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Enhanced Data Rates for GSM Evolution EDGE bezeichnet eine Technik zur Erhohung der Datenubertragungsrate in GSM Mobilfunknetzen durch Einfuhrung eines zusatzlichen Modulationsverfahrens Mit EDGE werden die Datendienste GPRS zu E GPRS Enhanced GPRS und HSCSD zu ECSD erweitert Vergleich der maximal erreichbaren Bitraten bei verschiedenen Mobilfunkstandards logarithmische Darstellung EDGE stellt dabei eine Weiterentwicklung der GSM Technik dar Es ist im Grunde ein GSM mit mehr Bits pro Symbol also hohere Bitrate bei gleichbleibender Baudrate 1 EDGE lasst sich mit massigem Aufwand in die Mobilfunknetze integrieren da es die schon vorhandene Mobiltelefonie nicht stort Im Wesentlichen ist es erforderlich die Software der GSM Basisstation zu aktualisieren und gegebenenfalls einzelne Komponenten zu tauschen Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 1 1 Osterreich und Schweiz 1 2 Deutschland 2 Modulationsverfahren 3 Dienste 4 Funktionsweise 5 EDGE Evolution 6 Hersteller von EDGE fahigen Geraten 7 Einzelnachweise 8 WeblinksVerbreitung BearbeitenEDGE wird als ein Zwischenschritt auf dem Weg zu UMTS angesehen in landlichen Gebieten mittelfristig auch als UMTS Ersatz im Sinne von an Stelle von statt nicht im Sinne von ablosend denn EDGE ist langsamer als UMTS und wurde bisher in 75 Landern eingefuhrt Telecom Italia fuhrte als einer der ersten europaischen Mobilfunkbetreiber EDGE unter dem Namen TIM Turbo ein Mittlerweile gibt es den Dienst auch in Danemark Deutschland Estland Frankreich Griechenland Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Mazedonien den Niederlanden Osterreich Polen Russland der Schweiz Serbien der Slowakei Tschechien der Turkei und Ungarn Osterreich und Schweiz Bearbeiten In Osterreich bieten alle drei GSM Anbieter Magenta Telekom A1 und Drei EDGE als Erganzung zu ihrem bestehenden UMTS Netz an Diese Kombination wird von der Mobilkom Austria als A1 UMTS EDGE vermarktet und stellt seit Sommer 2005 schnellen mobilen Datentransfer flachendeckend zur Verfugung In der Schweiz hatte Swisscom Mobile EDGE im Fruhjahr 2005 mit einer Bevolkerungsabdeckung von 99 6 ausgebaut 2 Deutschland Bearbeiten In Deutschland fand der EDGE Ausbau verhaltnismassig spat statt T Mobile startete die EDGE Aufrustung im Marz 2006 Seit Fruhjahr 2008 ist die Technik fast flachendeckend im GSM Netz von T Mobile verfugbar Wegen des EDGE Ausbaus erhielt T Mobile den Zuschlag fur den deutschen Vertrieb des iPhones weil dieses bei der Markteinfuhrung weder UMTS noch HSDPA beherrschte Vodafone begann im Fruhjahr 2007 mit der Bereitstellung von EDGE in Gebieten in denen keine Versorgung durch das eigene UMTS Netz geboten wurde Inzwischen wird EDGE auch in mit UMTS versorgten Gebieten eingesetzt 3 O2 begann im Juli 2008 mit der EDGE Aufrustung seines Netzes 4 E Plus kundigte im Dezember 2008 an sukzessive sein gesamtes Netz auf EDGE umzustellen Fur Ende Marz 2009 war eine Bevolkerungsabdeckung von 30 und bis Ende 2009 von 90 geplant 5 Modulationsverfahren BearbeitenDie Steigerung der Datenubertragungsrate bei EDGE wird erreicht durch einen Wechsel zu einem effizienteren Modulationsverfahren Dabei kommt statt des beim GSM Standard ublichen Gaussian Minimum Shift Keying Verfahrens GMSK das 8 PSK Verfahren zum Einsatz Hierdurch wird bei EDGE eine Datenubertragungsrate bis 59 2 kbit s pro Zeitschlitz ermoglicht Bei Verwendung von acht Zeitschlitzen werden bis 473 6 kbit s erreicht Im Vergleich hierzu sind mit dem Datendienst GPRS maximal 171 2 kbit s moglich Der Wechsel des Modulationsverfahrens geschieht selektiv nur auf den Kanalen die von EDGE fahigen Geraten belegt werden Dadurch ist eine gleichzeitige storungsfreie Nutzung von GSM GPRS und EDGE fahigen Endgeraten in derselben Funkzelle moglich Die derzeit marktublichen Endgerate sind solche der EDGE Multislot Klasse 10 Dies bedeutet dass diese Gerate uber maximal vier Downlink Slots sowie zwei Uplink Slots verfugen Hieraus resultieren die maximalen Datenubertragungsraten etwa 220 kbit s im Download und etwa 110 kbit s im Upload EGPRS Kodierungsschemata MCS MCS Datenubertragungsrate kbit s Slot ModulationMCS 1 0 8 8 GMSKMCS 2 11 2MCS 3 14 8MCS 4 17 6MCS 5 22 4 8 PSKMCS 6 29 6MCS 