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Zugbeeinflussung Zugbeeinflussungssystem oder Zugsicherungssystem 1 nennt man technische Anlagen und Systeme bei Eisenbahnen die die Fahrt von Zugen in Abhangigkeit von der zulassigen Geschwindigkeit kontrollieren Ist die Fahrt nicht zugelassen oder fahrt ein Zug zu schnell so wird er durch eine Zugbeeinflussung selbsttatig gebremst Das Hauptsignal hier Schweiz erlaubt dem Zug die Fahrt in den nachsten ZugfolgeabschnittZur Sicherung von Zugfahrten wurden bereits im 19 Jahrhundert verschiedene technische Systeme und betriebliche Vorschriften entwickelt Weit verbreitet sind Signale die Fahrten fur einen bestimmten Streckenabschnitt zulassen Fahrtstellung oder untersagen Haltstellung wobei das gleichzeitige Zulassen feindlicher also unfallrisikobehafteter Fahrten haufig durch technische Abhangigkeiten weitgehend ausgeschlossen wird Signale wirken jedoch nicht unmittelbar auf den Zug Der Lokfuhrer muss sie wahrnehmen und bei Annaherung an ein Halt zeigendes oder die Geschwindigkeit begrenzendes Signal den Zug entsprechend bremsen Ubersieht aber ein Lokfuhrer ein Signal kann es zu erheblichen Gefahrdungen und schweren Unfallen kommen Um dieser Gefahr zu begegnen wurden Systeme entwickelt die direkt in den Fahrbetrieb eingreifen indem sie erforderlichenfalls eine Zwangsbremsung auslosen Mit der gleichen Technik lasst sich auch die Geschwindigkeit der Zuge uberwachen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Rechtliche Situation 3 Punktformige Zugbeeinflussungen 3 1 Mechanische Zugbeeinflussung 3 2 Elektromechanische Zugbeeinflussung 3 3 Magnetische Zugbeeinflussung 3 4 Induktive Zugbeeinflussung 3 4 1 Induktive Zugbeeinflussung mit magnetischem Gleichfeld 3 4 2 Induktive Zugbeeinflussung mit elektromagnetischen Wechselfeldern im Niederfrequenzbereich 3 4 3 Induktive Zugbeeinflussung mit elektromagnetischen Wechselfeldern im Hochfrequenzbereich 3 5 Optische Zugbeeinflussung Opsi 4 Zugbeeinflussungen mit kontinuierlicher Datenubertragung 4 1 Linienleiter 4 1 1 Schienenlinienleiter 4 1 2 Kabellinienleiter 4 2 Funkubertragung 5 Zugbeeinflussungen mit teilkontinuierlicher Datenubertragung 6 Literatur 7 Einzelnachweise und Anmerkungen 8 WeblinksGeschichte BearbeitenAb 1872 entwickelten die beiden Ingenieure MM Lartigue und Forest mit Crocodile das erste signalabhangige Zugbeeinflussungssystem basierend auf einer abschnittsweisen galvanischen Kopplung des Triebfahrzeugs und der Strecke s u Im Jahre 1920 hielt mit Continuous Cab Signals CCS die Moglichkeit der kontinuierlichen Beeinflussung auf Basis von codierten Gleisstromkreisen Einzug in den Eisenbahnbetrieb Die Grundidee dieses ursprunglich amerikanischen Systems kam dann uber Italien RS4 Codici auch in die Sowjetunion ALSN und in weitere Lander des damaligen Wirtschaftbundnisses RGW Heute finden sich dessen Ableger z B in Tschechien und der Slowakei LS Ungarn EVM Italien BACC und den Niederlanden ATB EG Rechtliche Situation Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar Bitte hilf uns dabei die Situation in anderen Staaten zu schildern nbsp Dieses Gleis im Bahnhof Wittenberg ist sowohl mit Datenpunkten gelbe Eurobalisen fur ETCS als auch Linienleiter Kabellinienleiter in der Gleismitte fur LZB ausgerustet In Deutschland mussen Eisenbahnstrecken gemass 15 Absatz 2 EBO mit einem Zugbeeinflussungssystem ausgerustet werden wenn sie Nebenbahnen auf denen mehrere Zuge gleichzeitig verkehren bei Geschwindigkeiten von uber 50 km h oder mit Reisezugverkehr oder wenn sie Nebenbahnen fur Geschwindigkeiten von mehr als 80 km h oder Hauptbahnensind Die fuhrenden Fahrzeuge Triebfahrzeuge