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Carl Friedrich Ferdinand Buckow 1801 in Danzig Konigreich Preussen 16 Mai 1864 in Komorn Konigreich Ungarn war ein deutscher Orgelbauer in Hirschberg in Niederschlesien Carl Friedrich Ferdinand Buckow Radierung von Franz Wolf 1858 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Orgeln 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Gastwirts Martin Buckow und seiner Frau Katharina lernte ab 1816 bei dem Orgel und Klavierbauerbauer Heinrich Wegner in seiner Heimatstadt Danzig 1 1822 ging er auf Wanderschaft 1824 arbeitete er als Geselle fur August Wilhelm Gruneberg an der Orgel der Nikolaikirche in Pasewalk 2 Danach war er in Berlin bei dem Klavierbauer Johann Christian Andree und lernte in dieser Zeit auch Orgeln und die Werkstatt des bedeutenden Orgelbauers August Buchholz kennen Carl Buckow reiste auch durch Sachsen wo er unter anderem Orgeln von Gottfried Silbermann und Zacharias Hildebrandt studierte Ab etwa 1828 arbeitete er fur den Orgelbauer Johann Joseph Schinke 31 Oktober 1828 an der beruhmten Sonnenorgel in der Kirche St Peter und Paul in Gorlitz Danach ubernahm er mit dessen Sohn Adolph Schinke die Werkstatt in Hirschberg in Niederschlesien Seit dem 29 November 1829 fuhrte Carl Buckow ein eigenes Orgelbauunternehmen in dieser Stadt 1838 hatte er dort 12 bis 14 Mitarbeiter darunter Julius Strobel Auch die Gebruder Walter waren seine Schuler Carl Buckow wurde spater zum koniglich preussischen und osterreichischen k u k Hoforgelbauer ernannt 1839 lehnte er die Ubernahme der Werkstatt von Johann Gottlieb Benjamin Engler in Breslau ab Auch eine angebotene Reprasentanz fur den Pianisten Johann Bernhard Logier in Berlin nahm er nicht an 1864 starb er im oberungarischen Komorn Komarno wahrend des Aufbaus einer Orgel Er wurde dort in einem anonymen Grab bestattet Sein Mitarbeiter Johann Rumpel beendete dieses Werk Werk Bearbeiten nbsp Orgel in der Piaristenkirche Maria Treu 1858 Seine erste Orgel mit 16 Fuss Prinzipalchor entstand 1830 in der Stadtkirche von Triebel in der Niederlausitz Sein Opus 50 in der Wiener Piaristenkirche Maria Treu von 1856 58 wurde von Anton Bruckner Franz Liszt Ignaz Assmayer und Simon Sechter hochgeschatzt er selbst betrachtete sie als den Hohepunkt seines Schaffens Die Orgel fur die kaiserliche Hofburgkapelle in Wien wurde von Anton Bruckner von 1869 bis 1892 als k u k Hoforganist gespielt Buckow war ein typischer Vertreter des Baus romantischer Orgeln Seine Instrumente waren im Stande mehrere Stimmen in hohem Mass zu vermischen um so ein Orchester zu imitieren Das spiegelt sich auch in den Dispositionen vieler Buckow Orgeln mit zahlreichen nach Saiten oder anderen Orchesterinstrumenten bezeichneten Registern wider Orgeln BearbeitenCarl Buckow baute Orgeln vor allem in Niederschlesien besonders in der Umgebung von Gorlitz sowie einige in der Niederlausitz und in der Provinz Posen die damals alle zum Konigreich Preussen gehorten Ausserdem zwei in Wien je eine in Prag und in Oberungarn Slowakei in der osterreichischen Habsburgermonarchie sowie eine im Russischen Reich Die grossten Werke mit drei Manualen entstanden in Komarno Wien Schwerin an der Warthe und Posen Erhalten sind die Orgeln in der Piaristenkirche in Wien in Nieder Seifersdorf Sohland am Rotstein und Myslakowice in weiten Teilen ausserdem in Plawna Dolna Przytok Jedrzychowice im Technischen Museum Wien und in Komarno in kleineren Teilen sowie Prospekte in Lubomierz 4 Mecinka 19 Oleszna 20 Milkow 29 und Prag 43 Die Opus Liste umfasst Neubauten sowie Umbauten und Reparaturen 3 Bei vielen Instrumenten ist nicht mehr feststellbar um welche Art von Arbeiten es sich handelte Erhaltene Orgeln oder Teile von ihnen sind fettgedruckt Jahr Ort Gebaude Bild Manuale Register Opus Bemerkungen1828 Gorlitz St Peter und Paul nbsp 1 Reparaturen an der Sonnenorgel mit Schinke1829 Hirschberg Jelenia Gora Gnadenkirche jetzt Kreuzerhohungskirche 2 Erweiterung von 62 auf 66 Register unter anderem mit Echowerk Erweiterung der Klaviatur 1905 umfassender Umbau dabei blieben einige Buckow Pfeifen