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Friedrich August von Schleswig Holstein Gottorf 20 September 1711 in Schloss Gottorf Schleswig 6 Juli 1785 in Oldenburg war Furstbischof von Lubeck und spater Herzog von Oldenburg aus dem Hause Schleswig Holstein Gottorf Friedrich August von Schleswig Holstein Gottorf Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehe und Nachkommen 4 Nachfolge 5 Auszeichnungen 6 Vorfahren 7 LiteraturFamilie BearbeitenFriedrich August wurde als dritter Sohn und sechstes Kind des Holsteiner Herzogs und Lubecker Furstbischofs Christian August 1673 1726 und der Prinzessin Albertine Friederike von Baden Durlach 1682 1755 geboren Seine alteste Schwester Hedwig 1705 1764 wurde Furstabtissin des Stiftes Herford sein altester Bruder Karl August 1797 1727 folgte dem Vater als Furstbischof nach und war mit Elisabeth einer Tochter von Peter dem Grossen verlobt Er starb allerdings noch vor der Hochzeit in Sankt Petersburg Sein alterer Bruder Adolph Friedrich 1710 1771 wurde damit von 1727 bis 1750 Furstbischof von Lubeck und wurde 1751 Konig von Schweden Seine Schwester Johanna Elisabeth 1712 1760 heiratete Christian August von Anhalt Zerbst und war die Mutter von Sophie Auguste Friederike von Anhalt Zerbst 1729 1796 der spateren Kaiserin Katharina II von Russland Sein jungerer Bruder Georg Ludwig 1719 1763 war kaiserlich russischer Generalfeldmarschall und der Vater des spateren Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Holstein Oldenburg 1755 1829 nbsp Friedrich August als junger Mann zeitgenossisches Gemalde Schloss EutinLeben BearbeitenFriedrich August wurde 1734 von seinem Neffen vaterlicherseits dem regierenden Herzog Karl Friedrich 1700 1739 in Kiel zum Generalkriegskommissar ernannt der fur die Ausrustung Bewaffnung und Besoldung der holsteinisch gottorpischen Truppen verantwortlich war Ausserdem bestimmte Karl Friedrich ihn testamentarisch zum Vormund seines Sohnes Karl Peter Ulrich 1728 1762 dem spateren Zaren Peter III und Enkel von Peter dem Grossen und damit auch zum Administrator des Herzogtums Holstein Gottorp bis zur Volljahrigkeit seines Sohnes Als Herzog Karl Friedrich 1739 starb unterdruckte Friedrich Augusts Bruder der Furstbischof Adolf Friedrich das Testament und machte sich selbst zum Administrator des Herzogtums sowie zum Vormund von Karl Peter Ulrich Friedrich August verliess daraufhin Kiel erwarb ein bislang preussisches Infanterieregiment in den Niederlanden und wurde als Chef dieses Regiments von den niederlandischen Generalstaaten zum Oberst spater zum General der Infanterie ernannt Als Chef fuhrte er dieses Regiment nicht sondern kam fur den Sold zunachst eines Bataillons spater nur noch der Leibkompanie bis zu seinem Lebensende auf sein Stellvertreter ein Oberstleutnant fuhrte das Regiment u a im Osterreichischen Erbfolgekrieg Karl Peter Ulrich der 1742 als Grossfurst Peter von seiner kinderlosen Tante Kaiserin Elisabeth I von Russland zum russischen Thronfolger bestimmt worden war heiratete 1745 die Anhalt Zerbstische Prinzessin Sophie die nun Grossfurstin Katharina hiess Friedrich August reiste zu dieser Hochzeit nach Sankt Petersburg und erreichte seine Bestallung als russischer Statthalter des Herzogtums Holstein Gottorp in Kiel 1743 wurde sein Bruder Adolf Friedrich schwedischer Thronfolger und Friedrich August wurde zusatzlich zum Koadjutor des Furstbistums Lubeck gewahlt