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Cambaytherium ist eine ausgestorbene Gattung aus der Familie der Cambaytheriidae Sie lebte wahrend des Unteren Eozans vor nahezu 55 Millionen Jahren auf dem Indischen Subkontinent Funde von Cambaytherium stammen bisher nur aus der Cambay Shale Formation im westlichen Indien und umfassen mehr als 200 Objekte mit Resten von Schadeln Zahnen und des Korperskeletts Die wissenschaftliche Erstbeschreibung der Gattung ebenso wie der Familie erfolgte im Jahr 2005 Anfanglich wurde eine Zuordnung an die Basis der Unpaarhufer favorisiert wobei einige Wissenschaftler auch eine Stellung nahe den Russeltieren innerhalb der Tethytheria vorschlugen Die an dem umfangreichen Material durchgefuhrten neuen Studien zu den systematischen Beziehungen erlauben nun eine Zuordnung nicht mehr an die Basis der Unpaarhufer sondern in ein nahes Verwandtschaftsverhaltnis zu ihnen Das Auffinden der Gattung auf dem Subkontinent der damals eine Insel darstellte und gen Norden in Richtung der asiatischen Festlandsmasse driftete ermoglicht Einblicke in den Ursprung und die fruhe Entwicklung der Unpaarhufer die Uberlegungen zufolge in Asien entstanden CambaytheriumZeitliches AuftretenUnteres Eozan54 5 Mio JahreFundorteCambay Shale Formation Indien SystematikSaugetiere Mammalia Hohere Saugetiere Eutheria LaurasiatheriaScrotiferaCambaytheriidaeCambaytheriumWissenschaftlicher NameCambaytheriumBajpai Kapur Das Tiwari Saravanan amp Sharma 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fossilfunde 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenCambaytherium war ein mittelgrosses Tier Kleine Vertreter wogen Rekonstruktionen zufolge etwa 10 bis 23 kg und erreichten damit die Grosse eines heutigen Pekari Grosse Formen wurden bis zu 99 kg schwer 1 Der Schadel zeigte Eigenschaften der fruhen Unpaarhufer Dazu gehoren unter anderem der nur kleine Naseninnenraum Das Nasenbein reichte nicht in das Stirnbein hinein so dass die Knochennaht zwischen diesen deutlich quer zur Langsrichtung des Schadels verlief und beide Knochen einen eher geraden Abschluss hatten Die Orbita lag oberhalb der hinteren Backenzahne was damit abweichend von den Tethytheria mit ihren sehr weit vorn im Schadel liegenden Augenfenstern ist Der Jochbogen war vollstandig ausgebildet Am Unterkiefer trat eine geschlossene Symphyse auf sie reichte etwa bis zum zweiten Pramolaren Der horizontale Knochenkorper zeigte eine einheitliche Tiefe unterhalb der Backenzahnreihe und verschmalerte sich nur nach vorn zur Symphyse hin Die Gelenkaste stiegen steil auf sodass sich die Gelenke deutlich uber den Zahnen befanden Der Kronenfortsatz bog nach hinten ab und war in seiner Grosse reduziert Am hinteren Ende des Unterkiefers zog der Winkelfortsatz deutlich aus Das Gebiss bestand aus der vollstandigen Zahnanzahl der fruhen Hoheren Saugetiere und lautete somit 3 1 4 3 3 1 4 3 displaystyle frac 3 1 4 3 3 1 4 3 nbsp Die Schneidezahne waren relativ klein und von spatelartiger oder gerundeter Form Der Eckzahn ragte deutlich uber die Schneidezahne hinaus Zum hinteren Gebiss bestand ein kurzes Diastema ebenso zwischen dem ersten und zweiten Pramolar Die Pramolaren insgesamt zeigten keine Ansatze von Molarisierung ahnelten den hinteren Backenzahnen also nur wenig Charakteristisch fur die Molaren war der hockerige bunodonte Aufbau der Kauflache wobei die Hocker relativ gross wurden und so eine konische hohe Form besassen Je zwei der Hocker bildeten eine Reihe Aufgrund des Aufbaus der Hockerchen bestand noch keine Auspragung der fur die Unpaarhufer typischen lophodonten Zahne mit quergestellten Zahnschmelzleisten