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Der Fliegerhorst Lechfeld ICAO Code ETSL ist ein Militarflugplatz auf dem Lechfeld in Lagerlechfeld einem Ortsteil von Graben und Untermeitingen im Landkreis Augsburg in Bayern Fliegerhorst LechfeldKenndatenICAO Code ETSLFlugplatztyp MilitarflugplatzKoordinaten 48 11 8 N 10 51 40 O 48 1855 10 861166666667 555 Koordinaten 48 11 8 N 10 51 40 OHohe uber MSL 555 m 1 821 ft VerkehrsanbindungEntfernung vom Stadtzentrum 1 km ostlich von LagerlechfeldStrasseBasisdatenEroffnung 1912Betreiber BundeswehrStart und Landebahn03 21 2442 m 30 m Betoni7 i11 i13 In der Zeit des Kalten Krieges wurden Flugplatz und Kasernenanlagen lange Zeit von den US Streitkraften und der Bundeswehr zusammen genutzt Der Fliegerhorst war von 1958 bis Marz 2013 Stationierungsort des Jagdbombergeschwaders 32 JaboG 32 Er beherbergt seit 2013 nach der Auflosung des Jagdbombergeschwaders 32 keinen eigenen standigen Verband mehr sondern dient seitdem als Ausweichplatz des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 TaktLwG 74 1 Zwischenzeitlich war vorgesehen das strategische Transportflugzeug A400M in Lechfeld zu stationieren um die Flotte neben dem Fliegerhorst Wunstorf auf einen weiteren Standort aufzuteilen Hierzu war die Aufstellung einer Multinational Air Transport Unit vorgesehen der Plan wurde inzwischen aber aufgegeben 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fliegerhorst der Wehrmacht 1 2 US Armee 1 2 1 Flugtage 1 3 Fliegerhorst der Bundeswehr 1 4 Air Defender 23 2 Heutige und zukunftige Nutzung 3 Zivile Mitnutzung 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde der heutige Fliegerhorst im Jahr 1912 fur die Bayerische Fliegertruppe eingerichtet die ihn bis 1918 betrieb Fliegerhorst der Wehrmacht Bearbeiten Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten und der Grundung der Luftwaffe der Wehrmacht 1935 war es der Heimathorst der IV Erganzungs Gruppe des Kampfgeschwaders 54 und des Kampfgeschwaders 40 Im Juni 1943 wurde hier die V Gruppe des Kampfgeschwaders 2 gebildet die mit Messerschmitt Me 410 flog Der Fliegerhorst blieb bis kurz vor seiner Einnahme durch amerikanische Truppen im Fruhjahr 1945 in Betrieb Die folgende Tabelle zeigt eine Auflistung ausgesuchter fliegender aktiver Einheiten ohne Schul und Erganzungsverbande der Luftwaffe der Wehrmacht die hier zwischen 1938 und 1945 stationiert waren 3 Von Bis Einheit AusrustungNovember 1939 Februar 1940 II KG 27 II Gruppe des Kampfgeschwaders 27 Heinkel He 111PDezember 1940 Januar 1941 Stab LG 1 Stab des Lehrgeschwaders 1 Junkers Ju 88AMai 1940 Juni 1940 I KG 51 Junkers Ju 88ANovember 1941 Januar 1941 Stab SKG 210 Stab des Schnellkampfgeschwaders 210 Messerschmitt Bf 110Oktober 1942 Januar 1943 Stab I LLG 2 Stab und I Gruppe des Luftlandegeschwaders 2 Heinkel He 111 Gotha Go 242Dezember 1942 Januar 1943 IV NJG 5 IV Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 5 Messerschmitt Bf 110D 0 Junkers Ju 88C 6Februar 1943 Oktober 1943 I KG 4 Heinkel He 111H 11 Heinkel He 111H 16 Heinkel He 177A 1Juni 1943 Juni 1943 V KG 2 Messerschmitt Me 410A 1Oktober 1943 April 1944 I KG 100 Heinkel He 111H 11 Heinkel He 177A 3Marz 1944 Mai 1944 III KG 40 Focke Wulf Fw 200C 3 Focke Wulf Fw 200C 4 Focke Wulf Fw 200C 8Mai 1944 September 