Triebzuge und Steuerwagen benotigen eine der Zugbeeinflussung entsprechende Ausrustung 28 EBO Die streckenseitige Ausgestaltung dieser Forderung obliegt dem Infrastrukturunternehmen Auf den Strecken der DB Netz kommen dabei uberwiegend drei Systeme zum Einsatz Induktive Zugbeeinflussung der Dreifrequenz Resonanzbauart PZB 90 fruher Indusi mit in Fahrtrichtung rechts am Gleis angebrachten Magnetsystemen Linienformige Zugbeeinflussung LZB mit in Gleismitte verlegtem Linienleiter als streckenseitiger Antenne ETCS als in der EU standardisiertes System in verschiedenen Auspragungen ETCS Leveln Charakteristisch sind in Gleismitte verlegte Platten Eurobalise zur bidirektionalen Informationsubertragung zwischen Triebfahrzeug und Infrastruktur Fur spezielle Anwendungen wie Nahverkehrssysteme S Bahn U Bahn Strassenbahn kommen andere oder abgewandelte Systeme zum Einsatz Bei erlaubten Fahrgeschwindigkeiten von mehr als 160 km h schreibt der Gesetzgeber Zugbeeinflussung mit Fuhrerstandssignalisierung vor da das Aufnehmen von Signalbegriffen durch den Triebfahrzeugfuhrer insbesondere bei unzureichenden Sichtbedingungen nicht mehr ausreichend zuverlassig ist In Deutschland sind dafur LZB und ETCS ab ETCS Level 2 zugelassen Auch in anderen Landern wird die Auffassung vertreten dass fur Geschwindigkeiten uber 160 km h linienformig ubertragende Zugbeeinflussungssysteme oder mindestens Zugbeeinflussungen mit teilkontinuierlicher Datenubertragung erforderlich sind bei Geschwindigkeiten uber 160 km h zusatzlich die Automatische Fahr und Bremssteuerung zum Einsatz kommen sollte bei U Bahnen und Stadtbahnen wegen der hohen Zugdichte und Tunnelbetrieb auch bei niedrigen Geschwindigkeiten Zugbeeinflussungsanlagen notwendig sind Punktformige Zugbeeinflussungen Bearbeiten nbsp Crocodile Kontaktburste als Bestandteil einer elektromechanischen Zugbeeinflussung an der Unterseite einer Lokomotive nbsp Streckeneinrichtung der magnetischen Zugbeeinflussung ZST 90 links Permanentmagnet rechts ElektromagnetPunktformige Zugbeeinflussungen ubertragen die Signalinformationen nur an diskreten Punkten oft an den Standorten der Streckensignale auf das Triebfahrzeug Die meisten Systeme sind signaltechnisch nicht sicher weil sie nach dem Arbeitsstromprinzip wirken eine Ausnahme hiervon ist ETCS Level 1 in der Betriebsart Full Supervision Ausfalle der Streckeneinrichtung sind nur durch besondere Prufungen feststellbar Trotzdem bieten punktformige Zugbeeinflussungen einen hohen Sicherheitszuwachs bei verhaltnismassig geringen Kosten Nach der Art der Informationsubertragung gibt oder gab es folgende Arten der punktformigen Zugbeeinflussung Mechanische Zugbeeinflussung Bearbeiten Die Informationsubertragung erfolgt vor oder am Haltesignal durch mechanische Beruhrung zwischen einem Streckenanschlag und einem fahrzeugseitigen Auslosehebel Die mechanische Zugbeeinflussung ist fur verhaltnismassig geringe Geschwindigkeiten bis ca 90 km h geeignet Bekannte Anwendung Fahrsperren die in vielen stadtischen Schnellbahnnetzen schon vor dem Ersten Weltkrieg eingefuhrt wurden und teilweise noch in Betrieb sind Elektromechanische Zugbeeinflussung Bearbeiten Die Stromubertragung vom fahrenden Zug auf die Streckeneinrichtung erfolgt mit Kontaktbursten oder Kontaktschuhen Die Stromruckleitung erfolgt uber die Schienen Durch Schnee und Eis konnen Storungen bei der Signalubertragung auftreten Bekannte Anwendung Crocodile bei den franzosischen belgischen und luxemburgischen Eisenbahnen Magnetische Zugbeeinflussung Bearbeiten Bei der magnetischen Zugbeeinflussung befinden sich an der Strecke Permanentmagnete deren Magnetfelder von