Auf den ersten beiden Molaren gab es zwei Reihen von Hockern der letzte Molar wies eine zusatzliche dritte auf Die Grosse der Backenzahne nahm nach hinten zu Der erste Molar erreichte im Unterkiefer eine Lange von 1 1 bis 1 3 cm der dritte von 1 5 bis 1 9 cm 2 3 4 1 Das Korperskelett zeigte eine relativ robuste Gestaltung Auffallig sind die Wirbelbogen der Lendenwirbel die stark miteinander artikulierten Der Oberarmknochen war robust besass aber ein schmales unteres Gelenkende Die Elle zeichnete sich durch ein kraftiges oberes Gelenkende Olecranon und einen nur leicht gebogenen Lauf im unteren Bereich aus Das Olecranon nahm rund 21 der Gesamtlange des Knochens ein was in der Variationsbreite fruher Unpaarhufer liegt Die Speiche war vollstandig vor der Elle positioniert Der Oberschenkelknochen wies einen fur Unpaarhufer typischen dritten Rollhugel Trochanter als Muskelansatzstelle am Schaft auf Dieser lag etwas nach oben versetzt etwa auf der Hohe des unteren Endes des kleinen Rollhugels Der grosse Rollhugel hingegen war erhaben und uberragte den Gelenkkopf Schien und Wadenbein waren nicht miteinander verwachsen Vorder und Hinterbeine endeten in jeweils funf Strahlen was von den fruhen Unpaarhufern abweicht Die Innenstrahlen des Vorder und Hinterfusses Strahl I waren moglicherweise in ihrer Lange bereits stark reduziert sie sind bisher aber nur anhand der Gelenkfazetten nachgewiesen Der Mittelstrahl der Hande und Fusse Strahl III wies jeweils die grosste Lange auf womit die Fusse schon die typische mesaxonische Auspragung der Unpaarhufer zeigten Insgesamt erwiesen sich die Metapodien als sehr robust und kurz Die Gestaltung der Endphalangen der Finger und Zehen indiziert zudem das Vorhandensein von Hufen Als weiterer Hinweis auf eine nahe Verwandtschaft mit den Unpaarhufern besass das Sprungbein die fur diese Gruppe charakteristische sattelformige Einsenkung des unteren Gelenkendes 3 4 1 Fossilfunde BearbeitenFunde von Cambaytherium stammen bisher nur aus der Cambay Shale Formation im westindischen Bundesstaat Gujarat Die Cambay Shale Formation ist 75 bis 1500 m machtig und stellt eine fossilreiche Gesteinsablagerung dar die die altesten Wirbeltierreste des Kanozoikums auf dem Subkontinent enthalt Aufgeschlossen ist sie weitgehend in den Kohleminen von Vastan und Mangrol rund 40 km nordostlich von Surat Die Formation besteht aus Schiefer Ton und Sandsteinen in denen zwei Kohlelagen eingebettet sind Die Vertebratenreste kamen in dunnen tonhaltigen Silten von 5 m Lange und 30 cm Machtigkeit zu Tage die rund 1 bis 3 m oberhalb des untersten Kohleflozes lagern 5 Diese Linsen entstanden unter kustennahen Bedingungen ihr Alter wurde mit Hilfe von Dinoflagellaten 6 und Isotopenuntersuchungen 7 auf uber 54 Millionen Jahren datiert Dies entspricht dem Unteren Eozan und liegt zeitlich etwa 1 5 bis 1 Million Jahre nach dem Palaozan Eozan Temperaturmaximum Die Funde konnen zahlreichen fruhen Saugetieren zugewiesen werden etwa urtumlichen Primaten 8 Paarhufern 9 oder Nagetieren 10 aber auch heute ausgestorbenen Linien wie den Tillodontia 11 Neben den Saugetieren sind ausserdem Vogel Reptilien Amphibien und Fische nachgewiesen 2 12 Innerhalb der Wirbeltiergemeinschaft tritt Cambaytherium relativ zahlreich auf Insgesamt sind uber 120 Kiefer und Zahnreste darunter Schadel eines erwachsenen und juvenilen Tieres und rund 100 Teile des Korperskeletts etwa Wirbel und Gliedmassenelemente gefunden worden Die ersten entdeckten Funde der Gattung umfassten weitgehend Gebissreste und isolierte Zahne und wurden kurz nach dem Erstnachweis fossilfuhrender Schichten getatigt Dieser wurde