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Die Burg Weckenstein auch Heidenschloss Storzingen genannt ist eine mittelalterliche Burgruine sudlich von Storzingen einem Gemeindeteil von Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg Deutschland Sie war die Stammburg des Adelsgeschlecht derer von Weckenstein Burg WeckensteinSchildmauerSchildmauerAlternativname n Heidenschloss StorzingenStaat DeutschlandOrt StorzingenEntstehungszeit vor 1150 1227 bis 1233 1 Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung Edelfreie MinisterialeBauweise Kleinquader BruchsteinGeographische Lage 48 7 N 9 8 O 48 120833333333 9 1261666666667 700 Koordinaten 48 7 15 N 9 7 34 2 OHohenlage 700 m u NNBurg Weckenstein Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Burg Weckenstein und die Wallfahrt 4 Anlage 5 Sanierung 6 Anmerkung 7 Literatur 8 WeblinksLage Bearbeiten nbsp Blick von der Ruine ins SchmeientalDie Ruine der Spornburg liegt auf einer bewaldeten Talkante rechts des Schmeientals auf rund 700 Meter uber Normalnull auf der Gemarkungsgrenze von Storzingen und dem Sigmaringer Stadtteil Oberschmeien im Naturpark Obere Donau Sie wurde in strategisch gunstiger Lage auf einem auf der Nord und Sudseite steil abfallenden Gelandesporn errichtet Ostlich der Burg auf circa 620 m fliesst der Fluss Schmeie in sudlicher Richtung der Donau entgegen Geschichte BearbeitenDie Burg Weckenstein zahlt zu den fruhen Burganlagen in der Region Ihre Grundung wird noch vor 1150 1 datiert Eine standische Zuordnung des Geschlechts der Weckensteiner ist ungesichert Eine Zuordnung der Weckensteiner zum Hochadel 2 ist genauso denkbar wie eine zu den Edelfreien 3 nbsp Wappen der Gemeinde WaldRitter Burkhard von Weckenstein wurde im Jahr 1212 urkundlich 4 als Stifter des Zisterzienserklosters Wald genannt Seine Schwester Judintha wurde Abtissin eine andere Schwester Ita Priorin Davor erwarb er von Ulrich von Balbe sudlich von Storzingen ein Grundstuck auf dem sich eine kleine Kirche befand Die Plane dort ein Zisterzienserkloster fur seine beiden Schwestern zu errichten verwarf er nach der Grundung in Wald zu Gunsten der zwischen 1227 und 1233 1 erbauten Burg Zu dieser Zeit stand Burkhard in Diensten Kaiser Friedrichs II Immer wieder tauchte sein Name in Urkunden auf Er war Zeuge bei einer Guterschenkung an das Kloster Wald 1230 bei der Ubergabe des Gutes Boos an die Schwestern von Mengen durch Graf Gottfried von Sigmaringen 1231 Auch die Grafen von Veringen 1236 37 von Heiligenberg 1240 oder von Helfenstein 1241 nahmen ihn als Zeugen in ihre Urkunden auf Konrad von Weckenstein 1238 1249 und Hermann von Weckenstein 1250 traten als Monche in die Zisterzienserabtei Salem ein 1287 wurde ein Konrad von Weckenstein in der Dienerschaft des Herzogs Konrad von Teck genannt In einer Urkunde von 1304 nannte Graf Eberhard von Nellenburg die Bruder Johann Heinrich und Burkhard von Weckenstein seine Getreuen Das Geschlecht derer von Weckenstein fuhrte als Wappen auf rotem Schild eine auf die Spitze eines grunen Dreibergs stehende silberne Raute Die Rautenform wird in der Heraldik als Wecke bezeichnet Die Weckensteiner hatten ihren Namen wohl dem Grundriss der Burg zu verdanken dieser gleicht einer Raute Dreiberg und Raute befinden sich im Wappen der Gemeinde Wald 1382 wurde ein Johann von Weckenstein anlasslich der Stiftung einer Messpfrunde in der Kapelle zu Ebingen erwahnt Dies war die letzte Erwahnung eines Weckensteiners Mit dem Erloschen des Geschlechts begann auch der Untergang der Stammburg 1410 oder 1460 wurde sie in einer Grenzbeschreibung anlasslich der Belehnung der Werdenberger mit der Grafschaft Sigmaringen als Burgstall bezeichnet Burg Weckenstein und die Wallfahrt BearbeitenDer Fund eines in die Mitte des 12 bis Ende des 13 Jahrhunderts datierten