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Dieser Artikel erlautert das Zugsicherungssystem Integra Signum Der Hersteller dieser Zugbeeinflussung ist im Artikel Integra Signum beschrieben Das Zugsicherungssystem Integra Signum auch als Signum oder Integra bezeichnet 1 2 wurde vom Jahr 1933 bis 2018 bei den Schweizerischen Normalspurbahnen eingesetzt Der Name leitet sich von der Herstellerfirma Integra Signum her Signum Gleismagnete fur zwei Signale Fur das Vorsignal in Fahrtrichtung gleich der Blickrichtung und das Hauptsignal von hinten sichtbar in Fahrtrichtung gegen die Blickrichtung Integra Signum war eine induktive Zugbeeinflussung mit magnetischem Gleichfeld Sie warnte den Triebfahrzeugfuhrer beim Vorsignal wenn er auf ein geschlossenes Signal zufuhr oder wenn er die Geschwindigkeit stark reduzieren musste Weiter loste sie eine Schnellbremsung aus falls der Lokomotivfuhrer die Warnung nicht quittierte oder an einem auf Halt zeigendem Hauptsignal vorbeifuhr Integra Signum zeichnete sich durch Einfachheit Robustheit und grosse Zuverlassigkeit auch im Winter bei Schnee aus Im Verlaufe der Zeit konnte es die gestiegenen Sicherheitsanforderungen nicht mehr vollstandig abdecken und wurde seit den 1990er Jahren an Stellen mit starkem Verkehrsaufkommen durch ZUB erganzt Integra Signum war um 2006 an allen 12 000 Signalen der SBB im Einsatz 3 Von 2012 bis 2018 wurden Integra Signum und ZUB durch ETCS Level 1 Limited Supervision ersetzt 4 Die aus ETCS Komponenten bestehenden Versionen Euro Signum und Euro ZUB werden noch einige Jahre im Einsatz bleiben 5 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 2 1 Fahrzeug und Streckenausrustung 2 2 Funktion der ursprunglichen Version 2 3 Funktion mit Haltauswertung 2 4 Geschwindigkeitsuberwachung 2 5 Sicherheitslucken 2 6 BT Konzept 3 Euro Signum 3 1 Einheitliche Fehleroffenbarung 3 2 Ubergang zu ETCS 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Gleismagnete Ubertragungs magnete Integra Signum nbsp Von 1934 bis 1937 wurden samt liche Vorsignale der SBB mit Integra Signum ausgerustet nbsp Fahrzeugmagnet an einer Be 6 8 III nbsp Fuhrerstand einer der ersten mit Integra Signum ausgerusteten Lokomotiven Blau Wachsamkeitstaste Grun Signallampe nbsp Mobiler Integra Signum Permanent magnet der bei Gleisbauarbeiten vorubergehend an der Schiene befestigt wird nbsp Moderne Bedienelemente fur Integra Signum in einer Lokomotive Re 465 der BLS In der Mitte Wachsam keitstaste mit integrierter Signallampe rechts Manovertaste die bei Rangier fahrten das Uberfahren geschlossener Hauptsignale ermoglicht Zu Beginn der Elektrischen Traktion um 1920 bei den Schweizer Bahnen waren die Lokomotiven stets zweimannig besetzt Der Fuhrergehilfe 6 unterstutzte den Triebfahrzeugfuhrer in der Beobachtung der Signale Prinzipiell erlauben Elektrolokomotiven den einmannigen Betrieb Voraussetzung ist jedoch eine Sicherheitssteuerung und eine Zugsicherung Anstoss fur die Entwicklung eines Zugsicherungssystems war der schwere Eisenbahnunfall von Bellinzona am 23 April 1924 der 15 Tote forderte Bei dem Unfall stiessen zwei Schnellzuge zusammen weil einer von ihnen ein Halt zeigendes Signal uberfahren hatte Der Unfall hatte verhindert werden konnen wenn durch das geschlossene Signal selbsttatig eine Zwangsbremsung ausgelost worden ware 1927 wurden die ersten Versuchsfahrten mit Integra Signum auf der Strecke Bern Thun durchgefuhrt 1930 wurden die Einfahrsignale der Station Gumligen und die Ae 3 6 I 10677 mit der Integra Signum Zugsicherung ausgerustet Spater folgte die Ausrustung aller 