zu Beginn des dritten Jahrtausends erbracht und zog intensive Feldforschungen nach sich 2 13 Aufgrund dieser Untersuchungen vor Ort konnte umfangreicheres Material entdeckt werden das somit genauere Aussagen zur systematischen Zuordnung ermoglicht 14 3 Palaobiologie BearbeitenIm gesamten Korperbau zeigt Cambaytherium eine Mischung aus Eigenschaften schnellaufiger und weniger schnellen Tieren Die wenigen erhaltenen Brustwirbel und die eng miteinander verbundenen Lendenwirbel verweisen darauf dass der Rucken bei Cambaytherium steifer und nicht so beweglich war wie etwa im Vergleich zu fruhen Pferdeformen wie Sifrhippus Die fruhesten Pferde besassen einen im schnellen Lauf flexiblen Rucken ahnlich wie es heute als Extrembeispiel bei den Geparden ersichtlich ist Der beim Galopp charakteristisch steife Rucken der Pferde bildete sich erst im Verlauf ihrer Stammesgeschichte mit der deutlichen Grossenzunahme aus Cambaytherium scheint diese Merkmal in gewisser Weise vorweggenommen zu haben Dem gegenuber konnen zahlreiche Merkmale des Bewegungsapparates mit einer schnelllaufigen cursorialen Fortbewegung in Verbindung gebracht werden Die Vordergliedmassen von Cambaytherium wiesen nur eine gewisse Rotationsmoglichkeit im Bereich des Ellenbogengelenks auf was durch das schmale untere Gelenk des Oberarmknochens und die obere Verbindung zwischen Elle und Speiche angezeigt wird Ahnlich verhalt es sich mit den Hintergliedmassen bei denen unter anderem die Fazette zur Artikulation mit dem Sprungbein die gesamte untere Flache des Schienbeins einnimmt Dadurch entsteht eine Art Zapfenverbindung die den Fuss auf langsgerichtete parasagittale Bewegungen beschrankte Eine vergleichbare Bewegungsrichtung lassen die hohe Lage des grossen Rollhugels und die nach oben verschobene Position des dritten Rollhugels am Oberschenkelknochen annehmen Die Anordnung der Finger und Zehenglieder wiederum unterstutzen einen Zehen oder Zehenspitzengang Diese zumeist generellen Eigenschaften schnelllaufiger Tiere werden aber durch den robusten Bau der Gliedmassen etwas abgeschwacht Dies findet sich auch in den eher kurzen unteren Abschnitten der Vorder und Hinterbeine wieder wahrend bei cursorialen Tieren diese zu Verlangerungen tendieren Insgesamt erscheint Cambaytherium dadurch gegenuber den fruhesten Unpaarhufern in seiner Fortbewegung starker generalisiert gewesen zu sein 3 1 Der hockerige Bau der Backenzahne und deren niedrige Zahnkronen sprechen allgemein fur eine starker alles bis pflanzenfressende Ernahrung 3 1 Analysen der Zahne erbrachten einige Details zur Ernahrungsweise Grossere Individuen von Cambaytherium die zur Art C thewissi gezahlt werden zeigen eine starke Beanspruchung der Kauoberflachen die schon in der fruhen Individualentwicklung einsetzte Bei diesen erwiesen sich die Hocker der vorderen Mahlzahne als bereits dann deutlich abgekaut wenn der hinterste Molar seine vollstandige Wuchshohe erreicht hatte Ausserdem dominierten laut den Abnutzungsspuren senkrechte Kaubewegungen vor horizontalen Es wird daher angenommen dass C thewissi wohl zahere Pflanzenteile wie harte Fruchte oder Nusse konsumierte Bei den durchschnittlich kleineren Tieren der Art C gracilis sind diese Merkmale nicht so stark ausgepragt und die Zahne allgemein weniger robust Hier uberwogen wohl weichere Pflanzen im Nahrungsspektrum 15 Der bei Cambaytherium massige Winkelfortsatz sowie der in seiner Grosse reduzierte Kronenfortsatz und die hohe Lage des Unterkiefergelenkes konnen als typisch fur Pflanzenfresser angesehen werden die eine kraftiger ausgepragte Masseter Muskulatur besitzen wahrend gleichzeitig der Schlafenmuskel