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Franz Breithaupt 8 Dezember 1880 in Berlin 29 April 1945 in Prien am Chiemsee war einer der ersten hoheren Fuhrer der SS zuletzt als SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS sowie Chef des Hauptamtes SS Gericht Zudem galt Breithaupt als fruher und uberzeugter Anhanger Adolf Hitlers und war zudem einer der engsten Mitarbeiter Heinrich Himmlers F Breithaupt hier SS OstubafZur Zeit des Deutschen Kaiserreiches war Breithaupt Offizier der preussischen Armee Nach dem Ersten Weltkrieg war er in der jungen Weimarer Republik Angehoriger der rechtsnational volkischen Marinebrigade Ehrhardt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Militarlaufbahn 1 2 Weimarer Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 2 Ehrenamter 3 Beurteilung 4 Auszeichnungen NS Auszeichnungen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Militarlaufbahn Bearbeiten Franz Breithaupts gleichnamiger Vater war Hauptmann im Grossen Generalstab und wurde 1872 Kommandeur der Kriegsschule Anklam Von 1887 bis 1891 besuchte Breithaupt die Vorschule in Rendsburg und die Schule in Kiel Ab 1891 war er Kadett in Plon und Gross Lichterfelde wo er im Marz 1899 die Fahnrich Prufung mit Primareife abschloss Noch im Marz 1899 trat er in das Stralsunder Infanterie Regiment Prinz Moritz von Anhalt Dessau 5 Pommersches Nr 42 der Preussischen Armee ein Breithaupt der als militarisch begabt geschildert wurde wechselte noch im selben Jahr zur Kriegsschule Metz Im August 1900 kehrte er mittlerweile zum Leutnant befordert in sein Stammregiment zuruck und wurde in das II Bataillon nach Greifswald versetzt Breithaupt wurde noch 1900 1 zum Oberleutnant befordert und im Oktober desselben Jahres als Inspektionsoffizier an der Unteroffiziersschule Weissenfels eingesetzt Im Oktober 1903 wurde Breithaupt als Hilfslehrer an die Militar Turnanstalt nach Berlin abkommandiert Etwas spater erhielt Breithaupt dort einen festen Lehrerposten den er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges offiziell behielt Im Oktober 1905 wurde Breithaupt Adjutant des II Bataillons seines Stammregimentes Im Mai 1914 wurde er zum Hauptmann befordert Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ruckte Breithaupt noch im August 1914 ein und wurde zum Chef der 5 Kompanie ernannt Noch im gleichen Monat erlitt er einen Kopfschuss und war bis zum Oktober in verschiedenen Lazaretten Nach seiner vollstandigen Genesung wurde er beim Gouvernement Luttich als Adjutant des Kommandierenden Generals des VIII Reserve Korps eingesetzt Spater hatte Breithaupt die Funktionen eines Abschnittsfuhrers beim Reserve Infanterie Regiment Nr 25 eines Leiters in der Infanterie Fliegerschule der 3 Armee und die des Fuhrers der 8 Kompanie und des I Bataillons des Infanterie Regimentes Nr 395 inne Wahrend der Schlacht um Verdun war er zum Sturm Bataillon Nr 5 Rohr nach Verdun abkommandiert und ubernahm dort die Fuhrung von Bataillonen der Infanterie Regimenter Nr 456 und Nr 364 Ab dem 24 Marz 1917 war er Kommandeur der Vorposten der 9 Kavallerie Division Beforderungen Marz 1899 Fahnrich 1 August 1900 Leutnant 1911 Oberleutnant Mai 1914 Hauptmann November 1919 Major 1932 SA Sturmbannfuhrer 1 Dezember 1932 SS Sturmbannfuhrer 26 Juli 1933 SS Obersturmbannfuhrer mit Wirkung vom 31 Juli 1933 15 November 1933 SS Standartenfuhrer mit Wirkung vom 9 November 1933 8 November 1934 SS Oberfuhrer mit Wirkung vom 9 November 1934 9 November 1938 