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Eugen Theodor Rimli 12 November 1909 in Wattwil 22 November 1973 in Zurich von Tagerschen heute Tobel Tagerschen und Frauenfeld war ein Schweizer Journalist und Verleger Eugen Theodor Rimli 1961 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Laufbahn 3 Werke 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenEugen Th Rimli wuchs in Romanshorn und Zug auf Er studierte an den Universitaten Zurich Freiburg im Uechtland Lille Bonn und Koln Rechtswissenschaften und wurde 1935 in Koln promoviert Er war Mitglied der Burschenschaft Sigfridia zu Bonn und grundete 1959 die katholische Studentenverbindung der Glanzenburger in Zurich 1933 trat er der Nationalen Front bei verlangte jedoch dass die Bewegung jeden Schein einer Verwandtschaft mit der NSDAP vermeide und protestierte schon bald gegen unschweizerische Methoden der Front Fuhrung 1937 kam es zum endgultigen Bruch mit der Front der Rimli vorwarf den Aufruf zu der von ihr unterstutzten Volksinitiative fur ein Verbot der Freimaurerei in Deutschland verfasst zu haben 1 Er trat noch vor der Volksabstimmung vom 28 November 1937 bei der die Initiative sehr deutlich verworfen wurde aus der Front aus Von den von Rimli bekampften Sozialisten wurde ihm vorgeworfen ein Bewunderer auslandischer faschistischer Gesellen zu sein 2 Bis 1942 war er von den Erfolgen Deutschlands im Zweiten Weltkrieg beeindruckt und uberzeugt dass Deutschland den Krieg gewinnen werde und die Schweiz dann der Neuordnung Europas werde beitreten mussen 3 1938 nach dem Anschluss Osterreichs verfasste er einen Bericht zuhanden des Generalkonsulats der USA in Zurich uber Die Situation der Schweiz in dem er darauf hinwies dass nach deutscher Lesart im Gegensatz zur schweizerischen die Neutralitat auch die Neutralitat der Presse bedeute Die Schweiz habe anders als Osterreich den unbedingten Willen zur Erhaltung der Unabhangigkeit und werde jedem Angriff darauf entschlossen die Stirn bieten Nach dem Ausbruch des Sowjetisch Finnischen Krieges 1939 leitete Rimli zusammen mit Arthur Mojonnier und weiteren Freunden die erfolgreiche Schweizer Hilfsaktion fur Finnland als deren Prasident in die Wege die uber 2 5 Mio CHF ergab nach Schweden gemessen an der Bevolkerungszahl die weltweit zweitgrosste Spende 4 1955 lancierte er zusammen mit Gottlieb Duttweiler und dem Landesring der Unabhangigen die Kartellverbotsinitiative eidgenossische Volksinitiative gegen den Missbrauch wirtschaftlicher Macht die 1958 in der Volksabstimmung abgelehnt wurde Rimli war Mitglied des Verwaltungsrates verschiedener Firmen so der Camelo Wasserdichtungsmittel AG spater in Consortium AG umbenannt Handels und Fabrikationsunternehmen der Meteor AG Herstellung von und Handel mit Werkzeugen Maschinen usw der Akademiker Haus AG Betrieb von Immobilien in europaischen Bildungszentren und der Schallplatten AG Herstellung von Schallplatten zur Belieferung von Schallplattenklubs in europaischen Landern sowie Prasident der Aktiva Handels amp Gewerbe Treuhand Genossenschaft Er war zudem Vizeprasident der Stiftung Alan C Harris und Else Harris geb Treumann Bei dieser kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung nachdem Rimli nach dem Tod der Kunstlerin Else Harris deren Vermogensverwalter er war und die ihn zum Universalerben eingesetzt hatte der Stiftungsaufsicht ein von ihr mehrfach verlangtes Dokument nicht ausgehandigt hatte Rimli wurde deswegen vom Regierungsrat des Kantons Luzern mit einer Busse belegt wogegen er gerichtliche Beurteilung verlangte Darauf wurde er wegen Renitenz behordlich aus dem Stiftungsrat entfernt Ein Rekurs Rimlis wurde abgelehnt 5 Spater erwies sich dass