deutlicher reduziert ist 1 Systematik BearbeitenSystematische Stellung der Cambaytheriidae nach Rose et al 2020 1 Perissodactylamorpha Perissodactyla Anthracobunia Cambaytheriidae Cambaytherium Nakusia Perissobune Anthracobunidae Radinskya Artiodactyla Carnivora Phenacodontidae Phenacolophidae Afrotheria Vorlage Klade Wartung StyleCambaytherium ist eine Gattung aus der ausgestorbenen Familie der Cambaytheriidae Gattung und Familie wurden zusammen im Jahr 2005 von Sunil Bajpai und Forscherkollegen wissenschaftlich erstbeschrieben Grundlage fur die Erstbeschreibung bildeten mehrere Unter und Oberkiefer sowie einzelne Zahne aus der Cambay Shale Formation im indischen Bundesstaat Gujarat Der Holotyp Exemplarnummer IITR SB VLM 505 umfasst einen Unterkiefer an dem sowohl rechts als auch links die Zahne vom letzten Pramolaren bis letzten Molaren erhalten sind Der Name Cambaytherium setzt sich aus der Bezeichnung fur die Cambay Shale Formation die wiederum nach der Stadt Khambhat Cambay und dem Golf von Khambhat benannt ist und dem griechischen Wort 8hrion therion Tier zusammen Innerhalb der Cambaytherien werden heute weitere Gattungen unterschieden Dazu gehoren unter anderem Perissobune das im Jahr 2014 uber einen Unterkiefer aus der Ghazij Formation in Pakistan beschrieben worden war 16 sowie das anhand eines Oberkiefers aus Belutschistan im Jahr 1999 benannte Nakusia 17 Eine weitere Gattung Indobune beruhte auf einigen Oberkieferteilen aus der Cambay Shale Formation und wurde 2006 eingefuhrt 5 sie ist aber neueren Untersuchungen zufolge als identisch mit Cambaytherium anzusehen 14 3 Gleiches ist fur Kalitherium anzunehmen Die Form wurde im selben Jahr mit einem relativ vollstandigen Schadel ebenfalls aus der Cambay Shale Formation vorgestellt 13 im Jahr 2020 aber mit Cambaytherium vereint 1 Heute sind drei Arten von Cambaytherium anerkannt 3 12 1 C gracilis Smith Kumar Rana Folie Sole Noiret Steeman Sahni amp Rose 2016 C marinus Bajpai Kapur Thewissen Das Tiwari 2006 C thewissi Bajpai Kapur Das Tiwari Saravanan amp Sharma 2005C gracilis ist in den Langenmassen etwa 10 bis 20 kleiner als C thewissi Bestimmte Merkmale des vorderen Gebisses und der Unterkiefersymphyse schliessen aber einen Geschlechtsdimorphismus als Erklarung fur die Grossenunterschiede aus so dass beide Arten als eigenstandig angesehen werden konnen 12 C marinus war der grosste Vertreter er wurde ursprunglich zu Kalitherium gestellt im Jahr 2020 aber zu Cambaytherium verschoben 1 In der Erstbeschreibung von Cambaytherium wurden neben C thewissi zwei weitere Arten C bidens und C minor aufgestellt die allerdings heute zu C thewissi gestellt werden Der Artname thewissi ehrt J G M Thewissen fur seine Arbeit uber fossile Saugetiere Indo Pakistans Der Artname musste korrekterweise thewisseni lauten 18 2 3 In der Erstbeschreibung wurden Cambaytherium und die Cambaytherien als stammesgeschichtlich ursprungliche Vertreter der Unpaarhufer betrachtet die durch ein bunodontes Kauflachenmuster der Backenzahne charakterisiert sind Dafur sprach neben dem hohen ins Untere Eozan zu datierende Alter der Formation auch der Umstand dass fruhe Unpaarhufer wie Cardiolophus oder Hallensia ebenfalls uber derartig gebaute Zahne verfugten allerdings zeigte Cambaytherium die bisher am einfachsten gestalteten Zahne innerhalb dieser Gruppe Die Zuordnung wurde anfanglich kritisiert mit dem Hinweis dass auch die weitgehend nur aus Asien uberlieferten Anthracobunidae uber ein ahnliches Kauflachenmuster verfugten ebenso wie bei ihnen ein drittes Hockerpaar auf den jeweils letzten Molaren auftrat Die Anthracobunidae waren damals nur uber