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Die Burg Rothgen auch Burg Merotgen genannt war namensgebend fur den gleichnamigen Ortsteil Rothgen in Eschweiler Nordrhein Westfalen Die in der Burgstrasse gelegene Anlage ist eine typische niederrheinische Wasserburg deren Bausubstanz mehrheitlich aus dem fruhen 16 Jahrhundert stammt Burg RothgenKernburg von Suden gesehenKernburg von Suden gesehenAlternativname n Burg MerotgenStaat DeutschlandOrt RothgenEntstehungszeit um 1300 bis 1348Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung MinisterialeBauweise BruchsteinGeographische Lage 50 49 N 6 16 O 50 810833333333 6 2611111111111 Koordinaten 50 48 39 N 6 15 40 OBurg Rothgen Nordrhein Westfalen p3 Heutzutage wird die Anlage als Wohnhaus der Eigentumer sowie als Reitschul und Pensionsstall genutzt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Die Vorburg 1 2 Die Kernburg 2 Geschichte 2 1 Bewohner und Besitzer 2 2 Baugeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie zweiteilige Burganlage ist in ihrem Kern gotischen Ursprungs Die Vorburg beheimatet einen Reiterhof wahrend die Kernburg zu privaten Wohnzwecken genutzt wird Die Behauptung dass fruher ein unterirdischer Gang die Rothgener Burg mit der Nothberger Burg verbunden haben soll konnte trotz entsprechender Untersuchungen nicht bestatigt werden und ist angesichts der topographischen Gegebenheiten nahezu unmoglich Die Vorburg Bearbeiten Die niedrige dreiflugelige Vorburg ist zu der nordwestlich davon gelegenen zweiflugeligen Kernburg offen und von dieser durch einen Wassergraben getrennt Die einstigen Graften der teilweise aus Backstein erbauten Gebaude sind heute noch gut zu erkennen liegen jedoch trocken Von den zwei ehemals existierenden Portalen ist nur das im sudwestlichen Flugel mit seinem barocken Korbbogentor erhalten Die Kernburg Bearbeiten Uber eine Steinbogenbrucke ist der Hof der Kernburg zu betreten Die unregelmassige Form des nordlichen Burggrabens lasst darauf schliessen dass es sich hierbei um einen alten Weiher gehandelt hat an dessen Ufer die Burg errichtet wurde um ihn anschliessend in das Grabensystem der Anlage einzubeziehen Die zwei erhaltenen zweigeschossigen Gebaudeflugel aus Bruchstein stossen rechtwinklig aufeinander wobei nur der sudostliche noch originalen Baubestand zeigt Markant ist hierbei seine sudliche Ecke in die auch heute noch gut sichtbar der einstige Bergfried integriert ist Der Nordost Flugel wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs bis auf die Grundmauern zerstort und in den 1960er Jahren nach originalen Vorbildern rekonstruiert Er erhebt sich uber einem Kellergeschoss mit kleinen Schiessscharten und wird an seinen Ecken von zwei Rundturmen mit Knickhelmen abgeschlossen An der Art der Fenster lasst sich sehr gut deren barocke Herkunft ablesen Sie besitzen die typischen regionalen Blausteineinfassungen aus flachen Segmentbogen mit einem abschliessenden Keilstein in ihrer oberen Mitte Geschichte BearbeitenBewohner und Besitzer Bearbeiten nbsp Nordost Flugel mit Eckturm nbsp Burg Rothgen um 1860 Sammlung Alexander DunckerDas genaue Entstehungsdatum der Burg ist historisch nicht belegt Akten aus dem 17 Jahrhundert bezeugen die Burg als Stammsitz der Ritter von Engelsdorf genannt Merotgen die dort schon im 