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Das Wechselblattrige Milzkraut Chrysosplenium alternifolium auch Gold Milzkraut Wechselblatt Milzkraut oder Kratzenblume genannt ist eine Pflanzenart aus der Familie der Steinbrechgewachse Saxifragaceae Wechselblattriges MilzkrautWechselblattriges Milzkraut Chrysosplenium alternifolium SystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Steinbrechartige Saxifragales Familie Steinbrechgewachse Saxifragaceae Gattung Milzkrauter Chrysosplenium Art Wechselblattriges MilzkrautWissenschaftlicher NameChrysosplenium alternifoliumL Inhaltsverzeichnis 1 Pflanzenbeschreibung 2 Okologie 3 Weitere Illustrationen 4 Vorkommen 5 Nutzung 6 Namensgebung 7 Trivialnamen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweisePflanzenbeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration von Otto Wilhelm Thome nbsp BlutenDas Wechselblattrige Milzkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze die Wuchshohen von 5 bis 15 selten bis 20 Zentimetern erreicht Durch lange dunne unterirdische Auslaufer bildet es lockere Kolonien Es besitzt im Gegensatz zum Gegenblattrigen Milzkraut wechselstandige tief gekerbte Laubblatter Die Spreite der Grundblatter besitzt einen herzformigen Grund Ihr Stiel ist meist mehrmals langer als die Spreite 1 Nebenblatter sind keine vorhanden Die Pflanze besitzt einen dreikantigen Stangel Er tragt ein bis drei Laubblatter die viel kleiner sind als die Grundblatter 1 In dem trugdoldigen Blutenstand mit gelben Hochblattern sitzen relativ wenige Bluten Die Blutezeit ist von Marz bis Mai Juni Die kleinen zwittrigen vorweiblichen radiarsymmetrischen vierzahligen grun gelblichen Bluten werden nur etwa 5 mm gross Es ist nur ein Blutenhullblattkreis vorhanden es sind vier Kelchblatter vorhanden die Kronblatter fehlen Es gibt in jeder Blute acht Staubblatter Sie sind kurzer als die Kelchzipfel 1 Der unterstandige Fruchtknoten entwickelt sich aus zwei Fruchtblattern Es werden Kapselfruchte gebildet Die Samen sind breit ellipsoidisch 0 6 bis 0 7 Millimeter lang glatt glanzend und kastanienbraun 1 Die Art kommt mit den Chromosomenzahlen 2n 24 36 oder 48 vor 2 Okologie BearbeitenDie Art ist ein ausdauernder sommergruner Hemikryptophyt oder Geophyt Sie wachst lockerrasig Die Bluten sind unscheinbare Nektar fuhrende Scheibenblumen Die Einzelbluten sind nur ca 5 mm gross Die Schauwirkung wird durch die goldgelben Hochblatter hervorgerufen Die Bluten sind vorweiblich und die Narben bleiben lange empfangnisbereit Bestauber sind Fliegen und Kafer Die Blutezeit liegt zwischen Marz und Mai nbsp Fruchte und SamenDie geoffneten Kapselfruchte bilden flache Schalen aus denen die braunen glanzenden Samen durch Regentropfen herausgeschleudert werden Die Samen breiten sich somit als Regenballist aus Daneben erfolgt eine Samenausbreitung als Regenschwemmlinge und auch durch Ameisen Die Fruchtreife liegt zwischen Mai und Juni Die vegetative Vermehrung erfolgt durch unterirdische Auslaufer Weitere Illustrationen Bearbeiten nbsp Illustration aus Bilder ur Nordens Flora nbsp Illustration von Jacob Sturm nbsp Illustration aus der Flora BatavaVorkommen Bearbeiten nbsp Wechselblattriges Milzkraut am Naturstandort nbsp Wechselblattriges Milzkraut im BodenseegebietDas Wechselblattrige Milzkraut ist in Deutschland haufig und kommt zudem auf der gesamten Nord Hemisphare in den temperierten Breiten vor In den Alpen findet man es bis in Hohenlagen von meist 2000 Metern Im Wattentaler Lizum erreicht es 2100 Meter am Valsorey im Kanton Wallis 2050 Meter und am Piz Beverin sogar 2450 Meter Meereshohe 1 In den Allgauer Alpen steigt es an den Oberen Gottesackerwanden in Bayern bis zu 1900 m Meereshohe auf 3 Seine Standorte liegen in Waldern an schattigen feuchten Stellen an Flussrandern und in bachbegleitenden Erlen und Eschenwaldern Es ist eine Charakterart des Verbands Alno Ulmion kommt aber auch in Gesellschaften der Verbande Fagion oder der Klassen Montio Cardaminetea oder Betulo Adenostyletea vor 4 Der Boden ist immer feucht zeitweise wird Uberflutung ertragen Es benotigt nahrstoffreiche humose lehmige oder tonige Boden und kommt oft auf Gley vor Es ist ein Gley und Mullboden Zeiger 4 Es ist zudem die bisher einzige Blutenpflanze die in einer Lampenflora nachgewiesen werden konnte 5 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber stark wechselnd Lichtzahl L 2 schattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 montan Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 6 Nutzung BearbeitenDas Kraut war wegen der Signaturenlehre gegen Milzbeschwerden im Gebrauch 1 Namensgebung BearbeitenDer wissenschaftliche Name leitet sich zum einen aus den griechischen Wortern xrῡsos chrysos Gold wegen der kraftig gelb gefarbten Hochblatter und splhn splen Milz wegen der milzahnlichen Laubblatter ab Das Art Epitheton stammt vom lateinischen alternus wechselnd und folium Blatt Es bezieht sich auf die wechselstandigen Blatter Trivialnamen BearbeitenFur das Wechselblattrige Milzkraut bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Butterblumen Schlesien Eierkraut Graubunden Bern Goldmilz Goldveilchen Leipzig Hoalbletzl Tirol im Pongau und Pinzgau Kratzenkraut Salzburg Krodenkraut Werfen Salzburg Zillertal Krotenkraut Karnten Krottenblume Luzern Goldenes Leberkraut Schlesien Gulden Milzkraut Elsass Rauch Mondkraut Elsass Gulden Steinbrech Elsass Zittrachkraut Salzburg Zittriche Tirol und Zittrichkraut Tirol Sie werden identisch auch fur das sehr ahnliche Gegenstandige Milzkraut verwandt 7 Literatur BearbeitenErich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora 7 Auflage Ulmer Stuttgart 1994 ISBN 3 8252 1828 7 S 492 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 S 211 Den virtuelle floran Naturhistoriska riksmuseet abgerufen am 8 Marz 2009 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wechselblattriges Milzkraut Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wechselblattriges Milzkraut FloraWeb de Wechselblattriges Milzkraut In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Chrysosplenium alternifoliumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 13 Januar 2022 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Gustav Hegi Herbert Huber Familie Saxifragaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 2 Seite 223 224 Verlag Carl Hanser Munchen 1961 Jaakko Jalas Juha Suominen Raino Lampinen Arto Kurtto Atlas florae europaeae Band 12 Resedaceae to Platanaceae Seite 217 218 Helsinki 1999 ISBN 951 9108 12 2 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 660 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 493 U Passauer Chrysosplenium alternifolium L in der Lurgrotte erstmals eine Blutenpflanze in einer Lampenflora PDF 1 2 MB Art Info Abgerufen am 12 Mai 2022 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 97 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wechselblattriges Milzkraut amp oldid 233672397