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Dlouha bis 1948 Dlouhy Grun 1 deutsch Langgrun ist eine Wustung im Suden des Truppenubungsplatzes Hradiste in Tschechien Das erloschene Dorf liegt vier Kilometer nordostlich von Bochov Buchau im Okres Karlovy Vary DlouhaDlouha Hradiste Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Karlovarsky krajBezirk Karlovy VaryGemeinde Truppenubungsplatz HradisteFlache 1043 haGeographische Lage 50 11 N 13 2 O 50 187838333333 13 041268333333 730 Koordinaten 50 11 16 N 13 2 29 OHohe 730 m n m Einwohner 0 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Denkmale 4 1 Ehemalige Denkmale 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Waldhufendorf Dlouha erstreckte sich am sudlichen Fusse der Vysoka plan Hohe Egge 890 m n m und des Plesivec Plesselberg 842 m n m auf der Burgstadtler Masse Hradistska hornatina des Duppauer Gebirges uber drei Kilometer im Tal des Lomnicky potok Nordostlich erhebt sich die Javorna bzw U Ruske veze Ehacker 912 m n m ostlich die Jeleni komora 787 m n m im Sudosten der Valovsky vrch 761 m n m sudlich die Kostelni Hurka Kirchberg 793 m n m und der Rohac 728 m n m Umliegende Orte waren Stara Ves Altdorf im Norden Doupovske Mezilesi Olitzhaus im Nordosten Hradiste Hofen und Javorna Ohorn im Osten Horni Valov Ober Wohlau und Dolni Valov Unter Wohlau im Sudosten Kostelni Hurka Am Berge und Brazec Bergles im Suden Horni Tasovice Taschwitz im Sudwesten Struzna Giesshubel und Zalmanov Sollmus im Westen sowie Cinov Schonau im Nordwesten Geschichte BearbeitenDurch Langgrun fuhrte im Mittelalter der Duppauer Steig ein Teil des Handelsweges von Eger nach Kaaden Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfes erfolgte im Jahre 1378 im Zusammenhang mit dem Lehngut des Peschan von Gyznben zu Langgrun Am 22 Dezember 1387 belehnte Konig Wenzel den Besitzer der Burgherrschaften Hungerberg und Petschau Boresch von Riesenburg mit dem Gut Langgrun und gestattete ihm die Erhebung eines Wegezolls an dem bedeutsamen Handelsweg Im Jahre 1407 wurde Johann de Longa Gryna erwahnt Es ist anzunehmen dass sich in Langgrun ein Herrensitz befand uber den jedoch nicht naheres uberliefert ist Als Sigismus von Trziebiwlicz einer der Patronatsherren der Kirche St Bartholomaus bei Pergles 1411 seine Guter an Erhard und Wilhelm von Sachsengrun verkaufte gehorte dazu neben einem Teil des Patronatrechts auch ein Meierhof einige wuste Gehofte mit Land Waldern und Teichen in Langgrun in der Mitte des 15 Jahrhunderts gehorte ein Anteil des Dorfes zu den Besitzungen des Konigs Ladislaus Postumus Heinrich III von Plauen der Langgrun 1487 erworben hatte schlug das Dorf seiner Herrschaft Neuhartenstein zu In den 1530er Jahren vereinigte Heinrich IV von Plauen die Herrschaften Neuhartenstein und Engelsburg 1570 erwarb Caspar Colonna von Fels die Herrschaft Engelsburg Als seine Witwe Anna Caroline geborene Grafin Schlik 1581 das Gut Pergles zukaufte kamen auch die beiden nach Pergles untertanigen Langgruner Bauernhofe zur Engelsburg Nach der Schlacht am Weissen Berg wurde die Herrschaft Engelsburg 1622 als konfiszierter Besitz des Leonhard Colonna von Fels an Hermann Czernin von Chudenitz verkauft und 1623 der Herrschaft Giesshubel zugeschlagen Durch den Dreissigjahrigen Krieg wurde das Dorf so notleidend dass die Bewohner 1638 der Herrschaft ihre Dienste verweigerten Im Jahr darauf berichtete der herrschaftliche Verwalter Heyer an Hermann Czernin von Chudenitz dass er bei anhaltender Verweigerung mit dem Einsperren der Leute aus Langgrun beginnen wolle 1640 brach zudem die Pest aus In der berni rula von 1654 sind fur Langgrun 18 Bauern von denen zwei auch als Fuhrleute arbeiteten drei Chalupner sowie 13 Kleinhausler auf der Gemeinde aufgefuhrt Zudem gab es im Ort zwei Glaser einen Schneider und einen Kretscham Haupterwerbsquellen waren die Viehzucht sowie der Anbau von Roggen trotz der Hohenlage bestand ein Weinberg von viereinhalb Strich 1829 trat Johann Anton Hladik die Herrschaft Giesshubel gemeinschaftlich seiner Tochter Antonia und dem Schwiegersohn Wilhelm von Neuberg ab Im Jahre 1845 bestand das im Elbogener Kreis gelegene Dorf Langgrun aus 92 Hausern mit 606 deutschsprachigen Einwohnern Am Bach unterhalb des Ortes standen zwei einschichtige Muhlen die Obere und die Untere Muhle Pfarr und Schulort war Bergles Am Berge 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Langgrun der Herrschaft Giesshubel untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Langgrun Dlouhy Grun ab 1850 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Buchau