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Die Elephanta Hohlen auf der Insel Elephanta an der Westkuste Indiens rund 8 km sudwestlich von Mumbai dienen der Verehrung Shivas Die aus dem Fels herausgehauenen leider jedoch arg zerstorten Shiva Skulpturen im Inneren der Hohlen gehoren zu den bedeutendsten Werken hinduistischer Bildhauerei uberhaupt Die Hohlen sind seit 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt Hohlen von ElephantaUNESCO WelterbeVertragsstaat en Indien IndienTyp KulturKriterien i iii Referenz Nr 244revUNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1987 Sitzung 11 Inhaltsverzeichnis 1 Die Insel Elephanta 2 Haupthohle 2 1 Architektur 2 2 Ikonographie 2 2 1 Lingam Schrein 16 2 2 2 Trimurti 4 2 2 3 Yogeshvara 9 2 2 4 Nataraja 8 2 2 5 Shiva und Andhaka 7 2 2 6 Hochzeit Shivas und Parvatis 6 2 2 7 Herabkunft der Ganga 5 2 2 8 Ardhanarishvara 3 2 2 9 Shiva und Parvati 2 2 2 10 Shiva und Ravana 1 3 Nebenhallen 4 Interpretation zur Konzeption der Hohle 5 Kunstlerische Bedeutung 6 Tourismus 7 Siehe auch 8 Literatur 9 WeblinksDie Insel Elephanta Bearbeiten nbsp Eingang zur Haupthohle in einem romantisierenden Stahlstich des 19 Jh Man erkennt das einer Holzkonstruktion nachempfundene steinerne Gebalk der Halle das auf kurbisformigen Kapitellen amalakas aufruht Alle Architekturelemente und alle bildhaften Darstellungen im Innern der Hohle wurden in jahrelanger muhevoller Arbeit aus dem massiven Fels herausgearbeitet Die pfeilerartigen Sockelzonen waren bereits arg zerstort und wurden wahrend der britischen Kolonialzeit erneuert Um das 2 Jahrhundert n Chr war Elephanta die Hauptstadt der Traikutakas unter dem Konig Madhyamasena Dieser gab das Land weiter an einen Brahmanen welcher es von dem Konig Harisena der zur Vakataka Dynastie gehorte erobern liess Die Vakataka Dynastie wurde dann wiederum von der Kalachuri Dynastie abgelost In den Elephanta Hohlen gibt es eine speziell fur diese Dynastie typische Shiva Darstellung Shiva als Lakulisha Ihr Vorhandensein ist ein Grund warum man vermutet dass diese Dynastie zu Zeiten der Tempelgrundung die Vorherrschaft auf Elephanta besass Auch einige ausschliesslich auf Elephanta vorhandene Funde von Silbermunzen auf denen der zweite Herrscher der Kalachuris dargestellt wurde sprechen fur diese Dynastie als mogliche Stifter des Hohlenbaus Allerdings kommen auch die Mauryas in Frage ihre Dynastie erstreckte sich in dieser Zeit uber das gesamte westliche Indien einschliesslich seiner Kustengebiete dem Konkan Es gibt einige Schriften in denen der Name puri als Hauptsitz dieser Mauryas verzeichnet wird Es ist umstritten ob damit die auch heute im lokalen Volksmund noch so genannte Insel Gharapuri Elephanta gemeint ist Es ist moglich dass die Kalachuris unter der Oberherrschaft der Mauryas regierten oder umgekehrt Auf jeden Fall wurden die Kustengebiete im 7 Jahrhundert n Chr von den Chalukyas ubernommen Mit dem Tod von Vikramaditya II VI um 1030 dem letzten grossen Herrscher der Chalukyas zerfiel das Reich in Einzelherrschaften Eine dieser Einzelherrschaften waren die Yadavas von Devagiri Sie dominierten bis das Gebiet um ca 1290 unter muslimische Herrschaft geriet speziell unter die der Sultane von Gujarat im 15 Jh in Ahmedabad residierend