www.wikidata.de-de.nina.az
CIR ELKE Abk Computer Integrated Railroading Erhohung der Leistungsfahigkeit im Kernnetz war eine Strategie der Deutschen Bundesbahn und Deutschen Reichsbahn in den 1990er Jahren um mit einer Vielzahl von Planungen und Entwicklungen eine effizientere Betriebssteuerung auf der Grundlage neuer Informations und Betriebsleittechnik zu ermoglichen 1 In jungerer Vergangenheit wurde CIR ELKE mit einer Softwareversion der Linienzugbeeinflussung LZB gleichgesetzt wobei diese nur einen Teil der CIR ELKE Strategie darstellte Nachdem die klassische Bauform der LZB L 72 im Jahr 2012 durch den Hersteller abgekundigt wurde wurden bis November 2023 alle unter Linienzugbeeinflussung betriebenen DB Netz Strecken mit CIR ELKE ausgerustet 2 Uber den reinen Soft und Hardwarewechsel hinaus sind keine Anpassungen zur Nutzung der erweiterten CIR ELKE Funktionen vorgesehen 3 LZB CIR ELKE wird nicht mehr weiterentwickelt und wird durch ETCS ersetzt das mit Baseline 3 ahnliche technische Eigenschaften und die gleiche Leistungsfahigkeit wie CIR ELKE habe 3 Triebfahrzeuge auf LZB Strecken in Deutschland mussen heute wenigstens CIR ELKE I fahig sein Stand 2019 4 Inhaltsverzeichnis 1 Ziele und Massnahmen 2 Geschichte 3 CIR ELKE II 3 1 Anpassungen fur die S Bahn Munchen 4 Weitere Besonderheiten 5 Fahrzeug Ausrustung 6 EinzelnachweiseZiele und Massnahmen BearbeitenMit CIR ELKE konnen insbesondere die dicht befahrenen Hauptbahnstrecken das Kernnetz in die Lage versetzt werden bis zu 20 mehr Verkehr aufzunehmen Gemeinsam mit einem verbesserten Marketingkonzept versprach man sich eine weitere Steigerung um 20 sodass mit einer Erhohung des Leistungsvermogens des Kernnetzes um insgesamt 40 gerechnet wurde Dies wird unter anderem ermoglicht durch den so genannten Hochleistungsblock HBL dichtere Zugfolgen zum Teil Verzicht auf feste Signale und Optimierung der Verkehre durch bessere Harmonisierung der Geschwindigkeiten sowie Koordinierung von Brems und Uberholvorgangen Dichtere Zugfolgen werden dabei durch folgende Massnahmen erreicht Durch LZB konnen Guterzuge schneller fahren und mussen damit weniger haufig von schnellen Zugen uberholt werden 5 Durch die Harmonisierung des Geschwindigkeitsniveaus von Personen und Guterzugen wird die Leistungsfahigkeit gesteigert Ohne Anpassungen an den Bremsanlagen der Zuge kann dabei deren Geschwindigkeit auf bis zu 120 km h angehoben werden Noch grossere Geschwindigkeiten waren mit den langen uber die LZB ubermittelbaren Bremswegen moglich scheitern aber an der Konstruktion der Fahrzeuge 6 Stehende Fahrzeuge erhalten Telegramme in grosseren zeitlichen Abstanden so dass das Hauptaugenmerk der Streckenzentrale auf den in Bewegung befindlichen Teilnehmern liegt Durch Verkurzung der Zugfolgeabschnitte unterbremsweglange Blockabschnitte 1 ist grossere Zugdichte moglich In Bahnhofsbereichen kann die Blockteilung optional an die Fahrdynamik bremsender und beschleunigender Zuge angepasst werden 1 Insbesondere in Ausfahrbereichen teils auch in Einfahrbereichen kommt diese besonders kurze Blockteilung zur Anwendung 7 Die zuvor nur an Block und Ausfahrsignalen mogliche Dunkelschaltung von Hauptsignalen wurde auf alle Signale ausgedehnt 6 Die so gebildeten Hochleistungsblocke teils weniger als 300 Meter lang S Bahn Munchen bis ca 50 m ermoglichen die Unterteilung eines Blockabschnitts in zahlreiche Teilblocke die von LZB CIR ELKE gefuhrten Fahrzeugen belegt werden konnen CIR ELKE Technik mit besonders dichter Blockteilung ermoglicht auf der Stammstrecke