14 Vorsignale der Strecke Bern Thun sowie weiterer funf Lokomotiven Beim Eisenbahnunfall von Luzern stiess am 13 Dezember 1932 der Regionalzug Luzern Meggen mit dem internationalen Schnellzug Stuttgart Zurich Luzern im Gutschtunnel bei Luzern zusammen Nach der Durchfahrt eines Dampfzuges war die Sicht beschrankt worauf ein Lokomotivfuhrer ein geschlossenes Signal uberfuhr und die Frontalkollision verursachte 7 8 9 Dieser Unfall forderte sechs Tote und uber zehn Verletzte Die Generaldirektion der SBB beschleunigte daraufhin die Entscheidung uber die Einfuhrung einer Zugsicherung wobei folgende drei Systeme im Auswahlverfahren standen Integra Signum 10 Crocodile 1933 versuchsweise in Munsingen aufgebaut Zugsicherungssystem mit mechanischer Signalubertragung auf das Fahrzeug 1933 in Bumpliz und Winterthur getestet Da die anderen Zugsicherungen gegenuber dem bereits ausgiebig getesteten Integra Signum System keine Vorteile erkennen liessen wurden von 1934 bis 1938 alle Einfahrvorsignale und elektrischen Streckentriebfahrzeuge der SBB mit Integra Signum ausgerustet 11 Damit waren aber nur ein Teil der Gefahrenpunkte gesichert wie der Eisenbahnunfall von Tuscherz am 2 Oktober 1942 auf der Strecke Biel Neuchatel zeigte Der eingeschlafene Lokomotivfuhrer uberfuhr das geschlossene Ausfahrsignal und prallte in einen Gegenzug den er in Tuscherz hatte kreuzen sollen Ab 1943 wurden auch die Ausfahrvorsignale und die Ausfahrsignale mit Gleismagneten ausgerustet Damit hatten die SBB als erste Staatsbahn ihr Normalspurnetz flachendeckend mit einem Zugbeeinflussungssystem ausgerustet Vorsignale der Langsamfahrstellen wurden mit Permanentmagneten 12 versehen Spater wurden auch gewisse Bahnubergange mit Gleismagneten gesichert Im Laufe der Zeit rusteten auch die normalspurigen Privatbahnen ihre Fahrzeuge und Strecken mit Integra Signum aus Nach dem Eisenbahnunfall von St Leonard zwischen Sion und Saint Leonard VS auf der Simplonstrecke am 24 Juni 1968 als beim Zusammenstoss eines Guterzugs mit einem Sonderzug 12 Tote und 103 Verletzte zu beklagen waren wurden nach mehrjahriger Versuchszeit zwischen 1979 und 1989 auch bei den Hauptsignalen Integra Signum Gleismagnete installiert 13 Dabei wurde die Zugsicherung mit der Haltauswertung erweitert welche die Begriffe Warnung und Halt unterscheidet 14 Bei der Vorbeifahrt an einem geschlossenen Vorsignal muss weiterhin die Wachsamkeitstaste bedient werden aber beim Uberfahren eines Halt zeigenden Hauptsignals wird eine Zwangsbremsung ausgelost 15 Mehrere Unfalle zeigten die Mangel der bisherigen Zugsicherung auf Nach dem Unfall von Oerlikon wurde ab 1992 auf viel befahrenen Streckenabschnitten Integra Signum durch das modernere Zugbeeinflussungssystem ZUB 121 erganzt welches nicht nur einfache Warnungen und Zwangsbremsungen auslost sondern den regularen Bremsvorgang auch noch aktiv uberwachen kann Bei der damaligen Bodensee Toggenburg Bahn BT entwickelte man nach der Kollision zweier Zuge der Appenzeller Bahnen in Herisau 1997 ein mit einfachen Mitteln umsetzbares Sicherheitskonzept bei dem der Zug noch vor dem Gefahrenpunkt abgebremst wird Das BT Konzept setzt jedoch genugend lange Gleise voraus was bei anderen Bahnen vielfach nicht der Fall ist 16 Aufbau BearbeitenFahrzeug und Streckenausrustung Bearbeiten nbsp An den Gleismagnetgehausen an gebrachte Angusse gelb verhindern das direkte Aufschlagen von herab hangenden Zugteilen nbsp Prinzipschaltbild Integra SignumFahrzeugausrustung rot mit batteriegespeistem Erregermagnet B FahrzeugbatterieL1 ErregermagnetL2 EmpfangsmagnetR