1944 III ZG 26 III Gruppe des Zerstorergeschwaders 26 Messerschmitt Bf 110G 2Juni 1944 Juli 1944 III KG 1 Heinkel He 177A 3Juli 1944 Juli 1944 I SKG 10 Focke Wulf Fw 190G 3 Focke Wulf Fw 190G 8 R5November 1944 Dezember 1944 I JG 7 I Gruppe des Jagdgeschwaders 7 Messerschmitt Me 262A 1 Messerschmitt Me 262A 2US Armee Bearbeiten Nach seiner Einnahme am 1 Mai 1945 wurde der Flugplatz von den Alliierten als Advanced Landing Ground ALG R 71 bezeichnet jedoch erst am 1 Dezember 1945 offiziell in Betrieb genommen 4 Das teilweise zerstorte Areal wurde repariert und diente im Rahmen der Operation Lusty bis in den Sommer 1945 der Sammlung deutscher Beuteflugzeuge wie der Me 262 und weiterer Militartechnik die in die USA verbracht werden sollten Von Dezember 1945 bis Oktober 1946 war Lechfeld die Basis einer mit B 17 ausgerusteten Bombergruppe der Eighth Air Force der United States Army Air Forces USAAF der 305th Bombardment Group die den Platz zuvor am 18 Mai 1944 bombardiert hatte Anschliessend lag hier von November 1946 bis Marz 1947 noch ein mit P 47 ausgerusteter Verband der USAAF 5 Danach befand sich hier bis 1951 ein Lager fur judische Displaced Persons und bis ca 1953 ein Militargefangnis Die US Army nutzte das Areal dann als Schiessplatz ihrer in Augsburg stationierten Kampftruppen Bis September 1998 unterhielt die 66th Military Intelligence Group der US Army in Lechfeld das sogenannte Training Area Lechfeld Mit dem Abzug der US Army aus Augsburg im selben Jahr wurde das Trainingsgelande zum militarischen Sicherheitsbereich der Bundeswehr Die 66th MI Group ist derzeit in Wiesbaden stationiert Des Weiteren waren in einem speziell von US Soldaten gesicherten auf dem Fliegerhorst ostlich der Startbahn befindlichen Sondermunitionslager kernwaffenbestuckte Raketen des Typs Pershing I stationiert Das zugehorige US Personal von der 74th US Army Field Artillery Detachment der 512th US Army Artillery Group war in der Schwabstadl Kaserne des JaboG 32 in einem gesonderten Custodial Bereich untergebracht Von Seiten der Bundeswehr wurde die Luftwaffensicherungsstaffel des Flugkorpergeschwaders 1 Klosterlechfeld gestellt 6 Auf dem Fliegerhorst Lechfeld wurde ausserdem eine noch heute existierende COB Base der US Air Force installiert Sie umfasste eine separate Rollwegschleife mit Luftfahrzeugstellplatzen einen Gefechtsstandbunker sowie eine Abstellhalle fur Bodendienstgerate und Fahrzeuge Von hier aus hatten im Verteidigungsfall amerikanische A 10 Erdkampfflugzeuge operiert Flugtage Bearbeiten Die US Armee richtete wie auf anderen Flugplatzen auch in Lechfeld militarische Flugtage aus Der letzte war fur September 1988 mit der britischen Kunstflugstaffel der Royal Air Force Red Arrows geplant wurde jedoch nach dem Flugtagungluck von Ramstein im August desselben Jahres abgesagt Fliegerhorst der Bundeswehr Bearbeiten Kurz nach Grundung der Bundeswehr wurden 1956 Einheiten der Luftwaffe in der Schwabstadl Kaserne stationiert Aufgabe dieser Einheiten war die Wiederinstandsetzung der wahrend des Zweiten Weltkrieges beschadigten Kaserne 1958 wurde das Jagdbombergeschwader 32 in der Kaserne aufgestellt Es erhielt Flugzeuge des Typs F 84F Thunderstreak die bis 1966 in Betrieb waren Im August 1960 verlegte die 1959 gebildete 2 Luftrettungs und