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Heinz Schrader 4 Mai 1910 in Braunschweig Marz 1990 in Magdeburg war ein deutscher Maschinenbauingenieur und Professor fur Stromungsmaschinen Zudem war er 1953 Grundungsrektor der Hochschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg aus der spater die Technische Hochschule Otto von Guericke Magdeburg die Technische Universitat Magdeburg sowie die Otto von Guericke Universitat Magdeburg hervorgegangen sind Er war Grundungsdirektor des Instituts fur Stromungsmaschinen und Stromungslehre an dieser Hochschule Das Gebaude Am Krokentor 2 der Fachschule fur Schwermaschinenbau und der Fachschule fur Bauwesen in dem am 3 Marz 1954 der theoretische Lehrbetrieb an der 1953 gegrundeten Hochschule fur Schwermaschinenbau begann Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Grundung der HfS Magdeburg 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHeinz Schrader wurde in Braunschweig als Sohn eines Handlungsgehilfen geboren seine Mutter war Hausfrau Er ist hier aufgewachsen und besuchte von 1916 bis 1920 eine Volksschule danach bis 1929 eine Oberrealschule die er mit dem Reifezeugnis abschloss Danach begann Schrader das Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Braunschweig TH Braunschweig Er schloss sein Studium 1934 als Diplom Ingenieur Dipl Ing ab Anschliessend nahm er eine Stelle als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl fur Stromungsmaschinen der TH Braunschweig an erarbeitete eine Dissertation uber Stromungsvorgange in Kreiselpumpen und promovierte 1938 zum Doktor Ingenieur Dr Ing 1 Ab Mai 1938 begann Schrader seine Industrietatigkeit im Entwicklungsburo der Firma Klein Schanzlin amp Becker AG Frankenthal Pfalz das spater zur Studien und Forschungsgesellschaft des Kleinschanzlin Konzerns wurde Dort war er mit Konstruktions und Rationalisierungsarbeiten fur die Konzernwerke beschaftigt Spater arbeitete er als Abteilungsleiter als Prokurist und technischer Leiter bei der Firma Klein Schanzlin Odesse GmbH in Oschersleben Bode Im Mai 1941 wurde ihm die Leitung der Dampfturbinenabteilung ubertragen Die Firma wurde im Fruhjahr 1946 demontiert Als Werkleiter leitete er ab Sommer 1948 den Wiederaufbau des nunmehr volkseigenen Betriebes Pumpenfabrik Oddesse Ende 1948 wechselte er das Unternehmen und wurde Werkleiter des Volkseigenen Betriebes Hallesche Pumpenwerke in Halle Saale 1951 ist er zum Mitarbeiter im Ministerium fur Maschinenbau der DDR nach Berlin berufen worden und war hier zunachst mit der Bearbeitung von Sonderaufgaben befasst Dann wurde er Technischer Leiter in der Hauptverwaltung Schwermaschinenbau Ende 1952 wurde er Gruppenleiter in der Koordinierungs und Kontrollstelle fur Industrie und Verkehr im Sektor Maschinenbau drei Monate darauf Sektorenleiter fur den Sektor Schwermaschinenbau Dieser Sektor befasste sich damals auch mit der Bildung der neuen Hochschule in Magdeburg Grundung der HfS Magdeburg BearbeitenSchrader war im Ministerium in die Vorplanungen zur Grundung einer Spezialhochschule in Magdeburg einbezogen die den Ingenieurbedarf im Zentrum des Schwermaschinenbaus der DDR decken sollte Die Regierung der DDR Ministerrat hatte in ihrer 134 Sitzung vom 6 August 1953 beschlossen Schaffung neuer Ausbildungskapazitaten durch Errichtung neuer Hochschulen durch Entwicklung von Fachschulen zu Hochschulen durch Erweiterung der Universitaten und Hochschulen Daher wurden 1953 die Hochschule fur Maschinenbau Karl Marx Stadt die Hochschule fur Elektrotechnik Ilmenau und die Hochschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg HfS gegrundet 2 1954 folgte die Technische Hochschule fur Chemie Leuna Merseburg Als