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Friedrich Schumacher 20 Mai 1884 in Spaichingen 5 September 1975 in Ottobeuren war ein deutscher Geologe Mineraloge und Professor an der Bergakademie Freiberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchumacher legte am Gymnasium Rottweil das Abitur ab und studierte von 1902 bis 1905 Bauingenieurwesen an der TH Stuttgart Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied der Studentenverbindung Akademische Gesellschaft Sonderbund in Stuttgart 1 Er wechselte von 1905 bis 1908 an die Bergakademie Freiberg und erwarb 1910 das Diplom als Bergingenieur Dann arbeitete er in den Blei Zinkerzlagerstatten am Schauinsland im Schwarzwald 1910 wurde er zum Dr Ing an der TH Stuttgart promoviert 1910 wurde er als Montangeologe und Bergingenieur an der Rudaer Zwolf Apostel Gewerkschaft zu Brad in Siebenburgen einer grossen Goldminengesellschaft verpflichtet Ab April 1913 arbeitete er als stellvertretender Leiter der Goldmine Sekenke im damaligen Deutsch Ostafrika Als sie kriegsbedingt stillgelegt werden musste gab ihm Heinrich Schnee der Gouverneur Ostafrikas den Auftrag in Tabora eine Munze zu eroffnen die Scheidemunzen aus Kupfer und Messing und Goldmunzen fur den Bedarf der Schutztruppe herstellte Von den Notmunzen aus Gold 15 Rupien Munze wurden etwa 16 000 Exemplare unter widrigsten Bedingungen gepragt Die letzten 200 Stuck vergrub Schumacher kurz vor seiner Gefangennahme in den Boden nach diesem Goldschatz wird noch heute in Tansania gesucht Diese 15 Rupien Stucke waren auch uberhaupt die letzten Goldmunzen des deutschen Kaiserreichs Durch belgische Truppen wurde er kriegsgefangen und quer durch Afrika bis zur Kongomundung verschickt Am 1 April 1920 erfolgte eine Berufung als o Professor fur Geologie und Lagerstattenlehre an die Bergakademie Freiberg Er untersuchte verschiedene Erzlagerstatten Sachsens mit erzmikroskopischen Methoden 1933 bis 1935 war er Rektor der Bergakademie Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler Ab 1937 leitete er den Humboldtklub zu Freiberg zur Vertiefung der Auslandsbeziehungen zur Bergakademie Er betreute eine koloniale Lagerstattensammlung mit uber 1 000 Schaustucken von fast allen nutzbaren Mineralvorkommen des ehemaligen Kolonialreiches 1937 ubernahm er auch die Leitung der Kolonialen Arbeitsgemeinschaft der Bergakademie Schumacher bearbeitete Gutachten zum Madagaskarplan mit dem die Juden aus Europa vertrieben werden sollten Er war im Ubrigen nie Mitglied der NSDAP weil ihm der Gesinnungszwang die Bespitzelung die Unterdruckung jeder anderen Meinung und das brutale Auftreten der Machthaber ein Grauel waren Da er sich erfolgreich fur die Freilassung einiger seiner jugoslawischen Studenten eingesetzt hatte kam es zu einem Verfahren gegen ihn Auch wurde ihm vorgeworfen weiterhin den alten Bergmannsgruss Gluck auf anstatt des Hitlergrusses zu verwenden Das Verfahren konnte mit Hilfe des Rektors der Bergakademie Prof Brenthel schliesslich eingestellt werden Schumacher blieb Direktor des Geologischen Institutes an der Bergakademie bis 1947 Von 1945 bis 1947 bearbeitete er Forschungsauftrage des sowjetischen Technischen Buros fur Buntmetalle Als einer der ersten Deutschen war er mit den sowjetischen Planen zum Uranabbau in Sachsen befasst besonders in Johanngeorgenstadt sagte er lohnende Ergebnisse voraus Da Schumacher sich weigerte der SED beizutreten bekam er schliesslich Lehrverbot 1947 wurde er entlassen und setzte sich nach Jugoslawien ab wo er von 1947 bis 1950 als Chefgeologe der Lagerstatte Trepca der grossten Blei und Zinkgrube Europas arbeitete Dann wurde er Professor fur Lagerstattenkunde an der Universitat Belgrad 1952 erteilte ihm das Mineralogische Institut der Universitat Bonn einen Lehrauftrag 1954 bis 1955 berief ihn die Universitat Istanbul Als Professor fur Lagerstattenlehre der Universitat Bonn ging er 1958 in den Ruhestand Schumacher wurde Ehrenmitglied der Royal Geological Society of Cornwall 1937 und der Gesellschaft Deutscher Metallhutten und Bergleute 1964 1946 wahlte ihn die Akademie der Naturforscher Leopoldina Halle zum Mitglied 1966 bekam Friedrich Schumacher das Grosse Bundesverdienstkreuz verliehen Literatur BearbeitenAndreas Udo Fitzel Friedrich Schumacher 1884 1975 S 59 69 in Spaichinger Heimatbrief 2009 Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 306 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Schumacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie S 70Einzelnachweise Bearbeiten Der Schwarze Ring Mitgliederverzeichnis Darmstadt 1930 S 50 Direktoren und Rektoren der Bergakademie TU Freiberg Clemens Winkler 1896 1899 Adolf Ledebur 1899 1901 1903 1905 Erwin Papperitz 1901 1903 1905 1907 1923 1924 Theodor Erhard 1907 1909 Emil Treptow 1909 1911 Richard Beck 1911 1913 Friedrich Kolbeck 1913 1915 1922 1923 Johannes Galli 1915 1917 Carl Schiffner 1917 1919 Otto Brunck 1919 1920 1930 1931 Otto Fritzsche 1920 1922 Georg Brion 1924 1926 Paul Wandhoff 1926 1928 Franz Kogler 1928 1930 Reinhold von Walther 1931 1933 Friedrich Schumacher 1933 1935 Johannes Madel 1935 1937 Robert Holtje 1937 1939 Franz Brenthel 1939 1944 Heinz Uhlitzsch 1944 1945 Friedrich Regler 1945 1946 Gerhard Gruss 1946 1947 Ernst Diepschlag 1947 1949 Friedrich Leutwein 1949 1953 Helmut Kirchberg 1953 1955 Otto Meisser 1955 1957 Helmut Hartig 1957 1959 Oscar Oelsner 1959 1961 Gunther Hollweg 1961 1963 Joachim Wrana 1963 1965 Karl Friedrich Ludemann 1965 1967 Johann Kohler 1967 1970 Dietrich Rotter 1970 1976 Klaus Strzodka 1976 1982 Hans Heinz Emons 1982 1988 Horst Gerhardt 1988 1991 Dietrich Stoyan 1991 1997 Ernst Schlegel 1997 2000 Georg Unland 2000 2008 Michael Schlomann 2008 Bernd Meyer 2008 2015 Klaus Dieter Barbknecht seit 2015 Normdaten Person GND 117284866 lobid OGND AKS VIAF 45076240 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schumacher FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Mineraloge und HochschullehrerGEBURTSDATUM 20 Mai 1884GEBURTSORT SpaichingenSTERBEDATUM 5 September 1975STERBEORT Ottobeuren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schumacher Geologe amp oldid 229540540