der Munchner S Bahn eine besonders dichte Zugfolge von planmassig 30 Zugen pro Stunde und Richtung Mit CIR ELKE konnen einschrankende Geschwindigkeiten so kommandiert werden dass diese nicht bereits ab dem Einfahr Signal sondern ab dem geschwindigkeitsbestimmenden Element z B Weichen gelten Dazu wird das deckende Signal zur Vermeidung von Signalisierungswiderspruchen dunkelgeschaltet Ohne CIR ELKE gilt hingegen die Geschwindigkeitseinschrankung ab dem vorgelagerten deckenden Hauptsignal Durch die kontinuierliche luckenlose Geschwindigkeitsuberwachung konnen Durchrutschwege von vormals bis zu 300 m auf einheitlich 50 m verkurzt werden Damit konnen grossere Einfahrgeschwindigkeiten bei kurzen Durchrutschwegen realisiert und hemmende Wirkungen langer Durchrutschwege vermindert werden 6 Jedes Telegramm wird doppelt ubertragen und darf nur dann ausgewertet werden wenn zwei Bedingungen erfullt sind Jedes Telegramm fur sich muss fehlerfrei empfangen worden sein und beide Telegramme mussen bitweise ubereinstimmen Dies verringert die Wahrscheinlichkeit dass fehlerhaft ubertragene Telegramme ausgewertet werden Neben diesen optimierten LZB Funktionen sollten sich weitere CIR ELKE Bausteine positiv auf die Leistung und Qualitat des Eisenbahnbetriebs auswirken So galten Elektronische Stellwerke gegenuber Relaisstellwerken insbesondere bei Betriebsstorungen als funktional uberlegen Durch ein optimiertes Zuglenkkonzept sollten im Regelbetrieb Fahrstrassen automatisch und zeitlich optimal gestellt werden Melde und Uberwachungsverfahren der Infrastruktur sollten optimiert und die Fahrdienstleiter von nicht betriebsrelevanten Informationen entlastet werden Nicht zuletzt sollte die Zuguberwachung verbessert werden Bei erkennbaren Konflikten sollten optimierte LZB Fuhrungsgrossen ubertragen und insbesondere fruhzeitig vor dem Konfliktpunkt angepasste Geschwindigkeiten ubertragen werden 1 Zur Umsetzung der geplanten CIR ELKE Funktionen waren vorrangig Anpassungen von Fahrzeug und Streckensoftware erforderlich Fahrzeugseitig waren leistungsstarkere Rechner erforderlich einhergehend mit einer hoheren Programmiersprache und einer Umstellung auf 16 Bit Technik daher auch LZB 80 16 6 CIR ELKE baut auf der Technik des bereits bestehenden LZB Systems der DB AG auf die physikalische Schnittstelle und der Telegrammaufbau wurden ubernommen Aufgrund der funktionellen Ahnlichkeit von LZB zu ETCS Level 2 wird zum Teil CIR ELKE nach Einfuhrung von ETCS auch im Verbund eingesetzt Doppelausrustung Geschichte BearbeitenErste Uberlegungen zu einem derartigen System bei der Deutschen Bundesbahn datieren von 1991 und mundeten 1993 in einem Entwicklungskonzept Im Lichte der Deutschen Wiedervereinigung der Offnung nach Osten sowie der Erweiterung des Europaischen Binnenmarktes im Jahr 1993 suchte die Deutsche Bundesbahn Anfang der 1990er Jahre nach Moglichkeiten die Kapazitat und die Betriebsqualitat des Bestandsnetzes kurz und mittelfristig zu verbessern bevor langfristig auf den wichtigsten Korridoren Neubaustrecken zur Verfugung stehen sollten 8 1992 war geplant CIR ELKE auf 4500 km des deutschen Kernnetzes einzufuhren Mit einer ersten Teilinbetriebnahme auf der Pilotstrecke Karlsruhe Basel wurde fur Ende 1994 gerechnet 5 Nach dem Planungsstand von 1992 waren drei Dringlichkeitsstufen vorgesehen Ein Teil der Strecken sollte dabei neu mit Linienzugbeeinflussung ausgerustet werden bei einem anderen Teil sollte die Linienzugbeeinflussung fur den Hochleistungsblock ausgebaut werden Die Strecken der ersten