Ab 1868 gehorte Langgrun zum Bezirk Luditz Im Jahre 1869 bestand das Dorf aus 111 Hausern und hatte 745 Einwohner Im Jahre 1875 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegrundet 1876 nahm in Langgrun eine eigene Dorfschule den Unterricht auf Im Jahre 1900 hatte Langgrun 788 Einwohner 1910 waren es 763 Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn die Gemeinde wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 135 Hausern der Gemeinde 757 Personen darunter 752 Deutsche und ein Tscheche 3 Es gab zu dieser Zeit 48 Bauernhofe die uberwiegend zwischen funf und zwanzig Hektar besassen zum grossten Hof gehorten 48 ha Land vier weitere Bauern besassen mehr als 20 ha Ausserdem gab es in Langgrun 42 Kleinbauern 1930 lebten in den 133 Hausern von Langgrun 769 Personen damit war Langgrun mit Abstand das bevolkerungsreichste Dorf im Bezirk Luditz Es wurde zwischen den Ortslagen Ober Langgrun und Unter Langgrun unterschieden Das Ortszentrum lag bei der Furt am Kirchsteig nach Am Berg Die Hufenfluren befanden sich hauptsachlich rechtsseitig des Baches Im Oberdorf bestand links des Baches ein rechteckiger Platz mit mehreren kleinen Anwesen an der Nordseite Am westlichen Ortsrand kreuzte sich die Strasse nach Giesshubel mit der von Schonau nach Taschwitz am nordlichen Ortsausgang begann die Strasse nach Muhldorf Von den ursprunglichen Holz oder Fachwerkhausern waren zu dieser Zeit nur noch zwei erhalten Die Katastralflache umfasste 1043 ha Im selben Jahre erfolgte die Elektrifizierung des Dorfes 1937 entstand bei der nunmehr dreiklassigen Schule ein Sportplatz Nach dem Munchner Abkommen wurde Langgrun im Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Luditz Im Jahre 1939 hatte die Gemeinde 741 Einwohner 4 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Dlouhy Grun zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck Am 9 Mai 1945 starben funf Kinder im Alter von 10 13 Jahren am Hang des Plesselberges durch die Explosion einer sort aufgefundenen Panzerabwehrrakete Nach der Aussiedlung der deutschen Bewohner wurde die Gemeinde nur schwach wiederbesiedelt 14 deutsche Familien wurden zur Arbeit ins Landesinnere umgesiedelt 1948 erfolgte die Umbenennung in Dlouha Im Zuge der Gebietsreform von 1948 wurde der Okres Zlutice auflost und die Gemeinde zum 1 Februar 1949 dem Okres Karlovy Vary okoli zugeordnet Im Jahre 1950 lebten in den 98 Hausern von Dlouha nur noch 168 Personen 1953 erfolgte die erneute Absiedlung des Dorfes und seine Eingliederung in den neuen Truppenubungsplatz Hradiste Bewohner der Umgebung des Militargebietes plunderten die verlassenen Hauser aus und versorgten sich mit Baumaterial Mit der Gemeindegebietsreform von 1960 wurde der Truppenubungsplatz dem Okres Karlovy Vary zugeordnet Die Ruinen der Gehofte und Hauser standen bis 1993 sie wurden im Zuge der Sanierung des Militargebietes abgebrochen und planiert Ortsgliederung BearbeitenDie Wustung Dlouha ist Teil des Katastralbezirkes Brazec u Hradiste 5 Denkmale BearbeitenDenkmal fur die 45 Gefallenen bzw Verschollenen des Ersten Weltkrieges auf dem Hugel Pahorka Heinbergl am Kirchweg nach Kostelni Hurka uber dem ehemaligen Ortskern Die 3 25 m hohe Trachytstele wurde vom Steinmetz Josef Bohm aus Hermersdorf geschaffen und am 19 September 1920 feierlich enthullt Nach 1953 wurde es umgesturzt und beschadigt Zwischen 2018 und 2019 wurde es restauriert Die feierliche Enthullung und Segnung erfolgte am 1 Mai 2019 6 Ehemalige Denkmale Bearbeiten Kapelle des hl Johannes von Nepomuk das einschiffige Bauwerk wurde 1769 errichtet Sie wurde nach 1953 zusammen mit dem Dorf beseitigt Wegkapelle der Jungfrau Maria an der Strasse nach Brazec In der Umgebung der Kapelle standen zehn gusseiserne Kreuze Wegkapelle der hl Dreifaltigkeit am Osthang des Plesivec am Feldweg nach Cinov errichtet am Ubergang vom 19 zum 20 Jahrhundert 7 Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karlovy Vary Weblinks BearbeitenDlouha Langgrun auf pamatkyaprirodakarlovarska cz Dlouha Langgrun auf zanikleobce czEinzelnachweise Bearbeiten Vyhlaska c 22 1949 Sb ministerstva vnitra o zmenach urednich nazvu mist v roce 1948 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 15 Elbogner Kreis 1847 S 161 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 305 Gruss Grunthal Horni Michael Rademacher Landkreis Luditz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Karlovy Vary Dlouha pomnik obetem 1 svetove valky Dlouha kaple Nejsvetejsi Trojice Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dlouha Hradiste amp oldid 220593177