7 44 8MCS 8 54 4MCS 9 59 2Dienste BearbeitenEDGE bietet die Dienste ECSD und EGPRS ECSD ist eine Weiterentwicklung des GSM Datendienstes HSCSD EGPRS ist eine Weiterentwicklung des Paketdatendienstes GPRS Beide Weiterentwicklungen bieten deutlich hohere Ubertragungsraten Ublich sind derzeit Raten zwischen 150 und 200 kbit s was einem Mehrfachen der ISDN Geschwindigkeit entspricht EDGE lasst sich kostengunstig durch eine Aufrustung bestehender GSM Infrastruktur realisieren Funktionsweise BearbeitenVor der Einfuhrung von EDGE wurde in GSM lediglich die Modulationsart GMSK Gaussian Minimum Shift Keying verwendet Die GMSK Modulation ist eine digitale Frequenzmodulation Bei GMSK wird 1 Bit pro Symbol ubertragen Die Symbolrate betragt 270 833 Baud entsprechend 270 833 bit s Zur Steigerung der Ubertragungsgeschwindigkeit bps bits per second wird bei EDGE neben der Frequenzmodulation GMSK auch eine 8 PSK 8 Phase Shift Keying Phasenmodulation verwendet Bei der 8 PSK Modulation werden 3 Bit pro Symbol ubertragen Trotz dreifacher Datenrate ist die Symbolrate die gleiche wie bei GMSK und die Pulsform ist so gewahlt dass sich ein GMSK und ein 8 PSK Frequenzspektrum nicht unterscheiden In einem guten Kanal mit wenig Storung kann EDGE pro Zeitspanne dreimal so viele Bits ubertragen In einem weniger guten Kanal kommt es dagegen zu haufigen Bitfehlern Hier ist GMSK als weniger fehleranfallige Modulation die bessere Wahl In dem Dienst EGPRS gibt es daher die Moglichkeit dass das Netz je nach Qualitat des Kanals zwischen GMSK und 8PSK umschaltet Diese Anpassung des Ubertragungsverfahrens an die Qualitat des Kanals wird durch die Umschaltung zwischen verschiedenen Kodierungsschemata innerhalb von GMSK MCS 1 bis MCS 4 und innerhalb von 8 PSK MCS 5 bis MCS 9 noch verfeinert Durch die optimierte Anpassung von Modulation und Kodierung an den Kanal wird die Datenrate deutlich erhoht EGPRS bietet daruber hinaus alle Vorteile des Paketdatendienstes GPRS Das heisst dass ein Ubertragungskanal nur reserviert wird wenn Daten versendet oder empfangen werden Das hat den Vorteil dass sich mehrere Nutzer einen Kanal teilen konnen Aus diesem Grund kann die Abrechnung auf Basis der ubertragenen Datenmenge und unabhangig von der Verbindungsdauer erfolgen EDGE Evolution BearbeitenEDGE Evolution bzw Evolved EDGE bzw E EDGE stellt eine Weiterentwicklung der EDGE Technologie mit einer hoheren Datenrate dar Dies wird durch verschiedene Massnahmen erreicht Durch Halbieren der Ubertragungszeitintervalle von 20 ms auf 10 ms werden die Latenzen reduziert Bit Raten werden auf bis zu 1 Mbit s Spitzengeschwindigkeit und Latenzen von 100 ms unter Verwendung von zwei Tragersignalen hoherer Symbolrate und 32 QAM oder 16 QAM Modulation anstelle von 8 PSK und Turbo Codes zur Verbesserung der Fehlerkorrektur erhoht Eine Doppelantenne kann die Signalqualitat verbessern Da Standard EDGE auf gleicher Hardware wie E EDGE operiert ist eine Aufrustung bestehender Infrastruktur durch ein Software Update moglich Hersteller von EDGE fahigen Geraten BearbeitenWie bei den anderen GSM Techniken auch liefern beispielsweise Nokia Solutions and Networks Ericsson und Motorola Infrastruktur fur Mobilfunknetze Entsprechende Endgerate Handys sind bei allen gangigen Herstellern erhaltlich EDGE wurde von vielen Telefonen ohne UMTS als Technik zur schnelleren Datenubertragung uber GSM Standardgeschwindigkeit unterstutzt wodurch das Fehlen von UMTS teilweise kompensiert wird Einzelnachweise Bearbeiten Andrew S Tanenbaum Computernetzwerke 5 aktualisierte Auflage Pearson Studium Munchen 2012 ISBN 978 3 8689 4137 1 S 194 heise de 30 Marz 2005 Swisscom schliesst mit EDGE Lucken im Breitband Mobilfunk Vodafone Weite Teile Deutschlands bereits mit dem GPRS Turbo erschlossen Teltarif 24 Juli 2008 O2 startet EDGE Ausbau im GSM Netz Teltarif 8 Juli 2008 E Plus Schnelles mobiles Internet wird grossflachig ausgebaut TeltarifWeblinks Bearbeitenhttp www teltarif de arch 2006 kw34 s22886 html Erfahrungsbericht mit EDGE im T Mobile Netz Informationen zu EDGE bei umtslink at Technische Infos u a Multislot Klassen Coding Schemes bei www elektronik kompendium de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enhanced Data Rates for GSM Evolution amp oldid 233111477