moglicherweise erhalten 4 5 1829 Schmottseiffen Plawna Dolna Dorfkirche 3 erster eigener Neubau wahrscheinlich spater Umbauten durch Max Eichler aus Gorlitz erhalten restaurierungsbedurftig 6 1830 Liebenthal Lubomierz Niederschlesien Klosterkirche 4 Prospekt erhalten1830 Triebel Trzebiel Niederlausitz Stadtkirche 25 5 Neubau unter anderem mit neuartigem 16 Register und einer Windlade fur zwei Manuale mit der Kirche zerstort1831 Liebenthal Annakirche 61831 Krumols Oleszna Kirche 71832 Lauterbach Kirche 81832 Sorau Kirche 91833 Forst Kirche 101833 Droskau Kirche 111833 Kohlo Kirche 121834 Pitschkau Kirche 131834 Logau Kirche 141834 Rampitz Kirche 151835 Lauban Luban Waisenhaus 161835 Finsterwalde Niederlausitz Trinitatiskirche 17 nicht erhalten seit 1908 Orgel von Wilhelm Sauer1835 Prittag Przytok Niederschlesien Dorfkirche II P 12 18 Neubau erhalten 7 1836 Herrmansdorf Mecinka Dorfkirche 19 Neubau 1932 umfangreiche Umbauten durch Paul Berschdorf mit neuem Prospekt Teile des Gehauses und der Pfeifen von Buckow erhalten 8 1836 Krumols Oleszna Kirche II P 20 Hauptorgel fast leeres Gehause erhalten 9 1837 Gorlitz Frauenkirche 21 Umbauten oder Reparaturen 1837 Liegnitz Legnica Niederschlesien St Peter und Paul 22 Neubau nicht erhalten1838 Zillerthal Erdmannsdorf Myslakowice Peterskirche 231838 Sohra Kirche 241838 Kunnerwitz Kirche 251840 Zillerthal Erdmannsdorf Myslakowice Kirche der preussischen Konige II P 19 26 Neubau erhalten in gutem Zustand jetzt II P 21 10 11 1841 Hennersdorf Jedrzychowice Dorfkirche 27 Neubau in unspielbarem Zustand erhalten 12 1841 Nieder Seifersdorf St Gallus und St Ursula nbsp II P II P 15 28 Neubau Urheberschaft durch Vergleich mit Orgel in Sohland erst erschlossen 2018 Restaurierung durch Ekkehard Gross weitgehend erhalten 13 14 1841 Arnsdorf Milkow Niederschlesien Dorfkirche jetzt St Hedwig sw Jadwiga II P 11 29 Neubau nach 1862 Umbauten wahrscheinlich durch Schlag jetzt nur noch leeres Gehause mit neuer elektronischer Orgel darin erhalten 15 1842 Alt Kemnitz Kirche 301844 Glogau Glogow Domkirche 31 Neubau nicht erhalten1844 Glogau Glogow Bethaus 321845 Sohland am Rotstein Dorfkirche II P 21 33 Neubau einige Verluste und Beschadigungen 2015 Restaurierung durch Ekkehard Gross 16 17 18 1845 Hainau Haynau Evangelische Kirche 341846 Lowenberg Kirche 351846 Posen Poznan Franziskanerkirche III P 30 36 Neubau II P 25 1855 Erweiterung auf III P 30 1945 zerstort 19 1847 Seebnitz Kirche 371848 Liegnitz Legnica Liebfrauenkirche nbsp 381850 Parchwitz Kirche 391851 Falkenheim Kirche 401851 Kotzenau Kirche 411851 Kunnersdorf Kirche 421852 Prag Kirche St Michael deutsch evangelisch nbsp II P oder III P 43 Neubau um 1900 umfassender Umbau oder Neubau durch Heinrich Schiffner auf II P 26 Buckow Prospekt erhalten 20 1853 Schwerin a d Warthe Skwierzyna Erloserkirche evangelisch III P 29 44 Neubau fur neue Kirche 1945 zerstort1854 Naumburg Kirche 451855 Lubben Niederlausitz Kirche 461855 Pombsen Kirche 471856 Haselbach Kirche 481856 Rothbrunnig Kirche 491858 Wien Piaristenkirche nbsp III P 34 50 Neubau sein wichtigstes Werk spater erweitert auf III P 36 erhalten Orgel 21 22 1861 Bialynitsche Bjalynitschy Russisches Reich jetzt Weissrussland katholische Pfarrkirche St Marien 51 Neubau fur wiederaufgebaute Wallfahrtskirche danach dort auch Organistenausbildung 1876 Umwandlung in orthodoxe Klosterkirche Verbleib der Orgel unbekannt 23 1861 Hoyerswerda Stadtkirche 16 52 Neubau spatestens 1945 vollstandig zerstort1862 Wien Hofburgkapelle nbsp 53 Neubau teilweise erhalten mit rekonstruierten Prospektpfeifen und Brustwerk nach einem historischen Foto und einer Originalzeichnung Buckows jetzt im Technischen Museum Wien 24 1865 Komorn Komarno Andreaskirche nbsp III P 41 54 sein letzter Neubau mit 54 vorgesehenen Registern er starb bei den Arbeiten fertiggestellt von seinem Mitarbeiter Johann Rumpel erste dreimanualige Orgel in der Slowakei Oberungarn 1898 Umbauten von Schlag amp Sohne erhalten das Gehause und die meisten Pfeifen 25 26 Literatur BearbeitenUwe Pape Wolfram Hackel Hrsg Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 2 