Ab dem Jahr 1534 befand sich die Insel dann im Besitz der Portugiesen Diese wurden im Jahr 1682 noch einmal von einer indischen Herrschaft den Marathen abgelost bis Elephanta im Jahr 1774 von den Briten ubernommen wurde Auf der felsigen und immer noch dicht bewaldeten Insel befinden sich in erhohter Lage insgesamt sechs Hohlen Zwei davon liegen am Hang des nordwestlichen der beiden Hugel aus denen die Insel besteht Neben ihnen befinden sich auch die sparlichen Uberreste eines unvollendeten Bauwerks vermutlich eines buddhistischen Stupas In der Mitte der Insel am Osthang des westlichen Hugels befinden sich vier weitere Hohlentempel unter ihnen die Haupthohle Ausser der Haupthohle handelt es sich hierbei allerdings um grosstenteils zerstorte bzw unvollendete Anlagen mit weniger interessanten Skulpturen Teile der Hohlen sind zudem teilweise ganzjahrig uberflutet oder aufgrund verschutteter Eingange unzuganglich Von kulturhistorischer und touristischer Bedeutung ist daher nur die Haupthohle Bis zum Jahr 1539 waren die Hohlen Berichten zufolge noch in sehr intaktem Zustand Die dann bereits um 1550 zu beobachtenden grossen Zerstorungen sind auf die Nutzung Elephantas als militarischer Standort zuruckzufuhren Vor allem ein gewaltiger Kanonenschuss im Jahr 1712 mitten in die Haupthohle hinein richtete grossen Schaden an Die ersten Restaurierungsarbeiten durch das Public Works Department begannen 1890 und seit 1909 steht die Hohle unter strenger Obhut des Archaeological Survey of India Haupthohle BearbeitenArchitektur Bearbeiten nbsp Schnittzeichnung der Haupthohle mit ihren NebenhallenDie Hohle ist in eine Haupthalle und vier Nebenhallen unterteilt Die Hohle besitzt drei Eingange Der heutige touristische Haupteingang befindet sich im Norden der Hohle Zu ihrem Vorplatz gelangt man uber eine lange Treppe die direkt an der Anlegestelle beginnt An den beiden Seiten westlich und ostlich der Haupthalle gliedert sich jeweils eine Nebenhohle an In ihrer Mitte steht jeweils eine runde Plattform auf denen ehemals wohl Nandi das Vahana Tier Shivas sass beide Nandi Bullen sind heute nicht mehr vorhanden Im Suden gliedert sich an die beiden Nebenhallen jeweils eine weitere Nebenhalle an In der ostlichen dieser letzten beiden Nebenhallen befindet sich ein weiterer Schrein mit Shiva Lingam und in der westlichen eine Wasserzisterne Ursprunglich war der Ost Eingang der Haupteingang der Hohle somit verfugt die gesamte Hohle uber eine klare Ausrichtung entlang der Ost West Achse Diese erkennt man auch an den Mondsteinen auf den Schwellsteinen des Ost und Westeinganges Hierdurch wird auch die Positionierung des Hauptschreins klar Wahrend er den von Norden eintretenden Touristen missverstandlich an der Seite der Haupthalle positioniert erscheint geht der von Osten Eintretende direkt auf ihn zu Von Norden nach Suden hat die Hohle eine Tiefe von ca 40 m Die Haupthalle besitzt ungefahr die gleiche Lange und Breite Die Decke ist ca 4 5 m hoch und ist gestutzt auf mehrere aus dem Felsgestein herausgehauene Saulenreihen Alle Saulen sind dreigeteilt Auf einer pfeilerartigen Sockelzone mit quadratischem Querschnitt ruht der obere runde mit Kanneluren versehene und nach oben leicht konisch zulaufende Saulenteil auf dem ein kurbisformiges