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STRELE ist ein Computerprogramm fur die Berechnung der Leistungsfahigkeit von Eisenbahnstrecken Das Programm prognostiziert Wartezeiten die im Bahnbetrieb zu erwarten sind Folgeverspatungen Die ermittelte Wartezeit wird einem Bewertungsmassstab gegenubergestellt woraus Aussagen fur Zugzahlen bei Premium optimaler risikobehafteter und mangelhafter fruhere Klassifizierung sehr gut befriedigend und mangelhaft Betriebsqualitat getroffen werden Das Schwesterprogramm STRESI erlaubt auf gleicher Datenbasis die Simulation der Trassenvergabe Fahrplanerstellung und des Betriebsablaufs auf Eisenbahnstrecken Das Programm ist Teil des Programmpaketes SLS das von der RWTH Aachen fur die Deutsche Bundesbahn entwickelt wurde und heute von Schultze Gast Ingenieure 1 betreut wird STRELE ist noch heute bei der Deutschen Bahn sowie der Osterreichischen Bundesbahn weit verbreitet Der Name ist eine Abkurzung und steht fur Streckenleistungsfahigkeit Inhaltsverzeichnis 1 Berechnungsverfahren 1 1 Berechnung der Wartezeit 1 2 Berechnung des Bewertungsmassstabes 2 Vorteile 3 Nachteile 4 Alternativen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBerechnungsverfahren BearbeitenDas Programm basiert auf dem in der damaligen Dienstvorschrift 405 der Deutschen Bundesbahn jetzt Richtlinie R 405 der Deutschen Bahn enthaltenen Verfahren das in der Dissertation von W Schwanhausser entwickelt wurde Zusatzlich zu diesem Mittelwertverfahren steht das ebenfalls von Schwanhausser entwickelte Zugfolgefall basierte Verfahren zur Verfugung Berechnung der Wartezeit Bearbeiten Zur Berechnung der Wartezeit werden die Methoden der Bedienungstheorie verwendet Jeder Zugfolgeabschnitt wird dabei als ein einkanaliges Bediensystem betrachtet in dem sich nur jeweils ein Zug befinden kann Vor der Strecke befindet sich ein Warteraum mit unendlicher Kapazitat der das gesamte restliche Bahnnetz darstellt Eine Strecke mit mehreren Blockabschnitten ist dann die reihenformige Anordnung einkanaliger Bedienstellen Sind diese Bedienstellen belegt so entstehen Wartezeiten Eingangsgrosse fur das Verfahren ist eine Tabelle von Mindestzugfolgezeiten aller Zugtypen sowie die Zugzahlen der Zugtypen Die Tabelle der Mindestzugfolgezeiten enthalt fur jede Kombination von Zugtypen den zeitlichen Mindestabstand zwischen zwei Zugfahrten Sie wird vom Programm anhand der Strecken und Zugdaten berechnet Berechnung des Bewertungsmassstabes Bearbeiten Der den Wartezeiten gegenubergestellte Bewertungsmassstab ist die zulassige Wartezeit Diese wird fur einen betrachteten Zeitraum fest vorgegeben und ist ausschliesslich von dem Anteil der Reisezuge abhangig So wird berucksichtigt dass Reisende wesentlich empfindlicher auf Verspatungen reagieren als Guterkunden Die Vorgabe einer festen Grosse an zulassiger Wartezeit bedeutet dass mit hoheren Zugzahlen geringere Wartezeiten je Zug akzeptiert werden um eine insgesamt befriedigende nach neuer DB Sprachregelung wirtschaftlich optimale 2 Betriebsqualitat zu erreichen Die Grosse des Bewertungsmassstabes wurde in den 70er Jahren durch W Schwanhausser u a durch Befragung von Fahrdienstleitern und Disponenten ermittelt Vorteile BearbeitenDas Verfahren benotigt keinen konkreten Fahrplan Die Vorgabe von Zugzahlen genugt um Aussagen uber die Leistungsfahigkeit von Strecken zu erhalten Somit eignet sich das Verfahren sehr gut fur langerfristige Prognosen wenn noch kein genauer Fahrplan bekannt ist Aufgrund der Unabhangigkeit von konkreten Fahrplanen sind die Ergebnisse allgemeingultiger als Berechnungen die auf einem konkreten Betriebsprogramm basieren Das Programm liefert relativ schnell Ergebnisse Nachteile BearbeitenDas Programm betrachtet die Strecke als isoliertes System Einflusse und Wechselwirkungen mit anderen Teilen des Streckennetzes werden vernachlassigt Da der Berechnung nur Zugzahlen zugrunde liegen ist das Programm nicht geeignet um die Machbarkeit eines bestimmten Fahrplanes zu uberprufenAlternativen BearbeitenSTRELE ist nur im deutschsprachigen Raum verbreitet Ein anderes Verfahren ist die Berechnung des Belegungsgrades um abzuschatzen wie gut eine Bahnanlage ausgelastet ist Dieses Verfahren war vor Einfuhrung von STRELE das Standardverfahren in Deutschland Die UIC empfiehlt in ihrem Merkblatt 406 ein auf der Belegungsgradrechnung aufbauendes Verfahren Um konkrete Fahrplane und Netzzusammenhange zu untersuchen wird der Bahnbetrieb mit Simulationsprogrammen unter Berucksichtigung von Verspatungen nachgespielt und die entstandenen Folgeverspatungen ausgewertet Literatur BearbeitenWulf Schwanhausser Die Bemessung der Pufferzeiten im Fahrplangefuge der Eisenbahn Verkehrswissenschaftliches Institut der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen 1974 Veroffentlichungen des Verkehrswissenschaftlichen Instituts der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen 20 ISSN 0176 9359 Zugleich Aachen Techn Hochsch Diss Ingolf Gast Kurt Schultze STRELE seit 30 Jahren ein Begriff bei der Deutschen Bahn In Deine Bahn Band 43 Nr 5 2015 ISSN 0172 4479 S 54 63 Kurt Schultze 30 Jahre STRELE Ruckblick und aktuelle Weiterentwicklungen in der analytischen Methode In Eisenbahntechnische Rundschau Band 64 Nr 5 2015 ISSN 0013 2845 S 69 74 Weblinks BearbeitenVerkehrswissenschaftliches Institut der RWTH AachenEinzelnachweise Bearbeiten SLS Schultze Gast Ingenieure abgerufen 2 April 2015 DBAG Richtlinie 405 0104 Fahrwegkapazitat S 6 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strele Software amp oldid 204558650