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Chagnoald auch Cagnoald Cagnou oder Canoaldus um 583 um 638 in Laon war unter der Herrschaft der Merowinger der 6 Bischof von Laon Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Geschwister 3 Verehrung 4 Quellenausgabe 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenDie Existenz des Chagnoald ist neben der Vita sancti Columbani des Jonas von Bobbio die dieser um die Jahre 640 bis 643 als Monch der Abtei Bobbio verfasste insbesondere noch durch die Vita Faronis des Hildegar von Meaux belegt Chagnoald wurde im frankischen Teilreich Austrasien geboren vermutlich auf dem Landgut Villa Pipimisiacum dem heutigen Poincy Er war der alteste Sohn von Chagnerich Comes im Pagus Meldensis um den Hauptort Meaux und seiner Frau Leudegundis Chagnoald entstammte dem Adelsgeschlecht der Burgundofarones die als herausragende Familie der austrasischen Fuhrungsschicht bis zum Aufstieg der Pippiniden und Arnulfinger gilt und den Sippen der Agilolfinger und Waltriche verwandtschaftlich verbunden war Chagnoalds Vater war einer der einflussreichsten Forderer der Missionstatigkeit des heiligen Kolumban welche entscheidend zur Christianisierung der Gebiete nordlich der Alpen beitrug Der Missionar hinterliess einen tiefen Eindruck beim Comes von Meaux und wie bereits bei dessen Verwandten Waldelenus und Sohn Donatus konnte es Kolumban erreichen dass Chagnerich seinen Altesten jenem Kloster zur Erziehung und weiteren Ausbildung anvertraute Mit elf Jahren 594 trat Chagnoald in das Kloster Luxeuil im frankischen Teilreich Burgund ein Er wurde dort von Kolumban erzogen und in lateinischer und griechischer Literatur sowie der Heiligen Schrift unterrichtet Noch wahrend Kolumbans Abbatiat erhielt Donatus schliesslich in der Abtei Luxeuil die Weihen zum Monch Im folgenden Jahrzehnt wurde Chagnoald zu einem der engsten Vertrauten Kolumbans und begleitete ihn im Jahr 610 gemeinsam mit Gallus und anderen Monchen bei dessen Flucht vor dem burgundischen Herrscher Theuderich II in den Bodenseeraum Nach mehreren Jahren der missionarischen Tatigkeit folgte er Kolumban nach Oberitalien und unterstutzte ihn bei der Grundung der Abtei Bobbio Nach dem Tod Kolumbans 615 kehrte Chagnoald in das Kloster Luxeuil zuruck und lebte als Monch in der burgundischen Abtei die nun unter der Leitung seines Verwandten Eustasius stand Aufgrund der geschwisterlichen Verbindung ist es sehr wahrscheinlich dass er zu der Abordnung von Luxeuiler Monchen gehorte die von Eustasius unter der Leitung des heiligen Waldebert ausgesandt wurden um Chagnoalds Schwester Burgundofara bei der Grundung ihrer Abtei Faremoutiers zu unterstutzen Spater ubernahm Chagnoald die Abtswurde der Abtei Saint Vincent de Laon die um 590 von Konigin Brunichild gegrundet worden war Im Jahr 625 schliesslich wurde Chagnoald zum Bischof der Diozese Laon ernannt und hatte damit die Leitung eines der wichtigsten Bistumer des Frankenreiches inne Die hohe Bedeutung sowohl seines Amtes als auch seiner Herkunft spiegeln sich in seiner Teilnahme an den aus reichspolitischer Sicht wichtigen Synoden von Clichy 626 sowie Reims 627 630 wider die die Machtverteilung unter den Merowingern im Frankenreich neu regelten Chagnoald verstarb im Jahr 633 in Laon und wurde in der Begrabnisstatte der Bischofe in der Abtei Saint Vincent bestattet Seine Grabstelle hat sich jedoch nicht erhalten da das Kloster 1359 im Hundertjahrigem Krieg von den Englandern zerstort wurde Geschwister BearbeitenChagnoald hatte noch vier Bruder und Schwestern Chagnulf Comes von Meaux ermordet 641 Burgundofaro Referendar Dagoberts I nach 633 um 672 Bischof von Meaux und dort Grunder des Klosters Sainte Croix Burgundofara Grunderin der Abtei Faremoutiers nach 633 34 Agnetrade nach 633 34 Verehrung BearbeitenDer Gedenktag fur Chagnoald wird von der katholischen Kirche am 6 September begangen Quellenausgabe BearbeitenVita Columbani Bruno Krusch Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 37 Ionae Vitae sanctorum Columbani Vedastis Iohannis Hannover 1905 S 1 294 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Vita Faronis Bruno Krusch Wilhelm Levison Hrsg Scriptores rerum Merovingicarum 5 Passiones vitaeque sanctorum aevi Merovingici III Hannover 1910 S 171 203 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Literatur BearbeitenEkkart Sauser Cagnoald In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 251 252 Yaniv Fox Power and Religion in Merovingian Gaul Columbanian Monasticism and the Formation of the Frankish Aristocracy Cambridge University Press Cambridge 2014 ISBN 978 1 107 58764 9 S 66 198 Yaniv Fox Image of Kings Past The Gibichung Legacy in Post Conquest Burgundy in Beihefte der Francia Band 42 Paris 2015 S 19 20 Jo Ann McNamara John E Halborg E Gordon Whatley Hrsg Sainted Women of the Dark Ages Duke University Press Durham 1992 ISBN 978 0 822 31216 1 S 156 158 Margarete Weidemann Adelfamilien im Chlotharreich Verwandtschaftliche Beziehungen der frankischen Aristokratie im 1 Drittel des 7 Jahrhunderts in Beihefte der Francia Band 15 Paris 1987 S 843 845 849 Horst Ebling Burgundofarones in Lexikon des Mittelalters Band II Spalte 1098 99 Eugen Ewig Die Merowinger und das Frankenreich Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1993 S 125 Eugen Ewig Die frankischen Teilreiche im 7 Jahrhundert 613 714 in Trierer Zeitschrift fur Geschichte und Kunst des Trierer Landes und seiner Nachbargebiete Band 22 Trier 1953 S 85 144 Rolf Sprandel Struktur und Geschichte des merowingischen Adels in Theodor Schrieder Walter Kienast Hrsg Historische Zeitschrift Band 193 Oldenbourg Munchen 1961 S 45 Martin Heinzelmann L aristocratie et les eveches entre Loire et Rhin jusqu a la fin du VIIe siecle in Revue d histoire de l Eglise de France tome 62 n 168 1976 La christianisation des pays entre Loire et Rhin IVe VIIe siecle S 75 90 Gilles Cugnier Histoire du monastere de Luxeuil a travers ses abbes 590 1790 Volume 1 les trois premiers siecles 590 888 Editions Dominique Gueniot Langres 2006 ISBN 978 2 878 25308 5 S 16 17 Weblinks BearbeitenHeiligenlexikon dePersonendatenNAME ChagnoaldALTERNATIVNAMEN Cagnoald Cagnou CanoaldusKURZBESCHREIBUNG Heiliger der romisch katholischen Kirche und Bischof von LaonGEBURTSDATUM um 583STERBEDATUM um 638STERBEORT Laon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chagnoald amp oldid 237893712