Kapitell amalaka aufliegt Im westlichen Teil findet sich eine Aussparung dieser Saulen so dass dort der Shiva Linga Schrein Platz findet Die ostlichen Nebenhohlen sind ca 17 m breit und zusammen ca 30 m tief Die westlichen etwas kleiner sind ca 12 m breit und zusammen ca 24 m tief Ikonographie Bearbeiten Die Wande der Haupthohle sind versehen mit unzahligen figurlichen Darstellungen aus den teilweise volkstumlichen Geschichten uber Shiva Eine genaue Ubersicht sowohl des Gesamtaufbaus wie auch der einzelnen Ikonographien sind dem Lageplan zu entnehmen nbsp Shiva linga Schrein mit Dvarapalas Wachterfiguren Lingam Schrein 16 Bearbeiten Der fur glaubige Hindus wichtigste Teil des Tempels ist der Schrein mit dem Shiva Lingam im westlichen Teil der Haupthalle Als Raum im Raum besteht er aus einer in alle vier Himmelsrichtungen offenen Cella Seine Eingange werden jeweils von zwei Torwachtern dvarapalas bewacht Im Innenraum befindet sich auf einer dreistufigen Erhohung eine grosse glatte Plattform auf der der ca 1 m hohe Lingam thront das Phallussymbol Shivas Dieser bildet den zentralen Verehrungspunkt der Hohle denn Shiva wird anders als alle anderen Hindu Gottheiten Indiens niemals in seiner bildhaften Form verehrt sondern ausschliesslich in seiner abstrakten Form dem Lingam Diese Tatsache weist zuruck auf uralte noch anikonische Traditionen der indischen Gotterverehrung Trimurti 4 Bearbeiten nbsp Shiva als Mahadeva MaheshvaraDirekt gegenuber dem Nordeingang befindet sich als zweites Hauptmotiv des Hohlentempels Shiva als Mahadeva Maheshvara beides bedeutet grosser Gott bzw grosser Herr Er hat drei Gesichter trimukha oder trimurti was zumeist als universelle Form Shivas gedeutet wird Die Interpretationen gehen hier jedoch auseinander Es gibt auch den Ansatz ihn als vier gesichtigen d h alle Himmelsrichtungen beherrschenden universalen Gott zu deuten das vierte Gesicht ware in dieser Betrachtung nach hinten gerichtet und somit nicht sichtbar In jedem Fall werden in dieser Darstellung mehrere Aspekte oder Charaktere Shivas vereint Sein nach rechts blickendes Gesicht mit dem Schadelkopf in der Haarkrone reprasentiert seinen zornigen Aspekt Das mittlere Antlitz zeigt Shiva jugendlich und das linke weiblich Die Augen aller drei Figuren sind geschlossen Shiva ist nicht aktiv wie in den meisten anderen Bildnissen der Hohle sondern in geradezu uberirdischer Ruhe bzw Meditation dargestellt Das dem Betrachter zugewandte tief in sich ruhende Antlitz des Gottes gehort zweifellos zu den eindrucksvollsten Leistungen indischer Bildhauerkunst und knupft an die besten Darstellungen Buddhas z B in Ajanta und Ellora an Doch auch der aus dem Felsgestein herausgearbeitete aber dennoch differenziert und detailreich gestaltete Kopfschmuck verdient Beachtung An den Wanden der Haupthalle befinden sich weitere wichtige Reliefs die allesamt Szenen aus den Shiva Legenden darstellen Da die Hohle laut C D Collins entgegen der ublichen Umwandlungsrichtung pradakshina d h entgegen dem Uhrzeigersinn begangen wird wird sie auch im Folgenden in dieser Reihenfolge beschrieben Yogeshvara 9 Bearbeiten Wenn man weiter gegen den Uhrzeigersinn geht gelangt man zur westlichen Seite des Nordeingangs Dort zeigt sich Shiva als yogeshvara was