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Der Begriff Signaltechnische Sicherheit bezeichnet einen definierten Zustand in der Sicherungstechnik der Eisenbahn Einrichtungen oder Funktionen der Signalanlagen gelten als signaltechnisch sicher wenn sie den besonders hohen Sicherheitsanforderungen des Bahnbetriebes nach den fur die Zulassungsbehorde massgebenden Vorschriften genugen Beispielsweise mussen Meldeeinrichtungen in einem Stellwerk die den Sicherungszustand einer Aussenanlage etwa einer Weiche oder eines Signales auf dem Stelltisch der Stelltafel einem Monitor oder einer anderen Bedieneinrichtung anzeigen dem tatsachlichen Zustand dieser Anlage vor Ort entsprechen Bezogen auf eine Weiche bedeutet das die im Stellwerk angezeigte Stellung muss mit der Realitat ubereinstimmen und darf Ubergangszustande wie das Blinken als Umlaufen anzeigen solange ihm keine Endlagemeldung vorliegt Es darf unter keinen Umstanden vorkommen dass etwa die Stellung der Weiche im Stellwerk nach links angezeigt wird die Weiche tatsachlich aber nach rechts gestellt ist und trotzdem eine Fahrt uber diese Weiche hinweg ohne besondere Sicherungsmassnahmen moglich ist Kommt es zu einem solchen Konflikt wird die Weiche im Stellwerk als gestort registriert mit der Folge dass das von ihr abhangige Signal nicht freigegeben werden kann Durch die Fahrdienstvorschrift ist dann eine Hilfsbedienung zum Stellen des deckenden Signals erst nach Prufen der Weichenstellung durch dafur speziell geschultes Personal zulassig In einem elektronischen Stellwerk wird die signaltechnische Sicherheit dadurch gewahrleistet dass ein Hauptsignal oder ein anderes Signal fur die Fahrt eines Zuges oder einer Rangierfahrt erst freigegeben wird wenn mindestens zwei Rechner den richtig eingestellten und gesicherten Fahrweg gepruft haben und zum gleichen positiven Ergebnis gekommen sind Erst wenn diese Ubereinstimmung festgestellt ist wird die Fahrtstellung des Signals von der Sicherungstechnik ermoglicht Um eine Sicherungseinrichtung signaltechnisch sicher zu machen verwendet man unabhangig voneinander arbeitende elektrische und elektronische Ubertragungswege und Uberwachungseinrichtungen die sich gegenseitig erganzen und kontrollieren Fallt eine dieser Einrichtungen ganz oder teilweise aus oder entstehen irgendwelche Konflikte wird immer derjenige Zustand der Aussenanlage unterstellt welcher die grosstmogliche Gefahr darstellt daher wird eine grossere Sicherheit gewahrleistet siehe auch Ruhestromprinzip Bei mechanisch betatigten Signalen arbeiten vom Stellwerk betatigte Zugseile gegen ein am Signalmast angebrachtes Gewicht oder gegen das Gewicht des Signalarms Durch Wahl der Haltestellung in der unteren Position ist dabei sichergestellt dass bei Reissen des Zugseils das Signal auf Halt geht Gleichzeitig kann im Stellwerk durch eine Messung der Seilspannung festgestellt werden dass die Betatigung des Signals nicht mehr moglich ist Um bei Zugseillangen auch uber lange Strecken die Signalstellung vom Stellwerk zum Signal ubertragen zu konnen gibt es Mechaniken die den Zug eines Seiles mit Entspannung eines zweiten Seils kombinierten Differenzprinzip so dass die thermische Ausdehnung der Zugseile zwischen Sommer und Winter das System nicht funktionsunfahig macht Sicherungstechnische Anlagen gelten nach Definition der Europaischen Eisenbahnagentur als signaltechnisch sicher wenn sie weniger als einen Ausfall je einer Milliarde Betriebsstunden aufweisen Eine grossere Ausfallrate ist nur zulassig wenn weitere technische Systeme katastrophale Auswirkungen bei einem Ausfall des betrachteten Systems verhindern 1 Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Schroder Sicherheit hat absolute Prioritat In Deine Bahn Heft 10 2010 ISSN 0948 7263 S 2 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Signaltechnische Sicherheit amp oldid 204558705