Empfangsrelais Streckenausrustung blau L3 empfangsseitiger UbertragungsmagnetL4 erregerseitiger UbertragungsmagnetS Kurzschlussschalter bei offenem Signal geschlossen An den Triebfahrzeugen und Steuerwagen war unten in der Gleismitte ein Erregermagnet sowie links und rechts je ein Empfangsmagnet angebracht wobei der in Fahrtrichtung links befindliche Empfangsmagnet jeweils eingeschaltet war In der ursprunglichen Version waren die Erregermagnete als von der Fahrzeugbatterie gespeiste Elektromagnete ausgebildet Die Erweiterung mit der Haltauswertung von 1979 bis 1989 wurde auch benutzt um die batteriegespeisten Erregermagnete durch Permanentmagnete zu ersetzen und anstelle der Empfangsmagneten Magnetfeldsonden einzubauen Weil die von Permanentmagneten ausgehenden Magnetfelder ausserhalb der Schweiz zu Storungen an Achszahlern fuhren konnten wurden international einsetzbare Triebfahrzeuge wieder wie fruher mit Elektromagneten als Erregermagnete ausgerustet die ausserhalb der Schweiz ausgeschaltet wurden Die Streckenausrustung bestand aus dem empfangsseitigen Ubertragungsmagneten in der Gleismitte und dem erregerseitigen Ubertragungsmagneten die in Fahrrichtung an der linken Gleisaussenseite befestigt waren sowie aus einem Kabelanschlusskasten und dem Kurzschlussschalter am Vorsignal Die zu den Magnetwicklungen fuhrenden Kabel waren mit Rucksicht auf Erschutterungen doppelt gefuhrt Vorne und hinten an den Magnetgehausen angebrachte Angusse verhinderten das direkte Aufschlagen von herabhangenden Zugteilen Bei den SBB waren 11 000 Signalpunkte das heisst Masten mit einem oder mehreren Signalen damit gesichert bei den Privatbahnen weitere 3000 Funktion der ursprunglichen Version Bearbeiten Fuhr ein Triebfahrzeug an einem Warnung oder Geschwindigkeitsreduktion zeigenden Vorsignal vorbei induzierte der uber der Gleismitte liegende Fahrzeugmagnet im zwischen den Schienen liegenden Ubertragungsmagnet einen Spannungsimpuls den der erregerseitige Gleismagnet zuruck auf das Fahrzeug ubertrug Dabei wurde im Empfangsmagnet wiederum eine Spannung induziert die das Empfangsrelais schaltete was mit einer Signallampe angezeigt wurde War das Vorsignal geoffnet schloss ein Schalter den vom Ubertragungsmagnet empfangenen Strom kurz was die Ruckleitung des Impulses auf das Fahrzeug unterband Andernfalls warnte eine Signallampe den Triebfahrzeugfuhrer und das Empfangsrelais leitete den Impuls an die Sicherheitssteuerung weiter welche den Triebfahrzeugfuhrer zusatzlich mit einem akustischen Signal auf die notwendige Bremsung aufmerksam machte Wenn das Warnsignal nicht durch die Bedienung der Wachsamkeitstaste quittiert wurde schaltete die Sicherheitssteuerung den Hauptschalter aus und loste eine Schnellbremsung aus Das Warnsignal wurde auf dem Registrierstreifen des Geschwindigkeitsmessers festgehalten Schwachpunkt war die Moglichkeit dass der Lokomotivfuhrer durch Drehen der Ruckstell oder Drucken der Wachsamkeitstaste die durch das geschlossene Vorsignal ausgeloste Warnung annullierte und weiterfuhr Dieser Mangel wurde durch die Erweiterung mit der Haltauswertung behoben Funktion mit Haltauswertung Bearbeiten Bei der Vorbeifahrt an einem Halt oder Warnung zeigendem Signal ubertrug der auf der Gleisaussenseite liegende Magnet zwei Impulse auf das Fahrzeug die entweder positiv oder negativ polarisiert waren Die beiden Magnetfeldsonden auf dem Fahrzeug empfingen diese Impulse wobei sie die Informationsbegriffe in Funktion der Polaritatsreihenfolge und der zeitlichen Folge der ubertragenen Impulse unterschieden Informationsbegriff Standort