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Der Landkreis Luditz ist ein ehemaliger Landkreis im Sudetenland Er bestand als deutscher Landkreis zwischen 1938 und 1945 Sein Vorganger der Politische Bezirk Luditz im osterreichischen Kronland Bohmen bzw der Tschechoslowakei bestand seit 1850 Verwaltungskarte des Reichsgaus SudetenlandDer Landkreis Luditz umfasste am 1 Januar 1945 die 3 Stadte Buchau Chiesch und Luditz sowie 113 weitere Gemeinden Am 1 Dezember 1930 zahlte das Gebiet des Landkreises Luditz 32 760 Einwohner am 17 Mai 1939 waren es 30 157 und am 22 Mai 1947 umfasste es 15 523 Bewohner Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Daten 2 Geschichte 3 Verwaltungsgeschichte 3 1 Konigreich Bohmen Osterreich Ungarn Tschechoslowakei Deutsche Besatzung 3 2 Deutsches Reich 3 3 Tschechoslowakei Tschechische Republik 4 Landrate 5 Kommunalverfassung 5 1 Osterreich Ungarn 5 2 Deutsches Reich 6 Ortsnamen 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Daten BearbeitenDas Gebiet des ehemaligen Landkreises Luditz liegt in Bohmen im ostlichen Teil des heutigen Okres Karlovy Vary Stand Februar 2005 in der Tschechischen Republik Der Landkreis Luditz hatte eine Flache von etwa 600 km und am 17 Mai 1939 30 157 Einwohner Die im Landkreis gesprochene Egerlander Mundart gehorte zur nordbayrischen Sprachvariante Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in der Stadt Luditz tschechisch Zlutice sudlich der Mitte des Landkreises Wirtschaftlich wichtig waren die Porzellanindustrie Giesshubel Glasindustrie Schlossles in Gemeinde Prohor das Schuhmacherhandwerk Buchau und der fruhere Luditzer Salzhandel bis 1829 Der Norden des Kreises ragte in das Duppauer Gebirge tschechisch Doupovske hory hinein der Suden in das Tepler Hochland tschechisch Tepelska plosina Durch die sudliche Halfte des Kreises u a am Sudrand von Luditz floss die Schnella tschechisch Strela Die Nachbarkreise bzw bezirke waren mit Himmelsrichtung Landkreis Kaaden N Landkreis Karlsbad NW Landkreis Tepl SW Landkreis Mies S politischer Bezirk Kralowitz im Protektorat SO Landkreis Podersam SO und O Geschichte BearbeitenDie deutsche Besiedlung des Kreis Luditzer Gebietes begann mit Sicherheit bereits im 13 Jahrhundert als weltliche und kirchliche Herrschaften sich fur eine starkere Nutzung ihres Grundbesitzes interessierten um grossere Gewinne zu erreichen Den siedlungswilligen Deutschen wurden dazu gunstige Bedingungen in Aussicht gestellt Teilweise siedelten sie sich in bestehenden tschechischen Orten an teilweise entstanden auch ganz neue Orte zum Beispiel durch Rodungsauftrag der Grundherrschaft siehe Dorf Schonau Verwaltungsgeschichte BearbeitenKonigreich Bohmen Osterreich Ungarn Tschechoslowakei Deutsche Besatzung Bearbeiten In der Zeit der alten bohmischen Grosskreise gehorte Luditz ab ca 1350 bis 1751 zum Saazer Kreis 1751 bis 1850 zum Elbogener Kreis Nach der Verwaltungsreform 1850 gehorte Luditz bis 1938 also auch nach Grundung der Ersten Tschechoslowakischen Republik im Jahre 1918 zum Politischen Bezirk Luditz und dessen Gerichtsbezirk Luditz Vor dem Munchner Abkommen vom 29 September 1938 gehorten die politischen Bezirke Kralovice und Zlutice zur Tschechoslowakei In der Zeit vom 1 bis 10 Oktober 1938 besetzten deutsche Truppen das Sudetenland Der vollstandig besetzte politische Bezirk Zlutice trug fortan die fruhere deutsch osterreichische Bezeichnung Luditz Er umfasste die Gerichtsbezirke Buchau und Luditz und die deutschsprachigen Gebiete des ehemaligen Gerichtsbezirks Manetin im Politischen Bezirk Kralowitz namlich folgende Gemeinden Bernklau Cisotin Deutsch Doubrawitz Hluboka ohne die OT Kalec und Odlezly Voitles Kamenahora Kotantschen Krasch Lukowa Lusetin ehem OT von Wilkischau Mosing Netschetin Potok Preitenstein Rabenstein an der Schnella Ratka Ratschin Wilkischau ohne OT Lusetin Wirschin Wisocan und Zwolln Seit dem 20 November 1938 fuhrte der politische Bezirk