soviel bedeutet wie Herr der Yogis Auf Grund der Keule in seiner Hand wird er auch lakulisha genannt Yogeshvara bzw Lakulisha bezeichnet die 28 Inkarnation Shivas und steht fur Shivas asketischen aber auch unterweisenden Aspekt Zusammen mit seinen vier Schulern wird er von Anhangern der Pashupata Sekte als ihr Sektengrunder verehrt nbsp Shiva als NatarajaNataraja 8 Bearbeiten Auf der ostlichen Seite des Nordeingangs befindet sich Shiva als Herr des Tanzes nataraja Meist wird diese Szene als kosmischer Tanz interpretiert als Tanz durch den Shiva das Universum zerstort um es anschliessend neu zu erschaffen Hier in Elephanta ist es jedoch auch moglich ihn in Verbindung mit der Andhaka Skulptur zu deuten Laut den Vamana Puranas reprasentiert diese Szene dann den hochkonzentrierten rituellen Tanz vor dem Kampf mit dem Damon In diesem Zusammenhang wurde die anschliessende Meditation dann in der ihm gegenuber liegenden Szene verbildlicht werden Der Raum zu beiden Seiten des hier mit 8 Armen darstellten und in Trance versunkenen Gottes ist gefullt mit anderen Hindu Gottheiten und Asketen nbsp Shiva als BhairavaShiva und Andhaka 7 Bearbeiten Geht man weiter findet man Shiva in seiner Gestalt als Bhairava wie er den Damon Andhaka totet andhakasuravadhamurti Andhaka bedeutet soviel wie Dunkelheit und Unwissenheit nach der Legende darf kein Tropfen seines Blutes auf die Erde fallen da ansonsten neue Damonen und damit neue Dunkelheit und Unwissenheit entstehen wurden Gleichzeitig macht ihn dies beinahe unangreifbar und so totet ihn Shiva mit seinem Dreizack und fangt das herabtropfende Blut mit einer Schadelschale auf Der grausame Aspekt Shivas als Bhairava zeigt sich in seinen hervortretenden Eckzahnen einem Totenschadel in seiner Haarkrone und seinen Waffen Die in einer Felslandschaft oder Hohle spielende Szenerie wird uberhoht von himmlischen Apsaras und Gandharvas nbsp Hochzeit von Shiva und ParvatiHochzeit Shivas und Parvatis 6 Bearbeiten Gegenuber befindet sich das Kalyanasundaramurti Shivas Hochzeit mit Parvati eine uberaus zartlich gestaltete Szene Entgegen der ublichen indischen Hochzeitstradition steht die im Vergleich zu Shiva deutlich kleinere Parvati zur Rechten ihres Gemahls ihr Kopf ist hingebungsvoll zur Seite geneigt Hinter Parvati ihr Name bedeutet Tochter der Berge steht ihr Vater Himalaya Naturlich sind auch andere Gotter und Apsaras als Trauzeugen und Hochzeitsgaste anwesend Brahma fungiert bei der Zeremonie als Priester Brahmane Beide Arme Parvatis sind zerstort vermutlich lag jedoch ihre linke Hand auf der rechten Hand Shivas ein auch im indischen Kulturkreis gebrauchliches Zeichen des Vertrauens und der Zusammengehorigkeit Beachtenswert ist auch die grosse Aureole hinter Shivas Haupt Herabkunft der Ganga 5 Bearbeiten Himalaya ist gleichzeitig auch der Vater der Flussgottin Ganga Die Darstellung der Herabkunft der Ganga gangadharamurti folgt direkt anschliessend Shiva bandigt die enorme Kraft des aus den Bergen des Himalaya herabstromenden Flusses mit seinem langen nicht mehr zu einer Krone zusammengebunden Asketenhaar Im Ramayana finden sich einige Geschichten die es ermoglichen diese Szene mit der vorherigen Hochzeitsszene in Verbindung zu setzen Geht man nun einen Schritt weiter befindet