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Die Dekanatskirche Maria Himmelfahrt auch Dekanalkirche tschechisch Dekansky kostel Nanebevzeti Panny Marie ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in der nordbohmischen Stadt Zatec Saaz Der Sakralbau wurde zunachst als romanischer Bau im 13 Jahrhundert errichtet und danach als gotische Hallenkirche im 14 Jahrhundert neu erbaut Sie steht an zentraler Stelle der Stadt am Hostalek Platz unmittelbar hinter dem Priestertor dem fruheren Hauptzugang zur Stadt Die Kirche gehort zum romisch katholischen Bistum Leitmeritz Sie tragt das Patrozinium Maria Aufnahme in den Himmel das als Hochfest am 15 August gefeiert wird In fruheren Zeiten wurde auch das Portiunculafest am 2 August begangen Dekanatskirche Stadtpfarrkirche von Zatec Saaz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung der Kirche 3 1 Altare 3 2 Statuen 3 3 Orgel 4 Dechanten an der Dekanatskirche Maria Himmelfahrt 5 Statuen an der Kirche 6 Nutzung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Westturm Fassade der Kirche mit romanischem Mauerwerk nbsp Kapelle des hl Nepomuk an der Sudwestecke der KircheVermutlich war bei der Ersterwahnung des Ortes Satzi im Jahre 1004 bereits eine Kirche vorhanden Die heutige Kirche der Himmelfahrt der Jungfrau Maria steht an der Stelle einer ursprunglich spatromanischen Basilika aus dem fruhen 13 Jahrhundert Baubeginn 1206 In der Mitte des 14 Jahrhunderts Baubeginn 1336 begann die Errichtung einer neuen gotischen Kirche wobei im unteren Bereich der Turme an der Westfassade die Fundamente und das Mauerwerk des romanischen Baus in den neuen Bau einbezogen wurden In den Jahren 1340 1370 beteiligten sich am Bau der Kirche auch Bauleute aus dem Umkreis der Prager Bauhutte des Dombaumeisters Peter Parler Das gotische Mauerwerk ist in den Umfassungsmauern der Kirche am Presbyterium Chorraum am Glockenturm und an der Sakristei erhalten Im Jahr 1380 wurde der Grundstein fur den Sudturm Glockenturm gelegt Dieser Turm wurde aber nur bis zur Halfte vollendet der obere Teil fur die Aufnahme der Glocken wurde als Holzturm ausgefuhrt In den Jahren 1724 1728 wurde die achteckige Kapelle des hl Johannes von Nepomuk an der Sudseite angefugt Im Jahre 1738 fiel die Kirche einem Stadtbrand zum Opfer wobei alle Glocken zerstort wurden Betroffen waren ausserdem die Dechantei die Schule und zahlreiche Burgerhauser Danach um 1740 begann der Wiederaufbau der barocken Westfassade als Doppelturmfassade wahrscheinlich unter Mitwirkung von Octavio Broggio Durch ein Gutachten der Baumeister Octavio Broggio aus Leitmeritz und Kilian Ignaz Dientzenhofer aus Prag wurde der Einbau der Glocken in einem dieser Turme verworfen und dafur der Ausbau des bisher unvollendeten Glockenturms vorgeschlagen Daraufhin wurde in den Jahren 1767 bis 1773 der ursprunglich holzerne Glockenturm durch den massiven Sudturm ersetzt Baumeister Johann Paul Losch aus Saaz Die Glocken die 1768 in Prag gegossen worden waren wurden 1773 hier aufgehangt In den Jahren 1833 bis 1836 wurde die nordliche und die sudliche Friedhofsmauer neben der Kirche abgetragen Im Jahre 1840 wurde die Kirche erneut durch einen Brand beschadigt