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Friedrich Focke 28 Februar 1890 in Lengerich 11 Marz 1970 in Hechingen 1 war ein deutscher Klassischer Philologe der von 1925 bis 1946 als Professor fur Grazistik an der Universitat Tubingen wirkte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Focke studierte Klassische Philologie an der Universitat Munster wo er 1911 bei Wilhelm Kroll mit der Dissertation Quaestiones Plutarcheae de vitarum parallelarum textus historia Untersuchungen zur Uberlieferungsgeschichte der Parallelbiographien des Plutarch promoviert wurde Nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg wurde er 1919 als Oberassistent an der Universitat Gottingen angestellt wo er seine Habilitation erreichte 1920 heiratete er Barbara von Dassel 1890 1946 1923 ging er als Privatdozent an die Universitat Breslau 1925 wechselte er an die Universitat Tubingen wo er als Nachfolger von Friedrich Pfister eine ausserordentliche Professur erhielt Ab 1927 gab er die Tubinger Beitrage zur Altertumswissenschaft heraus Am 25 Januar 1933 wurde er zum personlichen Ordinarius der Grazistik ernannt Zum 1 Mai 1933 trat Focke der NSDAP bei 1 nach eigenen Angaben weil er in der Verbindung von Nationalismus und Sozialismus die Losung der Wirtschafts und Staatskrise sah Von 1935 bis 1937 fungierte er als Rektor der Universitat Tubingen Wahrend seines Rektorates wurden unter anderem 1937 die Senatssitzungen der Universitat abgeschafft Insgesamt leistete Focke der parteilichen Einflussnahme auf universitare Belange Widerstand Dabei geriet er in Konflikt mit der Gauleitung und dem Minister Rust was schliesslich zu seiner Absetzung als Rektor fuhrte Der willkurlichen Interpretation germanischer oder angeblich germanischer Uberlieferung trat Focke in seinen wissenschaftlichen Arbeiten entschieden entgegen 2 Ab dem 21 Oktober 1937 erhielt Focke die Bezuge eines Ordinarius 1939 wurde er zum etatmassigen ordentlichen Professor ernannt Von 1939 bis 1941 diente er als Leutnant spater Oberleutnant im Zweiten Weltkrieg Nach Kriegsende wurde Focke im Juni 1946 aufgrund seiner exponierten Stellung unter den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben und erhielt Lehrverbot Im anschliessenden Entnazifizierungsverfahren wurde er 1948 als Mitlaufer eingestuft und 1949 in den Ruhestand versetzt Ab 1952 erhielt er den Status eines Emeritus mit entsprechenden Bezugen Seinen Lehrstuhl hatte 1950 Wolfgang Schadewaldt erhalten der die Tubinger Philologie wahrend der 1950er und 1960er Jahre zu neuen Hohen fuhrte Focke beschaftigte sich mit verschiedenen Epochen der griechischen Literatur Zu seinen wichtigsten Schriften gehoren Die Entstehung der Weisheit Salomos Ein Beitrag zur Geschichte des judischen Hellenismus Gottingen 1913 Herodot als Historiker Stuttgart 1927 Demosthenesstudien Stuttgart 1929 und Die Odyssee Stuttgart 1943 Werke Auswahl BearbeitenDie Entstehung der Weisheit Salomos Ein Beitrag zur Geschichte des judischen Hellenismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1913 Herodot als Historiker Kohlhammer Stuttgart 1927 Demosthenes Studien Kohlhammer Stuttgart 1929 Ritte und Reigen Volkskundliches aus schwabischer Gegenwart und nordischer Vergangenheit Kohlhammer Stuttgart 1941 Die Odyssee Kohlhammer Stuttgart 1943 Beitrage zur Geschichte der Externsteine Kohlhammer Stuttgart 1943 Zu Holderlins Friedensfeier Niemeyer Tubingen 1958 Literatur BearbeitenUwe Dietrich Adam Hochschule und Nationalsozialismus Die Universitat Tubingen im Dritten Reich Contubernium 23 Mohr Tubingen 1977 ISBN 3 16 939602 1 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 50 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer 16048 Die Zeit des Nationalsozialismus 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Gunther Wille Friedrich Focke zum Gedachtnis In Attempto Nr 35 36 1970 ISSN 0519 3699 S 94 95 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Focke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Entnazifizierungsakten Friedrich Focke als digitale Reproduktion Akte 1 und Akte 2 im Online Angebot des Staatsarchivs SigmaringenEinzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 157 Adam 1977 S 170 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Tubingen Erster Lehrstuhl David Christoph Seybold 1796 1804 Karl Philipp Conz 1804 1827 Gottlieb Lukas Friedrich Tafel 1827 1846 Albert Schwegler 1847 1857 Karl Hirzel 1857 1874 Ernst von Herzog 1874 1902 Gotthold Gundermann 1902 1921 Otto Weinreich 1921 1954 Hildebrecht Hommel 1955 1964 Gunther Wille 1965 1991 Heinz Hofmann 1993 2009 Anja Wolkenhauer seit 2010 Zweiter Lehrstuhl Ernst Christian von Walz 1832 1857 Wilhelm Siegmund Teuffel 1857 1878 Erwin Rohde 1878 1886 Otto Crusius 1886 1898 Wilhelm Schmid 1898 1926 Johannes Mewaldt 1927 1931 Hans Herter 1932 1938 Friedrich Focke 1939 1946 Wolfgang Schadewaldt 1950 1968 Konrad Gaiser 1968 1988 Thomas A Szlezak 1990 2006 Irmgard Mannlein Robert seit 2006 Ausserordentliche Professur Rudolf Herzog 1903 1909 Adolf von Mess 1909 1916 Otto Weinreich 1916 1918 Friedrich Zucker 1918 Friedrich Pfister 1918 1924 Friedrich Focke 1925 1939 Dritter Lehrstuhl Ernst Zinn 1956 1978 Ernst A Schmidt 1979 2002 Vierter Lehrstuhl Konrad Muller 1963 1964 Hartmut Erbse 1965 1968 Richard Kannicht 1969 1997 Funfter Lehrstuhl Hubert Cancik 1974 2003 Jurgen Leonhardt 2004 2010 Robert Kirstein seit 2011 ab 2018 als Ordinarius Normdaten Person GND 116633786 lobid OGND AKS LCCN n97874538 VIAF 30292760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Focke FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher klassischer Philologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 28 Februar 1890GEBURTSORT LengerichSTERBEDATUM 11 Marz 1970STERBEORT Hechingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Focke amp oldid 231879320