Pilgerzeichens aus Koln mit der Abbildung der Heiligen Drei Konige bei der Burg Weckenstein lasst die Schlussfolgerung zu dass sie bei den mittelalterlichen Wallfahrten im 12 bis zur Mitte des 14 Jahrhunderts eine Rolle spielte 5 Der im Archiv des Archaologischen Landesmuseums Baden Wurttemberg in Konstanz aufbewahrte querrechteckige Flachguss mit vier seitlichen Osen zeigt links die Heiligen Drei Konige im Huldigungsritus Jeder halt einen Stab der auf dem Boden aufsteht Der andere Arm ist angewinkelt und halt eine Gabe Gegenuber thront die bekronte Muttergottes mit dem Kind Im Mittelgiebel erscheint die geflugelte Buste des Sternenengels 6 Dies ist insofern bemerkenswert da aus dieser Zeit in ganz Baden Wurttemberg lediglich 27 solcher Funde bekannt sind Anlage BearbeitenDer Grundriss der Burg die Schutzwalle und die Position des Turms sind deutlich zu erkennen Das Gemauer ist an manchen Stellen ganz weggebrochen an anderen ist es noch vollstandig Dort wo nur das Mauerfutter erhalten ist ist der Mortel sehr fest Die Burganlage auf dem ruckenformigen Fels ist frei zuganglich Er wird im Suden bergseitig von dem schmalen Halsgraben einer naturlichen Felsplatte vor einem Felskamm getrennt Der Zugang ist an der sudlichen Bergflanke durch den Burggraben uber einen erweiterten Vorhof zu finden Uber einen Forstweg kann man in den Vorhof mit einer Kellergrube gelangen Die Kellergrube ist die mogliche Lage des einstigen Wirtschaftsgebaudes Der Vorhof geht uber in einen ausseren Hof der der eigentlichen Kernburg vorgelagert ist Die Kernburg ist von einer noch recht hohen polygonalen Ringmauer umgeben Diese sitzt ganz aussen auf dem Felsen ist marode und an verschiedenen Stellen nicht mehr geschlossen die Steine sind teilweise lose Den Mittelpunkt der Kernburg bildet ein rund 30 40 Meter messender Burghof Linksseitig haben sich Reste des Bruchsteinmauerwerks erhalten In dessen Verlangerung auf der rechten Seite liegen als Schuttkegel die Reste des Kernmauerwerks Dort angrenzend wird die Lage des ehemaligen Tores vermutet Im inneren Burghof linkerhand Nordseite weisen Mulden und Mauerschutt auf die Lage des Nebengebaudes hin Im Osten talseitig befand sich auf exponierter Stelle moglicherweise das damalige Hauptgebaude Palas Sanierung Bearbeiten nbsp Teile dieses Abschnitts scheinen seit 2009 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2009 Uber die Jahrhunderte verfiel die einst stattliche Anlage und wurde zur Ruine Die Anlage befindet sich heute im Besitz der Gemeinde Stetten am kalten Markt Im Februar 2009 gab das Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg bekannt dass die Burgruine als Kulturdenkmal nach 2 Denkmalschutzgesetz fur Baden Wurttemberg eingestuft wurde an dessen Erhaltung vor allem aus heimatgeschichtlichen Grunden ein offentliches Interesse besteht Ein Ortstermin fand bereits im Sommer 2008 statt Im Marz 2009 wurden die gesamten Unterlagen der Denkmalpflege in Tubingen vorgelegt damit dort der Umfang der Sanierung festgelegt und die dafur notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden konnen 7 8 Eine Vermessung und baugeschichtliche Untersuchung sowie die Entfernung des starken Baumbewuchses wurde angeordnet Die Kosten fur die Vermessung tragt das Landesamt Unterstutzung bei der Sanierung erfolgt durch die Aktion Ruinenschutz Oberes Donautal e V 9 Fur den Erhalt der Ruine war das im April 2009 begonnene Herausnehmen des hohen Baumbewuchs und der wildwuchernden Straucher sinnvoll 8 10 Auch die topografische Vermessung der Burganlage wurde im April 2009 angeschlossen Wahrend das alte Gemauer an manchen Stellen vollig weggebrochen ist ist es an anderen Stellen noch fast vollstandig vorhanden Der gesamte Grundriss der Burg die ehemaligen Schutzwalle und die Stellung des Turmes sind deutlich zu erkennen 