vorlaufiger Leiter fur die zu grundende Hochschule in Magdeburg war zunachst Diplomingenieur Otto Schafer vorgesehen damals Leiter der Fachschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg Dieser hat jedoch die entsprechende Funktion an der neuen Hochschule in Karl Marx Stadt heute wieder Chemnitz angenommen und stand kurzfristig nicht mehr zur Verfugung Daher wurde Mitte August 1953 der promovierte Heinz Schrader als amtierender Leiter der neuen Hochschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg eingesetzt die am 1 September 1953 offiziell ihre Pforten offnete Die Hochschule immatrikulierte zugleich die ersten 532 Studierenden es standen damals aber nur 27 Lehrkrafte zur Verfugung Diese neu immatrikulierten Studenten absolvierten zunachst im ersten Semester Herbstsemester genannt ein Vorpraktikum in Industriebetrieben wie dies in der Ingenieurausbildung gute Tradition war Der theoretische Lehrbetrieb begann somit im Fruhjahrssemester ab 3 Marz 1954 hierfur wurden Raumlichkeiten der ehemaligen Fachschulen in der Strasse Am Krokentor 2 in der Nahe zum damaligen Maxim Gorki Theater genutzt Es gehorte folglich zu den ersten Aufgaben von Schrader den Ausbau des Lehrkorpers durch Ermittlung und Verpflichtung geeigneter Personlichkeiten systematisch anzugehen Personalausschreibungen gab es in der DDR nicht Dazu gehorte die Strukturierung der neuen Hochschule durch Grundung von Instituten und deren Eingliederung in Fakultaten Auch den Aufbau einer Hochschulverwaltung hatte Schrader zu leisten Er musste weiterhin Planungen fur die Unterbringung von Horsalen Seminarraumen Bibliothek und Mensa und fur die Schaffung von Hochschulbauten durchfuhren In der ehemaligen Aula der Fachschulen wurde ein Auditorium maximum mit der Bezeichnung Horsaal 1 eingerichtet Weiterhin entstand fur die speziellen Belange der Experimentalphysik Direktor Ernst Joachim Giessmann in diesem Gebaudekomplex der Horsaal 2 mit einer steilen Bestuhlung Es wurde in der Nahe zum vorhandenen Deutschen Amt fur Material und Warenprufung DAMW das Institut fur Werkstoffkunde Direktor Ernst Schiebold errichtet in der Grossen Steinernetischstrasse Schliesslich wurde der im Winkel gestaltete Bau des Grundlageninstituts auf dem abgesteckten Campus zwischen Walther Rathenau Strasse und Nordpark geplant fur die Mathematik Karl Manteuffel Samu von Borbely die Elektrotechnik Ernst Stumpp Richard Tessmer die Schweisstechnik Hans Neese Manfred Beckert Reinhard Probst die Rechentechnik Franz Stuchlik sowie fur Zeichensale u a In einem zugewiesenen Altbau in der Falkenbergstrasse wurde der kleine Horsaal 4 eingerichtet Erst der spatere Neubau der Institutsgebaude Chemie Physik brachte den grossen Horsaal 5 Und schliesslich mussten Internatsgebaude fur die Studierenden geplant und umgehend realisiert werden Als geburtiger Braunschweiger baute Schrader auch Verbindungen zur dortigen TH auf so dass gegenseitige Besuche von Mitarbeitern und Studierenden regelmassig stattfanden zuletzt im Fruhjahrssemester 1961 Derartige Kontakte waren teilweise sehr nachhaltig und haben trotz politischer Trennung durch die Berliner Mauer seitdem gehalten wie zwischen den ehemaligen Studierenden Helmut Einicke Magdeburg Berlin Werner Kriesel Magdeburg Berlin Leipzig und Peter Lehrke Braunschweig Essen Darmstadt Heinz Schrader wurde offiziell per 6 September 1955 zum Grundungsrektor der Hochschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg ernannt Die Aufbaujahre seit 1953 waren durch eine sehr hohe Aufgabenfulle gekennzeichnet zumal die Kriegsschaden in der bombardierten Stadt allseits noch sichtbar waren und der umbaute Raum ausserst knapp war Diese Umstande erschwerten und