SS Brigadefuhrer 15 August 1942 SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Waffen SS 20 April 1945 SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS Weimarer Republik Bearbeiten Nach dem Ende des Krieges war Breithaupt ab Dezember 1918 als Adjutant beim Kommandierenden General des II Armee Korps in Stettin eingesetzt 1919 ubernahm er die Durchfuhrung des 1 Lehrganges an der neuen Militar Turnanstalt Wunsdorf Noch 1919 schloss sich Breithaupt verschiedenen Freikorps an So war er Mitglied der Marine Brigade Ehrhardt und dessen Regionalableger Schutzregiment Gross Berlin Im November 1919 wurde Breithaupt im Range eines Majors aus dem aktiven Militardienst verabschiedet er begann eine kaufmannische Lehre in einer Fabrik im westfalischen Lubbecke 1923 wurde Breithaupt Leiter eines Betriebes im Godramstein in der bayerischen Pfalz die damals von franzosischen Truppen besetzt war Dort wurde er im selben Jahr von der Alliierten Kontrollkommission kurzfristig festgenommen und verhort Im selben Jahr heiratete Breithaupt die Ehe wurde am 11 November 1944 geschieden Von 1923 bis 1931 war Breithaupt Geschaftsfuhrer der Deutschen Turnerschaft Mitglied des Senates der Deutschen Hochschule fur Leibesubungen in Berlin und zeitweise auch im Deutschen Offiziersbund Am 1 April 1929 trat Breithaupt dem Berliner Stahlhelm bei den er allerdings wieder am 15 November 1931 verliess 1931 wurde Breithaupt Vorstandsvorsitzender der Malzerei IREKS A G in Kulmbach und deren Berliner Geschaftsfuhrer Zu dieser Zeit war Curt Wittje spater zeitweise Chef des SS Hauptamtes Personalvorstand der Malzerei Zum 1 August 1931 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 602 663 2 und am 27 November 1931 ebenfalls der SA Als SA Sturmbannfuhrer wurde Franz Breithaupt als Stabsfuhrer an der Reichsfuhrerschule Munchen eingesetzt Am 1 April 1932 wurde Breithaupt aus der SA Fuhrerschule entlassen und fur anderweitige Zwecke vorgesehen Bereits am 1 Dezember 1932 trat er der SS SS Nummer 39 719 3 als SS Sturmbannfuhrer bei und wurde dort bis zum 31 Juli 1933 als Adjutant des Reichsfuhrers SS RFSS Heinrich Himmler in Berlin eingesetzt Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Ab dem 31 Juli 1933 wurde Breithaupt als SS Fuhrer z b V zur besonderen Verwendung im Stab Heinrich Himmlers eingesetzt Am 9 November 1934 war er dessen Berliner Adjutant fur besondere Auftrage der er bis zum 1 Januar 1942 blieb Am 1 November 1935 wurde er ruckwirkend zum 1 Mai ehrenamtlicher SS Standortfuhrer in Berlin Diese Funktion sollte er bis zum 1 Januar 1942 innehaben Ab dem 24 Dezember 1934 war Breithaupt als ehrenamtlicher Vizeprasident Mitglied des Volksgerichtshofes Fur die Hinterbliebenen der beim angeblichen Rohm Putsch etwa 200 Ermordeten wurde ein von Breithaupt verwalteter Sonderfonds eingerichtet aus dem die Hinterbliebenen auf Staatskosten versorgt wurden Am 1 April 1936 wurde Breithaupt SS Fuhrer im Stab des SS Hauptamtes dem er bis zum 1 Januar 1942 angehorte Bereits am 21 April 1936 1 wurde Breithaupt zum ehrenamtlichen Beauftragten des Reichssportfuhrers fur Berlin und die Provinz Brandenburg ernannt Breithaupt war zudem stellvertretender Leiter der Obersten Behorde fur Traberzucht und rennen Vom 20 April 1936 bis zum 20 Juni 1937 gehorte Breithaupt als Schiedshelfer dem Grossen Schiedshof RFSS an Am 20 April 1938 ubernahm er dort die Funktion des 3 Schiedsrichters und wurde auch Beisitzer beim Obersten Parteigericht der NSDAP Am 20 