepflogenheiten entsprechend nur zu geringen Ehrenstrafen verurteilt Feldmann erhielt sechs Monate Festungshaft wurde jedoch bereits nach drei Wochen Aufenthalt auf dem Ehrenbreitstein bei Koblenz begnadigt Weder uber den Anlass des Ehrenhandels noch uber die Verurteilung wurde jemals mehr bekannt Der Zusammenschluss Saarbruckens mit Sankt Johann und Burbach Malstatt zur Grossstadt kam erst am 1 April 1909 zustande einen Tag zuvor trat Neff in den Ruhestand Feldmanns Amtszeit endete bereits 15 Monate fruher Soziales Bearbeiten nbsp Historisches Gebaude der Saarbrucker Ortskrankenkasse von 1897 heute Jugendzentrum ForsterstrasseDer Initiative Feldmanns wird die Einrichtung einer Ortskrankenkasse zugeschrieben Ausserdem errichtete er 1896 eine Witwen und Waisenkasse fur stadtische Beamte Ehrungen Bearbeiten nbsp Feldmanns Grab im EhrentalErnennung zum Oberburgermeister 5 Dezember 1907 Kronenorden IV Klasse Ernennung zum Ehrenburger Saarbruckens 9 Dezember 1907 Entpflichtung als Oberburgermeister 1 Januar 1908 Siehe auch BearbeitenDie im Stadtteil Alt Saarbrucken gelegene Feldmannstrasse erinnert an sein Wirken Literatur BearbeitenWilhelm Feldmann Die Dortmunder Feldmanns Vorbericht fur die Familie Istanbul 1932 S 86 92 Hanns Klein Kurzbiographien der Burgermeister Saarbruckens in Zeitschrift fur die Geschichte der Saargegend 19 Jhrg Historischer Verein fur die Saargegend Saarbrucken 1971 S 519 520Weblinks BearbeitenFeldmann Friedrich Wilhelm Ferdinand in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten a b o V Fritz Feldmann Burgermeister von 1881 1883 auf der Seite wilhelmshaven de ohne Datum zuletzt abgerufen am 9 Februar 2023 Horst Hofer Bearb Otto Feldmann in ders Sachsischer Bauernkalender Jahrgang 1929 S 7 PDF Dokument uber die Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden Zu den beiden Ehen Feldmanns vgl Wilhelm Feldmann Die Dortmunder Feldmanns Vorbericht fur die Familie Istanbul 1932 S 88f Vgl Wilhelm Feldmann Die Familie Feldmann Das Alt Dortmunder Geschlecht Veltman und seine Nachkommen Frankfurt a M 1940 S 32 Normdaten Person GND 1034724010 lobid OGND AKS VIAF 301620095 Wikipedia Personensuche Burgermeister und Oberburgermeister von Wilhelmshaven von Norden 1873 kommissarisch Julius Nakszynski 1874 1879 Rudolf Schwanhauser 1879 1881 Friedrich Wilhelm Feldmann 1881 1883 Friedrich Oetken 1884 1896 Hans Ziegner Gnuchtel 1896 1906 Emil Bartelt 1906 1933 ab 1919 Oberburgermeister Carl Heinrich Renken 1933 1937 Wilhelm Muller 1937 1945 Friedrich Paffrath 1945 kommissarisch Reinhard Nieter 1945 1952 Arthur Raschke 1952 1953 Friedrich Peters 1953 1955 Rudolf Onken 1955 1956 Reinhard Nieter 1956 1961 Johann Janssen 1961 1972 Arthur Grunewald 1972 1976 Eberhard Krell 1976 1981 Hans Janssen 1981 1986 Eberhard Menzel 1986 2011 Andreas Wagner 2011 2019 Carsten Feist seit 2019 Siehe auch Liste der Wilhelmshavener Burgermeister Oberburgermeister und OberstadtdirektorenStadtoberhaupter von Saarbrucken in der Preussischen Rheinprovinz von 1815 bis zur Grossstadtgrundung 1909 1 Stadtteil Alt Saarbrucken ab 1815 Burgermeisterei ab 1859 Stadtburgermeisterei ab 1897 mit Sankt Arnual Karl Zimmermann 1815 1816 Friedrich Kollner 1816 1823 Christian Heinrich Quien 1823 1831 Heinrich Bocking 1832 1838 August Ludwig Reuther 1838 1841 Friedrich Haldy 1841 1844 Ludwig Wagner 1844 1854 August Kromayer 1854 1862 Carl Schmidtborn 1862 1871 Julius Kiefer 1871 1884 Friedrich Wilhelm Feldmann 1884 1907 2 Stadtteil Sankt Johann ab 1859 Stadtburgermeisterei bis 1862 in Personalunion mit Alt Saarbrucken Friedrich Bentz 1851 Karl Karcher 1862 1868 Heinrich Rumschottel 1868 1871 Hermann Falkenhagen 1872 1888 Paul Neff 1888 1909 3 Stadtteil Malstatt mit Burbach ab 1859 Landburgermeisterei bis 1866 in Personalunion mit Alt Saarbrucken ab 1875 StadtburgermeistereiWilhelm Meyer 1866 1900 Paul Schmook 1900 1909 PersonendatenNAME Feldmann Friedrich WilhelmALTERNATIVNAMEN Feldmann Friedrich Wilhelm Ferdinand vollstandiger Name Feldmann Friedrich Feldmann FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher BauunternehmerGEBURTSDATUM 24 Juni 1846GEBURTSORT Kommern bei EuskirchenSTERBEDATUM 25 Februar 1911STERBEORT Bordighera Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Feldmann amp oldid 232299810