beeinflussten die Arbeitsweise von Schrader erheblich und fuhrten nicht selten zu umstrittenen Entscheidungen Daher verzichtete er bei der Neuwahl des Rektors im Juni 1956 auf eine erneute Kandidatur Sein Nachfolger im Amt wurde Ernst Joachim Giessmann der spatere Staatssekretar und Minister Schrader plante und realisierte noch fur sein Institut fur Stromungsmaschinen und Stromungslehre einen Gebaudekomplex mit Versuchshalle am Nordpark in dem er ab Juni 1957 als Professor mit Lehrauftrag wirkte und ab Mai 1961 zum Professor mit vollem Lehrauftrag berufen wurde Hier war er bis zu seiner Emeritierung nach Erreichen der Altersgrenze per Juni 1975 tatig Sein Institut wurde im Zuge der Hochschulreform von 1968 zum Bestandteil der Sektion Dieselmotoren Pumpen und Verdichter Grundungsdirektor Wolfgang Hinze Der Grundungsrektor Heinz Schrader verstarb im Alter von nahezu 80 Jahren in Magdeburg Publikationen Auswahl BearbeitenMessungen an Leitschaufeln von Kreiselpumpen Triltsch Verlag Wurzburg 1939 Internationale technisch wissenschaftliche Tagung des Industriezweiges Pumpen und Verdichter Teil 1 Thermodynamische Bestimmung des Wirkungsgrades von Kreiselpumpen insbesondere Kesselspeisepumpen Halle Saale 1961 Literatur BearbeitenCarmen Schafer Zur Geschichte der Hochschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg von 1953 bis 1961 unter besonderer Berucksichtigung der Entwicklung der Fakultaten und deren Institute Magdeburg 1993 1 Carmen Schafer Schrader Heinz In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Verlag Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 S 649 Der Maschinen und Anlagenbau in der Region Magdeburg zu Beginn des 21 Jahrhunderts Zukunft aus Tradition Verlag Delta D Axel Kuhling Magdeburg 2014 ISBN 978 3 935831 51 2 Peter Neumann Hrsg Magdeburger Automatisierungstechnik im Wandel Vom Industrie zum Forschungsstandort Autoren Christian Diedrich Rolf Holtge Ulrich Jumar Achim Kienle Reinhold Krampitz Gunter Muller Peter Neumann Konrad Pusch Helga Rokosch Barbara Schmidt Ulrich Schmucker Gerhard Unger Gunter Wolf Otto von Guericke Universitat Magdeburg Institut fur Automation und Kommunikation Magdeburg ifak Magdeburg 2018 Herstellung Grafisches Centrum Cuno GmbH amp Co KG Calbe Saale ISBN 978 3 944722 75 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinz Schrader im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Schrader Messungen an Leitschaufeln von Kreiselpumpen Dissertation Technische Hochschule Braunschweig 1938 Ministerratsbeschluss Nr 134 vom 6 August 1953 Der Minister fur Schwermaschinenbau Ziller wird beauftragt durch Erweiterung und Ausbau der Raume der in Magdeburg Am Krokentor bestehenden Fachschule fur Schwermaschinenbau und Fachschule fur Bauwesen zum 1 September 1953 eine Hochschule fur Schwermaschinenbau zu schaffen und bis 1960 zu einer Gesamtkapazitat von 7 500 Studierenden zu erweitern Zum 1 September 1953 sind 900 Studierende zum Hochschulstudium zuzulassen Zitat nach Carmen Schafer Zur Geschichte der Hochschule fur Schwermaschinenbau Magdeburg von 1953 bis 1961 unter besonderer Berucksichtigung der Entwicklung der Fakultaten und deren Institute Magdeburg 1993 S 85 Normdaten Person GND 141279176 lobid OGND AKS VIAF 120881893 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schrader HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher Maschinenbauingenieur Professor fur Stromungsmaschinen Grundungsrektor der Hochschule fur Schwermaschinenbau MagdeburgGEBURTSDATUM 4 Mai 1910GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM Marz 1990STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de 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