vorbeifahrenden Triebfahrzeugen aufgenommen und ausgewertet werden Ein neben dem Permanentmagnet angeordneter Elektromagnet baut bei Fahrt zeigendem Signal ein entgegengesetztes Magnetfeld auf so dass sich die Wirkung der beiden Magnetfelder aufhebt und die Zuge ungehindert durchfahren konnen Die magnetische Zugbeeinflussung wird auch als magnetische Fahrsperre bezeichnet Anwendungen sind auf Zugsysteme ohne hohe Geschwindigkeiten beschrankt Zugbeeinflussung der Hamburger Hochbahn ZST 90 und ZSI 90 einiger Schweizer Schmalspurbahnen verschiedene Grubenbahnen und WerksbahnenInduktive Zugbeeinflussung Bearbeiten nbsp Funktionsweise einer punktformigen Zugbeeinflussung ETCS Level 1 Induktive Zugbeeinflussung nutzt Datenubertragung durch elektromagnetische Kopplung Induktive Zugbeeinflussung mit magnetischem Gleichfeld Bearbeiten Der Permanent oder Elektromagnet des vorbeifahrenden Triebfahrzeugs induziert beim Uberfahren eines Gleismagnetes einen Strom der bei Fahrt zeigendem Signal kurzgeschlossen wird Bei Halt zeigendem Signal induziert ein zweiter Elektromagnet einen Strom an der Empfangerspule des Fahrzeugs der von der Fahrzeugausrustung ausgewertet wird Diese Zugbeeinflussung kann nur zwei Zustande annehmen und ubertragen Bekannte Anwendung Fruher Integra Signum in der Schweiz Induktive Zugbeeinflussung mit elektromagnetischen Wechselfeldern im Niederfrequenzbereich Bearbeiten Ein dauernd mit Wechselstrom gespeister Schwingkreis Fahrzeugmagnet erzeugt ein Wechselfeld das beim Uberfahren eines auf die gleiche Frequenz abgestimmten Gleisschwingkreises Gleismagnet in diesem einen Stromfluss induziert Durch Ruckkoppelung Resonanz des Gleis auf den Fahrzeugmagnet wird dem Fahrzeugmagnet Energie entzogen dadurch sinkt der Strom im Fahrzeugmagnet Dieser Abfall wird vom Fahrzeuggerat ausgewertet Diese Zugbeeinflussung kann pro genutzter Ubertragungsfrequenz nur zwei Zustande annehmen und ubertragen Bekannte Anwendung Indusi PZB in Deutschland Osterreich und weiteren Landern genutzt werden drei Frequenzen Induktive Zugbeeinflussung mit elektromagnetischen Wechselfeldern im Hochfrequenzbereich Bearbeiten Zur Informationsubertragung finden Gleiskoppelspulen Balisen und entsprechende Fahrzeugantennen Verwendung Diese konnen auch bidirektional Datentelegramme ubertragen Die dazu notwendige Energie wird von Triebfahrzeugantennen abgestrahlt und von den Gleiskoppelspulen aufgenommen Mit dem relativ grossen ubertragbaren Informationsvolumen konnen prazise Bremskurven mit Zielgeschwindigkeit und Zielentfernung berechnet werden Weil jede Gleisspule die Entfernung zum nachsten Datenpunkt mitubertragt werden Ausfalle von Gleiskoppelspulen erkannt uberwachtes Arbeitsstromprinzip Bekannte Anwendung ETCS Zugbeeinflussungssystem S Bahn Berlin Optische Zugbeeinflussung Opsi Bearbeiten Die optische Zugbeeinflussung Opsi wurde von der Deutschen Reichsbahn entwickelt und uber eine langere Zeit getestet Das System arbeitete mit Licht und wurde zur Sicherung von Signalen im Schienenverkehr entworfen Das Ziel des Systems war eine automatische Zwangsbremsung des Schienenfahrzeuges bei Annaherung an ein haltzeigendes Signal Zur Erkennung der Signalinformation wurden an den Triebfahrzeugen Lichtquellen angebracht welche einen starken Lichtstrahl nach vorn lenkten An den Signalen waren wiederum bewegliche Tripelspiegel angebracht welche in Haltstellung sichtbar waren und den Lichtstrahl reflektierten Der reflektierte Lichtstrahl wurde am Triebfahrzeug mit einer Kontaktzelle registriert Bei fehlerhafter Handlung des Lokfuhrers sollte daraufhin eine Zwangsbremsung ausgelost werden So sollte sichergestellt werden dass