Dringlichkeitsstufe sollten bis 1998 ausgerustet werden Die Linienzugbeeinflussung der Neubaustrecken Hannover Wurzburg und Mannheim Stuttgart sollte dabei nicht verandert werden 8 Allein fur die CIR ELKE Ausrustung der Strecken der ersten Dringlichkeitsstufe waren von 306 Stellwerken mit einem Durchschnittsalter von 39 Jahren 43 Prozent umzubauen und 57 Prozent ganzlich zu ersetzen gewesen Stand 1992 7 In den Bundesverkehrswegeplan 1992 wurde das Massnahmenpaket CIR ELKE 1 und 2 Stufe mit geschatzten Investitionen von 2 170 Milliarden DM in den vordringlichen Bedarf aufgenommen Eine dritte Stufe wurde mit Kosten von 2 060 Milliarden DM in den weiteren Bedarf aufgenommen 9 Alle CIR ELKE Strecken wurden im Rahmen der betrieblichen Vorplanung einer Leistungsfahigkeitsberechnung unterzogen und den erforderlichen Investitionen an der Infrastruktur z B Stellwerke Blocke Linienzugbeeinflussung gegenubergestellt Es wurden dabei funf aufeinander aufbauende Planfalle bewertet Beibehaltung Istzustand zusatzliche Blocksignale ohne LZB LZB mit zusatzlichen LZB Blockkennzeichen Unterteilung der Einfahrzugstrassen Unterteilung der Ausfahrzugstrassen Je nach vorhandenem Ausrustungsstand wurde mit Kosten von ein bis zwei Millionen DM je Streckenkilometer gerechnet ohne Fahrzeugkosten Die Ergebnisse der Untersuchungen mit Strele 7 fur verschiedene Strecken zeigten eine breite Streuung starke Schwankungen innerhalb einer Strecke und Fahrtrichtung Typischerweise lagen die Werte zwischen 10 und 40 Prozent Anschliessende Analysen zeigten dass diese Ergebnisse mit der heute vorhandenen unterschiedlichen Ausrustung zu erklaren waren 6 Voruntersuchungen fur den Hochleistungsblock liessen Anfang der 1990er Jahre Leistungssteigerungen gegenuber noch nicht mit LZB ausgerusteten Strecken von mehr als 20 Prozent erwarten 10 Modelluntersuchungen fur Strecken des Kernnetzes zeigte eine um bis zu 30 Prozent im Mittel 20 Prozent gesteigerte Leistungsfahigkeit 1 Neben einer um 20 Prozent gesteigerten Leistungsfahigkeit mehr Zuge sollte die Auslastung der Zuge durch Marketing Massnahmen um ebenfalls 20 Prozent angehoben werden 6 DB Technikvorstand Roland Heinisch rechnete auch 1996 noch damit diese Ziele zu erreichen 11 Am 17 Marz 1992 beschloss das Fuhrungsgremium Deutscher Eisenbahnen FDE der gemeinsame Vorstand von Bundesbahn und Reichsbahn CIR ELKE Technik und Betriebsverfahren auf dem Streckenabschnitt der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Basel zu erproben 12 Die Strecke wurde aufgrund der verkehrlichen Leistungsanforderungen ihrer signaltechnischen Infrastruktur der Zahl der bereits mit LZB ausgerusteten Fahrzeuge und der vergleichsweise geringen Vernetzung mit anderen Linien ausgewahlt 12 Unterstutzt durch spezielle Umlaufplane sollte die Zahl der mit LZB 80 16 auszurustenden Fahrzeuge auf 355 begrenzt werden Mit der abschnittsweisen Inbetriebnahme wurde zwischen Ende 1994 und Ende 1995 gerechnet Auf der Strecke sollte eine Leistungssteigerung von 27 Prozent von Freiburg nach Basel bzw 38 Prozent von Basel nach Freiburg erreicht werden 6 Letztlich begann die technische und bauliche Ausstattung zu einer 130 km langen Pilotstrecke im Jahr 1995 die Fertigstellung erfolgte 2001 Seit Juni 2001 13 wird LZB L72 CE I im regularen Betrieb eingesetzt Diese Strecke wurde Mitte 2006 auf die Weiterentwicklung CIR ELKE II umgestellt Auf der Pilotstrecke sollten drei neue Elektronische Stellwerke und vier neue LZB Zentralen gebaut sowie 17 Spurplanstellwerke fur den Hochleistungsblock