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Christian Philipp Bentum auch Christian Philipp van Bentum Philipp Christian Bentum 1 Nachname auch Benthum Bendum Benton Bendomp Penthum tschechisch Filip Kristian Bentum um 1690 vermutlich in Leiden nach 1757 vermutlich in Schlesien war ein niederlandischer Barockmaler der ab 1712 in Bohmen und ab etwa 1731 32 in Schlesien tatig war Obwohl er in seiner Heimat bis heute unbekannt ist wurde er wegen seiner Herkunft gelegentlich als pictor Hollandicus oder Hollmandicus bezeichnet Seine Gemalde signierte er meistens mit P C de Bentum Er schuf zahlreiche grossformatige Olgemalde und Fresken im Stil des Tenebrismus und Portrats von bohmischen und schlesischen Adeligen sowie von habsburgischen Herrschern Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Werke in Schlesien Auswahl 3 Werke in Bohmen Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Bentums Deckengemalde im Furstensaal des Klosters LeubusChristian Philipp Bentum dessen Lebensdaten nicht bekannt sind war ein Sohn des niederlandischen Malers Justus van Bentum 1670 1727 Von Konigsberg aus wo der Vater neben der Malerei einen Antiquitatenhandel betrieb soll er sich nach Prag begeben haben wo er um 1712 belegt ist Schon bald wurde er Schuler des Barockmalers Peter Johann Brandl mit dem er 1713 auf dem westbohmischen Schloss Luditz Portrats der Familie Kokorovec von Kokorov malte 1715 ist das erste von ihm signierte Bild bekannt Es ist ein Portrat der Eleonore Kokorovec von Kokorov Da er 1716 der Malerzunft der Prager Altstadt angehorte arbeitete er ab diesem Zeitpunkt vermutlich selbstandig Ab 1715 schufen Brandl und Bentum wahrscheinlich gemeinsam Altargemalde im westbohmischen Manetin Trotzdem wird fur diese Jahre Prag als sein standiger Wohnsitz angenommen jedenfalls ist er dort unter dem 11 Mai 1719 als Trauzeuge verzeichnet Vermutlich danach hielt er sich eine Zeitlang in Wien auf Spater soll er eine Studienreise nach Italien unternommen haben die ihn auch nach Rom fuhrte 2 Wann er nach Bohmen zuruckkehrte ist nicht bekannt 3 Von 1725 bis 1731 arbeitete er als Portratist fur die Adelsfamilien Lazansky von Buggau Lazansti z Bukove in Manetin Kolowrat im ostbohmischen Reichenau und Czernin im westbohmischen Petrohrad Vermutlich 1731 32 verliess Bentum Prag in Richtung Schlesien wo um diese Zeit auch sein Meister Brandl Auftrage fur das Kloster Grussau ausfuhrte Um 1734 liess sich Bentum mit einer Werkstatt in Breslau nieder die er fast zwanzig Jahre betrieb 1735 wurde in Breslau Bentums Tochter Anna Theresia geboren Dem Taufeintrag vom 2 Marz kann entnommen werden dass er als Mahlern allhier bezeichnet wird und mit einer Margaretha verheiratet war Taufpaten waren Theresia Grafin von Schaffgotsch Gattin des Landeshauptmanns von Schlesien Friederike von Proskau und ein Graf Kolowrat Da es sich samtlich um hochrangige Personen der Breslauer Gesellschaft handelt ist zu vermuten dass Bentum um diese Zeit an seinem neuen Wirkungsort bereits ein hohes Ansehen erlangt hatte Wahrend seiner schlesischen Schaffensperiode schuf Bentum neben Portrats umfangreiche Gemaldezyklen und Altarbilder fur Kloster und Kirchen 1735 malte er im Auftrag der Familie von Strachwitz vier Portrats der Habsburger