der Zug das Signal Halt nicht uberfuhr In Fahrtstellung wurden die Tripelspiegel abgedeckt Fur die umfangreichen Versuche mit diesem System wurden viele Signale mit Tripelspiegeln und Blenden sowie Lokomotiven mit Lichtquellen und Fotozellen ausgestattet Es war eine flachendeckende Nutzung angedacht Das System arbeitete jedoch nicht zuverlassig Die Spiegel verschmutzten leicht oder bei schlechtem Wetter wurde das Licht nicht von der Lok erkannt Bei zu starker Sonneneinstrahlung kam es ebenfalls zu Problemen Das Projekt Opsi wurde im Jahr 1943 eingestellt Bauart Baseler ZeissZugbeeinflussungen mit kontinuierlicher Datenubertragung Bearbeiten nbsp Fahrzeugempfangsantenne LS fur Schienenlinienleiter an einem tschechischen Triebzug nbsp Schienenlinienleiter mit codiertem GleisstromkreisRot Fahrzeugausrustung mit Empfangsantennen E Fahrzeuggerat A mit Auswertesystem und Fuhrerstandsanzeige Bremswirkgruppe B und Radsatzen R Fahrtrichtung F des ZugesBlau Speiseseite des Gleisstromkreises mit Codiereinrichtung S des Schienenlinienleiters mit Ansteuerung vom zugeordneten SignalSchwarz Isolierstosse I des GleisstromkreisesGelb Vom Fahrzeug kurzgeschlossener Strom des Gleisstromkreises nbsp Kabellinienleiter mit einer Kreuzungsstelle die Fuhrung des zweiten Kabels ist an der linken Schiene zu erkennen Bei diesen Systemen werden ohne Unterbrechung Daten zwischen Strecke und Triebfahrzeug ausgetauscht Dadurch werden Anderungen der zugelassenen Geschwindigkeit unverzuglich dem Fahrzeug ubermittelt was den Betriebsfluss verbessert und die Sicherheit vergrossert Kontinuierliche Ubertragungssysteme wirken nach dem Ruhestromprinzip wodurch Ausfalle der Streckeneinrichtung auf den Fahrzeugen sofort erkannt werden Sie verursachen hohe Kosten sind aber fur den Hochgeschwindigkeitsverkehr unentbehrlich Durch die signaltechnisch sichere Anzeige der zulassigen Geschwindigkeit im Fuhrerstand werden ortsfeste Signale entbehrlich Mit solchen Systemen ist auch eine weitgehend automatische Fahr und Bremssteuerung moglich Linienleiter Bearbeiten Linienleiter ermoglichen die induktive Ubertragung von Informationen zum Fahrzeug Schienenlinienleiter Bearbeiten Die Signalubertragung erfolgt uber ein elektromagnetisches Feld das sich bei Gleisstromkreisen um die Schienen herum ausbildet Uber Triebfahrzeug Empfangsantennen wird das Feld abgetastet und damit die in den so genannten codierten Gleisstromkreisen eingespeisten Informationen empfangen Nachteilig ist die im Gegensatz zum Kabellinienleiter grossere elektrische Dampfung wodurch nur ein geringes Informationsvolumen ubertragen werden kann Unterschiedliche Frequenzen der codierten Gleisstromkreise ermoglichen die Ubertragung mehrerer Geschwindigkeitsstufen Ein Halt aus Hochstgeschwindigkeit kann uber mehrere Abschnitte erfolgen wobei die Geschwindigkeitsstufen so gewahlt werden dass sich ungefahr gleiche Bremswege zum nachstniedrigeren Abschnitt ergeben Das System ist technisch einfach und benotigt ausser den Gleisstromkreisen keine zusatzlichen Leiter am Gleiskorper Fur die Ubertragung der zusatzlichen Informationen die vor der ersten Achse des fuhrenden Fahrzeuges aufgenommen werden mussen die Gleisstromkreise allerdings umschaltbar sein Es ist erforderlich dass wahrend einer Zugfahrt immer die Relaisseite des Gleisstromkreises zuerst befahren wird Bei Fahrten gegen die Erlaubnis und in Bahnhofen ohne eingestellte Fahrstrasse ist keine Informationsubertragung moglich Da keine Standortinformation vom Zug an die Streckenausrustung ubertragen wird muss die Lange der Gleisstromkreise und damit auch die Lange der Blockabschnitte je nach Steigungsverhaltnissen der