Polaritatsreihenfolge zeitliche Folge der ImpulseWarnung bei Vorsignalen negativ positiv gleichzeitigHalt bei Hauptsignalen positiv negativ gleichzeitigWarnung fur Langsamfahrstellen positiv positiv nacheinander nbsp Prinzipschaltbild Integra Signummit Haltauswertung HauptsignalStreckenausrustung blau Bei einem Hauptsignal waren die Kontakte am erregerseitigen Uber tragungsmagnet L4 gegenuber dem Vorsignal vertauscht womit sich die Polaritatsreihenfolge anderte nbsp Prinzipschaltbild Integra Signummit Haltauswertung VorsignalFahrzeugausrustung rot N S PermanentmagnetMS Magnetfeldsonden Warnung zeigende Vorsignale werden weiterhin durch Drucken der Wachsamkeitstaste quittiert ansonsten wird nach 100 Meter oder 5 Sekunden eine Zwangsbremsung ausgelost 17 Beim Uberfahren eines Hauptsignals in Haltstellung wird ebenso eine Zwangsbremsung eingeleitet wobei eine Ruckstellung nur im Stillstand moglich ist Bei Rangierfahrten kann mit der so genannten Manovertaste die Haltauswertung uberbruckt werden wobei jedoch eine Geschwindigkeitsbeschrankung aktiviert wird 18 Integra Signum uberpruft nicht ob nach dem Drucken der Wachsamkeitstaste eine Bremsung eingeleitet wurde oder ob nach einem Anhalten gegen ein geschlossenes Signal angefahren wird Falls ein Zug mit voller Streckengeschwindigkeit uber ein geschlossenes Hauptsignal fahrt reicht der Durchrutschweg hinter dem Hauptsignal in der Regel fur einen Halt vor dem Gefahrenpunkt nicht aus 19 Geschwindigkeitsuberwachung Bearbeiten Mit Hilfe von Integra Signum konnte eine Geschwindigkeitsuberwachung realisiert werden Der Fahrzeugmagnet loste eine Zeitverzogerung aus die den am Ende der Messstrecke montierten Gleismagneten mit Haltprogrammierung aktivierte Die eingestellte Zeitverzogerung war von der zulassigen Geschwindigkeit abhangig War der Zug zu schnell war der Gleismagnet noch nicht abgeschaltet und loste eine Zwangsbremsung aus 18 Weil diese Uberwachung sehr aufwendig war erfolgte sie nur in Einzelfallen Beim Gotthard und Simplontunnel mit ihren geraden Rohren verhinderte sie dass ein Zug die dem Tunnelende anschliessende Kurve zu schnell befuhr und entgleiste 20 Sicherheitslucken Bearbeiten nbsp Der Integra Signum Gleismagnet beim Ausfahrsignal konnte die Kollision eines irrtumlich abgefahrenen Zuges mit dem Gegenzug nicht vermeiden Orange Bremsweg des von Integra Signum gebremsten ZugsDank des einfachen Aufbaus war Integra Signum sehr zuverlassig Die Streckenausrustung war aus rein passiven Bauteilen aufgebaut die keine Stromversorgung benotigten Wegen der punktformigen Ubertragung der Signalinformationen war Integra Signum signaltechnisch nicht sicher weil die Zugsicherung nach dem Arbeitsstromprinzip wirkte Der Ausfall eines Gleismagnets konnte nur durch periodische Prufungen erkannt werden Integra Signum bot einen grossen Sicherheitsgewinn mit vertretbarem Kostenaufwand Weil Integra Signum die Geschwindigkeit nur punktformig uberwachte war nicht immer gewahrleistet dass ein Zug innerhalb des Durchrutschwegs zum Anhalten kam wenn nach der Vorbeifahrt an einem Vorsignal die Wachsamkeitstaste betatigt wurde aber keine genugend starke Bremsung erfolgte oder nach einem Zwischenhalt bei Fahrt gegen ein Halt zeigendes Hauptsignal Die Erganzung von Integra Signum durch ZUB behob diese Sicherheitsmangel Wegen der hohen Kosten wurde ZUB jedoch nur an rund 2500 der 11 000 Hauptsignale der SBB installiert die mit einer Risikoanalyse ausgesucht wurden Im Jahre 2010 waren noch rund 100 Signale der SBB ohne Integra Signum Sie befanden sich in Rangierbahnhofen und an Stellen mit