13 Jahrhundert ansassig waren obgleich erst 1348 ein Edmund von Rothgen Edmuntz van me Roitgen urkundlich erwahnt wird Ebenso unklar wie das Grundungsdatum ist auch das Verhaltnis der Ritter von Rothgen zu den Rittern von Engelsdorf Nach derzeitiger Urkundenlage scheinen beide Geschlechter die Rothgener Burganlage im 14 Jahrhundert bewohnt zu haben Historiker vermuten dass die Schwester Emuntz van me Roitgens Ehefrau des Gerhard von Engelsdorf war 1 der auch als Lehnsnehmer der Nothberger Burg erscheint Fest steht lediglich dass die Rothgener Burg zum Schutze Julicher Besitzungen im unubersichtlichen Waldgebiet der Voreifel errichtet und als Lehen der Julicher Grafen vergeben wurde Die Jahreszahl 1514 auf einer erhaltenen Wetterfahne gibt Grund zu der Annahme dass es vermutlich Wilhelm von der Horst zu Hurt verheiratet mit Margaretha von Engelsdorf war der die Anlage in jenem Jahr grundlegend um und ausbauen liess und damit einen alten Vorgangerbau ersetzte Als am 12 Februar 1553 2 das Geschlecht mit Carsilius von Engelsdorf im Mannesstamm erlosch kam die Burg an Margarethas Enkelin Elisabeth von der Horst zu Hurt die seit 1550 mit Wilhelm von Harff Herr zu Alsdorf verheiratet war Durch die weitlaufigen Familienverhaltnisse der von Engelsdorf erhoben jedoch auch Mitglieder andere Familienzweige Anspruch auf die Anlage Es folgten langwierige Erbstreitigkeiten die erst 1691 1692 ein Ende fanden als die Rothgener Burg dem Freiherrn Karl Wilhelm von Bourscheidt zugesprochen wurde und sich nachfolgend rund 250 Jahre lang im Besitz dieser luxemburgischen Adelsfamilie befand Wahrend der Kampfe des Zweiten Weltkriegs in und um Eschweiler wurde ein grosser Teil der Rothgener Anlage stark beschadigt Auch das Haus Rath in Eschweiler das sich ebenfalls in Bourscheidter Besitz befand wurde beschadigt Die Familie verkaufte die Burg 1950 an die Braunkohle Industrie AG Zukunft BIAG um mit dem Erlos Haus Rath wieder aufbauen zu konnen Im Jahr 1954 erwarb Peter Kugel die Ruine samt den dazugehorigen Landereien von der BIAG um sie ab 1968 1969 unter Leitung des damaligen Aachener Dombaumeisters und Stadtkonservators Leo Hugot zu privaten Wohnzwecken wieder aufzubauen Die Familie Kugel ist auch heute noch Eigentumerin Baugeschichte Bearbeiten Erste historisch gesicherte Erkenntnisse uber das Aussehen der Burganlage existieren erst mit ihrem Ausbau im fruhen 16 Jahrhundert Nach dem Ende der Bauarbeiten handelte es sich um eine zweiteilige Anlage deren zweigeschossige Kernburg aus Bruchstein auf einem kunstlich aufgeschutteten Hugel lag und durch einen Graben von einer tiefer gelegenen dreiflugeligen kleinen Vorburg getrennt war Die vier Flugel der geschlossenen Hauptburg gruppierten sich um einen Innenhof wobei der viereckige Bergfried des Vorgangerbaus das sudliche Ende des Sudost Flugels bildete Der nordostliche Gebaudeflugel umfasste den Palas und besass an seinen beiden Ecken Rundturme Bereits im 16 Jahrhundert und anschliessend noch einmal im 17 Jahrhundert wurde die Vorburg teilweise unter Verwendung von Backstein erneuert Sie war wie die Kernburg von Wassergraben umgeben die von einem Waldbach gespeist wurden 1855 liessen die Besitzer die Anlage dem Zeitgeschmack entsprechend umbauen und dabei den Nordwest sowie den Sudwest Flugel niederlegen