Lange des Bremsweges angepasst werden Weil die Information Halt erst beim Befahren des Blockabschnittes erkannt wird befindet sich der Gefahrpunkt hinter dem Ende des Abschnitts Bekannte Anwendungen TVM auf franzosischen Hochgeschwindigkeitsstrecken RS4 Codici und BACC in Italien Kabellinienleiter Bearbeiten Zur Datenubertragung dient ein elektromagnetisches Feld das sich um ein zwischen den Schienen ausgelegtes einpoliges Antennenkabel ausbreitet In festen Abstanden bei Fernbahnanwendung ublicherweise alle 100 m wechselt der Linienleiter in Gleismitte mit den in der Regel in der Laschenkammer einer der Fahrschienen verlaufenden Ruckleiter die Position An diesen Kreuzungsstellen tritt am Empfanger im Fahrzeug eine Phasenverschiebung um 180 auf Dieser Phasensprung wird zur Positionsbestimmung der Zuge benutzt Das System zeichnet sich durch gute Ubertragungseigenschaften zwischen Strecke und Fahrzeug und umgekehrt aus Durch die Nutzung unterschiedlicher Tragerfrequenzen bei der deutschen LZB betragt die Sendefrequenz der Streckeneinrichtung 36 die der Fahrzeuggerate 56 kHz konnen Informationen in beiden Richtungen gleichzeitig ubertragen werden Durch die Moglichkeit extrem kurzer Blockabstande konnen sehr kleine Zugfolgezeiten erreicht werden Die Kabellinienleiter sind jedoch bei Arbeiten am Oberbau hinderlich ihr Aus und Einbau erfordert im Vergleich zu den Teilen der Streckenausrustung anderer Zugbeeinflussungssysteme einen deutlich hoheren Zeitaufwand Zudem sind sie empfindlich gegen Beschadigungen Bekannte Anwendung Linienformige Zugbeeinflussung LZB in Deutschland und weiteren Landern Funkubertragung Bearbeiten nbsp Zugbeeinflussung mit Funkubertragung Funktionsweise von ETCS Level 2Die Funktechnik war seit Beginn der 1990er Jahre so weit entwickelt dass sie zur sicheren Datenubertragung zwischen ortsfesten Streckenzentralen Radio Block Centre RBC und Triebfahrzeugen eingesetzt werden konnte Voraussetzung ist eine stabile Funkverbindung da die Zuge bei einer Unterbrechung oder Storung der Ubertragung nur noch auf Sicht fahren konnen oder auf eine weniger leistungsfahige Ruckfallebene angewiesen sind Zu Beginn der 1990er Jahre wurde in Europa auf den modernen GSM Standard gesetzt Es zeigte sich aber dass fur die Eisenbahnanwendung spezielle Anforderungen durch den bestehenden Standard nicht erfullt werden konnten Deshalb wurde ein spezieller Standard GSM R entwickelt Dieser wurde auch Grundlage des Standards ETCS Die aktuelle Fortschreibung von GSM R hat auch die paketorientierte Ubertragung GPRS und EDGE als quasikontinuierliche Datenubertragung mit in den Standard aufgenommen Diese Verfahren konnen die verfugbaren Mobilfunkfrequenzen besser nutzen und sind deshalb fur Ballungszentren und Bahnknoten notwendig Aufgrund steigender Datenmengen bei der Einfuhrung weiterer Anwendungen von ERTMS Problemen der Informationssicherheit von GSM ungunstig langer Paketlaufzeiten fur Hochgeschwindigkeitsverkehr Dopplereffekt wird an der Ubernahme der aktuellen Mobilfunktechnik LTE fur bahntechnische Anwendungen gearbeitet In einigen Landern Finnland Kasachstan Russland wird an Stelle des GSM Standards fur diese Kommunikation der bei Behorden verbreitete TETRA Standard verwendet Die Funkubertragung hat den Vorteil dass keine Gerate im oder am Gleis erforderlich sind Weiterhin sind die Standards zu grossen Teilen als Software implementiert die sich leichter aktualisieren und an ortliche Gegebenheiten anpassen lasst Damit einher geht aber auch der Nachteil der Moglichkeit grossflachiger Storungen im Bereich der Logik sowie der Energieversorgung Bekannte Anwendung ETCS Level 2 und 3Zugbeeinflussungen