Verbindungsstaffel mit zwolf Bristol Sycamore spater sechzehn Stuck und 12 Verbindungsflugzeugen Do 27 nach Lechfeld Die Staffel mit dem Abzeichen einer Micky Maus mit Sanitatskoffer setzte diese Hubschrauber bis 1968 ein Die Staffel betrieb ab 1962 auch ein SAR Kommando in Pferdsfeld welches 1964 nach Karlsruhe verlegt wurde zudem entstand 1965 ein weiteres solches Kommando in Ingolstadt Im April 1965 wechselte die Bezeichnung auf 2 Hubschrauber Rettungsstaffel 7 Bereits 1965 wurden die neuen F 104G Starfighter in Dienst gestellt diese wiederum von 1982 bis 1984 durch den Tornado ersetzt der heute noch auf anderen Luftwaffen Standorten im Einsatz ist Vom 25 bis 26 Juni 1998 war das JaboG 32 Ausrichter des NATO Tiger Meet 8 Der zusatzlich geplante offentliche Flugtag wurde wegen des kurz zuvor passierten Zugunglucks in Eschede kurzfristig abgesagt Auch fur 2008 war die Ausrichtung des NATO Tiger Meet auf dem Lechfeld geplant es wurde aber aus verschiedenen Grunden abgesagt Das Geschwader war jahrelang der einzige Verband der Luftwaffe der uber ECR Tornados verfugte weshalb das Jagdbombergeschwader 32 1995 stark beim Aufbau des Einsatzgeschwaders 1 EG 1 in Piacenza Italien beansprucht wurde Das EG 1 nahm 1999 als Kampfverband der NATO am Kosovokrieg teil Nach der Auflosung des JaboG 32 ubernahm das TaktLwG 74 den Fliegerhorst als Ausweichplatz Den grossten Teil des Jahres 2014 und danach bis Herbst 2015 erfolgte der Flugbetrieb des Geschwaders vom Lechfeld aus da die Start und Landebahn dessen Hauptstutzpunktes in Zell grundsaniert wurde Air Defender 23 Bearbeiten Vom 12 Juni bis zum 23 Juni 2023 war der Flugplatz Teil des Grossmanovers Air Defender 23 Die Ubung ist die grosste von Luftstreitkraften seit Bestehen der NATO 9 Heutige und zukunftige Nutzung BearbeitenBis 2017 sollten ausserdem Teile des technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe von Kaufbeuren auf den Fliegerhorst Lechfeld verlegt werden Ausserdem befindet sich auf dem Fliegerhorst eine Ausbildungswerkstatt in der die Bundeswehr zivil angestellte Fluggeratmechaniker innen sowie auch IT Systemelektroniker innen ausbildet 10 Geplant war die Stationierung des strategischen Transportflugzeugs A400M in Lechfeld und eine Investition von 170 Millionen Euro in die Infrastruktur 11 Daruber hinaus sollten in Lechfeld 500 neue Dienstposten geschaffen werden Die wachsende Flotte des A400M ware damit neben dem Fliegerhorst Wunstorf auf einen weiteren Standort aufgeteilt 12 Hierzu war die Aufstellung einer Multinational Air Transport Unit geplant dessen erster personeller Stab im September 2020 seinerzeit noch in Wunstorf aufgestellt wurde mit Ungarn als erstem Partner 13 Dies scheiterte 2022 an der Beteiligung anderer Nationen 14 Zivile Mitnutzung BearbeitenIm Marz 2004 wurde in der Presse berichtet dass der militarische Flughafen in naher Zukunft auch zivil genutzt werden solle Die Stadt Augsburg suchte nach einem Ersatz fur den Flugplatz Augsburg Dessen Ausbau scheint wegen der ablehnenden Haltung der Anwohner unwahrscheinlich zudem ist die dortige Landebahn fur heutige Passagierflugzeuge zu klein Allerdings wurden die Planungen aufgrund der hohen Umbaukosten und des Widerstandes der Umlandgemeinden wegen des zu erwartenden zusatzlichen Fluglarms vorerst eingestellt