Dezember 1937 erhielt Breithaupt einen formlichen Verweis Himmlers wegen eines Verstosses gegen das Devisengesetz der allerdings am 14 April 1938 aufgehoben wurde Franz Breithaupt kandidierte bei der Reichstagswahl 1938 erhielt jedoch kein Mandat Von Oktober 1939 bis zum 5 Dezember 1940 war Franz Breithaupt Kommandeur der 8 verstarkten SS Totenkopfstandarte in Krakau und ubernahm am 6 Dezember 1940 das Kommando uber die 5 verstarkte Totenkopfstandarte in Oranienburg Im August 1940 begann in Danzig seine Einarbeitung in die Dienstgeschafte eines Polizeiprasidenten die er im Oktober abschloss Vom 25 Oktober bis zum 18 April 1941 war er kommissarischer Polizeiprasident in Breslau Ab dem 1 Januar 1942 SS Fuhrer im Stab RFSS wurde Breithaupt am 1 Marz 1942 SS Fuhrer im Reichssicherheitshauptamt RSHA Er durchlief den Fuhrerlehrgang fur den SS Verwaltungsdienst in der SS Fuhrerschule des Wirtschafts Verwaltungsdienstes der auch Einsatze in den verschiedenen SS Hauptamtern vorsah Breithaupt trat am 19 Mai 1942 aus der evangelischen Kirche aus und bezeichnete sich dann als gottglaubig Am 15 August 1942 trat Franz Breithaupt die Nachfolge von Paul Scharfe als Chef des Hauptamtes SS Gericht in Munchen an Infolgedessen erfolgte am 18 September 1942 auch seine Entlassung aus dem Beamtenverhaltnis 1 Die SS unterlag nicht der normalen Kriegsgerichtsbarkeit der Wehrmacht sondern hatte eine eigene Gerichtsbarkeit fur Rechtsverstosse ihrer Mitglieder Dabei galten nicht die Paragraphen des Militargesetzbuches und der Kriegsstrafverfahrensordnung sondern laut einem Leitfaden SS und Polizeigerichtsbarkeit von 1944 sollte sich die Gerechtigkeit aus deutschem Rechtsgefuhl und nationalsozialistischer Weltanschauung ergeben 4 Das von Breithaupt geleitete Hauptamt SS Gericht war die oberste Verwaltungsinstanz fur die SS und Polizeigerichtsbarkeit und uberwachte die Rechtsprechung Am 22 Februar 1943 war er Beisitzer bei der Verkundung des Todesurteils gegen die Geschwister Scholl durch den Volksgerichtshof unter Roland Freisler 5 Breithaupt wurde kurz vor Kriegsende von seinem Fahrer erschossen 6 Ehrenamter BearbeitenIm Fruhjahr 1933 wurde Franz Breithaupt Herausgeber der Berliner Zeitung Deutscher Sport Das Sportorgan der nationalen Erhebung Auch wurde er Vertreter der Deutschen Turnerschaft im Kreis Brandenburg 1934 wurde Breithaupt zum Schatzmeister der Deutschen Lebens Rettungs Gesellschaft DLRG Am 6 Dezember 1935 wurde Breithaupt ehrenamtlicher Gaufuhrer des Gaues III Berlin Brandenburg im Deutschen Reichsbund fur Leibesubungen Im Jahr 1941 wurde Franz Breithaupt Prasident der Deutschen Lebens Rettungs Gesellschaft DLRG Im Oktober 1942 wurde Franz Breithaupt ehrenamtlicher Gaufuhrer des Sportgaues Munchen Oberbayern des Nationalsozialistischen Reichsbunds fur Leibesubungen NSRL und stellvertretender Vereinsfuhrer des Vereins Deutsche Sportpresse Beurteilung BearbeitenDer Sporthistoriker Hajo Bernett bezeichnet Breithaupts Lebensweg als gekennzeichnet durch die Merkmale eines typisch deutschen Manneslebens fixiert auf die Elemente einer traditionellen Mannerideologie 7 Sein geistiger Horizont sei mit klischeehaften Vorstellungen von Deutschtum ausgefullt gewesen Er habe Turnertum und Nationalsozialismus verknupft und den Weg von Jahn zu Hitler propagiert Bernett Breithaupt war somit ein Reprasentant der Zentrierung des deutschen Sports auf Hitler 7 Laut den Recherchen von Bernett ist das Schicksal von Breithaupt nach Kriegsende ungeklart