einzelne Zahne bekannt und galten eigentlich als naher verwandt mit den Russeltieren 18 5 Aus diesem Grund wurde in der Folgezeit das ursprunglich als eigenstandig gesehene Indobune als Angehoriger der Anthracobunidae beschrieben 5 Ein anderer Vertreter das mit Cambaytherium nahe verwandte Nakusia erhielt bereits zuvor eine Stellung in der gleichen Saugetiergruppe 17 Das umfangreiche Fossilmaterial dass seit dessen Erstbeschreibung zum Vorschein kam und auch postcraniale Skelettelemente beinhaltet erlaubt nun eine genauere Einschatzung zur systematischen Stellung von Cambaytherium und den Cambaytherien Demnach stellen sie nahe Verwandte der Unpaarhufer dar was unter anderem an der Einbuchtung des Naviculargelenks am unteren Ende des Sprungbeins erkennbar ist eines der definierenden Merkmale der Unpaarhufer ebenso wie die bereits vorhandene mesaxonische Gestaltung der Hande und Fusse mit einem kraftigen und verlangerten Mittelstrahl Auch am Schadel treten einzelne verbindende Charakteristika auf so die quer verlaufende Knochennaht zwischen dem Nasen und Stirnbein Andere Merkmale wiederum sind stammesgeschichtlich ursprunglich und kommen bei den Unpaarhufern nicht mehr vor wie die generell funfstrahligen Hande und Fusse Die fruhesten Unpaarhufer dagegen hatten vorn vier und hinten drei Strahlen analog den heutigen Tapiren Nur Sifrhippus der bisher fruheste bekannte Vertreter der Pferde verfugte noch uber einen stark verkummerten Aussenstrahl am Hinterfuss Sie verweisen auf eine Abstammung von alteren Entwicklungslinien die in der heterogene Gruppe der Condylarthra zu suchen sind Weiterhin fehlen Ansatze von quer stehenden Leisten auf den Kauflachen der Backenzahne die diesen einen bilophodonten Charakter geben letzteres wiederum ist generell typisch fur Unpaarhufer Aus diesem Grund werden die Cambaytherien und somit auch Cambaytherium heute als Schwestergruppe der Unpaarhufer gesehen zudem stehen die Anthracobunidae in einem ebenfalls sehr nahen Verhaltnis zu den Unpaarhufern 3 Eine annahernd ahnliche Verwandtschaftsdiagnose ergab eine nahezu gleichzeitige Studie die auf Schadel und Unterkiefermaterial basiert Auch hier stehen die Cambaytheriidae in einer engen Beziehung zu den Unpaarhufern und werden als Stamm Unpaarhufer angesehen In den unmittelbar naheren Verwandtschaftskreis sollen dieser Untersuchung zufolge neben den Anthracobunidae auch die semiaquatisch lebenden Desmostylia gehoren denen sonst allgemein ebenfalls ein nahes Verhaltnis zu den Russeltieren und somit den Tethytheria zugeschrieben wird 19 In einer Studie aus dem Jahr 2020 wurden die Cambaytheriidae zusammen mit den Anthracobunidae in einer gemeinsamer Gruppe zusammengefasst die die Bezeichnung Anthracobunia erhielt Sie steht nun als Schwesterklade den Unpaarhufern gegenuber beide Gruppen gemeinsam formen das ubergeordnete Taxon der Perissodactylamorpha In dieser Ansicht wurden somit die Anthracobunidae aus der Nahverwandtschaft der Russeltiere ausgeschlossen 1 Die Unpaarhufer stellten in ihrer stammesgeschichtlichen Vergangenheit eine der vielfaltigsten Gruppen der Hoheren Saugetiere dar Sie tauchten relativ unvermittelt zu Beginn des Unteren Eozans vor rund 56 Millionen Jahren sowohl im heutigen Nordamerika als auch in Eurasien auf Haufig wurde eine Herkunft aus dem asiatischen Bereich befurwortet Die Funde von nahen Verwandten der Unpaarhufer in der Cambay Shale Formation konnten diese Ansicht unterstutzen und die Entstehungsregion auf Sudasien einschranken Wahrend des Untereozans war der indische Subkontinent eine Insel die sich nach ihrer Abtrennung von Madagaskar Richtung Norden auf Asien