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Der anschliessende Weichenbereich ist ein Begriff im Bahnbetrieb und bezeichnet Abschnitte in Bahnhofen Abzweigstellen Uberleitstellen und Anschlussstellen in denen bei einem Fahrtbegriff am Hauptsignal oder Fahrt mit besonderem Auftrag bestimmte festgelegte Geschwindigkeiten nicht uberschritten werden durfen Inhaltsverzeichnis 1 Situation in Deutschland 2 Situation in der Schweiz 3 Situation in Osterreich 4 Literatur 5 EinzelnachweiseSituation in Deutschland BearbeitenDie fur den anschliessenden Weichenbereich gultigen Regeln der Deutschen Bahn AG sind in deren Signalbuch Ril 301 getroffen Das Signalbuch unterscheidet zwischen Anfang und Ende des anschliessenden Weichenbereichs 1 2 Fur diese Bereiche sind im Zusammenhang mit wechselnden Signalisierungen bestimmte Handlungen des Eisenbahnfahrzeugfuhrers sowie festgelegte Fahrtgeschwindigkeiten vorgeschrieben Die Definition im Signalbuch lautet 3 Der anschliessende Weichenbereich ist wie folgt begrenzt Der Anfang liegt an dem Signal ab dem die Fahrt zugelassen wird Das Ende liegt bei einer Fahrt ab Einfahrsignal oder Zwischensignal am folgenden Hauptsignal oder an einem etwa davorliegenden bei mehreren am letzten gewohnlichen Halteplatz des Zuges bei einer Fahrt ab Ausfahrsignal hinter der letzten Weiche im Fahrweg wenn keine Weiche vorhanden ist am Ausfahrsignal auf Abzweigstellen Uberleitstellen und auf Anschlussstellen mit Hauptsignal hinter der letzten Weiche im Fahrweg Ist am Ende eines anschliessenden Weichenbereichs eine hohere Geschwindigkeit zugelassen darf die Geschwindigkeit erst dann erhoht werden wenn der Zug den anschliessenden Weichenbereich vollstandig verlassen hat Dies gilt nicht bei Halt am gewohnlichen Halteplatz Im anschliessenden Weichenbereich gilt ab dem die Fahrt zulassenden Signal die dort gultige Geschwindigkeit Sie darf nicht uberschritten werden bis die letzte Achse des Zuges den anschliessenden Weichenbereich verlassen hat auch wenn an dessen Ende eine hohere Geschwindigkeit zugelassen ist Abweichend davon gilt die Regelung zum gewohnlichen Halteplatz wenn es sich nicht um eine Zugfahrt mit besonderem Auftrag handelt Hat der Zug im Bahnhof einen fahrplanmassigen Halt endet der anschliessende Weichenbereich spatestens am gewohnlichen Halteplatz des Zuges bei mehreren gewohnlichen Halteplatzen am letzten Die neue am folgenden Signal oder im Fahrplan angezeigte Geschwindigkeit gilt in diesem Fall schon bei der Abfahrt des Zuges am gewohnlichen Halteplatz auch wenn sich das Zugende noch innerhalb des anschliessenden Weichenbereiches befindet Ausserplanmassig haltende Zuge haben keinen gewohnlichen Halteplatz Die zulassige Geschwindigkeit von 40 km h fur eine Zugfahrt mit besonderem Auftrag oder eine Abfahrt in einem Bahnhof welche durch Kennlicht an einem Hauptsignal zugelassen wurde gilt ebenfalls mindestens bis zum Ende des anschliessenden Weichenbereichs Sie kann abhangig von der Art des Auftrags weiter eingeschrankt sein Eine durch Signal Hp 2 oder Zs 3 vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschrankung kann vor dem Ende des anschliessenden Weichenbereichs durch das Zusatzsignal Zs 10 aufgehoben oder durch einen allein stehenden Geschwindigkeitsanzeiger Zs 3 geandert bzw aufgewertet werden Dies sowie auch die zuvor beschriebene Regel bezuglich eines etwaigen letzten gewohnlichen Halteplatzes gilt nicht bei Zugfahrt mit besonderem Auftrag Situation in der Schweiz BearbeitenDer Begriff anschliessender Weichenbereich kommt offiziell in den Fahrdienstvorschriften nicht mehr vor Hier wird grundsatzlich der Begriff Geschwindigkeitsschwelle angewendet Diese liegt an signalisierten Geschwindigkeitsanderungen normalerweise beim Zugsignal Aber es gibt klar definierte Ausnahmen dass sie spatestens bei der ersten Weiche gilt oder bei fehlenden Signalen die Geschwindigkeitsschwelle bei Einfahrt dies die erste spitzbefahrenen Weiche ist Zeigt das nachste Zugsignal eine hohere Geschwindigkeit darf diese erst gefahren werden wenn das Zugende die letzte ablenkende Weiche freigelegt hat und die Zugspitze die letzte Weiche des Abschnittes befahren hat Die festen Geschwindigkeitsschwellen im Bahnhof befinden sich bei der ersten und letzten Weiche Diese sind notwendig wenn im Bahnhof eine geringere Hochstgeschwindigkeit gilt als auf den anschliessenden Strecken Situation in Osterreich Bearbeiten nbsp Der Begriff Frei am Hauptsignal erlaubt Fahrt mit ortlich zulassiger Geschwindigkeit Fahrplangeschwindigkeit im WeichenbereichDer Weichenbereich ist in Osterreich in 82 der Eisenbahnbau und Betriebsverordnung definiert Als Beginn des Weichenbereiches gilt der Standort des den Weichenbereich deckenden Hauptsignals in Bahnhofen von Nebenbahnen mit Trapeztafel die erste befahrene Weiche Als Ende des Weichenbereiches gilt grundsatzlich das nachsterreichte Hauptsignal der Betriebsanlage folgt kein Hauptsignal mehr die letzte befahrene Weiche dieser Betriebsanlage Im Weichenbereich ist eine Hochstgeschwindigkeit von 40 km h einzuhalten sofern keine abweichende Geschwindigkeit signalisiert wird oder eine geringere ortlich zulassige Geschwindigkeit einzuhalten ist Eine solche Signalisierung kann durch das Hauptsignal einen Geschwindigkeitsanzeiger oder durch Fuhrerstandsignalisierung erfolgen Eine ahnliche Definition findet sich in 2 des Signalbuchs der OBB 4 wobei dort angegeben ist dass ein Weichenbereich nur einem Einfahr Zwischen Ausfahr oder Deckungssignal oder einer Trapeztafel folgt Literatur BearbeitenMarcel Jelitto Der anschliessende Weichenbereich In Deine Bahn Band 40 Nr 12 Dezember 2012 ISSN 0948 7263 S 21 25 Einzelnachweise Bearbeiten Ausfuhrungsbestimmung 3 AB 3 zu Abschnitt A a Absatz 7 der Eisenbahn Signalordnung Richtlinie 301 Modul 301 0002 Abschnitt 5 Richtlinien 301 Signalbuch Aktualisierung 11 PDF Richtlinienmodul 301 0002 In fahrweg dbnetze com DB Netz 27 September 2019 S 42 PDF abgerufen am 1 November 2022 OBB Richtlinie 30 02 Signalbuch verfugbar uber den Regelwerke Webshop der OBB Infrastruktur AG Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anschliessender Weichenbereich amp oldid 236115692