umgebaut werden 5 Anfang 1999 wurde von Kosten fur die Erstanwendungsstrecke von 265 Millionen D Mark ausgegangen Nach verschiedenen Verzogerungen wurde dabei mit der Inbetriebnahme im Mai 1999 gerechnet 14 In Bahnhofsein und ausfahrten wurden teilweise 200 m kurze Zugfolgeabschnitte realisiert 15 Neben dem so genannten Hochleistungsblock mit linienfomirger Zugbeeinflussung und der entsprechenden Ausrustung wurden auf der Pilotstrecke auch Lucken in der rechnerunterstutzten Zuguberwachung geschlossen die Betriebssteuerung in Betriebszentralen konzentriert und ein rechnergestutztes Zugmeldeverfahren aufgebaut Da CIR ELKE Funktionen nur in modernen Relaisstellwerken und modernen Elektronischen Stellwerken ESTW umgesetzt werden konnten wurden altere Stellwerke durch ESTW ersetzt 6 Die Deutsche Bahn plante um 2001 das gesamte Fern und Ballungsnetz mit CIR ELKE auszurusten Das Unternehmen rechnete damit durch einen bundesweiten Einsatz von CIR ELKE die Zahl der Guterzuge von 7 000 auf 10 000 steigern zu konnen 16 Anfang 2006 waren in Deutschland 5 LZB Zentralen ca 155 km mit LZB CE I sowie 11 Zentralen 515 km mit LZB CE II in Betrieb Dem standen 34 Zentralen 1580 km mit konventioneller L72 LZB in Deutschland 3 Zentralen ca 140 km in Osterreich und 11 Zentralen ca 530 km in Spanien gegenuber 17 Beginnend seit dem Jahr 2012 mit dem Abschnitt Hannover Gottingen der Schnellfahrstrecke Hannover Wurzburg werden alte noch nicht CIR ELKE fahige LZB Zentralen durch neue LZB Zentralen mit CIR ELKE ersetzt Die leistungssteigernden Funktionen die eine besondere Projektierung erfordern wurden werden dabei nicht genutzt Nach Abschluss der in den 2020er Jahren geplanten Ablosung der LZB durch ETCS in Deutschland wird CIR ELKE nicht mehr genutzt werden CIR ELKE II Bearbeiten nbsp Dunkelgeschaltetes Ks Ausfahr signal im Bahnhof Allersberg Ohne CIR ELKE wurde das Signal 10 100 km h zeigen Diese Geschwindig keit musste bis zum Ende des anschliessenden Weichen bereiches drei Weichen gefahren werden Durch CIR ELKE wird diese Geschwindig keits beschrankung nach Freifahren der ersten abzweigend gestellten Weiche aufgehoben die beiden folgenden Weichen eines Gleis wechsels konnen gerade mit voller Strecken geschwindig keit befahren werden Da dies im Widerspruch zum Signal begriff des Lichtsignals stunde wird dieses dunkelgeschaltet Fur den nordlich an den CIR ELKE I Pilotstreckenabschnitt anschliessenden Bereich wurde die CE I Systemsoftware erweitert um Geschwindigkeiten von bis zu 280 km h statt vormals 250 km h zu erlauben Darauf aufbauend wurden die CIR ELKE II Funktionen in mehreren Software Versionen Schritt fur Schritt entwickelt 18 Bei der ab 1995 im Bau befindlichen Schnellfahrstrecke Koln Rhein Main sollte zunachst ETCS ohne ortsfeste Signale eingesetzt werden Als sich bei der Spezifikation und Realisierung von ETCS Verzogerungen abzeichneten fiel 1998 die endgultige Entscheidung LZB L72 CE I einzusetzen die anschliessend zu LZB L72 CE II weiterentwickelt wurde 13 Die Weiterentwicklungen von CIR ELKE II umfassen unter anderem Anpassung fur eine Hochstgeschwindigkeit von 350 km h mit CIR ELKE I zuvor maximal 250 km h 13 Verwaltung der Wirbelstrombremse der ICE 3 Zuge mit statischen dauerhaften und temporaren Wirbelstrombremsverbotszonen 13 Die Wirbelstrombremse durfte zunachst nur im Neubauabschnitt Siegburg Bonn Frankfurt Flughafen und auf der Schnellfahrstrecke Nurnberg Ingolstadt als Betriebsbremse zum Einsatz kommen und wird per LZB frei bzw abgeschaltet Im ubrigen Netz wird die