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Drăușeni deutsch Draas ungarisch Homoroddaroc ist ein Dorf im Kreis Brașov in der Region Siebenburgen in Rumanien Es ist Teil der Gemeinde Cața Katzendorf Drăușeni Draas HomoroddarocDrăușeni Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region SiebenburgenKreis BrașovGemeinde CațaKoordinaten 46 8 N 25 19 O 46 141388888889 25 310277777778 484 Koordinaten 46 8 29 N 25 18 37 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 484 mEinwohner 432 1 Dezember 2021 1 Postleitzahl 507042Telefonvorwahl 40 02 68Kfz Kennzeichen BVStruktur und VerwaltungGemeindeart DorfDer Ort ist auch unter den veralteten rumanischen Bezeichnungen Draușeni Draos Draoș Dras und Drasu den deutschen Drausz Draes und Drass und der ungarischen Daroc bekannt 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Kirchenburg 4 2 Weitere Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Draas Darotz v Drass in der Josephinischen Landaufnahme von 1769 1773 Das Dorf Drăușeni befindet sich im Osten des Siebenburgischen Beckens in den Vorkarpaten im Norden des Kreises Brașov sieben Kilometer nordlich vom Gemeindezentrum Cața und ca 16 Kilometer nordlich von der Kleinstadt Rupea Reps entfernt Am Unterlauf des Grossen Homorod eines Quellenflusses des Homorod und an der Kreisstrasse Drum județean DJ 132B liegt der Ort etwa 77 Kilometer nordwestlich von der Kreishauptstadt Brașov Kronstadt Geschichte BearbeitenAls die ostlichst gelegene freie Siedlung der Siebenburger Sachsen auf historischem Konigsboden im Altland wurde der Ort Draas erstmals 1224 mit der Verkundung der Hermannstadter Freiheit libertas Cibiniensis wo es heisst a Waras usque in Boralt von Broos bis Draas durch Andreas II von Ungarn urkundlich erwahnt Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Draas im Vertrag von Trianon 1920 wie ganz Siebenburgen offiziell an das Konigreich Rumanien angeschlossen Durch den zweiten Wiener Schiedsspruch von 1940 kam Draas als einziges siebenburgisch sachsisches Dorf des Altlandes an Ungarn zuruck Bis 1944 lag das Dorf direkt an der Grenze zu Rumanien Nach der Wende siedelten in den 1990er Jahren die meisten noch im Dorf verbliebenen Siebenburger Sachsen nach Deutschland uber Wie viele Orte hat auch Draas eine Legende die besagt dass die Fursten der ersten Einwanderer ihre Schwerter eins in Broos das zweite in Draas in die Erde steckten und somit die aussersten Punkte des neu besiedelten Gebietes markierten Anschliessend wurden die Schwerter in den jeweiligen anderen Ort gebracht 3 4 Dieses legendare Draaser Schwert 5 welches im Chor der Kirche aufbewahrt wurde ist seit der Evakuierung der Siebenburger Sachsen im Zweiten Weltkrieg verschwunden Das Brooser Schwert ging bereits wahrend der Turkenkriege verloren Bevolkerung BearbeitenDie Bevolkerung des Dorfes entwickelte sich wie folgt Volkszahlung Ethnische ZusammensetzungJahr Bevolkerung Rumanen Ungarn Deutsche andere1850 1 220 406 1 720 931920 1 027 340 59 618 101941 1 095 160 134 723 781966 819 179 612 28 1992 509 100 405 4 2002 543 97 436 5 52011 6 495 100 386 4 51850 wurde die grosste Bevolkerungszahl des Ortes auch die der Rumanen und der Roma 87 registriert Der hochste Anteil der Deutschen war im Jahre 1941 und der Ungarn 1966 7 Auf dem Gebiet der Gemeinde lebten bis vor Ende des Zweiten Weltkrieges uberwiegend Siebenburger Sachsen Mit dem Ruckzug der deutschen Truppen Anfang September 1944 wurde von deutschen Offizieren die Evakuierung der Sachsen von Draas und Katzendorf angeordnet Nach einer sieben Wochen dauernden Fahrt des Trecks begleitet von 3 4 deutschen Soldaten kam dieser in Amstetten in Niederosterreich an Im April 1945 wurde der grosste Teil der Fluchtlinge in der Umgebung von Amstetten von der Roten Armee nach Rumanien zuruckgefuhrt 8 Das Dorf wird heute hauptsachlich von Szeklern bewohnt 9 Die Hauptbeschaftigung der Bevolkerung sind die Landwirtschaft und die Viehzucht Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirchenburg nbsp Kirchenburg nbsp Fresken in der KircheKirchenburg Bearbeiten Das Kirchengebaude wurde Anfang des 13 Jahrhunderts als Basilika mit dreischiffigem Langhaus und einem quadratischen Chorraum der mit einer halbrundem Apsis schliesst errichtet Der viergeschossige West Turm war im unteren Bereich von den Seitenschiffen eingefasst Das Gebaude wurde aus Sandstein errichtet Viele Steinverzierungen sowie Steinfriese und Kapitelle dienten als Schmuck 1375 wurde ein 1 3 Meter hohes Wandgemalde mit der Legende der Heiligen Katharina unter dem Lichtgaden angebracht Um die Basilika wegen der sich verstarkenden Turkengefahr als Wehranlage zu gestalten 10 wurden am Ende des 15 Jahrhunderts die Seitenschiffe abgetragen die Arkaden zwischen Haupt und Seitenschiffen die Fenster und das West Portal bis auf schmale