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Die Zugsicherung mit Linienleiter 1990 Systembezeichnung des Herstellers ZSL 90 ist ein Zugsicherungssystem der Eisenbahn bei dem die Zugfahrt kontinuierlich hinsichtlich Geschwindigkeit und Beachtung von Signalauftragen uberwacht wird ZSL 90 auf dem KLIA Ekspres in Kuala Lumpur Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Funktionsweise 3 Einsatzorte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenEine Unfallserie beim RBS und anderen Schmalspurbahnen der Schweiz zeigte dass das verwendete Zugsicherungssystem ungenugend war insbesondere fand keine Uberwachung des Bremsweges statt Ab 1989 wurde daher von den Meterspurbahnen Lausanne Echallens Bercher Bahn Forchbahn Regionalverkehr Bern Solothurn und Wynental und Suhrentalbahn in Zusammenarbeit mit dem BAV die Entwicklung eines Signalsystems mit Bremsuberwachung fur Schmalspurbahnen mit hohem Verkehr eingeleitet Es sollte als System zur kontinuierlichen Geschwindigkeitsuberwachung auf dem Gesamtnetz einer Bahn aufgebaut sein ohne dass dabei das ganze Netz mit einem Linienleiter ausgerustet werden muss Dies kann dadurch erreicht werden dass die fixen Streckendaten in einer Datenbank auf dem Fahrzeug gespeichert werden Nur dort wo variable Informationen Signalstellungen Weichenstellungen etc ubertragen werden mussen ist ein Linienleiter verlegt z B Bahnhofsbereich Eine weitere wesentliche Anforderung an das System war zudem die sofortige Ubertragung einer Fahrtbegriffshochschaltung Hochsignalisieren Die Firma Integra Signum wurde schliesslich mit der eigentlichen Entwicklung des Systems fur die vier o g Bahnen beauftragt Funktionsweise BearbeitenEs handelt sich bei ZSL 90 um ein abschnittsweises Linienleitersystem das im Mischbetrieb mit Lichtsignalen betrieben wird Systemseitig werden dabei vier verschiedene Streckenausrustungsarten unterschieden A Bereich Mit Linienleiter ausgerusteter Streckenabschnitt B Bereich Streckenabschnitt ohne Linienleiter aber mit Geschwindigkeitsuberwachung v variabel C Bereich Streckenabschnitt ohne Linienleiter aber mit Geschwindigkeitsuberwachung v konstant D Bereich Streckenabschnitt ohne Linienleiter ausgerustet einem kompatiblen punktformig wirkenden Beeinflussungssystem s u Die streckenseitige Ausrustung ist dezentral an den einzelnen Stellwerken angeordnet und besteht aus folgenden Teilkomponenten Stellwerksrechner 2v3 Konfiguration zur Umsetzung der Stellsignale in Datentelegramme Bediengerat zur Eingabe von temporaren Geschwindigkeitseinschrankungen und zur Anzeige von Storungen Sender zur Modulierung der Telegrammdaten auf den Linienleiter Linienleiterschleife mit einer Lange von bis zu 3 km optional Modem um weiter entfernte Linienleiter anzusteuernDer Linienleiter ist nur im Bereich veranderlicher Streckendaten erforderlich In der Regel handelt es sich dabei um Bahnhofsbereiche vom Einfahrvorsignal bis zum Einfahrvorsignal der Gegenrichtung Auch wird generell systemseitig keine ununterbrochene Ubertragung vorausgesetzt was insbesondere die Ausrustung von Weichenbereichen deutlich vereinfacht In nicht mit einem Linienleiter ausgerusteten Abschnitten greift das Fahrzeuggerat automatisch auf fest einprogrammierte Streckendaten zuruck Diese umfassen die zulassige Hochstgeschwindigkeit das Vorhandensein von Kurven und den Standort von Eichpunkten s u Der fahrzeugseitige Systemteil setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen Antenne fur den Empfang der Telegramme Empfanger fur Eichpunkte Wegimpulsgeber Zugdateneingabegerat Anzeigegerat entweder in Form einer digitalen Balkenanzeige oder uber Zeigerinstrumente Fahrzeugrechner in 2v3 Konfiguration Die Eichpunkte zur Kalibrierung der Ortung bestehen aus den von Integra Signum bekannten Permanentmagneten Sie finden sich zumeist in der Nahe von Lichtsignalen Im Gegensatz zu anderen