mit teilkontinuierlicher Datenubertragung Bearbeiten nbsp Lucken bei diskreter InformationsubertragungEine punktformige Zugbeeinflussung ubertragt die Informationen nur an festen Stellen auf das Triebfahrzeug wo sie zur Sicherung der Zugfahrt ausgewertet werden Zwischen den Ubertragungspunkten UP1 und UP2 im Bild rechts erfolgt keine Informationsubertragung Wenn kurz nach der Vorbeifahrt am Vor oder ruckgelegenen Hauptsignal auf einen einschrankenden Signalbegriff das folgende Signal auf Fahrt geht oder aufgewertet wird entsteht eine Betriebsbehinderung Falls nach der Vorbeifahrt an einem vorsignalisierenden Signal das folgende unerwartet auf Halt fallt was allerdings sehr selten ist entsteht eine Betriebsgefahr Derartige Probleme lassen sich durch eine am Ubertragungspunkt UP1 anschliessende kontinuierliche Signalubertragung reduzieren 2 Solche Zugbeeinflussungen mit teilkontinuierlicher Datenubertragung bestehen aus Komponenten von punktformigen Zugbeeinflussungen und von System mit kontinuierlicher Datenubertragung Zu den teilkontinuierlich wirkenden Systemen gehoren ETCS Level 1 3 europaweit SELCAB Spanien und fruher ZUB 121 Schweiz Literatur BearbeitenW Fenner P Naumann J Trinckauf Bahnsicherungstechnik Publics Corporate Publishing 2003 ISBN 3 89578 177 0 Lexikon Eisenbahn Transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1978 Pachl Jorn Systemtechnik des Schienenverkehrs B G Teubner Stuttgart 2000 ISBN 3 519 16383 7 Fritz Steiner Sicherungsmassnahmen gegen das Ueberfahren geschlossener Eisenbahnsignale Schweizerische Bauzeitung Band 103 1934 Heft 24 E Periodica PDF 1 9 MB und Band 103 1934 Heft 25 PDF 2 8 MB Gregor Theeg Bela Vincze Vergleich europaischer Zugbeeinflussungssysteme In Signal Draht Band 99 Nr 7 8 Tetzlaff Verlag GmbH 2007 ISSN 0037 4997 S 6 12 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Die Fahrdienstvorschriften der schweizerischen Eisenbahnen bezeichneten Zugbeeinflussung bis 2016 mit dem Begriff Zugsicherung Schweizerische Fahrdienstvorschriften FDV A2015 Bundesamt fur Verkehr 28 Juli 2016 PDF 8 MB Indusi PZB verringert diese Problematik mit 500 Hz Gleismagneten die 260 m vor dem folgenden Hauptsignal liegt Weil bei ETCS Level 1 sehr haufig auf die linienformige Komponente verzichtet wird wirkt es in der Regel als punktformige Zugbeeinflussung Weblinks BearbeitenTechnische Spezifikation fur die Interoperabilitat des Teilsystems Zugsteuerung Zugsicherung und Signalgebung des transeuropaischen Hochgeschwindigkeitsbahnsystems der Kommission fur die Europaischen Gemeinschaften 2006 860 EG ETCS das einheitliche Zugbeeinflussungssystem fur Europa PDF 3 8 MB Zugbeeinflussungssysteme ASFA Spanien ALSN ehemalige UdSSR ATB Niederlande ATC Japan Schweden USA AWS Grossbritannien Crocodile RS DAAT Memor Memor II Frankreich Belgien Luxemburg CTCS China EBICAB Schweden Norwegen Portugal Bulgarien EVM Ungarn GW ATP Grossbritannien Indusi PZB Deutschland Osterreich Rumanien Nachfolgestaaten Jugoslawiens Israel Integra Signum Schweiz JKV Finnland KLUB U Russland KVB Frankreich Grossbritannien LS Tschechien LZB Deutschland Osterreich Spanien Schweiz Mirel Slowakei PTC USA Pulse Code Cab Signaling USA IIATS USA RS4 Codici RS9 Codici SCMT Italien SELCAB Spanien SHP Polen TBL Belgien TPWS Grossbritannien TVM Frankreich Grossbritannien Belgien Sudkorea ZBS S Bahn Berlin ZSI 90 ZSI 127 ZSL 90 ZST 90 Schmalspur Schweiz ZUB 121 Schweiz Spanien ZUB 122 ZUB 262 Deutschland fur Neigetechnik Zuge ZUB 123 Danemark ETCS europaisches Zugbeeinflussungssystem CBTC U Bahnen weltweit Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zugbeeinflussung amp oldid 238566513