zubewegte die Kollision erfolgte vor 50 Millionen Jahre oder spater Eine eventuelle Inselbrucke konnte die Insel damals mit der afroarabischen Landmasse verbunden haben uber die Vorfahren der Unpaarhufer den indischen Subkontinent erreichten Dadurch ware auch die Anwesenheit einiger eher originar europaischer Formen etwa von fruhen Primaten oder Nagetieren in der Cambay Shale Formation erklarbar Ungefahr zeitgleich zu diesen Funden treten in der Ghazij Formation in Belutschistan fruhe Unpaarhufer auf die teilweise noch Cambaytherium ahneln aber auch weiter entwickelte Formen der fruhen Tapiromorpha und Hippomorpha einschliessen Das heutige Belutschistan wird dabei als eigenstandige vom indischen Subkontinent durch eine Meerstrasse getrennte Insel angesehen 14 20 16 12 Um diese Uberlegungen genauer zu uberprufen und zu testen fehlen in beiden Regionen aber bisher Fossilreste aus dem Palaozan 3 Literatur BearbeitenKenneth D Rose Luke T Holbrook Rajendra S Rana Kishor Kumar Katrina E Jones Heather E Ahrens Pieter Missiaen Ashok Sahni und Thierry Smith Early Eocene fossils suggest that the mammalian order Perissodactyla originated in India Nature Communications 5 5570 2014 doi 10 1038 ncomms6570 Kenneth D Rose Luke T Holbrook Kishor Kumar Rajendra S Rana Heather E Ahrens Rachel H Dunn Annelise Folie Katrina E Jones und Thierry Smith Anatomy Relationships and Paleobiology of Cambaytherium Mammalia Perissodactylamorpha Anthracobunia from the lower Eocene of western India Journal of Vertebrate Paleontology 39 suppl 2020 S 1 147 doi 10 1080 02724634 2020 1761370 Thierry Smith Kishor Kumar Rajendra S Rana Annelise Folie Floreal Sole Corentin Noiret Thomas Steeman Ashok Sahni und Kenneth D Rose New early Eocene vertebrate assemblage from western India reveals a mixed fauna of European and Gondwana affinities Geoscience Frontiers 2016 doi 10 1016 j gsf 2016 05 001Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Kenneth D Rose Luke T Holbrook Kishor Kumar Rajendra S Rana Heather E Ahrens Rachel H Dunn Annelise Folie Katrina E Jones und Thierry Smith Anatomy Relationships and Paleobiology of Cambaytherium Mammalia Perissodactylamorpha Anthracobunia from the lower Eocene of western India Journal of Vertebrate Paleontology 39 suppl 2020 S 1 147 doi 10 1080 02724634 2020 1761370 a b c d Sunil Bajpai Vivesh Kapur Debasis P Das B N Tiwari N Saravanan und Ritu Sharma Early Eocene land mammals from Vastan Lignite Mine District Surat Gujarat western India Journal of the Palaeontological Society of India 50 1 2005 S 101 113 a b c d e f g h i j Kenneth D Rose Luke T Holbrook Rajendra S Rana Kishor Kumar Katrina E Jones Heather E Ahrens Pieter Missiaen Ashok Sahni und Thierry Smith Early Eocene fossils suggest that the mammalian order Perissodactyla originated in India Nature Communications 5 5570 2014 doi 10 1038 ncomms6570 a b Kenneth D Rose Luke T Holbrook Rajendra S Rana Kishor Kumar Katrina E Jones Heather E Ahrens Pieter Missiaen Ashok Sahni und Thierry Smith Early Eocene fossils suggest that the mammalian order Perissodactyla originated in India Nature Communications 5 5570 2014 suppl a b c d Kenneth D Rose Thierry Smith Rajendra S Rana Ashok Sahni H Singh Pieter Missiaen und A Folie Early Eocene Ypresian continental vertebrate assemblage from India with description of a new anthracobunid Mammalia Tethytheria Journal of Vertebrate Paleontology 26 1 2006 S 219 225 Rahul Garg Khowaja Ateequzzaman Vandana Prasad S K M Tripathi I B Singh A K Jauhri und S Bajpai Age diagnostic dinoflagellate cysts from lignite bearing sediments of the Vastan lignite mine Surat District Gujarat western