er das betreffende Dokument gar nicht besessen hatte und er wurde voll rehabilitiert 6 Rimli war seit 1937 mit der Deutschen Kathe geb Scherhag verheiratet die bei ihrem Wegzug aus Deutschland auf die deutsche Staatsburgerschaft verzichten musste Er hatte drei Tochter und einen Sohn Er starb mit 64 Jahren an Herzversagen am Steuer seines Autos Er galt als starke teils aber auch als umstrittene Personlichkeit 7 Laufbahn BearbeitenVon 1934 bis 1936 war Rimli als Deutschland Korrespondent fur verschiedene Schweizer und skandinavische Zeitungen darunter Die Weltwoche Tages Anzeiger Der Landbote und National Zeitung tatig 1936 wurde er wegen unsachlicher gehassiger Artikel in Schweizer Zeitungen mit denen er die Belange des Deutschen Reiches erheblich geschadigt habe aus Deutschland ausgewiesen nbsp Ausweisung aus Deutschland von Eugen Theodor Rimli vom 6 Februar 19361937 bis 1939 war er verantwortlicher Redaktor der Wochenzeitung Die Tat des Landesrings der Unabhangigen Nach seinem Austritt schrieb er weiterhin Artikel fur die Zeitung 1937 bis 1938 war er zudem Direktor der Verkehrsverlag AG Automobil und Reisefuhrer 1939 grundete er den Redaktionsdienst junger Schweizer Journalisten der vor allem kleineren Zeitungen aus dem Kanton Zurich der Ostschweiz und dem Bernbiet verschiedene innen und aussenpolitische sowie unterhaltende Kolumnen anbot Rimli war in dieser Zeit auch Redaktor beim Wachter am Pilatus in Kriens bei der St Galler Schweizer Freien Volkszeitung bei der Ostschweizer Volkszeitung in Wil 3 und beim Wochenanzeiger in Bazenheid spater umbenannt in Ostschweizerische Landeszeitung 2 Mitte der dreissiger Jahre trat Rimli in den 1933 von Paul Grob gegrundeten Praesens Verlag ein und ubernahm ihn 1936 von Grob Er benannte den Verlag 1939 nach dem neuen Domizil an der Zurcher Fraumunsterstrasse in Fraumunster Verlag um Als Herausgeber einer katholischen Bibel musste er Ende 1951 auf Betreiben der reformierten Fraumunster Kirche den Verlag wieder umbenennen er wahlte den Namen Stauffacher Verlag wiederum nach dessen neuem Domizil am Stauffacherquai Dort gab er die angesehene dreibandige Illustrierte Weltgeschichte und die funfbandige Illustrierte Welt Kunstgeschichte heraus Nach und nach errichtete er Filialen in Lausanne Paris Brussel und Innsbruck sowie eine Buchhandlung in Stuttgart Ende 1940 wurde Rimli Chefredaktor der illustrierten Tageszeitung Actualis die als erste Boulevardzeitung der Schweiz gilt 8 Sie wurde im Marz 1941 nachdem sie eine Meldung veroffentlicht hatte der deutsche Panzergeneral Guderian missbrauche franzosische Gefangene als menschliche Schutzschilde wahrend 10 Tagen von der Kriegszensurstelle APF verboten Bereits im Januar 1941 hatte die APF der Actualis formell verboten eine von ihr so genannte Kampagne gegen Bundesrat Marcel Pilet Golaz wegen der Einwilligung zum deutsch franzosischen Vertrag uber die Auslieferung des Armeematerials an Deutschland der 1940 1941 in der Schweiz internierten 43 000 franzosischen und polnischen Soldaten des 45 franzosischen Armeekorps 9 fortzusetzen 10 und ihr im Februar 1941 eine offentliche Verwarnung wegen sensationeller Verbreitung von unkontrollierbaren Meldungen und Forderung von Geruchten erteilt Anfang Mai traten Rimli und der zweite zeichnende Redaktor Max Barthell unter Protest aus der Redaktion aus weil der Verwaltungsratsprasident Walter Stucki einen ihnen nicht genehmen Mitarbeiter als seinen Delegierten eingestellt hatte 11 Die Ereignisse fuhrten schliesslich zur Einstellung der Zeitung Ende Mai 1941 12 Stucki distanzierte sich in der Abschiedsnummer vom 31 Mai 1941 von der Kritik an Pilet Golaz Ab 1946 war Rimli Prasident der Interessengemeinschaft