wobei insbesondere das Dach Teile des Kirchengewolbes und die Helme der Westturmfassade betroffen waren Die aussere Erneuerung der Kirche wurde in den Jahren 1857 58 durch den Maurermeister Anton Grim 1811 1868 vorgenommen dabei wurden die Helme der Doppelturme erneuert und das Kirchendach neu eingedeckt Danach begann 1866 die Innenrenovierung der Kirche In den Jahren 1893 bis 1898 erfolgte ein Umbau Modernisierung der Kirche im historisierenden Stil der Neogotik durch den der mittelalterliche Charakter der Kirche weitgehend verloren ging Das sudliche Portal wurde angehoben einige Kirchenfenster wurden erhoht d h nach unten verlangert und ein neugotischer Fries an der Aussenwand der Kirche angebracht Es wurden neue Eingange in die nordliche und sudliche Vorhalle eingebaut und neue Fussbodenplatten verlegt Die erneute Weihe der Kirche fand am 18 September 1898 durch Pater Aloysius Hanel statt Im Jahr 1927 wurden funf neue Glocken die in der Glockengiesserei Herold in Komotau gegossen worden sind geweiht und im Glockenturm angebracht In den Jahren 1993 1994 erfolgte die Aussenrenovierung der Kirche die anschliessende Rekonstruktion in den Jahren 2004 bis 2007 diente der Sicherung der Gewolbe und der Erneuerung und Ausmalung des Innenraums einschl der Gewolbe Seit dem 3 Juni 2007 ist die Dekanatskirche Maria Himmelfahrt wieder der Offentlichkeit zuganglich 1 2 Architektur Bearbeiten nbsp Grundriss der KircheDer Bau ist eine gotische Hallenkirche mit einem Hauptschiff und zwei schmaleren Seitenschiffen mit Kreuzrippengewolbe Die Kirche besitzt ein Presbyterium Chor mit Kreuzrippengewolbe und polygonaler Apsis eine Eingangshalle und eine Sakristei an der Nordseite der Kirche An der Westseite der Kirche befindet sich eine barocke Zweiturmfassade mit dem Hauptportal und daruber liegendem Dreiecksgiebel zwischen den Turmen An der Sudseite der Kirche steht der Glockenturm der durch Pilaster an den Ecken gegliedert wird und eine gebauchte Turmhaube besitzt An der Sudwestecke der Kirche ist eine polygonale Kapelle des hl Johannes von Nepomuk angebaut in der sich eine Gruft befindet Sie ist mit Aussen und Innenwandpfeilern und einer gewolbten Kuppel mit Laterne versehen Die Wandmalereien im Kirchenraum und im Presbyterium stammen von L Reimboth Die Fresken in der Kuppel der Nepomuk Kapelle mit Szenen aus dem Leben des hl Johannes von Nepomuk hat Josef Anton Gentsch Jentsch geschaffen Das fragmentarische Fresko an der Wand des Sudportals 1747 wurde im 19 Jahrhundert ausgebessert Die Glasfenster im Kirchenraum stammen aus dem spaten 19 Jhdt und wurden nach Entwurfen von Prof Baum durch die Firma Tschorner ausgefuhrt 3 4 Ausstattung der Kirche Bearbeiten nbsp Kirchenraum der DekanatskircheAltare Bearbeiten Der Hauptaltar mit den fruhbarocken Statuen der Hl Peter und Paul des hl Norbert des hl Augustinus des hl Sigismund und des hl Wenzel stammt von Veit Styrl 1670 das Altargemalde Maria Himmelfahrt von Anton Stevens von Steinfels 1668 restauriert 1838 in Wien daruber befinden sich die Gemalde des hl Norbert und von Gottvater Die Seitenaltare wurden im Rahmen der Erneuerung 1894 durch vier neogotische Altare ersetzt Annen Altar mit