linienformigen Systemen z B LZB SELCAB ist kein Beschleunigungsmesser verbaut sondern Gleit und Schleudervorgange werden algorithmisch im Fahrzeugrechner herausgefiltert Dessen Software wurde in Modula 2 geschrieben Vor Beginn einer Fahrt mussen seitens des Triebfahrzeugfuhrers uber das Eingabegerat folgende Daten eingegeben werden Bremsart Bremshundertstel Zuglange Hochstgeschwindigkeit optional und nur betrieblich relevant FuhrernummerVon dem Fahrzeugrechner werden anschliessend folgende Parameter uberwacht Signalstellungen Zulassige Hochstgeschwindigkeit auf allen Streckenelementen Langsamfahrstellen ManoverfahrtenDie Fahrzeugeinrichtung kann neben der Geschwindigkeitsuberwachung auch noch die Funktion eines automatischen Zugblockes ubernehmen Von dieser Moglichkeit wird beim Betreiber RBS Gebrauch gemacht Solange selbige Funktionalitat jedoch nicht verwendet wird ist auch ein Mischbetrieb mit Fahrzeugen ohne ZSL 90 moglich Dies ermoglicht eine etappenweise Ausrustung von Strecken ist aber grundsatzlich aus Sicherheitsgrunden nicht zu empfehlen Als Besonderheit dieses Systems muss die Uberwachung der Rangierfahrten hervorgehoben werden Im Gegensatz zu anderen Sicherungssystemen bleibt die ZSL im Rangiermodus aktiv und es kann dadurch eine Gefahrdung von Zugfahrten durch Rangierfahrten minimiert werden Verzichtet wurde bei ZSL 90 auf eine Datenubermittlung in Richtung vom Fahrzeug zum Stellwerk Fur die Ermittlung des Standorts eines Zuges stehen damit nur die klassischen Einrichtungen wie Achszahler und Gleisstromkreise zur Verfugung Das Fahrzeuggerat kann neben ZSL 90 auch die Daten der punktformig wirkenden Sicherungssysteme ZSI 90 und ZST 90 verarbeiten sog D Bereich s o Einsatzorte BearbeitenNach einigen kleineren Erprobungen im Jahr 1991 fand der erste Testeinsatz dieses Systems ab dem Fruhjahr 1993 auf der RBS im Bahnhof Grafenried statt Ab 1994 kamen Einsatze mit aktivierter Schnellbremsfunktion auf dem Netz der FB hinzu Das System wird mittlerweile beim RBS der FB und der WSB produktiv eingesetzt ferner beim Flughafen Express KLIA Ekspres in Kuala Lumpur 1 Siehe auch BearbeitenZugsicherung Schmalspur Schweiz Literatur BearbeitenBernhard Stamm Die neue Zugsicherung fur Privatbahnen ZSL 90 Schweizer Eisenbahn Revue 4 1992 Seite 158 161 Markus Enzler Betriebserfahrung mit dem Zugsicherungssystem ZSL 90 beim Regionalverkehr Bern Solothurn Schweizer Eisenbahn Revue 11 2004 Seite 494 497 Heinz Althaus Linienformiges Zugbeeinflussungssystem ZSL90 In Signal Draht Band 86 Nr 5 Tetzlaff Verlag GmbH 1994 ISSN 0037 4997 S 162 164 Einzelnachweise Bearbeiten Siemens AG Elektrischer Triebzug DESIRO ET fur den Express Rail Link Kuala Lumpur Malaysia Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 14 Dezember 2011 1 2 Vorlage Toter Link www siemens pl Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Zugbeeinflussungssysteme ASFA Spanien ALSN ehemalige UdSSR ATB Niederlande ATC Japan Schweden USA AWS Grossbritannien Crocodile RS DAAT Memor Memor II Frankreich Belgien Luxemburg CTCS China EBICAB Schweden Norwegen Portugal Bulgarien EVM Ungarn GW ATP Grossbritannien Indusi PZB Deutschland Osterreich Rumanien Nachfolgestaaten Jugoslawiens Israel Integra Signum Schweiz JKV Finnland KLUB U Russland KVB Frankreich Grossbritannien LS Tschechien LZB Deutschland Osterreich Spanien Schweiz Mirel Slowakei PTC USA Pulse Code Cab Signaling USA IIATS USA RS4 Codici RS9 Codici SCMT Italien SELCAB Spanien SHP Polen TBL Belgien TPWS Grossbritannien TVM Frankreich Grossbritannien Belgien Sudkorea ZBS S Bahn Berlin ZSI 90 ZSI 127 ZSL 90 ZST 90 Schmalspur Schweiz ZUB 121 Schweiz Spanien ZUB 122 ZUB 262 Deutschland fur Neigetechnik Zuge ZUB 123 Danemark ETCS europaisches Zugbeeinflussungssystem CBTC U Bahnen weltweit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zugsicherung mit Linienleiter 1990 amp oldid 196813340