Luditz die Bezeichnung Landkreis Er unterstand bis zu diesem Tage dem Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberst von Brauchitsch als Militarverwaltungschef Deutsches Reich Bearbeiten Am 21 November 1938 wurde das Gebiet der Landkreise Luditz und Kralovice Rest formlich in das Deutsche Reich eingegliedert und kam zum Verwaltungsbezirk der Sudetendeutschen Gebiete unter dem Reichskommissar Konrad Henlein Sitz der Kreisverwaltung wurde die Stadt Luditz Ab dem 15 April 1939 galt das Gesetz uber den Aufbau der Verwaltung im Reichsgau Sudetenland Sudetengaugesetz Danach kamen die Landkreise Luditz und Kralovice Rest zum Reichsgau Sudetenland und wurden dem neuen Regierungsbezirk Eger mit dem Sitz des Regierungsprasidenten in Karlsbad zugeteilt Zum 1 Mai 1939 wurde eine Neugliederung der teilweise zerschnittenen Kreise im Sudetenland verfugt Danach wurden die Reste des Gerichtsbezirks Manetin fruherer politischer Bezirk Kralovice dem Landkreis Luditz einverleibt mit Ausnahme der beiden Gemeinden Hurkau und Zahradka Diese traten zum Landkreis Mies Bei diesem Zustand blieb es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Tschechoslowakei Tschechische Republik Bearbeiten Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges Mai 1945 gehorte das Gebiet bis zu ihrer Auflosung zur Tschechoslowakei die Deutschen wurden aufgrund der Benes Dekrete vertrieben 1 Seit deren Teilung am 1 Januar 1993 gehort es zur Tschechischen Republik Die deutsche Stadt Bad Sooden Allendorf ubernahm 1961 die Patenschaft uber die Sudetendeutschen aus der Stadt und dem ehemaligen Landkreis Luditz Landrate Bearbeiten1939 9999 Walther Sundermeyer 1900 1977 1939 1944 Pohnert 1944 1945 Kommunalverfassung BearbeitenOsterreich Ungarn Bearbeiten Ab 1850 wurden die alten bohmischen Grosskreise durch eine neue Landeseinteilung in Politische Bezirke der Exekutive ersetzt von denen jeder aus einem oder mehreren Gerichtsbezirken der Judikative bestand Deutsches Reich Bearbeiten Bereits am Tag vor der formlichen Eingliederung in das Deutsche Reich namlich am 20 November 1938 wurden alle Gemeinden der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 unterstellt welche die Durchsetzung des Fuhrerprinzips auf Gemeindeebene vorsah Es galten fortan die im bisherigen Reichsgebiet ublichen Bezeichnungen namlich statt Ortsgemeinde Gemeinde Marktgemeinde Markt Stadtgemeinde Stadt Politischer Bezirk Landkreis Ortsnamen BearbeitenEs galten die bisherigen Ortsnamen weiter und zwar in der deutsch osterreichischen Fassung von 1918 Siehe auch BearbeitenBezirk LuditzWeblinks BearbeitenLandkreis Luditz Verwaltungsgeschichte und die Landrate auf der Website territorial de Rolf Jehke Stand 31 August 2013 Michael Rademacher Gemeinden des Landkreises Luditz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Josef Sehr Vor 75 Jahren in Obertiefenbach Die Ankunft der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg In Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg Weilburg Hrsg Jahrbuch fur den Kreis Limburg Weilburg 2021 Limburg 2020 ISBN 3 927006 58 0 S 125 129 Regierungsbezirke Stadtkreise und Landkreise im Reichsgau Sudetenland Regierungsbezirke Aussig Eger Troppau Stadtkreise Aussig Eger Karlsbad Reichenberg Troppau Landkreise Asch Aussig Barn Bilin Bischofteinitz Bohmisch Leipa Braunau Brux Dauba Deutsch Gabel Dux Eger Elbogen Falkenau an der Eger Freiwaldau Freudenthal Friedland Isergebirge Gablonz an der Neisse Graslitz Grulich Hohenelbe Hohenstadt Jagerndorf Kaaden Karlsbad Komotau Landskron Leitmeritz Luditz Mahrisch Schonberg Mahrisch Trubau Marienbad Mies Neu Titschein Neudek Podersam Pressnitz Reichenberg Romerstadt Rumburg Saaz Sankt Joachimsthal Schluckenau Sternberg Mahren Tachau Tepl Teplitz Schonau Tetschen Bodenbach Trautenau Troppau Wagstadt Warnsdorf Zwittau Siehe auch Reichsgau Sudetenland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Luditz amp oldid 220890850