barockem Gemalde der hl Anna 1699 Katharinen Altar mit fruhbarockem Gemalde der Enthauptung der hl Katharina 1661 Marienaltar mit barockem Gemalde der Schmerzensmutter 1737 Dreifaltigkeitsaltar mit Gemalde von Wilhelm Kandler 1866 Der Altar des hl Josef wurde bei dieser Renovierung entfernt und nicht wieder aufgestellt Statuen Bearbeiten An den Saulen im Kirchenschiff befinden sich die fruhbarocken Statuen des hl Christophorus 1664 des hl Veit 1665 der Madonna 1664 des hl Josef 1664 und des hl Sigismund 1665 von Veit Styrl sowie ein fruhbarocker Kalvarienberg in Lebensgrosse 1666 auf einem neueren Sockel mit einer Inschrift fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs Das zinnerne Barock Taufbecken von J Gotzer stammt aus dem Jahr 1716 Die Kanzel mit dem Zeitenrad der Ewigkeit aus dem Jahr 1890 wurde im Jahre 1936 restauriert Die Kreuzwegstationen 1949 50 aus Lindenholz vergoldet wurden unter dem Erzdechanten Gerlak Josef Mazal vom akademischen Bildhauer Frantisek Rada 1910 1979 die Vergoldungsarbeiten von Ladislav Kozani aus Jihlava ausgefuhrt Die Stifter Gerlak Mazal und Josef Bedrich sind in der letzten 14 Station als Josef von Arimathaa und Nikodemus realistisch portratiert 5 Orgel Bearbeiten Die gotische Kirche war bereits im 14 Jahrhundert mit einer Orgel ausgestattet Die erste Orgel deren Erbauer bekannt ist erklang 1629 in der Kirche Es war eine Arbeit des Orgelbaumeisters Jacob Schedlich aus Joachimsthal Am Ende des 17 Jahrhunderts wird der Orgelbauer Johann Caspar Neumann aus Tetschen genannt der in verschiedenen Stadten in Nordbohmen gearbeitet hat Als Organist wird Andreas Franz Kohout genannt der in Saaz von 1716 bis 1726 gewirkt hat Eine grossere zweimanualige Orgel ist 1727 28 von der Stadt bestellt und vom Orgelbauer Johann Wenzel Starck aus Elbogen eingebaut worden In den Jahren 1829 bis 1830 wird diese Orgel von den Orgelbauern Franz und Josef Grobl aus Kaaden in zwei symmetrische Flugel aufgeteilt mit einem neuen Spieltisch und neuer Mechanik versehen Dabei wird das barocke Aussehen in ein klassizistisches Erscheinungsbild verandert Im Jahre 1872 erfolgte eine Restaurierung der Orgel durch die Orgelbauer Ferdinand und Karl Guth aus Aussig Im Jahr 1889 wurde von der Orgelbaufirma Heinrich Schiffner aus Prag eine neue Orgel in der Kirche eingebaut Spatere Umbauten erfolgten durch die Orgelbaufirmen Rieger aus Jagerndorf und die Firma Hauser aus Turn bei Teplitz Im Jahre 1993 erfolgte eine Renovierung durch die Prager Orgelbauwerkstatt Vit Cespiro Die Orgel der Saazer Dekanatskirche gehort zu den grossen und hochwertigen romantischen Orgeln Sie wird als technisches Denkmal gepflegt und auch fur Konzerte verwendet Dechanten an der Dekanatskirche Maria Himmelfahrt BearbeitenDie Pfarrer bzw Dechanten der Saazer Hauptpfarrkirche kamen aus dem koniglichen Pramonstratenserstift Strahov Nach 1420 waren die Pfarrer hussitisch danach utraquistisch bzw spater protestantisch Durch ein Edikt von Kaiser Ferdinand II wurde die Stadt ab 1622 wieder romisch katholisch Im Jahr 1710 war der Streit uber das Patronats und Kollaturrecht zwischen der Stadt Saaz und dem Kloster Strahov zugunsten der Stadt entschieden worden