Wirbelstrombremse nur fur Schnell und Zwangsbremsungen verwendet Anpassung an die starken Steigungen der Strecke Fruhere LZB Versionen gingen bei Bremsvorgangen immer von dem bis dato starksten Gefalle von 12 5 Promille aus Durch die Steigungen von bis zu 40 Promille waren Bremsvorgange bei Beibehaltung dieser pauschalen Annahme unnotig fruh eingeleitet worden auch wenn vor dem Zug eine starke bremsend wirkende steile Steigung gelegen ware Durch die Berucksichtigung des Hohenprofils mit 13 Stufen 18 der Strecke in der LZB Projektierung konnen Bremsvorgange entsprechend kurzer und wirtschaftlicher gestaltet werden Die Vermeidung von Sprungen der LZB Sollgeschwindigkeit beim Verlassen von Gefalleabschnitten 19 Durch die neue Hochstgeschwindigkeit und die langeren Bremswege war eine Erhohung der Zielentfernung uber 9 900 Meter erforderlich Die maximale Zielentfernung bei LZB mit CIR ELKE Ausrustung betragt 35 000 m wenn ein die Geschwindigkeit einschrankender Zielpunkt bzw ein Halt voraus liegt Liegt innerhalb dieser Distanz kein solcher Punkt bzw Halt wird eine Zielentfernung von 13 000 m dargestellt Mittels CIR ELKE und einer speziell angepassten Fahrzeugsoftware kann einem LZB gefuhrten Fahrzeug der Auftrag ubermittelt werden den Hauptschalter vor einer Schutzstrecke bzw Phasentrennstelle auszulegen Das Signal wird mittels des Leuchtmelders EL und einem akustischen Signal in den Fuhrerstand ubermittelt Dieses Signal wird im Moment auf den Strecken Berlin Hamburg drei Trennstellen und Leipzig Berlin zwei Trennstellen verwendet Eine automatische Senkung des Stromabnehmers durch die LZB war bereits in den fruhen 1990er Jahren in ICE Zugen realisiert 20 Mit CIR ELKE findet der LZB Nachfahrauftrag Einzug in das LZB System Damit wird ein Nachrucken in einen Teilblock mit einer freigegebenen Geschwindigkeit von unter 40 km h bezeichnet Der LZB lagen zunachst starre Bremskurven mit starren Verzogerungswerten zu Grunde die aus thermischen Grunden fur Bremsungen aus sehr hohen Geschwindigkeiten ausgelegt waren 20 Mit CIR ELKE wurden sie durch geknickte Bremskurven mit bis zu drei verschiedenen Verzogerungen abhangig von der Geschwindigkeit 13 ersetzt 18 Durch die Nutzung unterschiedlicher Verzogerungen bei verschiedenen Geschwindigkeitsniveaus werden Fahrzeitverluste minimiert 20 Die Bremskurven sind baureihenspezifisch und werden von der Streckenzentrale an das Fahrzeug ubermittelt 13 Fur bis zu acht Klassen von Zugen konnen Seitenwindempfindlichkeitszonen mit entsprechenden Geschwindigkeitseinschrankungen eingegeben werden 19 Es konnen tunnelbedingte Geschwindigkeitseinschrankungen fur bis zu vier Klassen von Zugen berucksichtigt werden 19 Elemente ausserhalb des Linienleiterbereichs konnen mit berucksichtigt werden 19 Ebenfalls neu eingefuhrt wurden Verfahren um gestorte Linienleiter Kurzschleifen zu erfassen und die Qualitat der Linienleiterubertragung fur jeden LZB Ort 100 m zu messen 19 Von Juli bis September 2001 erfolgten erste Testfahrten mit CIR ELKE II zwischen Baden Baden und Offenburg im Oktober 2001 folgten erste Testfahrten auf einem Teilabschnitt der Neubaustrecke Koln Rhein Main 13 Die Zulassung fur die Neubaustrecke Koln Rhein Main erfolgte zunachst unter Auflagen die mit weiteren Softwareversionen abnahmen 18 Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 wurde eine neue Softwareversion eingespielt 13 Es gibt insgesamt drei verschiedene Telegrammversionen fur CIR ELKE 19 Anpassungen fur die S Bahn Munchen Bearbeiten Zunachst fur den Fernverkehr entwickelt