Schiessscharten zugemauert Durch nachtraglich eingearbeitete Pilaster die das Gewolbe stutzen wurde das Katharinen Freis zerteilt Die halbrunde Apsis wurde aussen mit einem viereckigen Ziegelmantel umgeben und tragt einen Fachwerkwehrgang Dem Turm wurde ein Wehrgang mit darunter liegendem Rundbogenfries aufgesetzt Die 8 9 Meter hohe Festungsmauer und die zum Teil eingesturzten sechs Wehrturme der Kirchenburg bestehen aus Feldstein Die Einfahrt zur Wehranlage liegt im Sud Westen und wurde durch einen dreistockigen Wehrturm der zwei Fallgatter hatte geschutzt Die Kirchenburg bestand nun aus einer Wehranlage in deren Mitte die Kirche stand 11 12 Im 17 Jahrhundert wurde eine zweite Wehrmauer mit zwei Turmen errichtet die aber 1841 abgetragen wurde 9 Nach der Flucht der Siebenburger Sachsen 1944 begann der langsame Verfall der Kirche Von Szeklern ubernommen 9 ist sie bis heute Eigentum der Evangelisch Lutherischen Kirche in Rumanien 13 Das Kirchengebaude steht heute unter Denkmalschutz 14 Durch ein Pilotprojekt des rumanischen Staates wurde das Dach des Kirchenschiffes und des Glockenturmes restauriert Der Rest der Wehranlage ist in erbarmlichem Zustand 15 16 Erhalten ist in der Kirche das Uhrwerk 17 welches von den Einheimischen meistens Szekler 2005 lebten im Dorf noch 4 Sachsen taglich gepflegt wird 4 Im ehemaligen evangelischen Pfarrhaus haben die Szekler ihre Kirche eingerichtet Sie unterstutzen bei der Neugestaltung des Dorfes wobei auch die Glocken der Kirchenburg nach etwa vier Jahrzehnten wieder zum Leuten gebracht wurden 18 Weitere Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Die alte rumanische orthodoxe Kirche 1795 1798 errichtet steht unter Denkmalschutz 14 Das Haus mit Nr 54 im 17 Jahrhundert errichtet und der Ziehbrunnen mit Kette Fantană cu lanț gegenuber dem Haus Nr 16 im 19 Jahrhundert errichtet stehen unter Denkmalschutz 14 Personlichkeiten BearbeitenKarl Johann Stephani 1876 1930 siebenburgischer Agrarwissenschaftler Buchautor Publizist und Kunstsammler Sandor Torok 1904 1985 Schriftsteller wirkte massgeblich an der Entfaltung und zeitgemassen Entwicklung der Anthroposophie und der Waldorfpadagogik mit 19 Literatur BearbeitenKarl Johann Stephani Der landwirtschaftliche Betrieb in Draas Volkswirtschaftliche Studie Mit einem Vorwort von Professor Ernst Valentin von Strebel Hermannstadt Verlag von W Krafft 1909 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Drăușeni Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Draas auf siebenbuerger de Die Gemeinde Cața bei ghidulprimariilor roEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung in Rumanien 2021 bei citypopulation de abgerufen am 12 September 2023 Worterbuch der Ortschaften aus Siebenburgen Jahrbuch fur Volkskunde der Heimatvertriebenen Band 4 von Otto Muller 1958 a b Biserica saseasca din Drauseni Die sachsische Kirche aus Drăușeni von Radu Oltean 18 Mai 2008 rumanisch Bild der Kirchenburg und eines Mannes mit dem legendaren Draaser Schwert Varga E Arpad Volkszahlungen 1852 2011 in Siebenburgen bei nepszamlalas adatbank ro ungarisch Varga E Arpad Volkszahlungen 1850 2002 in Siebenburgen bei kia hu letzte Aktualisierung am 2 November 2008 PDF 512 kB ungarisch Evakuierung der Gemeinden Katzendorf und Draas durch vorstossende deutsche Truppen in Das Schicksal der Deutschen in Rumanien abgerufen am 27 November 2010 Memento vom 14 Marz 2010 im Internet Archive a b c H Heltmann G Servatius Reisehandbuch Siebenburgen Kraft Verlag Wurzburg 1993 ISBN 3 8083 2019 2 Christoph Machat Von der romanischen Basilika zur Wehrkirche Die Baugeschichte der evangelischen Kirche von Draas in Siebenburgen In INSITU Zeitschrift fur Architekturgeschichte 5 2 2013 S 165 174 Die evangelische Wehrkirche Drauseni Draas Rupea Cohalm abgerufen am 28 November 2010 Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive Panoramaansicht der Kirchenburg Memento vom 9 November 2013 im Internet Archive Draas Drăușeni bei der Leitstelle Kirchenburgen a b c Liste historischer Denkmaler des rumanischen Kulturministeriums 2015 aktualisiert PDF 12 7 MB rumanisch Drăușeni restauratorii spectatori la căderea unui turn sub nasul lor Drăușeni Der Zerfall eines Turms unter der Nase der Restauratoren von Mirela Strătulescu abgerufen am 30 November 2010 rumanisch Die Evangelische Kirche in Drăușeni Draas bei ceasuripentruromania ro abgerufen am 10 November 2013 rumanisch Bild des Uhrwerks von Draas Christa Richter Draas kann gerettet werden bei siebenbuerger de am 5 Dezember 2021 abgerufen am 25 Dezember 2021 Sandor Torok auf biographien kulturimpuls org abgerufen am 27 November 2010 Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Normdaten Geografikum GND 7648365 4 lobid OGND AKS VIAF 248319592 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drăușeni amp oldid 237270079