Als sein Bruder 1751 Konig von Schweden wurde und auf seine Gottorper Rechte verzichtete folgte ihm Friedrich August schliesslich offiziell als Furstbischof von Lubeck mit der Residenz in Eutin nach Die Statthalterschaft in Kiel ubernahm Grossfurst Peter Nach dem Tod von Kaiserin Elisabeth I 1762 wurde Grossfurst Peter als Peter III Kaiser von Russland Er wurde jedoch nach nur sechs Monaten von seiner Ehefrau Katharina gesturzt Der jungere Bruder von Friedrich August Georg Ludwig war von Katharina II zum Statthalter des Herzogtums Holstein Gottorp ernannt worden starb aber bald nach seinem Amtsantritt in Kiel Katharina ernannte daraufhin Friedrich August zum zweiten Mal zum dortigen russischen Statthalter Um die russische Dominanz im Ostseeraum zu sichern betrieb Katharina II in der Folge den Interessenausgleich zwischen Russland und Danemark Sie bot Danemark den Verzicht auf die von der alteren Holstein Gottorfschen Linie regierten herzoglichen Anteile Holsteins an um Danemark aus seiner Verbindung mit Frankreich zu losen womit Danemark der Besitz Schleswig Holsteins bis zur Elbe mit Ausnahme des Furstbistums Lubeck ermoglicht wurde Die danische Gegenleistung waren umfangreiche Geldzahlungen und der Verzicht auf die ererbten Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst Ein Praliminarvertrag von 1767 zeichnete den sog Gottorper Tausch vor der nach der Volljahrigkeit des Sohnes von Katharina Grossfurst Paul mit dem Definitiv Vertrag von Zarskoje Selo von 1773 vollzogen wurde Damit endete fur Oldenburg die 106 jahrige reichsferne Regentschaft aus Danemark 1774 erhob Kaiser Joseph II Oldenburg zum Herzogtum Friedrich August wurde der erste Herzog von Oldenburg Hintergrund war das Bestreben Katharinas auch der jungeren Gottorper Linie zu einem soliden und anstandigen Etablissement zu verhelfen Entsprechend entfiel seine Kieler Statthalterschaft Am 14 Dezember 1773 nahm Friedrich August im Oldenburger Schloss die Huldigung der Abordnungen seiner neuen Untertanen entgegen Friedrich August residierte jedoch nicht in Oldenburg sondern blieb in seiner furstbischoflichen Residenz im holsteinischen Eutin wo er den Jagdpavillon am Ukleisee erbauen liess und wo nach seinem Tod noch das herzogliche Witwenpalais fur seine Witwe errichtet wurde Jedoch besuchte die herzogliche Familie etwa alle zwei Jahre das Oldenburger Land wobei auch Aussenposten wie Landwurden Besuche abgestattet wurden An die Spitze der Landesverwaltung in Oldenburg wurde Friedrich Levin von Holmer berufen Im Sinne des Aufgeklarten Absolutismus versuchte die herzogliche Verwaltung durch soziale Witwen und Waisenkasse 1779 und administrative Massnahmen Abschaffung der Folter und Zensur Verbesserung des Lotsen und Vermessungswesens die Landeswohlfahrt zu beleben und die Grundlagen einer staatlichen Verkehrs und Wirtschaftspolitik zu legen Friedrich August gewann bald als guter alter Herr das Vertrauen seiner oldenburgischen Untertanen zumal er sich mit den Landbewohnern gerne plattdeutsch unterhielt Seine personlichen Vorlieben galten militarischen und botanisch forstlichen Fragen Er war ein Anhanger Friedrichs II von Preussen und dessen Politik und pflegte enge verwandtschaftliche Kontakte zur Zarenfamilie Friedrich August starb am 6 Juli 1785 bei einem Spazierritt uber die geschleiften Oldenburger Walle und wurde in der Gottorpschen Furstenkapelle des Lubecker Domes beigesetzt Ehe und