man sich direkt gegenuber dem Haupteingang Hier blickt man auf den bereits als zentrales Hauptmotiv der Hohle beschrieben Shiva als Mahadeva mit den drei Gesichtern nbsp Shiva als ArdhanarishvaraArdhanarishvara 3 Bearbeiten Auch die anschliessende Figur zeigt Shiva als universale Gegensatze in sich vereinender und somit die kosmische Harmonie verkorpernder Gott Ardhanarishvara bedeutet so viel wie der Herr dessen Halfte eine Frau ist In einer aussergewohnlich eleganten Standhaltung lehnt die mannliche Halfte auf einem Stier vermutlich Nandi die weibliche Halfte verfugt uber einen uppigen Busen sowie eine weit ausladende Hufte und halt einen Spiegel in einer ihrer Hande Auch der Kopfschmuck ist zweigeteilt Die Darstellung wird eingerahmt von den beiden anderen Hauptgottern des hinduistischen Pantheons Brahma sitzend drei bzw vierkopfig und Vishnu auf Garuda sowie einer Vielzahl von himmlischen Wesen apsaras und ghandarvas wovon eines sich mit einer Blumengirlande in den Handen dem Gott nahert Shiva und Parvati 2 Bearbeiten Wieder in der Haupthalle zuruck stosst man als Nachstes auf Shiva mit Parvati auf dem Berg Kailash Diese Szene wird die Spiel Szene umamaheshamurti von Shiva mit Parvati genannt Die Deutungen sind jedoch ausgesprochen vielfaltig Parvati wendet sich eindeutig von Shiva ab Die beiden sind von einigen Begleiterinnen umgeben eine von ihnen halt ein Kind nbsp Shiva und RavanaShiva und Ravana 1 Bearbeiten Das erste Relief an der nordlichen Seite des westlichen Haupteingangs zeigt den zehnkopfigen und zwanzigarmigen Damonen Ravana im Kampf mit Shiva Ravana versucht so wird erzahlt den Berg Kailasa hochzuheben wohl wissend dass er damit die Ruhe Shivas seiner Gemahlin und im weiteren Sinne den Frieden der ganzen Welt stort Shivas aus der Ruhe schopfende Kraft jedoch ist grosser er druckt von oben den Berg mit seinem aufgestellten linken Fuss wieder herunter und sperrt dadurch den Damon ein totet ihn aber nicht obwohl er die Macht dazu hatte vielleicht eine Anspielung auf die Unausloschlichkeit des Bosen Zur Rechten Shivas sitzt seine deutlich kleiner dargestellte Gemahlin Parvati die sich vom Erdbeben erschrocken an Shivas rechten Arm schmiegt der umgebende Bildraum ist wie ublich gefullt mit Gottern und Apsaras Damit ist man wieder am Ausgangspunkt angelangt Vermutlich haben die Pashupata nach diesem Rundgang in der Halle vor dem Shiva Linga Platz genommen um dort zu meditieren Nebenhallen BearbeitenIm Westen der ersten westlichen Nebenhohle befindet sich ein weiterer Schrein In der davor befindlichen Mandapa ist eine Figurenkonstellation abgebildet ahnlich der an der ostlichen Seite des Haupteinganges Shiva vermutlich als Lakulisha sitzt in der Mitte auf einem Lotus gehalten von zwei Nagas Ihn umgeben zwei Asketen sowie zwei Brahma ahnliche Figuren im Flug Durch einen Durchgang den zwei Dvarapalas also Torwachter beschutzen gelangt man zum eigentlichen Schrein In der Mitte befindet sich ein Shiva Linga auf einem Altar An den Seiten befindet sich mehrere Skulpturen Ein tanzender Shiva Brahma auf seinem Vahana dem Schwan eine geschmuckte Frau vermutlich Parvati Indra auf seinem Vahana dem Elefanten Airavata und der vierarmige Vishnu auf seinem Vahana Garuda Vermutlich wurden all diese Figuren