Geschwindigkeiten von weniger als 40 km h BT Konzept Bearbeiten nbsp Das BT Konzept bringt einen unerlaubt losfahrenden Zug vor dem Gefahrenpunkt zum Stehen weil die Gleis magnete oder heute die ETCS Balisen nicht beim Ausfahrsignal sondern bei den Fahrstellungsmeldern stehen Vor der Einfuhrung des kondukteurlosen Betriebs und ferngesteuerter Stellwerke erhielten alle Zuge einen Abfahrbefehl des Kondukteurs oder des ortlichen Fahrdienstleiters Seither ist der Triebfahrzeugfuhrer allein fur die Abfahrt verantwortlich 21 Weil ein beim Ausfahrsignal installierter Gleismagnet einen irrtumlich losgefahrenen Zug nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen kann besteht die Gefahr einer Kollision mit einem entgegenkommenden Zug Nach dem Zusammenstoss zweier Zuge der Appenzeller Bahnen 1997 in Herisau entwickelte die Bodensee Toggenburg Bahn BT ein Sicherheitskonzept das dieses Risiko verringert Bei den einzelnen Gleisen sind Fahrstellungsmelder aufgestellt und die Gleismagnete wurden vom Ausfahrsignal zu den Fahrstellungsmeldern vorverschoben Ein irrtumlich abfahrender Zug konnte so von Integra Signum oder heute von ETCS rechtzeitig abgebremst werden dass er nicht in die Fahrstrasse eines Gegenzuges gelangt Nach der Fusion der BT mit der Sudostbahn wurde auch das Sudnetz 22 konsequent auf diesem Standard umgebaut Diese Losung war kostengunstiger als die Ausrustung mit ZUB Die SBB konnen das BT Konzept nur teilweise anwenden weil die Gleisanlagen oft nicht genugend lang sind 16 Euro Signum Bearbeiten nbsp Ubergangsphase von Integra Signum zu Euro Signum Die Euro balisen waren schon montiert worden aber die Integra Signum Magnete standen noch im Einsatz RBDe 565 732 der BLS in Kehrsatz nbsp Das ETM auch Rucksack genannt liest die ETCS Telegramme und leitet die Informationen an die Integra Signum und ZUB Fahrzeugerate weiter nbsp Fahrzeuge die nicht mit ZUB ausgerustet waren wurden mit dem vereinfachten ETM S ausgerustet Integra Signum und ZUB wurden durch das einheitliche europaische Zugbeeinflussungssystem European Train Control System ETCS erganzt und spater abgelost In einer ersten Etappe wurden die Gleis und Fahrzeugmagnete von Integra Signum durch Balisen und Fahrzeugantennen aus dem Sortiment des ETCS ersetzt 23 Zur Feststellung der Fahrrichtung wurden jeweils eine Festdatenbalise einige Meter vor der Transparentdatenbalise installiert Die so umgestellten Streckenausrustungen wurden als Euro Signum 24 bezeichnet 25 Die Eurobalisen strahlen ein leeres ETCS Telegramm ab in dessen Anhang des fur nationale Anwendungen reservierten Pakets 44 die schweizspezifischen Integra Signum Informationen ubermittelt wurden Vor der Umstellung auf Euro Signum wurden die einzelnen Signalstandorte einer Risikobewertung unterzogen um zu entscheiden welche Abschnitte z B mit einer Bremsuberwachung versehen wurden Solche Signalpunkte wurden dann mit Euro ZUB statt Euro Signum ausgerustet Zum Lesen der Euro Signum und Euro ZUB Telegramme wurden bis 2005 3 die Streckentriebfahrzeuge mit einem speziellen Zusatzgerat dem Eurobalise Transmission Module ETM ausgerustet Das ETM umgangssprachlich auch Rucksack genannt leitet die Informationen an die Integra Signum und ZUB Fahrzeuggerate weiter Zunachst waren noch etwa 400 Fahrzeuge des Rangier und Baudienstes von der Umrustung ausgenommen 3 Fahrzeuge des Rangier und Baudienstes oder historische Fahrzeuge die nicht mit ZUB ausgerustet werden mussten wurden bis 2011 mit dem vereinfachten ETM S ausgerustet das sich auf die Integra Signum Funktionen beschrankte Siehe auch Abschnitt