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Ernst Joachim Giessmann 12 Februar 1919 in Berlin 17 Oktober 2004 in Neuhof 1 war ein deutscher Physiker und Professor Er war Rektor der TH Magdeburg sowie anschliessend Staatssekretar und Minister fur Hoch und Fachschulwesen der DDR Ernst Joachim Giessmann stehend auf der Sitzung des DDR Staatsrates am 4 Oktober 1968 unter Leitung des Vorsitzenden Walter Ulbricht v l n r Hans Joachim Bohme Johannes Hornig Kurt Hager Max Steenbeck Gerhard Schurer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGiessmann entstammte einer Lehrerfamilie 2 aus Friedrichsthal bei Oranienburg 3 Er wurde 1933 von Kurt Scharf konfirmiert und wurde spater Mitglied der Bekennenden Kirche Nach dem Besuch der Grundschule in Friedrichsthal des Reform Realgymnasiums in Oranienburg und dem Abitur beantragte er am 27 Juli 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 509 402 4 Das Studium der Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg und der Universitat zu Berlin schloss er 1943 als Diplom Physiker ab Einer seiner Lehrer war der Nobelpreistrager Werner Heisenberg 5 1943 wurde er zum Militardienst herangezogen blieb aber von 1943 bis 1945 Mitarbeiter am Institut fur Technische Physik der Technischen Hochschule Berlin Charlottenburg 6 Nach 1945 arbeitete Giessmann im Auftrag seiner Partei der KPD als Neulehrer 7 und Schuldirektor am ehemaligen Reform Realgymnasium in Oranienburg 8 und in Frankfurt Oder 1945 wurde er Mitglied des FDGB und des Kulturbundes 1946 der SED Er wurde zum Dr rer nat promoviert und war von 1946 bis 1948 Stadtverordneter in Oranienburg Von 1948 bis 1951 war er als Leiter der Abteilung Wissenschaft in der Landesregierung Brandenburg in Potsdam und danach als Leiter der metallurgischen Forschung im Ministerium fur Schwermaschinenbau der DDR in Berlin tatig Von 1951 bis 1953 war er Oberassistent an der Padagogischen Hochschule Karl Liebknecht in Potsdam Nach seiner Habilitation 1954 mit der Arbeit Festigkeitsverhalten von Stahl bei hohen Deformationsgeschwindigkeiten wurde er als ordentlicher Professor und Direktor des Physikalischen Instituts an die 1953 gegrundete Hochschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg seit 1961 Technische Hochschule Otto von Guericke Magdeburg berufen Von 1956 bis 1962 war er dort Rektor in der Nachfolge des Grundungsrektors Heinz Schrader Gleichzeitig war er Mitglied der SED Bezirksleitung Magdeburg Sein Nachfolger im Rektorenamt wurde Friedrich Kurth Von 1954 bis 1957 wirkte er als Mitglied der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse Urania und von 1954 bis 1990 in der Physikalischen Gesellschaft seit 1984 als stellvertretender Vorsitzender Ausserdem war er von 1957 bis 1965 Mitglied der Sektion Physik der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und von 1958 bis 1963 als Mitglied der Fraktion des Kulturbundes Abgeordneter der Volkskammer Seit 1958 war er Vizeprasident spater Vorsitzender der Zentralen Kommission Wissenschaft des Kulturbundes 9 und bis 1989 Vorsitzender des Clubs der Kulturschaffenden Von Juli 1962 bis Juli 1967 amtierte Giessmann als Staatssekretar fur Hoch und Fachschulwesen und anschliessend bis September 1970 im neu gebildeten Ministerium fur das Hoch und Fachschulwesen der DDR als Minister In dieser Eigenschaft hat er auch die Dritte Hochschulreform der DDR von 1968 durchgefuhrt die parallel von einer Reform der Deutschen Akademie der Wissenschaften DAW unter dem Prasidenten Hermann Klare begleitet war Danach war Giessmann bis zu seiner Emeritierung 1984 Professor fur Physik an der Ingenieurhochschule Berlin Wartenberg Forderer der NaturwissenschaftenGiessmann als zustandiger Staatssekretar fur das Hoch und Fachschulwesen der DDR war zugegen als 1965 Kurt Mothes Lehrstuhlinhaber fur Biochemie der Pflanzen und Direktor der botanischen Anstalten der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg und des Instituts fur Biochemie der Pflanzen der damaligen Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin sowie Prasident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina mit dem Ehrentitel Hervorragender Wissenschaftler des Volkes von Ulbricht ausgezeichnet wurde 10 Vier Jahre spater sprach Giessmann auf der Jahresversammlung der Leopoldina die seit 1878 ihren Sitz in Halle Saale hat vor deutschen und internationalen Wissenschaftlern aus West und Osteuropa Begrussungsworte seitens der DDR Regierung als Minister fur das Hoch und Fachschulwesen Nach Giessmanns Ausscheiden aus dem Ministeramt im Interesse seines Gesundheitszustandes 11 und der Wiederaufnahme seiner Tatigkeit als Physikprofessor 12 nahm sein Nachfolger Hans Joachim Bohme am Eroffnungstag an Jahresversammlungen der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina mehrmals teil und das Ministerium setzte die Unterstutzung fur die Leopoldina fort 13 Die Leopoldina sei eine der ganz wenigen Klammern zwischen Ost und West gewesen hiess es in einer Bewertung nach der Wiedervereinigung 14 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1959 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1969 Orden Banner der Arbeit 1975 Humboldt Medaille in Gold 1989 Gustav Hertz Medaille 1983 Ehrendoktorwurde der Technischen Hochschule Otto von Guericke Magdeburg 15 fur den Aufbau von Strukturen Forschungsfeldern und seine ingenieurwissenschaftlichen und wissenschaftshistorischen Arbeiten insbesondere fur seine geschichtlichen Beitrage uber Lazare Carnot 1989 Ehrenpromotion eines doctor agriculturarum honoris causa fur die besondere Leistung in der Agrophysik verliehen von der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften AdL Schriften BearbeitenWie sich Geschosse bewegen Kleine Einfuhrung in die Ballistik Leipzig 1955 Uber Wissenschaft und technische Revolution beim umfassenden Aufbau des Sozialismus in der DDR Berlin 1966 Physikalisch technische Methoden und ihre Anwendung in Landwirtschaft und Technik Berlin 1984 Literatur BearbeitenErnst Joachim Giessmann in Internationales Biographisches Archiv 07 1971 vom 8 Februar 1971 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Kurzbiografie zu Giessmann Ernst Joachim In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Joachim Giessmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ernst Joachim Giessmann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige in Neues Deutschland vom 19 Oktober 2004 Sein Vater Ernst Giessmann war zugleich Kantor sowie spater Prediger Pfarrer in der fruheren Kirchenprovinz Berlin Brandenburg laut Pfarralmanach Berlin 1956 Portrat und Interview in der Berliner Zeitung vom 9 September 1975 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10981083 Neues Deutschland vom 11 12 Februar 1989 Handbuch der Volkskammer 1959 Neues Deutschland vom 11 12 Februar 1989 In seiner Direktorenzeit erhielt die Schule den Namen von Friedlieb Ferdinand Runge Runge Gymnasium Berliner Zeitung vom 20 September 1989 Berliner Zeitung 5 November 1965 S 1 Neues Deutschland 17 September 1970 S 2 Neues Deutschland 11 Februar 1989 S 4 Berliner Zeitung 11 Oktober 1975 Neue Zeit 15 Januar 1991 S 6 Volksstimme vom 12 Mai 1983Staatssekretare bzw ab 1967 Minister fur Hoch und Fachschulwesen der Deutschen Demokratischen Republik Staassekretar Gerhard Harig Wilhelm Girnus Ernst Joachim Giessmann Minister Ernst Joachim Giessmann Hans Joachim Bohme Normdaten Person GND 1113681578 lobid OGND AKS VIAF 57082144 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giessmann Ernst JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und Professor Minister fur Hoch und Fachschulwesen der DDRGEBURTSDATUM 12 Februar 1919GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 17 Oktober 2004STERBEORT Neuhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Joachim Giessmann amp oldid 233294740