erst nachtraglich in der Hohle installiert Auch in der hinteren ostlichen Nebenhohle befindet sich ein Schrein mit Shiva Lingam allerdings fast dreimal so gross wie der West Schrein Der Schrein besitzt einen pradakshina Gang um sich herum und man muss uber zwei Stufen gehen um zum Lingam auf der Mitte des Altars zu gelangen Auch bei diesem Schrein wird der Eingang von Dvarapalas beschutzt Ausserdem in der Kapelle vorhanden sind Ganesha auf seiner Ratte und wiederum Brahma und Vishnu auf ihren Vahanas Eine mannliche Figur mit Dreizack steht am nordlichen Ende vermutlich Shiva Entlang der westlichen Wand reihen sich die Sapta bzw Asta Matrikas sieben bzw acht Muttergottinnen die auch als weibliche Aspekte indischer Gotter verstanden werden konnen in folgender Reihenfolge auf Brahmi von Brahma Maheshvari von Maheshvara Shiva Vaishnavi von Vishnu Kaumari von Kumara Aindri von Indra Varahi von Varaha Narasimhi von Narasimha und zuletzt Chamunda eine zerstorerische Form Durgas meist dargestellt als alte bzw hassliche Frau Ihnen allen voran befinden sich eine Ganesha und eine Virabhadra Darstellung leiblicher bzw geistiger Sohn Shivas Interpretation zur Konzeption der Hohle BearbeitenDie gesamte Hohle ist zur Verehrung Shivas konzipiert Das Hauptanbetungsobjekt ist der grosse Schrein in der Haupthalle Die Brahmanen Priester und die Pilger betraten die Haupthalle vermutlich uber die westliche Nebenhalle und naherten sich somit dem Kultobjekt auf dem ublichen Weg von Westen nach Osten Die anschliessende rituelle Umkreisung pradakshina des Schreins erfolgte laut C D Collins entgegen dem Uhrzeigersinn so wie es in der Pashupata Sekte ublich war Die darauf folgende Meditation fand wahrscheinlich ostlich vor dem Schrein statt da dieser Bereich bei der Umgehung frei blieb Die Annexhohlen werden eine sehr separate Funktion gehabt haben Mit ihrer ahnlichen Figurenausstattung scheinen sie eine Art Kopie der Haupthalle zu bilden Sowohl in den ostlichen als auch in den westlichen hinteren Hohlen existiert ein eigener Schrein die westliche besitzt sogar eine eigene zentrale Lakulisha Darstellung Die Ikonographie der Hohle reprasentiert die unterschiedlichen Aspekte Shivas Auffallig deutlich wird Shivas Gegensatzlichkeit inszeniert Gegenuber dem asketisch ruhig meditierenden Yogishvara wird Shiva als Natarajadynamisch bewegt beim schopferischen Tanz gezeigt gegenuber der frohlichen vereinenden Hochzeitszeremonie befindet sich Shiva als zerstorerischer Damonentoter Vor allem bei der Mahadeva Darstellung wo seine unterschiedlichsten Aspekte in einer Person verschmelzen wird die Multikonzeptionalitat Shivas als zentrales Motiv der Hohle deutlich Kunstlerische Bedeutung BearbeitenMit ihrer einheitlichen und nachvollziehbaren ikonographischen Konzeption Darstellung der universalen Aspekte Shivas sowie ihrer aussergewohnlichen handwerklichen Perfektion und kunstlerischen Ausdrucksstarke die trotz vielfaltiger Zerstorungen immer noch deutlich erkennbar sind gehoren die Skulpturen in der Haupthohle von Elephanta zum Eindrucksvollsten was die klassische indische Bildhauerkunst hinterlassen hat Daruber hinaus wird die gangige sowohl in Indien wie in Europa vertretene Auffassung von Shiva als ausschliesslichem Gott der Zerstorung