Euro ZUB im Artikel ZUB 121 Einheitliche Fehleroffenbarung Bearbeiten Zur Erkennung von Fehlern wie z B dem Ausfall eines Integra Signum Magnets musste der Infrastrukturbetreiber bis dahin selber regelmassige Pruffahrten durchfuhren Die technisch zur Verfugung stehenden Moglichkeiten nutzt das Bundesamt fur Verkehr BAV fur automatische Fehlermeldungen Unabhangig ob auf einem Fahrzeug Integra Signum oder ETCS zum Einsatz kam ubermittelt das Zugfunkgerat bei einem streckenseitigen Fehler eine SMS an ein zentrales System zur Storungsverwaltung 26 Dieses informiert je nach Art des Fehlers den Infrastrukturbetreiber oder das Eisenbahnverkehrsunternehmen Siehe auch Abschnitt Einheitliche Fehleroffenbarung im Artikel ETCS in der Schweiz Ubergang zu ETCS Bearbeiten Bis 2018 wurden samtliche Integra Signum Gleismagnete Ausnahmen siehe unten und ZUB Gleiskoppelspulen im Schweizer Normalspurnetz durch ETCS Balisen ersetzt Ebenfalls seit 2018 ubermitteln die Balisen nicht nur im Anhang die nationalen Zugsicherungsinformationen sondern im Hauptteil des Telegramms ETCS konforme Informationen 27 In der Schweiz verkehrende Triebfahrzeuge mussen also nur noch mit ETCS Fahrzeuggeraten ausgerustet sein und konnen damit freizugig in der Schweiz verkehren auf Integra Signum und ZUB Fahrzeuggerate Signum Magnete und ZUB Koppelspulen kann verzichtet und sie konnen entfernt werden 4 Altere Schweizer Fahrzeuge mussen vorerst nicht auf ETCS umgerustet werden und werten weiterhin die Integra Signum und ZUB Informationen im Telegramm Anhang mittels ETM aus Lediglich auf der Strecke La Chaux de Fonds Le Locle Col des Roches und bei der mit Gleichstrom betriebenen Uetlibergbahn wird Integra Signum noch bis 2022 28 beziehungsweise bis voraussichtlich 2023 im Einsatz bleiben 29 30 Bereits im Jahr 2016 wurden die beiden Zulaufstrecken zum Gotthard Basistunnel mit ETCS Level 2 ausgerustet womit kein Zug mehr ohne ETCS auf die Gotthard Bergstrecke gelangt 31 Seit dem Fruhjahr 2017 sind Fahrzeuge ohne ETCS Ausrustung auf der Simplonlinie nicht mehr zugelassen weil einzelne Abschnitte im Zusammenhang mit Stellwerkserneuerungen auf ETCS Level 2 umgestellt wurden 32 Ab 2025 werden im Gleichschritt mit dem Ersatz von Stellwerken im ganzen Netz verschiedene Streckenabschnitte auf Level 2 umgestellt Damit mussen in der Schweiz verkehrende Triebfahrzeuge grundsatzlich mit ETCS Fahrzeuggeraten ausgerustet sein 5 und Euro Signum wird seine Daseinsberechtigung verlieren Siehe auch ETCS in der SchweizLiteratur BearbeitenBundesamt fur Verkehr BAV Richtlinie Zugbeeinflussung im schweizerischen Normalspur Eisenbahnnetz Migration von Signum ZUB Bern 2012 E Felber Neuzeitliche Sicherung des Bahnverkehrs In Schweizerische Bauzeitung Band 128 1946 Heft 16 E Periodica PDF 12 6 MB Sepp Moser Unverwustlicher Veteran wird 80 In Panorama Kundenzeitschrift der Siemens Schweiz AG 2008 Ausgabe 1 PDF 1 2 MB Karl Oehler Die Entwicklung und die Besonderheiten des schweizerischen Eisenbahnsicherungs Systems In Schweizerische Bauzeitung Band 65 1947 Heft 26 E Periodica PDF 4 5 MB Hans Schneeberger Die elektrischen und Dieseltriebfahrzeuge der SBB Band I Baujahre 1904 1955 Minirex AG Luzern 1995 ISBN 3 907014 07 3 S 16 17 Fritz Steiner Sicherungsmassnahmen gegen das Ueberfahren geschlossener Eisenbahnsignale In Schweizerische Bauzeitung Band 103 1934 Heft 24 E Periodica PDF 1 9 MB und Band 103 1934 Heft 25 PDF 2 8 MB Walter von Andrian Erhohte Gefahr durch Balisen statt Signum Magnete im Gleis In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 1 2007 Minirex ISSN 1022 