Karl VI dessen Gemahlin Elisabeth Christine sowie deren Tochter Erzherzoginnen Maria Theresia und Maria Anna Von 1734 bis 1745 arbeitete er fur das Zisterzienserkloster Leubus wo namhafte Kunstler beschaftigt waren u a der Maler Felix Anton Scheffler der Bildhauer Franz Joseph Mangoldt und der Stuckateur Ignatius Albrecht Provisore Im Auftrag und als Stiftung des Abtes Konstantin Beyer malte er 1734 1738 fur den Furstensaal die Deckengemalde mit der Verherrlichung des siegreichen katholischen Glaubens sowie der Glofizierung der Habsburger und Verherrlichung der Piastendynastie Der Bibliothekssaal ist vollstandig mit Malereien von Bentum bedeckt Aus Dankbarkeit gegenuber dem Kloster Leubus stiftete er 1745 fur die Leubuser Pfarrkirche St Valentin fur die dortige Nepomuk Kapelle das Altargemalde Martyrium des hl Johannes von Nepomuk sowie das Gemalde Beichte der bohmischen Konigin die nicht mehr vorhanden sind 4 Ebenfalls aus Dankbarkeit fur das Leubuser Mazenatentum schuf Franz Joseph Mangoldt die bildhauerische Gestaltung der Kapelle unentgeltlich 1746 47 war Bentum in Breslau tatig wo er fur die Pramonstratenserkirche St Vinzenz 15 grosse Olgemalde mit Themen aus dem Leben des hl Vinzenz schuf die Ende des 19 Jahrhunderts vernichtet wurden 1747 48 und nochmals 1754 arbeitete er fur das Kloster Trebnitz fur das er u a folgende Gemalde malte Hochaltargemalde Maria Himmelfahrt Tod der hl Hedwig Abtissin Gertrud und hl Benedikt Fur den Breslauer Dom malte er um 1750 die Altargemalde der hl Maria Magdalena des hl Petrus und Haupt des Johannes des Taufers auf der Schale nach 1945 verschollen Es ist nicht bekannt wann er Breslau verliess Im Trauungseintrag seiner zweitgeborenen Tochter Sophie Johanna die am 21 April 1755 in der Breslauer Vinzenzkirche den Schneider Nikolaus Hann heiratete werden zum Brautvater folgende Angaben gemacht Edl und Kunstreichen Herrn Philippi Benthums Mahlers in Drasden Da in Dresden keine Werke von ihm bekannt sind kann vermutet werden dass sein Stil dort nicht gefragt war Danach soll er nach Prag zuruckgekehrt und dort nach 1757 gestorben sein Die bisherige Annahme er sei in Schlesien verstorben wird von der neueren Forschung 5 abgelehnt Hierzu wird ausgefuhrt dass im Czernin Familienarchiv im sudbohmischen Schloss Neuhaus eine Notiz vom 6 Marz 1757 aufgefunden wurde die vermerkt dass ein Bote von Manetin nach Prag entsandt wurde der den Maler Bentum Vendum holen sollte In Manetin soll er sein vermutlich letztes Bild gemalt haben Es ist das Portrat seiner Forderin Maria Gabriela Lazansky Im Gegensatz hierzu wird im Dehio Schlesien S 567 angegeben Bentum habe 1756 fur die Leubuser Pfarrkirche St Valentin das Hochaltargemalde Wunderbare Heilung des Sohnes des Heiden Kraton durch den hl Valentin gemalt Das wurde bedeuten dass Bentum von Dresden nochmals nach Schlesien zuruckkam und sich wenn uberhaupt erst nach 1756 nach Prag begeben haben kann In der zitierten neueren Literatur 6 wird die Entstehungszeit des Leubuser Hochaltargemaldes allerdings mit 1745 angegeben Weder 1745 noch 1756 kann das Altargemalde von Abt Wilhelm Steiner wie in beiden Quellen angegeben wird gestiftet worden sein Er amtierte erst ab 1757 7 Da die aufgefundene Notiz Bentums Aufenthalt in Prag