durch die differenzierte Ikonographie von Elephanta eindeutig relativiert Tourismus BearbeitenDie Insel ist ein beliebtes Ziel fur Touristen Uber kleine Boote werden die Touristen von der Halbinsel Mumbais zur Insel von Elephanta gefahren Neben den religios motivierten Besuchern ist der Tourismus eine Haupteinnahmequelle Siehe auch BearbeitenShivaismus Kailasa Tempel Ellora Jogeshwari Hohlen Mumbai Jogeshwari Mandapeshwar Hohlen Mumbai BorivaliLiteratur BearbeitenAnneliese und Peter Keilhauer Die Bildsprache des Hinduismus Die indische Gotterwelt und ihre Symbolik DuMont Koln 1983 ISBN 3 7701 1347 0 Hirananda Sastri A guide to Elephanta Manager of Publications Delhi 1934 Neuauflage Hirananda Sastri Ratan Parimoo A Guide to Elephanta A New Light on its Significance in Indian Sculpture Kanak Publication New Delhi 1978 OCLC 313753846 Stella Kramrisch Manifestations of Shiva Philadelphia Museum of Art 1980 ISBN 0 87633 039 1 Stella Kramrisch The Presence of Siva Princeton University Press Princeton 1981 ISBN 0 691 01930 4 George Michell The Arcitectur of Elephanta An Interpretation In Carmel Berkson Elephanta The cave of Shiva Princeton University Press Princeton NJ 1983 ISBN 0 691 04009 5 Alistair Shearer The Travellers Key to Northern India A Guide to the sacred places of Northern India Harrap Columbus London 1983 ISBN 0 7471 0010 1 Charles Dillard Collins The Iconography amp Ritual of Siva at Elephanta State University of New York Press Albany NY 1988 ISBN 0 88706 774 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elephanta Hohlen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Elephanta Hohlen Fotos Text ASI engl 18 963611111111 72 931388888889 Koordinaten 18 57 49 N 72 55 53 O Welterbestatten in Indien Kulturerbe Ajanta Hohlen 1983 Ellora Hohlen 1983 Fort von Agra 1983 Taj Mahal 1983 Sonnentempel von Konarak 1984 Monumentensemble in Mahabalipuram 1984 Kirchen und Kloster von Goa 1986 Monumentensemble von Khajuraho 1986 Monumentensemble von Hampi 1986 Fatehpur Sikri 1986 Monumentensemble in Pattadakal 1987 Hohlen von Elephanta 1987 Grosse Tempel der Chola Dynastie 1987 Buddhistische Monumente bei Sanchi 1989 Humayuns Grabmal in Delhi 1993 Kutub Minar mit seinen Bauten in Delhi 1993 Gebirgseisenbahnen Indiens 1999 Mahabodhi Tempelkomplex von Bodh Gaya 2002 Nischenhohlen von Bhimbetka 2003 Chhatrapati Shivaji Bahnhof ehemals Victoria Terminus 2004 Archaologischer Park Champaner Pavagadh 2004 Festungsanlagen Rotes Fort 2007 Jantar Mantar in Jaipur 2010 Bergfestungen von Rajasthan 2013 Rani Ki Vav 2014 Das architektonische Werk von Le Corbusier Kapitol Komplex in Chandigarh 2016 Archaologische Statte von Nalanda Mahavihara 2016 Historische Stadt von Ahmedabad 2017 Viktorianisch gotische und Art deco Ensembles in Mumbai 2018 Jaipur in Rajasthan 2019 Ramappa Tempel 2021 Dholavira 2021 Naturerbe Nationalpark Kaziranga 1985 Wildschutzgebiet Manas 1985 Nationalpark Keoladeo 1985 Nationalpark Sundarbans 1987 Nationalparks Nanda Devi und Tal der Blumen 1988 Westghats 2012 Grosser Himalaya Nationalpark und Naturschutzgebiet 2014 Kultur Naturerbe Nationalpark Kangchendzonga 2016 Normdaten Geografikum GND 4510336 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elephanta Hohlen amp oldid 239131526