schweizerischer Verleger 1967 gab er die Wochenzeitschrift 2 2 heraus deren Chefredaktor Paul O Pfister war Im April 1967 wurde er Delegierter des Verwaltungsrats der Zurcher Woche ab 1969 Sonntags Journal im Oktober 1972 eingestellt 7 schied nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Chefredaktor Werner Wollenberger aber bereits Ende 1967 wieder aus Der Stauffacher Verlag wurde 1984 liquidiert 13 Werke BearbeitenKrieg auf Schweizerboden Landesverteidigung vom Ernstfall aus gesehen Verlag der Tat Zurich 1938 Das goldene Buch der Landesausstellung 1939 Verkehrsverlag Zurich 1939 mit Julius Wagner Wehr und Waffen Die Kriegsbereitschaft der Schweizerischen Armee Verkehrsverlag Zurich 1940 mit Julius Wagner Soldaten Kameraden Erinnerungsbuch an die Mobilmachung und den Aktivdienst 1939 41 Fraumunster Zurich 1941 So ist die Treue dieses Volkes Die Schweizer im Dienste des Vatikans Fraumunster Zurich 1942 mit Gaston Castella Das Buch vom Roten Kreuz Fraumunster Zurich 1944 Neuer Welt Atlas Land und Wirtschaft aller Staaten Fraumunster Zurich 1949 Schweiz Fraumunster Reisefuhrer Fraumunster Zurich 1950 Illustrierte Weltgeschichte 3 Bde Stauffacher Zurich 1954 mit Eduard von Tunk Albert Renner Arthur Mojonnier Gaston Castella Reno Klages Schweiz Illustriertes Touristen Handbuch fur Reisen und Ferien in der Schweiz Globetrotter Guides Bd 1 Stauffacher Zurich 1955 Spanien Illustriertes Touristenhandbuch fur Reisen und Ferien Stauffacher Zurich 1957 mit Max Barthell Neuer Welt Atlas Land und Wirtschaft aller Staaten Stauffacher Zurich 1958 mit Ludwig Visintin Illustrierte Welt Kunstgeschichte 5 Bde Stauffacher Zurich 1959 mit Karl Fischer als Herausgeber Arthur Mojonnier 650 Jahre Schweizerische Eidgenossenschaft Verlag der Tat Zurich 1938 Der die das Kleinlexikon fur den taglichen Gebrauch Fraumunster Zurich 1951 Eduard von Tunk Arthur Mojonnier Gaston Castella Das 20 Jahrhundert Goldmanns Illustrierte Weltgeschichte Bd 8 Goldmann Munchen 1964 Arthur Mojonnier Eduard A Gessler Geschichte der Eidgenossen in Wort und Bild Stauffacher Zurich 1967 Einzelnachweise Bearbeiten Infame Wahllugen von Front bis Volksrecht In Tagblatt der Stadt Zurich 17 Marz 1938 ganzseitiges Inserat des Landesvorstands des Landesrings der Unabhangigen a b Der Mann der Tat In Volksrecht 16 Marz 1938 S 1 a b Rolf Soiron Schweizerkreuz und Christenkreuz In Jahrbuch z Rieche 1978 Schweiz Hilfswerk fur Finnland In Die Tat 3 September 1940 S 6 Ein dunkles Kapitel Vormundschafts und Stiftungspolitik In Die Tat 18 August 1950 S 3 Ein Freispruch im Fall Harris In Die Tat 20 April 1951 S 3 a b Zum Hinschied von Eugen Theodor Rimli In Tages Anzeiger 26 November 1973 S 19 Ernst Bollinger Actualis In Historisches Lexikon der Schweiz Fluchtlinge als Thema der offentlichen politischen Kommunikation in der Schweiz 1938 1947 PDF 978 kB Unabhangige Expertenkommission Schweiz Zweiter Weltkrieg Beiheft zu Die Schweiz und die Fluchtlinge zur Zeit des Nationalsozialismus Chronos Zurich 2001 S 40 f Die Kampagne gegen Herrn Pilet muss eingestellt werden In Actualis 20 Januar 1941 S 1 Was geht in der Actualis vor In National Zeitung 2 Mai 1941 S 4 Mit Schimpfen oder Fluchen Memento vom 28 Juli 2018 im Internet Archive In Klartext 9 Juli 2007 Schweizerisches Handelsamtsblatt 7 September 1984 S 3205 Normdaten Person GND 1089271247 lobid OGND AKS LCCN no94021093 VIAF 47886971 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rimli Eugen TheodorKURZBESCHREIBUNG Schweizer Journalist und VerlegerGEBURTSDATUM 12 November 1909GEBURTSORT WattwilSTERBEDATUM 22 November 1973STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Theodor Rimli amp oldid 231259453