Stattdessen wurde die zivile Nutzung des Flughafens Memmingen weiterverfolgt Das Unternehmen Premium Aerotec das direkt am Flugplatz eine Fertigungslinie betreibt erhielt Anfang der 2000er Jahre eine Ausnahmegenehmigung um von Zeit zu Zeit sperrige Flugzeugsegmente mit der Beluga dem Supertransporter von Airbus zur Weiterverarbeitung abtransportieren zu konnen 15 Diese Fluge wurden im folgenden Jahrzehnt jedoch nach Manching verlagert Lechfeld ist auch die Heimat der Sportfluggruppe Lechfeld e V die 1967 gegrundet wurde und deren Anfange bis in das Jahr 1959 zuruckgehen 16 Nachdem die Sonderlandegenehmigung der Bundeswehr Sportfliegergemeinschaft Furstenfeldbruck im Dezember 2015 nicht verlangert wurde befindet sich diese nun auch auf dem Gelande des Fliegerhorstes 17 Siehe auch BearbeitenListe der Fliegerhorste in DeutschlandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fliegerhorst Lechfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage 66th Military Intelligence Group Memento vom 24 Mai 2011 im Internet Archive Englisch Luftfahrtkarte fur Fliegerhorst Lechfeld auf SkyVector comLiteratur BearbeitenWerner Bischler Klaus Hager 50 Jahre Jagdbombergeschwader 32 150 Jahre Militargeschichte Lechfeld Achensee Verlag Augsburg 2008 ISBN 3 938330 05 8 Helmut Ibach Lechfeld Schicksalsfeld Verlag Winfried Werk Augsburg 1966 Einzelnachweise Bearbeiten Die Neuburger im Lechfeld In bundeswehr journal 16 April 2013 abgerufen am 14 Februar 2023 A400M wird doch nicht kommen In www br de 13 Marz 2022 abgerufen am 11 April 2022 Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 1945 Germany 1937 Borders S 382 384 PDF Abgerufen am 29 August 2014 The Air Force Engineer Army Air Forces Engineer Command MTO Prov Mehrere Auflagen 1943 1945 Broschure der United States Air Force Historical Research Agency USAFHRA Die Amerikaner auf dem Lechfeld Amerika in Augsburg e V abgerufen am 9 November 2019 O W Dragoner Die Bundeswehr 1989 Hans Werner Ahrens Die Rettungsflieger der Luftwaffe 1956 1971 Konzeption Aufbau Einsatz Band 9 von Schriften zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe Carola Hartmann Miles Verlag 2019 ISBN 978 3945861936 S 134 datasheet Memento vom 22 Oktober 2014 im Internet Archive David Rech Air Defender 23 Was von der grossten Luftubung der Nato zu erwarten ist In zeit de 11 Juni 2023 abgerufen am 11 Juni 2023 Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland Oktober 2011 S 61 Memento vom 16 Dezember 2017 im Internet Archive PDF Von der Leyen macht Druck auf Airbus In n tv Nachrichten Abgerufen am 2 Januar 2019 Ministerin Zweiter Standort fur Transportflugzeug A400M Memento vom 1 August 2020 im Internet Archive Ungarn und Deutschland starten multinationales Transportprojekt In Luftwaffe News Abgerufen am 17 September 2020 Luftwaffe soll alle A400M Flugzeuge in Wunstorf stationieren In aero de Abgerufen am 14 Marz 2022 Pressemitteilung der EADS vom 30 September 2002 EADS Werk Augsburg eroffnet neuen Betriebsteil auf dem Fliegerhorst Lechfeld Memento vom 17 Juni 2009 im Internet Archive Sportfluggruppe Lechfeld e V fursty deFliegerhorste und militarische Hubschrauberlandeplatze in Deutschland Heeresflugplatz Altenstadt Flugplatz Ansbach Katterbach 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