d h der Magistrat der Stadt hatte das Ernennungsrecht fur die Dechanten Dekane der Stadtpfarrkirche Liste der Dechanten 6 1536 1578 Matthaus Lausky 1578 evang Dechant 1585 1593 Valentin Schubar 1594 evang Dechant 1607 1609 Zacharias Bruncwik 1633 evang Dechant ab 1622 P Balthasar Administrator 1628 P Andreas Mirecus erster rom kathol Dechant seit 1420 1633 1635 P Tobias Stampach 1647 1657 1670 P Laurentius Johann Molitoris 1670 1778 1780 P Raimund Melzer 1780 1780 1804 P Liber Leopold Schirl 1747 1804 1804 1831 P Theophil Franz Singer 1760 1831 1832 1861 P Norbert Josef Osswald 1801 1868 1862 1865 P Aegidius Christof Kaiser 1865 1870 P Casimir Gebauer 1870 1870 nach 1902 P Aloysius Josef Hanel 1829 bis 1945 P Ignaz Josef Preiss 1870 1966 Erzdechant 1945 1956 Gerlak Josef Mazal 1863 1962 Erzdechant 1956 1964 Ignac Stodulka 1903 1964 Administrator 1964 1969 P Frantisek Kolar 1915 1980 Administrator 1969 1998 P Hroznata Jan Svatek Dechant seit 1998 P Augustin Josef Spacek AdministratorStatuen an der Kirche Bearbeiten nbsp Skulptur des hl Norbert und das Stadtwappen am Glockenturm der KircheOberhalb des Haupteingangs an der Westseite der Kirche sind die Statuen des hl Judas Thaddaus und des hl Johannes Nepomuk angeordnet Am Glockenturm befindet sich die Skulptur des hl Norbert und das Stadtwappen an der sudlichen Aussenwand der Nepomuk Kapelle die Skulptur der Anna selbdritt hl Anna Maria und Jesuskind Die meisten Statuen die neben der Kirche stehen wurden in den Jahren 1728 1729 vom Saazer Bildhauer Johann Karl Vetter geschaffen Sudlich der Kirche befinden sich die Statuen der hl Maria Magdalena des hl Johannes Nepomuk der Hl Peter und Paul des hl Norbert der Immaculata des hl Judas Thaddaus und des hl Franz von Assisi an der Nordseite der Kirche die Statuen des hl Wenzel und der hl Afra Im Pfarrhaus Dekanat einem Bau aus dem 18 Jhdt neben der Kirche haben sich im Hausflur Fresken aus dem Leben des Hl Nepomuk von Franz Siard von Nossek erhalten an der Aussenwand eine Wandskulptur des hl Nepomuk Nutzung BearbeitenDie Kirche wird als Stadtpfarrkirche genutzt die Messen finden sonntags um 8 und 10 Uhr statt Als Administrator wirkt seit 1998 Pater Augustin Josef Spacek O Praem Die Dekanatskirche gehort jetzt wieder zu den architektonischen Schatzen der Stadt Zatec Literatur BearbeitenAdolf Seifert Die Geschichte der Saazer Stadtdekanalkirche Saaz 1898 97 S Adolf Seifert Die Stadt Saaz im 19 Jahrhundert Saaz 1902 580 S Karl Tutte Der politische Bezirk Saaz Saaz 1904 918 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrtskirche Zatec Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vrabcivzatci Dekanatskirche Zatec tschech abgerufen am 22 Oktober 2015 Hrady cz Dekanatskirche Zatec tschech abgerufen am 22 Oktober 2015 Regionalmuseum Dekanatskirche Zatec tschech abgerufen am 22 Oktober 2015 Vyletnik Dekanatskirche Zatec tschech abgerufen am 22 Oktober 2015 Pfarramt Zatec tschech abgerufen am 22 Oktober 2015 Adolf Seifert Die Stadt Saaz im 19 Jahrhundert Saaz 1902 50 331259 13 543072 Koordinaten 50 19 52 5 N 13 32 35 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dekanatskirche Maria Himmelfahrt Zatec amp oldid 223465093