wurde CIR ELKE II fur den Einsatz auf der Stammstrecke der S Bahn Munchen ab Dezember 2004 angepasst Durch DB Systemtechnik wurden weitergehende spezifische Anforderungen erstellt Neben Erganzungen an der Infrastruktur waren auch Anpassungen an den LZB 80 Fahrzeuggeraten notwendig Streckenseitig konnen LZB Haltepunkte nunmehr 5 m statt vormals 12 5 bis 25 m vor einem Signal liegen Zur Erhohung der Verfugbarkeit wurde die Anordnung von Bereichskennungswechseln optimiert 21 Die Mindestzuglange wurde von 100 auf 70 m abgesenkt die maximale Zielentfernung auf 4000 m beschrankt 19 Fahrzeugseitig auf den Triebzugen der Baureihe 423 wurde die CIR ELKE I zur CIR ELKE II hochgerustet Speziell optimierte Bremskurven wurden entwickelt und die Einhaltung von 55 m langen Durchrutschwegen LZB Sollhaltepunkt bis Gefahrpunkt bei Schnellbremsbedingungen nachgewiesen Neue Multifunktionsanzeigegerate ermoglichen eine auf bis zu 5 m genaue Anzeige der Zielentfernung Die Zeit zur Ankundigung einer Geschwindigkeitsreduzierung wurde auf 4 Sekunden verkurzt Daneben wurde eine neue Software zur Ortung des Fahrzeugs installiert 21 Damit einher gingen Massnahmen zur Erhohung der Verfugbarkeit Unter anderem wurde die Lange der LZB Bereiche bei der Fernbahn 12 500 m verkurzt um eine schnellere Wiederaufnahme von aus der LZB Fuhrung gefallenen Fahrzeugen zu ermoglichen Die Lange der Kurzschleifen 300 m blieb unverandert ihre Anordnung wurde jedoch so optimiert dass jeweils zwei Schleifen an einem Bahnsteig zu finden sind Daruber hinaus wurden besondere betriebliche Regelungen ergriffen 21 Weitere Besonderheiten BearbeitenDie vollstandige Aufnahme in die LZB Hellschaltung der Fuhrerraumanzeigen erfolgt auf mit CIR ELKE ausgerusteten Strecken erst wenn der gesamte Zug am Hauptsignal das dem Bereichskennzeichen folgt vorbeigefahren ist Zuvor erfolgt eine verdeckte Ubertragung in der bereits eine Ubertragung lauft die Fuhrerraumanzeigen jedoch noch nicht aktiviert werden Bricht die Ubertragung zwischen verdeckter Aufnahme und Hellschaltung der Anzeigen zusammen erfolgt eine Zwangsbremsung Wahrend bei LZB ohne CIR ELKE neben geschwindigkeitseinschrankenden Zielpunkten auch Geschwindigkeitserhohungen uber die Zielentfernung vorsignalisiert werden werden auf CIR ELKE Strecken nur Geschwindigkeitseinschrankungen uber die Zielentfernung angekundigt Geschwindigkeitserhohungen werden direkt uber eine Erhohung der Sollgeschwindigkeit angezeigt Die einzuhaltenden Bremskurven unterscheiden sich nicht Der LZB Vorsichtsauftrag gilt bei CIR ELKE wie auch bei Fahrt mit LZB ohne CIR ELKE stets bis zur nachsten Blockstelle die durch ein Hauptsignal gekennzeichnet ist Bricht die LZB Ubertragung auf freier Strecke zusammen ist eine Weiterfahrt im Ganzblockmodus mit reduzierter Geschwindigkeit analog konventioneller LZB moglich Bei CIR ELKE werden dabei wesentliche Parameter des folgenden Hauptsignals Entfernung Stellung Durchrutschweg Geschwindigkeitsbeschrankungen von der Streckenzentrale berucksichtigt und dem LZB gefuhrten Zug stetig eine Ausfallgeschwindigkeit sowie die Entfernung zum nachsten Hauptsignal ubermittelt Mit diesen Grossen ist eine Weiterfahrt bei einem Ubertragungsausfall signalgefuhrt moglich Mit CIR ELKE II wurde die hochstmogliche Ausfallgeschwindigkeit von 85 auf 160 km h heraufgesetzt Auf CIR ELKE Strecken kann kein LZB Nothaltauftrag mehr ubermittelt werden Mittels LZB ohne CIR ELKE bzw CIR ELKE I wird der Triebfahrzeugfuhrer optisch Leuchtmelder G und akustisch uber einen bevorstehenden