Auszeichnungen NS Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II Klasse am 22 November 1914 1 Militarverdienstorden Bayern IV Klasse mit Schwertern am 22 Februar 1915 Friedrich Kreuz am Bande fur Kampfer am 25 November 1915 Kreuz fur Verdienste im Kriege Sachsen Meiningen am 4 Marz 1916 Eisernes Kreuz 1914 I Klasse am 31 Mai 1916 Koniglicher Hausorden von Hohenzollern Ritterkreuz mit Schwertern am 9 Juni 1917 Militarverdienstkreuz Mecklenburg II Klasse am 1 September 1917 Verwundetenabzeichen 1918 in Silber am 10 August 1918 SS Ehrenring SS Ehrendegen am 9 November 1935 Herzoglich Sachsen Ernestinischer Hausorden Komturkreuz mit Schwertern am Ring am 1 Dezember 1935 Julleuchter am 16 Dezember 1935 Deutsches Olympia Ehrenzeichen I Klasse am 16 August 1936 Medaille zur Erinnerung an den 13 Marz 1938 am 25 Dezember 1938 Reichsehrenurkunde des NSRL am 8 Dezember 1940 Grossoffiziersstern des Kaiserlich Mandschurischen Ordens am 17 Januar 1941 Kriegsverdienstkreuz 1939 II Klasse am 1 Mai 1942 Ungarischen Verdienstordens Komtur am 30 Juli 1942 Kriegsverdienstkreuz I Klasse mit Schwertern am 30 Januar 1943 Ehrenzeichen fur deutsche Volkspflege II Stufe am 30 Januar 1943Siehe auch BearbeitenListe der Generale der Waffen SSLiteratur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 10 039309 0 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Dermot Bradley Hrsg Andreas Schulz Gunter Wegmann Die Generale der Waffen SS und der Polizei Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 1 Abraham Gutenberger Biblio Verlag Bissendorf 2003 ISBN 3 7648 2373 9 S 158 162 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Breithaupt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dokumentation zu Franz Breithaupt Simon Wiesenthal Center 250 Dokumente Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Andreas Schulz Gunter Wegmann Deutschlands Generale und Admirale Teil V Die Generale der Waffen SS und der Polizei 1933 1945 Biblio Verlag Bissendorf 2003 1 Band S 158 162 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4361108 SS Personalamt Dienstaltersliste der Schutzstaffel der NSDAP Stand vom 1 Dezember 1937 lfd Nr 121 Oberfuhrer Henning Radtke Die SS und Polizeigerichtsbarkeit Die Gerichtsbarkeit einer selbsternannten Elite In Albrecht Kirschner Hrsg Deserteure Wehrkraftzersetzer und ihre Richter Marburger Zwischenbilanz zur NS Militarjustiz vor und nach 1945 Herausgegeben im Auftrag der Geschichtswerkstatt Marburg Veroffentlichungen der Historischen Kommission Band 74 Marburg 2010 ISBN 978 3 942225 10 6 S 250 f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 74 Glossar B Breithaupt Franz In 100 0 Schlusseldokumente zur deutschen Geschichte im 20 Jahrhundert 1000dokumente de Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 1 Februar 2020 a b Hajo Bernett Franz Breithaupt Vom Geschaftsfuhrer der Deutschen Turnerschaft zum General der Waffen SS In Sozial und Zeitgeschichte des Sports 12 Jahrgang Heft 3 Meyer amp Meyer Aachen November 1998 S 46 f Normdaten Person GND 120475812 lobid OGND AKS LCCN nr98014267 VIAF 47593249 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breithaupt FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier SS Obergruppenfuhrer und General der Waffen SS Chef des Hauptamtes SS GerichtGEBURTSDATUM 8 Dezember 1880GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 29 April 1945STERBEORT Prien am Chiemsee Abgerufen 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