7113 S 45 Walter von Andrian Von Signum und ZUB zu ETCS Level 1 Limited Supervision In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 4 2010 Minirex Luzern S 198 199 Weblinks BearbeitenHerstellerbeschreibung des ETM Rucksack fur Euro SignumEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Walter von Andrian Von Signum und ZUB zu ETCS Level 1 Limited Supervision In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 4 2010 Minirex Luzern S 198 199 Ursprunglich trug es auch den Namen Metrum a b c Andreas Zund Hans Peter Heiz Die netzweite Umsetzung von ETCS in der Schweiz In Signal Draht Band 98 Nr 7 8 2006 ISSN 0037 4997 S 6 9 a b Mathias Rellstab Schweizer Migration zu ETCS L1 LS weitgehend abgeschlossen In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 2 2018 Minirex Luzern S 99 a b Stefan Sommer ETCS in der Schweiz Schritt fur Schritt zum Ziel In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 7 2013 Minirex Luzern S 351 353 Der Fuhrergehilfe wurde auch Jahrzehnte nach dem Verschwinden des Dampfbetriebs noch Heizer genannt Die bahnamtliche Untersuchung uber das Luzerner Eisenbahnungluck PDF 301 kB In Liechtensteiner Volksblatt 7 Januar 1933 S 3 abgerufen am 20 November 2013 Les resultats de l enquete sur la catastrophe ferroviaire de Lucerne Le Temps archives historiques Nicht mehr online verfugbar Journal de Geneve 7 Januar 1933 S 3 archiviert vom Original am 2 Dezember 2013 abgerufen am 20 November 2013 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www letempsarchives ch Ascanio Schneider und Armin Mase schreiben in Katastrophen auf Schienen Orell Fussli Verlag Zurich 1968 dass nach der Durchfahrt eines Dampfzuges die Sicht im Tunnel beschrankt gewesen sei worauf ein Lokomotivfuhrer ein geschlossenes Signal uberfahren habe Laut amtlichen Untersuchungsbericht ist jedoch nicht Dampf im Tunnel die Ursache des Unfalls gewesen sondern dass ein Richtung Olten fahrender Zug der mit einer Dampflokomotive bespannt war dem aus Zurich kommenden Zug zum Zeitpunkt der Vorbeifahrt am missachteten Vorsignal begegnete und die Sicht behinderte vgl die beiden vorangegangenen Einzelnachweise und Abschnitt Unfallursache im Artikel Eisenbahnunfall von Luzern Bei der Entwicklung von Integra Signum wurden die Bedurfnisse der damals schon zu einem grossen Teil mit Wechselstrom elektrifizierten SBB berucksichtigt Zum Einsatz auf Gleichstromstrecken ist wegen der grossen Ruckleitungsstrome eine induktive Zugbeeinflussung der Gleichstrombauart wie Integra Signum weniger geeignet Bei Integra Signum wurde zur Gleichstromversorgung des Erregermagnets die auf Elektrolokomotiven ohnehin vorhandene Fahrzeugbatterie verwendet Beim von der Deutschen Reichsbahn eingefuhrten Indusi System wurden auf Dampflokomotiven die vom Fahrzeugmagnet benotigten Wechselstrome verschiedener Frequenzen mit einem Turbogenerator erzeugt Der Nachteil von Zugbeeinflussungen der Gleichstrombauart beim Befahren mit sehr kleiner Geschwindigkeit nicht auszulosen wurde in Kauf genommen Ausgenommen war die schmalspurige Bruniglinie die 2003 mit ZSI 127 ausgerustet wurde Da Langsamfahrstellen im Gegensatz zu Signalen nicht mehrere Signalbegriffe anzeigen reicht ein Permanentmagnet als Gleisausrustung aus Ernst Th Palm Stellwerke der Schweizer Bahnen Orell Fussli Zurich ISBN 3 280 01271 6 S 103 Integra Signum mit Haltauswertung war mit der ursprunglichen Version kompatibel Die Zugsicherung der mit Haltauswertung ausgerusteter Fahrzeuge funktionierte auch mit noch nicht nachgerusteten Streckenausrustungen und umgekehrt Bruno Lammli Sicherheit