7 An der ursprunglich ungewohnlich starken Schildmauer fehlt die Mauerschale der Mauerkern liegt offen und ungeschutzt 11 Eine Bewilligung von Mitteln durch das Landesamt steht noch aus weitere Auskunfte soll es Anfang Juli 2009 geben 11 unter anderem hat die Schworerstiftung eine Spende zugesagt 9 Anmerkung Bearbeiten a b c Datierungsproblematik Es besteht eine Differenz zwischen der Keramik Datierung nach Christoph Bizer und die Datierung nach mittelalterlichen Quellen Vera Romeu Auf einen Blick Weckenstein ist Hochadelsitz In Schwabische Zeitung vom 26 Februar 2009 Vgl Gunter Schmitt 1990 S 87 Original Generallandesarchiv Karlsruhe Replik Urk Nr 1249 REC Band I Regesten der Konstanzer Bischofe im Erzbischoflichen Archiv Freiburg Andreas Haasis Berner Kapitel 7 Die Verbreitung von Pilgerzeichen innerhalb von Kleinraumen in Pilgerzeichenforschung Forschungsstand und Perspektiven auf dem Zertifizierter Dokumentenserver der Humboldt Universitat zu Berlin 30 September 2002 Memento vom 4 Februar 2007 im Internet Archive Nach Wallfahrt und Pilgerzeichen Memento vom 10 September 2007 im Internet Archive a b Gerd Feuerstein Erster Arbeitseinsatz an Burgruine Weckenstein Forstteam fallt Baume und rodet Gebusch Gemauer erwacht aus dem Dornroschenschlaf In Sudkurier vom 21 April 2009 a b Vera Romeu Jahresversammlung Ruinenschutz erfordert Aktionen In Schwabische Zeitung vom 14 April 2009 a b Vera Romeu Sanierung Das Landesdenkmalamt wird an der Ruine aktiv In Schwabische Zeitung vom 26 Februar 2009 Ruinenschutz will Rampe bauen In Schwabische Zeitung vom 14 April 2009 a b Vera Romeu Sanierung Bergsteiger legt Burgruine frei In Schwabische Zeitung vom 27 Juni 2009Literatur BearbeitenChristoph Bizer Datierung von Burgen durch Keramik In Stadtwerbung im Landkreis Sigmaringen Veringen 1985 Andreas Haasis Berner Pilgerzeichen zwischen Main und Alpen In Hartmut Kuhne und Danial Dolezal Hrsg Wallfahrten in der europaischen Kultur Pilgrimage in European Culture Tagungsband Pribram 26 29 Mai 2004 Europaische Wallfahrtsstudien 1 Frankfurt 2006 S 237 252 dort S 238 und 248 und Abb 2 auf S 240 Andreas Haasis Berner Jorg Poettgen Die Mittelalterlichen Pilgerzeichen der Heiligen drei Konige ein Beitrag von Archaologie und Campanologie zur Erforschung der Wallfahrt nach Koln In Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters Jg 30 Bonn 2002 S 173 202 dort S 182 Heimatbuch Stetten am kalten Markt S 61 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalter Grundriss Lexikon Bechtermunz Verlag Weltbild Verlag GmbH Augsburg Lizenzausgabe 1996 S 645 ISBN 3 86047 219 4 Johann Adam Kraus Burgstalle und Schlosser in und um Hohenzollern In Hohenzollerische Heimat Nr 19 1969 Max Miller Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 Kroner Stuttgart 1965 DNB 456882928 Gunter Schmitt Weckenstein In Ders Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 3 Donautal Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen S 85 88 Biberacher Verlagsdruckerei Biberach 1990 ISBN 3 924489 50 5 Eduard Schuster Die Burgen und Schlosser Badens Verlag der Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch Karlsruhe 1908 Stefan Uhl Die Burgruine Weckenstein und das Storzinger Schlossle In Blatter des Schwabischen Albvereins 1 1990 S 12 14 Karl Theodor Zingler Georg Buck Zollerische Schlosser Burgen und Burgruinen in Schwaben 1906Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Weckenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weckenstein auf der Seite burgendaten de Burgen Grundriss Weckenstein Stetten Storzingen Weckenstein Memento vom 28 September 2007 imInternet Archive auf der Seite storzingen de Wallfahrt und Pilgerzeichen Memento vom 10 September 2007 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Weckenstein amp oldid 236361811