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Burgundofaro auch Faro oder Faron 596 um 672 war unter der Herrschaft der Merowinger der 19 Bischof von Meaux Er wird in der katholischen Kirche als Heiliger verehrt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Geschwister 3 Verehrung 4 Quellenausgabe 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenDie Existenz Burgundofaros ist neben der Erwahnung in zwei Hagiographien Vita Faronis und Vita Columbani und mehreren merowingischen Urkunden insbesondere noch durch ein Privileg fur das Kloster Rebais belegt welches durch den Bischof im Jahr 637 in Clichy ausgestellt wurde Burgundofaro wurde im frankischen Teilreich Austrasien geboren vermutlich auf dem Landgut Villa Pipimisiacum dem heutigen Poincy Er war der zweitgeborene Sohn von Chagnerich Comes im Pagus Meldensis um den Hauptort Meaux und seiner Frau Leudegundis Burgundofaro entstammte dem Adelsgeschlecht der Burgundofarones die als herausragende Familie der austrasischen Fuhrungsschicht bis zum Aufstieg der Pippiniden und Arnulfinger gilt Die Familie war den Sippen der Agilolfinger und Waltriche verwandtschaftlich verbunden und wurde spater nach ihm benannt Da sein alterer Bruder Chagnoald seit Jugend an fur ein geistliches Amt bestimmt war wurde Burgundofaro wohl von seinem Vater als Nachfolger im Amt des Comes vorgesehen 1 In diesem Umstand und in der hervorgehobenen Stellung seiner Familie sieht die Forschung den Grund dafur dass er nicht wie ublich in einer Klosterschule sondern an der Palastschule des frankischen Konigs Chlothar II in Paris erzogen wurde Dort erhielt er gemeinsam mit Sulpicius II von Bourges Desiderius von Cahors Abbo von Metz sowie seinen Cousins Ado Rado und Audoenus Dado eine umfassende Ausbildung Zu diesem Freundeskreis zahlten auch der Konigssohn Dagobert I und der altere Eligius von Noyon Danach diente Burgundofaro in verschiedenen Funktionen am Hofe Chlothars II und ehelichte Blidechild deren Familie im Gebiet um Soissons begutert war Nach Chlothars Tod im Jahr 629 ernannte Dagobert I seinen Freund aus Jugendtagen zum Referendarius oder Verwahrer des koniglichen Siegelrings der in dieser Funktion die Urkunden des Konigs ausstellte sie unterschrieb und siegelte Damit bekleidete Burgundofaro nach dem Hausmeier das zweithochste Amt im Frankenreich Trotz seiner hochrangigen Stellung entschied sich Burgundofaro um das Jahr 633 zu einem Wechsel in die geistliche Laufbahn und verzichtete auf das vorgesehene Grafenamt Seine Ehefrau Bildechild entsagte dem weltlichen Leben ganzlich und zog sich in ein namentlich nicht bekanntes Kloster auf Eigenbesitz wohl bei Pavant zuruck Burgundofaro hingegen grundete zwar ein Kloster in Meaux welches er dem Heiligen Kreuz Christi weihte ist aber bereits vier Jahre spater schon als Bischof von Meaux nachzuweisen Dies und der Umstand dass er Bildechild darum bat das Ehegelubde wieder zu erneuern deuten darauf hin dass er vor seinem Episkopat nicht zum Monch geweiht wurde Nach dem Tod seines Freundes Dagobert I im Jahr 639 geriet Burgundofaro als Haupt der neustrischen Grossen in einen erbitterten Machtkampf mit dem Hausmeier Aegas der von Dagoberts Witwe Nantechild eingesetzt worden war Diese Auseinandersetzung gipfelte schliesslich 641 in der Ermordung von Burgundofaros Bruder Chagnulf dem Comes von Meaux durch Aegas Schwiegersohn Dass Nantechild noch im selben Jahr den Burgundofarones die Blutrache an Chagnulfs Morder ausdrucklich erlaubte lasst vermuten dass es Burgundofaro erfolgreich gelang der Koniginwitwe die Anliegen des neustrischen Adels zu vermitteln und eine Ubereinkunft zu erzielen Dem Bericht des Beda Venerabilis zufolge beherbergte Burgundofaro im Fruhjahr 669 Theodor von Tarsus den Erzbischof von Canterbury auf dem Anwesen seiner Familie in Meaux Theodor war im Jahr zuvor von Papst Vitalian zum Oberhirten von England geweiht worden und befand sich auf dem Weg auf die Insel um die langjahrige Sedisvakanz der britischen Kathedra zu beenden Die letzte urkundliche Bezeugung als Bischof von Meaux datiert in das Jahr 668 damit umfasste seine Amtszeit mehr als 35 Jahre Um das Jahr 672 verstarb Burgundofaro vermutlich in Meaux und wurde in der von ihm gegrundeten Abtei Saint Croix ebendort bestattet Geschwister BearbeitenBurgundofaro hatte noch vier Bruder und Schwestern Chagnoald vor 627 vor 633 34 Bischof von Laon Chagnulf Comes von Meaux ermordet 641 Burgundofara Grunderin der Abtei Faremoutiers nach 633 34 Agnetrade nach 633 34 Verehrung BearbeitenDer Gedenktag fur Burgundofaro wird von der katholischen Kirche am 28 Oktober begangen Quellenausgabe BearbeitenVita Columbani Bruno Krusch Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 37 Ionae Vitae sanctorum Columbani Vedastis Iohannis Hannover 1905 S 1 294 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Vita Faronis Bruno Krusch Wilhelm Levison Hrsg Scriptores rerum Merovingicarum 5 Passiones vitaeque sanctorum aevi Merovingici III Hannover 1910 S 171 203 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Literatur BearbeitenYaniv Fox Power 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the Frankish Aristocracy Cambridge University Press Cambridge 2014 ISBN 978 1 107 58764 9 S 206 VorgangerAmtNachfolgerGondoaldBischof von Meaux um 626 672HildevertNormdaten Person GND 100941141 lobid OGND AKS VIAF 84483777 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME BurgundofaroALTERNATIVNAMEN Faro FaronKURZBESCHREIBUNG Heiliger der romisch katholischen Kirche und Bischof von MeauxGEBURTSDATUM 596STERBEDATUM um 672 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgundofaro amp oldid 237893731