India Journal of the Palaeontological Society of India 53 1 2008 S 99 105 Mark Clementz S Bajpai V Ravikant J G M Thewissen N Saravanan I B Singh und V Prasad Early Eocene warming events and the timing of terrestrial faunal exchange between India and Asia Geology 39 1 2011 S 15 18 Kenneth D Rose Rajendra S Rana Ashok Sahni Kishor Kumar Pieter Missiaen Lachham Singh und Thierry Smith Early Eocene Primates from Gujarat India Journal of Human Evolution 56 2009 S 366 404 Kishor Kumar Kenneth D Rose Rajendra S Rana Lachham Singh Thierry Smith und Ashok Sahni Early Eocene Artiodactyls Mammalia from Western India Journal of Vertebrate Paleontology 30 4 2010 S 1245 1274 Rajendra S Rana Kishor Kumar Gilles Escarguel Ashok Sahni Kenneth D Rose Thierry Smith Hukam Singh und Lachham Singh An Ailuravine Rodent from the Lower Eocene Cambay Formation at Vastan Western India and Its Palaeobiogeographic Implications Acta Palaeontologica Polonica 53 1 2008 S 1 14 Kenneth D Rose Kishor Kumar Rajendra S Rana Ashok Sahni und Thierry Smith New Hypsodont Tillodont Mammalia Tillodontia from the Early Eocene of India Journal of Paleontology 87 5 2013 S 842 853 a b c d Thierry Smith Kishor Kumar Rajendra S Rana Annelise Folie Floreal Sole Corentin Noiret Thomas Steeman Ashok Sahni und Kenneth D Rose New early Eocene vertebrate assemblage from western India reveals a mixed fauna of European and Gondwana affinities Geoscience Frontiers 2016 doi 10 1016 j gsf 2016 05 001 a b Sunil Bajpai Vivesh Kapur J G M Thewissen Debasis P Das und B N Tiwari New Early Eocene cambaythere Perissodactyla Mammalia from the Vastan Lignite Mine Gujarat India and an evaluation of cambaythere relationships Journal of the Palaeontological Society of India 51 1 2006 S 101 110 a b c Pieter Missiaen Kenneth Rose Heather Ahrens Kishor Kumar und Thierry Smith Revision of Indobune and Cambaytherium from the early Eocene of Vastan India and their affinities with anthracobunid and perissodactyl mammals Journal of Vertebrate Paleontology 31 suppl 2011 S 159 Wighart von Koenigswald Kenneth D Rose Luke T Holbrook Kishor Kumar Rajendra S Rana und Thierry Smith Mastication and enamel microstructure in Cambaytherium a perissodactyl like ungulate from the early Eocene of India Palaontologische Zeitschrift 2018 doi 10 1007 s12542 018 0422 8 a b Pieter Missiaen und Philip D Gingerich New basal Perissodactyla Mammalia from the Lower Eocene Ghazij Formation of Pakistan Contributions from the Museum of Paleontology University of Michigan 32 9 2014 S 139 160 a b Leonard Ginsburg Khadim Hussain Durrani Akhtar Mohammad Kassi und Jean Loup Welcomme Discovery of a new Anthracobunidae Tethytheria Mammalia from the Lower Eocene lignite of the Kach Harnai area in Baluchistan Pakistan Comptes Rendus de l Academie des Sciences Series IIA Earth and Planetary Science 328 3 1999 S 209 213 a b Kishor Kumar Comments on Early Eocene land mammals from Vastan Lignite Mine District Surat Gujarat western India by Bajpai S et al published in Journal of the Palaeontological Society of India 50 1 101 113 2005 Palarch 1 2 2006 S 7 13 Lisa Noelle Cooper Erik R Seiffert Mark Clementz Sandra I Madar Sunil Bajpai S Taseer Hussain und J G M Thewissen Anthracobunids from the Middle Eocene of India and Pakistan Are Stem Perissodactyls PlosONE 9 10 2014 S e109232 Pieter Missiaen and Philip D Gingerich New Early Eocene Tapiromorph Perissodactyls from the Ghazij Formation of Pakistan with Implications for Mammalian Biochronology in Asia Acta Palaeontologica Polonica 57 1 2012 S 21 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cambaytherium amp oldid 219679159