Bremseinsatzpunkt informiert Bei konventioneller LZB erfolgt diese Warnung wenn der Bremseinsatzpunkt weniger als 1000 m entfernt ist und die Differenz aus zu erreichender Soll und Istgeschwindigkeit weniger als 30 km h betragt Fahrzeug Ausrustung BearbeitenNeben einer entsprechenden technischen Ausstattung der Strecke mussen auch die Fahrzeuge mit speziellen Geraten fur CIR ELKE ausgestattet sein Anfang 1994 waren insgesamt 13 Lokomotiven der Baureihen 110 111 140 und 141 fur CIR ELKE umgerustet bzw zur Umrustung vorgesehen 22 Vor Aufnahme des Betriebs zwischen Offenburg und Basel wurden zahlreiche CIR ELKE fahige Lokomotiven der Baureihe 140 an die Strecke umbeheimatet 23 Zum Dezember 2006 waren in Deutschland folgende Baureihen der DB mit CIR ELKE ausgestattet 145 Lokomotiven der Baureihe 101 1 Lokomotive der Baureihe 103 103 222 25 Lokomotiven der Baureihe 110 14 Lokomotiven der Baureihe 111 2 Lokomotiven der Baureihe 120 120 501 und 120 502 27 Lokomotiven der Baureihe 143 1 Lokomotive der Baureihe 155 238 Triebzuge der Baureihe 423 die auf dem Streckennetz der S Bahn Munchen eingesetzt werden Die gesamte ICE Flotte mit CIR ELKE II ICE 1 ICE 2 ICE 3 ICE T ICE TD Eine Anzahl von Steuerwagen fur Wendezuge mit fuhrendem Steuerwagen Zum September 2013 waren in Deutschland folgende Baureihen der DB mit CIR ELKE ausgestattet alle betriebsfahigen Lokomotiven der Baureihe 101 Loks der Baureihe 111 alle betriebsfahigen Lokomotiven der Baureihe 120 alle betriebsfahigen Loks der Baureihe 140 welche zuvor mit LZB ausgestattet waren Loks der Baureihe 143 Loks der Baureihe 145 alle in Freiburg stationierten Loks der Baureihe 146 Loks der Baureihe 152 alle betriebsfahigen Loks der Baureihe 151 welche zuvor mit LZB ausgestattet waren alle betriebsfahigen Loks der Baureihe 155 welche zuvor mit LZB ausgestattet waren 25 Loks der Baureihe 182 Loks der Baureihe 185 Loks der Baureihe 189 Triebfahrzeuge des ET 423 die auf dem Streckennetz der S Bahn Munchen eingesetzt werden Triebfahrzeuge des ET 425 Triebfahrzeuge des ET 426 Die gesamte ICE Flotte mit CIR ELKE II ICE 1 ICE 2 ICE 3 ICE T ICE TD Eine Anzahl von Steuerwagen fur Wendezuge mit fuhrendem Stwg Daruber hinaus fahren andere Eisenbahnverkehrsunternehmen mit entsprechend ausgerusteten Loks zum Beispiel die SBB mit der Re 482 Die CIR ELKE Systemsoftware ist abwartskompatibel zur LZB L72 der verbreiteten LZB Softwareversion Mit LZB CIR ELKE II ausgerustete Fahrzeuge konnen beispielsweise auch Strecken mit CIR ELKE I bzw ohne CIR ELKE befahren Fahrzeuge ohne CIR ELKE Ausrustung werden auf CIR ELKE Strecken hingegen nicht in die LZB aufgenommen Zusatzlich muss der Triebfahrzeugfuhrer eine Unterweisung nachweisen um ein Fahrzeug CIR ELKE gefuhrt fahren zu durfen Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Ulrich Oser Betriebliche Gesamtkonzeption fur CIR ELKE In Die Deutsche Bahn Band 68 Nr 7 1992 ISSN 0007 5876 S 723 729 Philipp Nagl ESTW Gelnhausen in Betrieb Letzte LZB L72 Zentrale ausser Betrieb In Drehscheibe Online Foren 21 November 2023 abgerufen am 21 November 2023 a b DB Netz Hrsg European Train Control System ETCS bei der DB Netz AG Frankfurt am Main April 2014 S 11 dbnetze com PDF European Train Control System ETCS bei der DB Netz AG Memento vom 14 Juni 2015 im Internet Archive List of CCS Class B systems PDF Europaische Eisenbahnagentur 11 Juni 2019 S 5 archiviert vom Original am 29 Dezember 2019 abgerufen am 23 Februar 2020 englisch a b c Das Projekt CIR ELKE In Eisenbahntechnische Rundschau Band 33 Nr 5 Mai 