Nachkommen BearbeitenAm 21 November 1752 heiratete er Ulrike Friederike Wilhelmine von Hessen Kassel in Kassel Insgesamt hatte das Paar drei Kinder Peter Friedrich Wilhelm 3 Januar 1754 2 Juli 1823 er lebte nach der Feststellung seiner Regierungsunfahigkeit bis 1823 unter der personlichen Vormundschaft des Konigs von Danemark auf Schloss Plon Luise Caroline 2 Oktober 1756 31 Juli 1759 Hedwig Elisabeth Charlotte 22 Marz 1759 20 Juni 1818 Sie heiratete 1774 Karl Herzog von Sodermannland den spateren Konig Karl XIII von Schweden und Sohn ihres Onkels Adolf Friedrich Nachfolge BearbeitenFriedrich Augusts Sohn Peter Friedrich Wilhelm wurde 1774 wegen Schizophrenie und religioser Wahnvorstellungen fur regierungsunfahig erklart In seinem Testament vom 4 April 1777 bestimmte Friedrich August daher seinen Neffen Peter Friedrich Ludwig Sohn seines Bruders Georg Ludwig zum Vormund fur seinen Sohn sowie zum Koadjutor von Lubeck und zum Administrator des Herzogtums Oldenburg Diese Nachfolge wurde 1777 in einem Familienvertrag von Russland und Danemark bestatigt Als Landesadministrator erhielt Peter Friedrich Ludwig alle Rechte eines regierenden Landesherrn und nahm erst nach dem Tod Peter Friedrich Wilhelms den Herzogtitel als Peter I an Auszeichnungen BearbeitenOrden des Heiligen Andreas des ErstberufenenVorfahren Bearbeiten Friedrich III von Schleswig Holstein Gottorf 1597 1659 Christian Albrecht von Schleswig Holstein Gottorf 1641 1695 Maria Elisabeth von Sachsen 1610 1684 Christian August von Schleswig Holstein Gottorf 1673 1726 Friedrich III Konig von Danemark 1609 1670 Friederike Amalie von Danemark 1649 1704 Sophie Amalie von Braunschweig Calenberg 1628 1685 Friedrich August Friedrich VI von Baden Durlach 1617 1677 Friedrich VII Magnus von Baden Durlach 1647 1709 Christine Magdalena von Pfalz Zweibrucken Kleeburg 1616 1662 Albertine Friederike von Baden Durlach 1682 1755 Friedrich III von Schleswig Holstein Gottorf 1597 1659 Augusta Maria von Schleswig Holstein Gottorf 1649 1728 Maria Elisabeth von Sachsen 1610 1684 Anmerkung Aufgrund von innerfamiliaren Hochzeiten sind Friedrich III von Schleswig Holstein Gottorf und seine Frau Maria Elisabeth gleich zweifache Ur Grosseltern von Friedrich August Ahnenverlust Literatur BearbeitenBernd Muller Herzog und Furstbischof Friedrich August von Holstein Gottorp Eine biografische Studie Eutiner Forschungen Band 14 Eutin 2018 ISBN 978 3 939 643 20 3 Friedrich August Herzog von Oldenburg Furstbischof von Lubeck In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 210 211 online Johann Friedrich Ludwig Theodor Merzdorf Friedrich August Herzog von Oldenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 575 f VorgangerAmtNachfolgerAdolf FriedrichFurstbischof von Lubeck 1750 1785Peter I Christian VII Graf von Oldenburg und Delmenhorstab 1774 77 Herzog von Oldenburg 1773 1785Peter Friedrich Wilhelm als HerzogPeter I als Administrator ab 1823 als Herzog Normdaten Person GND 138778981 lobid OGND AKS VIAF 95406332 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich AugustALTERNATIVNAMEN Schleswig Holstein Gottorf Friedrich August vonKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von Lubeck Herzog von OldenburgGEBURTSDATUM 20 September 1711GEBURTSORT Schloss Gottorf SchleswigSTERBEDATUM 6 Juli 1785STERBEORT Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich August Oldenburg Herzog amp oldid 235654205