wird gross geschrieben abgerufen am 20 April 2013 Peter Winter Neuorientierung in den Bereichen Signalisierung Zugsicherung und Zugfunk bei den SBB In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 4 1985 Minirex ISSN 1022 7113 S 124 128 a b Tobias Gafafer SBB Unfall ware bei SOB nicht passiert In tagblatt ch St Galler Tagblatt Online Ausgabe St Gallen 11 August 2013 abgerufen am 6 September 2013 SBB Regelwerk P 20003821 Kapitel 5 2 ex R 435 1 Heft 21 23 a b Bruno Lammli Sicherheit wird gross geschrieben abgerufen am 20 April 2013 Bei beispielsweise 80 km h Einfahrgeschwindigkeit betragt der Durchrutschweg nur mindestens 60 Meter Bei Gefalle kommt ein Zuschlag dazu Ausfuhrungsbestimmungen zur Eisenbahnverordnung AB EBV UVEK 1 November 2020 PDF 9 MB AB 39 3 a Fahrwegsteuerung und sicherung Ziffer AB 39 3 a Andre Schweizer Christian Schlatter Urs Guggisberg Ruedi Hosli Zugbeeinflussungskonzept sowie Umsetzung der Migration zu ETCS L1 LS bei den normalspurigen Privatbahnen BLS und SOB In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 3 2015 Minirex ISSN 1022 7113 S 146 149 Lorenz Buri Pierre Senglet Ein kostengunstiges Signal fur ein neues Bedurfnis Der Fahrtstellungsmelder In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 12 1995 Minirex Luzern S 536 542 Rapperswil Pfaffikon SZ Arth Goldau und Wadenswil Einsiedeln Ab 2008 waren bei Streckenneu und umbauten an Stelle von Integra Signum Magneten Eurobalisen einzusetzen bzw EuroSignum oder auch Euro Signum P44 Die analog umgestellten ZUB Streckenausrustungen hiessen Euro ZUB Ein zentrales System zur Verwaltung der Storungen war 2012 bei den SBB bereits in Betrieb Die Kosten der Limited Supervision Streckenausrustung eines Signalpunktes werden von den SBB auf etwa 30 000 Franken veranschlagt Der Kauf und die Installation eines Integra Signum Magneten kosteten lediglich 15 000 Franken Mathias Rellstab ETCS Migration Sonderlosung fur La Chaux de Fonds Le Locle In Schweizer Eisenbahn Revue Nr 3 2018 Minirex ISSN 1022 7113 S 115 European Train Control System ETCS Standbericht 2016 Memento des Originals vom 28 Februar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bav admin ch Bundesamt fur Verkehr Hrsg S 26 Leistungskatalog Infrastruktur Sihltal Zurich Uetliberg Bahn Hrsg 28 September 2017 S 11 Bundesamt fur Verkehr BAV ERTMS Umsetzung im normalspurigen Eisenbahnnetz der Schweiz Memento vom 24 Oktober 2014 im Internet Archive Bern Dezember 2012 ETCS Level 2 entre Lausanne et Villeneuve CFF Presse In CFF Presse 21 April 2017 cff presse ch abgerufen am 5 Juni 2017 Zugbeeinflussungssysteme ASFA Spanien ALSN ehemalige UdSSR ATB Niederlande ATC Japan Schweden USA AWS Grossbritannien Crocodile RS DAAT Memor Memor II Frankreich Belgien Luxemburg CTCS China EBICAB Schweden Norwegen Portugal Bulgarien EVM Ungarn GW ATP Grossbritannien Indusi PZB Deutschland Osterreich Rumanien Nachfolgestaaten Jugoslawiens Israel Integra Signum Schweiz JKV Finnland KLUB U Russland KVB Frankreich Grossbritannien LS Tschechien LZB Deutschland Osterreich Spanien Schweiz Mirel Slowakei PTC USA Pulse Code Cab Signaling USA IIATS USA RS4 Codici RS9 Codici SCMT Italien SELCAB Spanien SHP Polen TBL Belgien TPWS Grossbritannien TVM Frankreich Grossbritannien Belgien Sudkorea ZBS S Bahn Berlin ZSI 90 ZSI 127 ZSL 90 ZST 90 Schmalspur Schweiz ZUB 121 Schweiz Spanien ZUB 122 ZUB 262 Deutschland fur Neigetechnik Zuge ZUB 123 Danemark ETCS europaisches Zugbeeinflussungssystem CBTC U Bahnen weltweit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Integra Signum amp oldid 234961195