1992 ISSN 0013 2845 S 333 a b c d e f g h Karl Heinz Suwe CIR ELKE ein Projekt der Deutschen Bahnen aus Sicht der Eisenbahnsignaltechnik In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 1 2 1993 ISSN 1022 7113 S 40 46 a b c Fritz Eilers Wolfgang Ernst Die Installation des Hochleistungsblocks HBL mit linienformiger Zugbeeinflussung In Die Deutsche Bahn Band 68 Nr 7 1992 ISSN 0007 5876 S 768 770 a b Peter Debuschewitz Das Projekt CIR ELKE In Die Deutsche Bahn Band 68 Nr 7 1992 ISSN 0007 5876 S 717 722 Hans Peter Weber Michael Rebentisch Der Bundesverkehrswegeplan 1992 fur den Bereich Schiene In Eisenbahntechnische Rundschau Band 41 Nr 7 8 1992 ISSN 0013 2845 S 448 456 Helmut Wegel Der Hochleistungsblock mit linienformiger Zugbeeinflussung HBL In Die Deutsche Bahn Nr 7 1992 ISSN 0007 5876 S 735 739 Jurgen Heinrich Weichenstellungen fur die Computer Bahn In VDI nachrichten Nr 15 1996 ISSN 0042 1758 S 24 ff a b Walter Vogele Wolfgang Ruppelt Siegfried Lorenz Planung und Realisierung der Pilotstrecke fur CIR ELKE In Die Deutsche Bahn Band 68 Nr 7 1992 ISSN 0007 5876 S 763 767 a b c d e f g h Manfred Frank Erweiterung des LZB Systems fur die Strecke Koln Rhein Main In Signal Draht Band 95 Nr 10 2003 ISSN 0037 4997 S 31 33 Meldung CIR Elke vor dem Start In Eisenbahn Revue International Heft 1 2 1999 ISSN 1421 2811 S 4 Leistungsfahigere DB Strecke Karlsruhe Basel In Neue Zurcher Zeitung 13 Juli 2001 S 14 Wolf H Goldschmitt Neue Bahn Technik erhoht Transportkapazitaten In Die Welt Nr 145 2001 S 17 online Swen Lehr Thomas Naumann Otto Schittenhelm Parallele Ausrustung der Strecke Berlin Halle Leipzig mit ETCS und LZB In Signal Draht Band 98 Nr 4 2006 ISSN 0037 4997 S 6 10 a b c d Stefan Proettel Gerd Renninger Validierung der System Software fur die LZB Zentralen der NBS Koln Rhein Main In Signal Draht Band 96 Nr 3 2004 ISSN 0037 4997 S 15 17 a b c d e f g Gerd Renninger Franz Riedisser Die Weiterentwicklung der Linienzugbeeinflussung seit dem Jahr 2000 In Eisenbahn Ingenieur Kalender DVV Media Group Eurailpress 2009 ISBN 978 3 7771 0375 4 ISSN 0934 5930 S 173 184 a b c Eduard Murr Funktionale Weiterentwicklung der Linienzugbeeinflussung LZB In Die Deutsche Bahn Band 68 Nr 7 1992 ISSN 0007 5876 S 743 746 a b c Klaus Hornemann Neue LZB bei der S Bahn Munchen In Signal Draht Band 97 Nr 9 2005 ISSN 0037 4997 S 14 20 Meldung Loks fur CIR ELKE In Eisenbahn Kurier Heft 2 1994 S 10 Meldung Umbeheimatungen und Bestandsangleichung In Eisenbahn Revue International Heft 5 1998 ISSN 1421 2811 S 174 f Zugbeeinflussungssysteme ASFA Spanien ALSN ehemalige UdSSR ATB Niederlande ATC Japan Schweden USA AWS Grossbritannien Crocodile RS DAAT Memor Memor II Frankreich Belgien Luxemburg CTCS China EBICAB Schweden Norwegen Portugal Bulgarien EVM Ungarn GW ATP Grossbritannien Indusi PZB Deutschland Osterreich Rumanien Nachfolgestaaten Jugoslawiens Israel Integra Signum Schweiz JKV Finnland KLUB U Russland KVB Frankreich Grossbritannien LS Tschechien LZB Deutschland Osterreich Spanien Schweiz Mirel Slowakei PTC USA Pulse Code Cab Signaling USA IIATS USA RS4 Codici RS9 Codici SCMT Italien SELCAB Spanien SHP Polen TBL Belgien TPWS Grossbritannien TVM Frankreich Grossbritannien Belgien Sudkorea ZBS S Bahn Berlin ZSI 90 ZSI 127 ZSL 90 ZST 90 Schmalspur Schweiz ZUB 121 Schweiz Spanien ZUB 122 ZUB 262 Deutschland fur Neigetechnik Zuge ZUB 123 Danemark ETCS europaisches Zugbeeinflussungssystem CBTC U Bahnen weltweit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title CIR ELKE amp oldid 239384383