Lediglich die Umfassungsmauern der beiden Seiten blieben erhalten Die Fenster der ubrigen zwei Gebaudeflugel wurden vergrossert lediglich im Drempel des Dachgeschosses blieben die ursprunglichen kleinen Fenster unverandert Der hohe Bergfried wurde soweit abgetragen dass er die gleiche Hohe wie der Sudost Flugel besass um mit diesem ein gemeinsames Dach zu erhalten Wahrend des Zweiten Weltkriegs trug die Burg im Jahr 1944 erhebliche Schaden davon Der sudostliche Flugel wurde vollkommen zerstort und erst ab 1968 1969 wieder aufgebaut Literatur BearbeitenUlrich Coenen Architektonische Kostbarkeiten im Kreis Aachen G Mainz Aachen 1987 ISBN 3 925714 11 1 S 122 123 Merodgen In Alexander Duncker Hrsg Die landlichen Wohnsitze Schlosser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie nebst den koniglichen Familien Haus Fideicommiss und Schattull Gutern Band 16 Duncker Berlin 1881 Blatt 910 zlb de Text zwei Seiten danach Holger A Dux Dirk Holtermann Die Aachener Burgenrunde Radeln zwischen Wurm und Inde Walter Rau Dusseldorf 2000 ISBN 3 7919 0749 2 S 101 wasserburgen de Otto Merckens Burg Rothgen In Heimatblatter des Landkreises Aachen Nr 6 1936 S 1 6 Manfred Nimax Burgen und Adelssitze an Rur Wurm und Inde Nimax Aachen 2010 ISBN 978 3 936342 86 5 S 73 77 Herbert Limpens Stadt Eschweiler Neusser Druckerei und Verlag Neuss 1983 ISBN 3 88094 439 3 S 9 11 Rheinische Kunststatten Heft 271 Ernst von Oidtman Das Geschlecht von Engelsdorf genannt Merotgen als Besitzer der Burg Merotgen bei Eschweiler In Leopold Neuhofer Hrsg Beitrage zur Geschichte von Eschweiler und Umgebung Band I Herzog Eschweiler 1872 Digitalisat Ernst von Oidtman Die Herren von Engelsdorf In Leopold Neuhofer Hrsg Beitrage zur Geschichte von Eschweiler und Umgebung Band II Herzog Eschweiler 1881 S 171 175 Heribert Reiners Die Kunstdenkmaler des Landkreises Aachen L Schwann Dusseldorf 1912 S 102 104 Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 9 Abt 2 Klaus Wirtz Aus der Geschichte der Rothgener Burg In Heimatblatter des Landkreises Aachen Jg 21 Nr 3 1965 S 68 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Rothgen Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Holger A Dux Dirk Holtermann Die Aachener Burgenrunde Radeln zwischen Wurm und Inde 200 S 101 Abteilung Rheinland Memento des Originals vom 17 Juni 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw de Landesarchiv NRW abgerufen am 16 Juni 2018 Baudenkmaler in Eschweiler Altes Rathaus Broicher Hof Burg Eschweiler Burg Kinzweiler Dreieinigkeitskirche Burg Nothberg Burg Rothgen Burg Weisweiler Dreibogenbrucke Drimbornshof Gerichtsgebaude Kaiserstrasse Gressenicher Muhle Hauptbahnhof Haus Kambach Haus Palant Kirschenhof Nothberger Hof Pannhaus Pumpenhaus Schombart Apotheke St Cacilia Hehlrath Stadt Gymnasium St Marien Rothgen St Peter und Paul Talbahnhof Zisterzienserinnenkloster St Joris Guter Herrenhauser Burgen und Schlosser in der Stadteregion Aachen Burg Alsdorf Burg Baesweiler Schloss Berensberg Broicher Hof Drimbornshof Burg Eschweiler Burg Frankenberg Rittergut Hausen Haus Heyden Gut Kalkofen Haus Kambach Schloss Kellersberg Burg Kinzweiler Burg Laurenzberg Burg Lurken Burg Mausbach Burg Monschau Burg Nothberg Nothberger Hof Haus Ober 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