Sachsen und Umgebung Berlin 2012 Otto Biba Buckow Carl Friedrich Ferdinand In Die Musik in Geschichte und Gegenwart Allgemeine Enzyklopadie der Musik Barenreiter Verlag Kassel 1989 Band 15 Supplement 1 Aachen Dyson S 1163 f ISBN 3 7618 5913 9 Riemann Musik Lexikon Band 1 Personenteil A K B Schott s Sohne Mainz 1959 S 245 Christian Krollmann Hrsg Altpreussische Biographie Band 1 Abegg Malten Elwert Marburg Lahn 1941Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Friedrich Ferdinand Buckow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Orgeln von Carl Buckow in der Organ DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten Buckow Carl Friedrich Ferdinand Gedanopedia deutsch mit detaillierten Angaben zu seiner Biographie Carl Friedrich Ferdinand Buckow Das Doubletten System ist keine neue Erfindung In Allgemeine Musikalische Zeitung Nr 42 vom 18 Oktober 1843 Sp 745 747 Google Books Die Musik in Geschichte und Gegenwart S 1164 mit Werkverzeichnis bei Buckows Bewerbung um den Orgelbau in der Wiener Piaristenkirche Der Volksfreund in Schlesien vom 7 Oktober 1830 mit detailliertem Bericht uber die Umbauten von Buckow zitiert in Krol instrumentow muzycznych Adolf Andrejew S 3 polnisch PDF Orgel in Kreuzerhohungskirche Wirtualne Centrum Organowe deutsch ubersetzt kurze Erwahnung Orgel Plawna Dolna MusicamSacram deutsch mit Fotos und Disposition Tomasz Trebacz Perelka ukryta w Przytoku in Adhibenda 7 2020 S 203 209 PDF rot mit Disposition Orgel in Mecinka Wirtualne Centrum Organowe polnisch Informationen auch bei Musicam Sacram Orgel in Oleszna MusicamSacram polnisch Orgel in Myslakowice Orgel Database mit Disposition Johann Julius Seidel Die Orgel und ihr Bau 1843 S 196 mit Original Disposition Orgel in Jedrzychowice MusicamSacram polnisch auf dem unteren Foto sind einige instabile Tasten zu erkennen Orgel wird stromlos erklingen Alles Lausitz mit ausfuhrlicher Beschreibung der Restaurierung durch den Orgelbauer Ekkehard Gross Geschichte der Buckow Orgel Kirche Waldhufen Vierkirchen unten PDF mit kurzen Angaben Orgel in Milkow Wirtualne Centrum Organowe polnisch Informationen auch bei MusicamSacram Orgel des Monats Buckow Orgel Sohland am Rotstein Orgel Sohland am Rotstein EVLKS Kirche Sohland am Rotstein Kirche Bernstadt Orgel in Poznan MusicamSacram polnisch mit Buckow Dispositionen und historischen Fotos Kostel sv Michala Praha Nove Mesto varhany net mit Angaben zu Schiffner Umbau Neubau ohne Erwahnung von Buckow der Prospekt ist aber eindeutig von Buckow Buckow Orgel in der Wiener Piaristenkirche Otto Biba Die Buckow Orgel der Wiener Piaristenkirche In Das Musikinstrument Band 18 1969 Heft 4 S 620 623 Tadeusz Przybylsky Z dziejow kszalcenia organistow w Polsce w XIX wieku Aus der Geschichte der Organistenausbildung in Polen im 19 und fruhen 20 Jahrhundert in Krystyna Turek Bogumil Miki red Muzyka religijna miedzy epokami i kulturami tom I Katowice 2008 S 107 116 hier S 110 113 erwahnte eine Organistenausbildung in Bialynicze in den 1860er Jahren durch den Priester Lucjan Godlewski dieser war auch in Radzymin in Masowien mit Organistenausbildung tatig die Kirche gehorte bis 1832 zu einem Karmelitenkloster das wundertatige Marienbild zog auch danach viele Glaubige an die Priester waren zumindest zum Teil polnisch Musical Instruments Memento vom 20 Februar 2011 im Internet Archive Saalblatter des Technischen Museums Wien S 2 in englischer Sprache PDF 108 kB Orgel in Komarno Organy deutsch mit Geschichte Fotos und Disposition Otmar Gergelyi Karol Wurm Historicke organy na Slovensku Historische Orgeln in der Slowakei Text slowakisch u deutsch Bratislava Opus 1989 ISBN 80 7093 005 5 Normdaten Person GND 140656138 lobid OGND AKS VIAF 107661593 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buckow Carl Friedrich FerdinandALTERNATIVNAMEN Buckow Carl Buckow KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Orgelbauer in NiederschlesienGEBURTSDATUM 1801GEBURTSORT Danzig Konigreich PreussenSTERBEDATUM 16 Mai 1864STERBEORT Komorn Konigreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Ferdinand Buckow amp oldid 234269454