nicht unbedingt belegt kann er durchaus wie in der alteren Literatur angegeben in Schlesien verstorben sein Weitere Werke in Schlesien Auswahl BearbeitenKloster Himmelwitz ehemalige Klosterkirche Altargemalde Neisse ehemalige Kreuzherrenkirche St Petrus und Paulus Hochaltargemalde der Kirchenpatrone 1735 Seitsch Pfarrkirche St Martin Hauptaltargemalde Traum des hl Martin Alt Guhrau Filialkirche St Jakobus d A Bemalung der Holzdecke des Langhauses mit Schlacht bei Clavijo Hl Dreifaltigkeit Kirchenvater und Musizierende Engel nach 1737 Portrats von habsburgischen Herrschern und schlesischen Adeligen befinden sich in Kozlowka Muzeum Zamoyskich Johanna Helene von Reichenbach um 1745 Ratibor Muzeum Kaiser Karl VI 1735 Kaiserin Elisabeth Christine 1735 Erzherzogin Maria Theresia Konigin von Bohmen 1735 Erzherzogin Maria Anna 1735 Werke in Bohmen Auswahl BearbeitenPortrats von bohmischen Adeligen befinden sich u a in den Schlossern Neuhaus Reichenau Cernikovice Schonhof Manetin Schrov und auf der Burg Cesky Sternberk sowie in den Museen Reichenberg Nationalgalerie Prag Religiose Gemalde Manetin Friedhofskirche St Barbara Hl Johannes Nepomuk 1726 und Hl Wilgefortis 1730 Manetin Pfarrkirche Johannes des Taufers Hl Paul um 1725 Literatur BearbeitenConrad Buchwald Bentum Bendum Benton Bendomb Christian Philipp In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 3 Bassano Bickham Wilhelm Engelmann Leipzig 1909 S 356 Textarchiv Internet Archive K F Bentum Bendomb Bendum Benton Penthum Christian Philipp In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 9 Saur Munchen u a 1994 ISBN 3 598 22749 3 S 178 f Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 422 03109 X S 58 66 69 405 564f 567 676 833 864 960 962 1138 und 1215 Beata Lejmann Philip Christian Bentum malarz slaskiego baroku Wydawnictwo Neriton Warszawa 2008 ISBN 978 83 7543 033 2 deutsche Zusammenfassung S 196 207 Einzelnachweise Bearbeiten Philipp Christian nach Dehio Schlesien Die Angaben uber die Zeitraume der Wienreise und den Romaufenthalt werden in den Quellen unterschiedlich diskutiert Da 1720 24 keine Werke von ihm bekannt sind ist es jedoch wahrscheinlich dass die Italienreise in diesem Zeitraum stattfand Nach Dehio Schlesien S 1138 malte er 1724 fur die Breslauer Dreifaltigkeitskirche die Seitenaltargemalde der Hll Johannes von Gott und Karl Borromaus Sofern diese Jahreszahl belegt ist wurde das bedeuten dass er schon vor 1731 32 in Schlesien tatig war und berufliche Kontakte dorthin hatte Sie wurden 1979 aus der Kapelle gestohlen und bisher nicht wieder aufgefunden Siehe hierzu Beata Lejmann S 215 Beata Lejman Philip Christian Bentum malarz slaskiego baroku Beata Leyman Philip Christian Bentum malarz slaskiego baroku S 206 Abteliste LeubusNormdaten Person GND 118796453 lobid OGND AKS LCCN nr2001019588 VIAF 67261821 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bentum Christian PhilippALTERNATIVNAMEN Bentum Christian Philipp van Bentum Philipp Christian Bentum Filip Kristian tschechisch KURZBESCHREIBUNG niederlandischer Barockmaler und FreskantGEBURTSDATUM um 1690GEBURTSORT unsicher LeidenSTERBEDATUM nach 1757STERBEORT unsicher Schlesien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Philipp Bentum amp oldid 210463088