www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelische Dorfkirche Drahnsdorf ist eine Feldsteinkirche aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts in Drahnsdorf einer Gemeinde im Landkreis Dahme Spreewald im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Niederlausitz der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Drahnsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Dorfstrasse fuhrt in West Ost Richtung durch den Ort Im historischen Dorfzentrum steht das Bauwerk auf einem erhohten Grundstuck das nicht eingefriedet ist Geschichte BearbeitenDer Sakralbau entstand vermutlich in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts Um 1700 liess die Kirchengemeinde einen Grossteil der Offnungen barock vergrossern Ende der 1950er versetzte sie die Kanzel und riss die Patronatsloge ab Deren Brustungsfelder hangen seit dieser Zeit an der Westempore Um 1960 rekonstruierten Handwerker das sudwestliche Portal Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Reste der Patronatsloge an der Nordseite Der Bau wurde im Wesentlichen aus Feldsteinen errichtet die nicht behauen oder lagig geschichtet wurden Einzelne Elemente z B Teile der Gewande entstanden aus Raseneisenstein oder Mauerstein Der Chor ist gerade und nicht eingezogen An seiner Ostwand befinden sich drei Fenster die vermutlich ursprunglich alle als Lanzett Drillingsfenster erbaut wurden Jedoch ist nur noch das mittlere in seiner originalen Form erhalten wenn auch ausgebessert Darunter ist ein Epitaph Die beiden anderen wurden vergrossert Sie sind nun segmentbogenformig mit verputzten Faschen Der Giebel wurde ebenfalls aus Feldsteinen errichtet und ist geschlossen Am Ubergang zum schlichten Satteldach sind Ausbesserungsarbeiten in Putz und Mauerstein sichtbar Die nordliche Chorwand ist ebenfalls geschlossen An dieser Stelle befand sich zu einem fruheren Zeitpunkt die Patronatsloge Neben grossflachigen Ausbesserungsarbeiten sind die Reste eines kleinen Rundbogenfensters sowie einer hochsitzenden ebenfalls vermauerten Tur zu sehen An der Sudseite ist ein grosses Rundbogenfenster Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss Die nordliche Seite ist fensterlos An der Sudwand ist neben dem Chorfenster ein kleines hochgesetztes Rundbogenfenster Darunter ist eine spitzbogenformige Pforte deren Gewande aus Mauerstein errichtet wurde Das Turblatt stammt wie auch seine Beschlage aus dem Mittelalter Nach Westen folgen zwei weitere Fenster dazwischen linksmittig eine ebenfalls spitzbogenformige Pforte mit einem Gewande aus Raseneisenstein Das Dach ist mit Biberschwanz gedeckt Der Westturm ist querrechteckig und nimmt die volle Breite des Kirchenschiffs auf Er kann durch eine schmale Pforte betreten werden die sich im Sudosten der Fassade befindet An der Nordwestecke verlaufen die Linien zwischen Turm und Kirchenschiff Es ist daher denkbar dass der Unterbau des Turms zur gleichen Zeit wie das Schiff geplant und errichtet wurde Zu einem spateren Zeitpunkt konnten die oberen Geschosse erbaut worden sein An der West und Ostseite sind zwei gekuppelte spitzbogenformige Klangarkaden an der Nord und Sudseite jeweils eine Die Gewande sind in rotlichem Mauerstein erstellt worden Der Turm schliesst mit einem querrechteckigen Walmdach sowie einer Turmkugel mit Wetterfahne ab Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum 2019 nbsp Orgel Das Altarretabel wurde 1619 vom Maler Bartholomaus Bottger aus Beeskow im Stil der Spatrenaissance angefertigt Es handelt sich dabei ausweislich einer Inschrift an der Predella um einen Memorialaltar fur den 1616 verstorbenen Johann Friedrich von Stutterheim dessen Brustbild dort zu sehen ist Im Altarblatt ist Maria mit dem Jesuskind zu sehen die um 1440 entstandene Darstellung zeigt Ahnlichkeiten im Gewandschema zum Retabel in Juterbog 1 Im Altarauszug sind die Stifterwappen neben Puttenkopfen und Rankenwerk zu sehen Den holzernen Kanzelkorb schuf Christian Zimmermann Anfang des 18 Jahrhunderts Das Dehio Handbuch bezeichnet ihn als ungefasste und derb handwerkliche Schnitzerei An seinen Ecken stehen die Evangelisten auf Konsolen dazwischen in den Feldern sind Wappentafeln Oberhalb ist ein sternformiger Schalldeckel Zur weiteren Kirchenausstattung gehort ein 1 57 m grosser und schwebender Taufengel aus Lindenholz ein Werk aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts Das Brandenburgische Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum BLDAM bezeichnet die Ausfuhrung als sehr qualitatsvoll In der linken Hand halt er eine holzerne Muschelschale darin eine ebenfalls muschelformige Taufschale aus Zinn Diese stiftete 1868 Freiherr von Manteuffel der Kirche In der rechten Hand halt er ein Schriftband mit einem Zitat aus dem Evangelium nach Matthaus Lasset die Kindlein zu mir kommen Mt 19 14 EU Nach einer Beschadigung im Zweiten Weltkrieg wurde der Engel 1962 erstmals restauriert Das BLDAM wurdigt die weitgehend erhaltene Polychromie mit einem versilberten Gewand das im Oberteil rot und im unteren Teil grun gelustet ist In goldener Farbe sind die Flugel sowie eine Schleife im Haar gestaltet Weitere Restaurierungen fanden in den Jahren 1997 und 2002 statt Dabei wurden auch Erganzungen an den Armen und Fussen notwendig nachdem die Figur mehrere Male zu Boden gesturzt war Die Hangetechnik wird als funktionsfahig beschrieben Die Orgel wurde 1787 zunachst in Liedekahle erbaut 1848 durch den Orgelbauer Friedrich August Moschutz aus Herzberg in die Kirche versetzt und dabei klanglich angepasst Im Jahr 1936 wurde durch Alexander Schuke eine neue Orgel mit sieben Registern auf einem Manual und Pedal 2 in den vorhandenen Prospekt eingebaut Das Prospekt ist in barocken Formen gehalten An der Nord und Ostwand befinden sich Reste einer spatgotischen Wandmalerei An der nordlichen Wand sind dies Fragmente der Passion an der ostlichen Wand sind Reste des Laurentius von Rom abgebildet Sie entstanden neben weiteren Weihekreuzen im 15 Jahrhundert An der ausseren Ostwand des Chors erinnert ein Grabstein an den 1616 verstorbenen Johann Friedrich von Stutterheim An der Sudostecke des Chors erinnert eine Skulptur an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Drahnsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140070 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Website des PfarrsprengelsEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Badstubner Die Kunst des Mittelalters in der Mark Brandenburg Tradition Transformation Innovation Lukas Verlag 2008 ISBN 978 3 86732 010 8 S 287 google com Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 18 Januar 2020 51 916533 13 576116 Koordinaten 51 54 59 5 N 13 34 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Drahnsdorf amp oldid 237368930